Webentwickler - den nächsten Schritt machen?

S

Speedy.

Gast
Hallo zusammen,

ich stecke ein wenig in meinem Beruf fest und weiß nicht, wie ich weitermachen soll. Kurz meine Vorgeschichte: Ausbildung zum Fachinformatiker für Systemintegration vor 1 1/2 Jahren mit 80 von 100 Punkten abgeschlossen, während der Ausbildung die Webentwicklung für mich entdeckt (HTML, CSS, JavaScript und PHP), privat viele "Kundenprojekte" als Nebengewerbe umgesetzt (vor allem mittlere und kleinere Webseiten mit CMS wie Contao oder WordPress) und auf Arbeit in den Bereich Java EE gerutscht. Ich arbeite noch in der Firma, in der ich meine Ausbildung gemacht habe.

Java EE (und Java im Allgemeinen) finde ich aber furchtbar, weshalb ich wechseln möchte. Letzte Woche habe ich während meines Urlaubes Probearbeit in einer Internetagentur gemacht und am liebsten würden die mich sofort übernehmen. Das sind dann die üblichen Aufgaben, Internetseiten zunächst in HTML und CSS schreiben, dann mit JavaScript Interaktion reinbringen und in WordPress integrieren (oder ein anderes PHP-System).

Jetzt habe ich aber Zweifel bekommen, ob ich diesen Weg so einschlagen soll. Wenn man sich Stellenanzeigen anschaut (vor allem in der Schweiz, wohne an der Grenze), dann sind meine aktuellen Fähigkeiten nicht sehr gefragt und laut diversen Quellen auch nicht besonders hoch vergütet (Frontendentwickler oder PHP-Entwickler als Schlagworte). C#-Entwickler, .NET-Entwickler und ASP-Entwickler, aber auch Java-Entwickler sind wesentlich gefragter und verdienen wohl auch besser.

Mich hat es schon lange gereizt, den nächsten Schritt zu machen und mich mit einer fortgeschrittenen Sprache zu beschäftigen. Bisher war ich zwar immer skeptisch, was Microsoft angeht, aber das Gesamtpaket macht doch einen guten Eindruck und scheint Java um vieles voraus zu sein. Ich will nicht wissen, welche Sprache besser ist, jeder hat seine Vorlieben und diesen Vergleich gewinnt wahrscheinlich keiner der beiden...

Also, was würdet ihr empfehlen? Macht es Sinn, meine aktuellen Fähigkeiten zu nutzen und sofort in irgendeiner Agentur unterzukommen, wo ich aber auf Dauer vielleicht feststecke (und jeden Tag 140 Km Fahrtweg hätte, soweit sind die möglichen Agenturen entfernt) oder wäre ein Umstieg, etwa auf das Microsoft Ökosystem mit .NET und C# ratsamer? Und wenn letzteres, wie soll ich in möglichst kurzer Zeit das Ziel erreichen?

Eine neue Ausbildung anfangen halte ich für verschwendet.
Selbststudium hat mich zu meinem aktuellen Wissensstand (und möglicher Arbeitsstellen) gebracht, bringt mir aber keine Abschlüsse oder anerkannten Titel.
Studieren (vor allem als DHBW-Student) halte ich noch für eine Möglichkeit, aber da müsste ich jetzt schnell handeln.

Ich will für die Zukunft einfach gut leben können und bei der Arbeit Spaß haben. Da ich an der Schweizer Grenze wohne, bietet sich hier natürlich der Blick über die Grenze an.

Was meint ihr denn zu der Situation? Irgendwelche Ideen oder Tipps?
 
Kurzfassung: Entscheide dich für ein nennen wir es einmal Ökosystem und bleib erst mal dabei und schau, dass du darin richtig gut wirst. Ich bin mir z.B.: sehr sicher das du im Java Segment noch an der Oberfläche kratzt. Da geht auch moment die richtung in Rest backend + JS/HTML frontend.
 
Speedy. schrieb:
Jetzt habe ich aber Zweifel bekommen, ob ich diesen Weg so einschlagen soll. Wenn man sich Stellenanzeigen anschaut (vor allem in der Schweiz, wohne an der Grenze), dann sind meine aktuellen Fähigkeiten nicht sehr gefragt und laut diversen Quellen auch nicht besonders hoch vergütet (Frontendentwickler oder PHP-Entwickler als Schlagworte). C#-Entwickler, .NET-Entwickler und ASP-Entwickler, aber auch Java-Entwickler sind wesentlich gefragter und verdienen wohl auch besser.
Jep, unsereins lebt vom Hungerlohn. Dafür haben wir mehr Spaß! Das Schöne an kleineren Agenturen ist, dass die Aufgabenfelder wild gemischt werden. Ich springe permanent zwischen der Administration unserer Web- und Mailserver, PHP/MySQL-Backends und Frontend-Krams hin und her, am besten noch zwischen handgeschrieben, Magento und Contao. Ich glaub, 24/7 nur eine Richtung würde mich vollends irre machen. Ich kotzt ja schon, weil ich seit fast nem Jahr an ein Projekt gefesselt bin und wohl auch bleibe.

