Entspricht dein System dem, was in der Signatur steht? Falls ja - aber auch generell und pauschal: mach dich da mal wegen der VRMs nicht verrückt.
Das ist allgemein immer sehr anstrengend, wenn man die Unkenrufe der vielen Foristen, die schon wieder mit Mistgabeln bewaffnet die unterdimensionierten und nicht gekühlten Spannungswandler anprangern, sachlich aufklären will.
Wenn nicht gerade eine i9-CPU ohne jegliches Powerlimit auf dem absolut ranzebilligsten Mainboard überhaupt eingesetzt wird, dann besteht - selbst ohne passive/aktive Kühlung der Spannungswandler - überhaupt kein Grund zur Sorge. Gleiches gilt auch bei AMD.
Jetzt gehen wir jedoch etwas mehr in's Detail:
wenn das System permanenter, maximaler CPU-Last unterliegt (und Spielen gehört da ganz und gar nicht dazu), dann sollte man sich zumindest im vornherein Gedanken um die Auslegung der Systemkomponenten machen.
Nehmen wir mal einen "dicken" Intel, der sich mit werksseitig gesetztem PL1/2 gerne mal 250 Watt nimmt. Dem gegenüber stellen wir jetzt einmal beispielhaft ein sehr "popeliges" Mainboard, jenes hier:
https://geizhals.de/asrock-h610m-hdv-90-mxbhs0-a0uayz-a2661043.html
Günstiger (um nicht zu sagen: billiger) geht es bei Sockel 1700 derzeit nicht. Sollte man hier einen 13900K oder 14900K betreiben? Nein, sollte man nicht. Würde er laufen? Ja, aber eingeschränkt. Wieso? Weil a) der Hersteller das sagt/vorgibt und b) weil die Spannungswandler hierfür keineswegs ausgelegt sind. Dies steht nun im krassen Gegenteil zu dem, was ich zuvor gesagt habe. Genauso jedoch steht es im krassen Gegenteil, eine 700 Euro-CPU auf einem 70 Euro-Mainboard zu betreiben, wobei beide Bauteile ganz klar unterschiedliche Einsatzzwecke verfolgen.
Mehr Detail:
Das Mainboard besitzt 4x 48A SM4508 Spannungswandler für die Versorgung der CPU. Rechnen wir mal ganz grob zusammen, so wären dies ca. 200 Ampere. Bei einer mittleren CPU-Spannung von ca. 1,3 Volt entspräche dies über 250 Watt, sogar umso mehr, wenn die CPU ihre Spannung unter starker Last weiter erhöht (ohne Verlustleistung gerechnet). Mainboardhersteller wissen aber auch, was sie ihren Bauteilen zutrauen können und damit die vier popeligen und ungekühlten Spannungswandler dieses Boards eben nicht ununterbrochen auf Kotzgrenze laufen müssen, ist der maximale Stromfluss dieses Mainboards auf 150 Watt begrenzt.
Damit kann man immer noch massig viel Leistung aus einem 13900K oder 14900K holen, läuft aber gleichzeitig nicht Gefahr, dass die Spannungswandler bei einer kleinen Lastspitze sofort aussteigen.
Jedoch: bei einer dauerhaften und hohen Belastung der CPU würde ich selbstverständlich zu einer gesünderen Konfiguration raten, sprich: deutlich mehr Phasen, auf die sich die hohe CPU-Last verteilen kann, sowie idealerweise ein Gehäuse mit ordentlichem Airflow, wo frische Luft vorne durch die Mesh-Front angesaugt und hinten/oben wieder aus dem Gehäuse heraustransportiert wird.
Ob dann auf der CPU ein Towerkühler, ein Topblower oder ein AiO/WaKü-Block sitzt, ist den VRMs reichlich egal. Wenn genug Phasen vorhanden sind, auf die sich die CPU-Last stromseitig verteilen kann, dann erreicht auch keines der VRMs auch nur annähernd kritische Temperaturwerte, die übrigens in der Regel bei deutlich über 100 Grad liegen: hochwertige VRMs im Mainboardsektor sind für gut und gerne 150 Grad Celsius ausgelegt.
All das ist jedoch vollkommen irrelevant für einen Gaming-PC. Würde ich dir für Gaming das oben genannte Mainboard in Verbindung mit einem i9-13900K/14900K empfehlen? Auf gar keinen Fall. Würde es funktionieren? Sicher. Würde man einen Unterschied in der Spieleperformance zu einem z.B. 250 Euro teuren Mainboard spüren? Tatsächlich nicht.