Der Unterschied ist: Leute für Frontend und PHP gibt es nicht nur in Unmengen, man braucht sie auch in Unmengen. Der andere Kram wird zwar besser vergütet, aber seltener benötigt. Bei ner Stichprobe hab ich auf monster.de grad 4x so viele PHP-Stellen wie ASP.NET-Stellen gefunden.

Also, was würdet ihr empfehlen? Macht es Sinn, meine aktuellen Fähigkeiten zu nutzen und sofort in irgendeiner Agentur unterzukommen, wo ich aber auf Dauer vielleicht feststecke (und jeden Tag 140 Km Fahrtweg hätte, soweit sind die möglichen Agenturen entfernt) oder wäre ein Umstieg, etwa auf das Microsoft Ökosystem mit .NET und C# ratsamer? Und wenn letzteres, wie soll ich in möglichst kurzer Zeit das Ziel erreichen?
Bei 140km würde ich wohl schlichtweg hartzen. Meine knapp über 70 sind gerade so noch in nem brauchbaren Verhältnis zum Gehalt.

Wenn mit PHP in kürzerer Entfernung nix zu holen ist und ein Umzug keine Option darstellt, dann solltest du meiner Meinung nach erst einmal in deiner aktuellen Firma verbleiben und deine Freizeit zum Selbststudium eines anderen Ökosystems nutzen. Sammel allerhand Grundkenntnisse, dann kannst du immer noch ein passendes Studium dran klemmen.
Außerdem glaube ich nicht, das alle Nationen so verrückt auf "den Zettel" sind wie die Deutschen. Du hast kein Zertifikat als .NET-Entwickler? Tja, in Deutschland ein KO-Kriterium. Woanders würde es evtl. trotzdem klappen, wenn du den Scheiß wenigstens KANNST.
 
Danke für eure Antworten.

Kurzfassung: Entscheide dich für ein nennen wir es einmal Ökosystem und bleib erst mal dabei und schau, dass du darin richtig gut wirst. Ich bin mir z.B.: sehr sicher das du im Java Segment noch an der Oberfläche kratzt. Da geht auch moment die richtung in Rest backend + JS/HTML frontend.

So hatte ich mir das auch vorgestellt, nur dass ich im Augenblick wirklich in Richtung C# tendiere. Sicher habe ich in Java nur an der Oberfläche gekratzt, aber das was ich gesehen habe reicht mir ehrlich gesagt. Es ist für mich einfach nicht interessant.

Jep, unsereins lebt vom Hungerlohn. Dafür haben wir mehr Spaß! Das Schöne an kleineren Agenturen ist, dass die Aufgabenfelder wild gemischt werden. Ich springe permanent zwischen der Administration unserer Web- und Mailserver, PHP/MySQL-Backends und Frontend-Krams hin und her, am besten noch zwischen handgeschrieben, Magento und Contao. Ich glaub, 24/7 nur eine Richtung würde mich vollends irre machen. Ich kotzt ja schon, weil ich seit fast nem Jahr an ein Projekt gefesselt bin und wohl auch bleibe.

Eigentlich finde ich die Abwechslung auch schön, aber in letzter Zeit tendiere ich in eine andere Richtung. Da ist seit einiger Wunsch, eine komplexe Programmiersprache zu lernen, sei es C++, C# oder was auch immer. Der Reiz liegt für mich darin, dass ich dann im Grunde die volle Auswahl habe: Webentwicklung, Desktop-Anwendungen, Kommandozeile-Anwendungen, Spiele, usw. Alles gleichzeitig machen natürlich nicht, aber für das spätere Leben hat man natürlich mehr Auswahl (und ja, ich weiß das das auch alles mit JavaScript geht ;) ).

Der Unterschied ist: Leute für Frontend und PHP gibt es nicht nur in Unmengen, man braucht sie auch in Unmengen. Der andere Kram wird zwar besser vergütet, aber seltener benötigt. Bei ner Stichprobe hab ich auf monster.de grad 4x so viele PHP-Stellen wie ASP.NET-Stellen gefunden.

Du kommst aus dem Raum Dresden, wenn ich das mal aus nem anderen Beitrag richtig verstanden habe, oder? Ich habe nämlich hier unten auch mal die Jobbörsen durchsucht (auch mit Einbezug der Schweiz) und bei weitem nicht so viele PHP-Stellen gefunden. Die Aufteilung ist eher 50% Java, 30% C#/ASP/.NET und 15 - 20% PHP/JavaScript. Der Rest ist ein bunter Haufen anderer Sprachen. Ich vermute mal, dass Verhältnis pendelt innerhalb Deutschlands ziemlich stark.

Bei 140km würde ich wohl schlichtweg hartzen. Meine knapp über 70 sind gerade so noch in nem brauchbaren Verhältnis zum Gehalt.

Jep, furchtbar. Habe eine Woche Probearbeit dort gemacht und war von der Fahrt ziemlich genervt. Im Grunde investiert man 10 Stunden mehr Zeit pro Woche und die Vergütung ist nur minimal besser als beim jetzigen Arbeitgeber. Dafür hast du aber den psychischen Stress.

Außerdem glaube ich nicht, das alle Nationen so verrückt auf "den Zettel" sind wie die Deutschen. Du hast kein Zertifikat als .NET-Entwickler? Tja, in Deutschland ein KO-Kriterium. Woanders würde es evtl. trotzdem klappen, wenn du den Scheiß wenigstens KANNST.

Hoffentlich. Langfristig plane ich mit Blick aufs Ausland, aber erst einmal hat Deutschland Priorität, und hier geht ohne Studium oder vergleichbares ja fast nichts...
 
Speedy. schrieb:
Da ist seit einiger Wunsch, eine komplexe Programmiersprache zu lernen, sei es C++, C# oder was auch immer. Der Reiz liegt für mich darin, dass ich dann im Grunde die volle Auswahl habe: Webentwicklung, Desktop-Anwendungen, Kommandozeile-Anwendungen, Spiele, usw. Alles gleichzeitig machen natürlich nicht, aber für das spätere Leben hat man natürlich mehr Auswahl (und ja, ich weiß das das auch alles mit JavaScript geht ;) ).
Programmiersprachen... kennste eine, kennste alle... zumindest, wenn du in einem Muster bleibst. Wenn du wirklich was neues (aber irgendwie fruchtloses) willst, hätte ich da eine Herausforderung für dich: Schreib in ProLog ein Programm, dass das Integral einer beliebigen mathematischen Funktion erzeugt.
Und wenn du weg von der Webentwicklung willst... Warum deshalb die Sprache wechseln? Ich verwende PHP grundsätzlich für CLI-Programme, wobei es natürlich ein Nachteil ist, dass mein PHP-Setup unthreaded ist. Aber auch für Desktopanwendungen gibts da was. Es mag irgendwie kaputt klingen, aber es gibt tatsächlich Qt- und GTK/Cairo-Schnittstellen für PHP.

Und du sagst es ja selbst: JS kann all das. In meinen Augen ist eine Kombo aus HTML5, CSS3 und JS die ultimative Zukunfts-Packung. Von High-Performance-Anwendungen & Low Level - Kram abgesehen kann HTML+JS alles, was andere Sprachen auch leisten. In den Bereichen stinkst du mit C# aber auch nicht an, und mit C++ gewinnst du auch kaum einen Blumentopf. Da wäre dann C, maximal Objective-C, fällig.

Du kommst aus dem Raum Dresden, wenn ich das mal aus nem anderen Beitrag richtig verstanden habe, oder? Ich habe nämlich hier unten auch mal die Jobbörsen durchsucht (auch mit Einbezug der Schweiz) und bei weitem nicht so viele PHP-Stellen gefunden. Die Aufteilung ist eher 50% Java, 30% C#/ASP/.NET und 15 - 20% PHP/JavaScript. Der Rest ist ein bunter Haufen anderer Sprachen. Ich vermute mal, dass Verhältnis pendelt innerhalb Deutschlands ziemlich stark.
Ja, ich hab als Kriterium "Dresden" und "PHP" bzw. "ASP.NET" angesetzt. Brache bei monster.de nur nix. Das Ding hat mir (für beides) trotzdem Stellen im Ruhrpott oder der See angezeigt. Kann man also nicht unbedingt werten.

Hoffentlich. Langfristig plane ich mit Blick aufs Ausland, aber erst einmal hat Deutschland Priorität, und hier geht ohne Studium oder vergleichbares ja fast nichts...
Geheimtip: Friss dir ne Diabetes an. Als insulinpflichtiger Diabetiker hast du Anspruch auf n 50%-Schein. Das verbessert in Deutschland die Chancen bei großen Firmen signifikant. Nix nehmen die lieber als Typ II - Diabetiker, um ihre Schwerbehindertenquote zu erfüllen.


Aber im Endeffekt: Spaß >>> Kohle.
Geld ist weg, wenn die Wirtschaft schlussendlich krachen geht. Solange du dir n akzeptables Auto, ne angenehme Bude und was zu beißen leisten kannst, hast du genug. Danach zählt nur noch "Wie viel Spaß habe ich 40h/Woche, und wie viel Stress hab ich dafür?"
 
Ich geb dir mal wie ich die Sachlage einschätze auf basis dessen was du in dem Thread geschrieben hast.

Du wirst weder in C# noch in Java mit der Einstellung wirklich weit kommen. Wenn du der Meinung bist das C# mehr her gibt als Java, sagt das nur eines, du kennst die Sprache die du verwendest nicht und hast auf der anderen Seite des Flusses was viel besseres gesehen. Das wird dazu führen, dass wen du auf die andere Seite des Flusses angekommen bist, die Erkenntniss folgt, dass auch hier nicht alles so toll ist. (Es kochen alle nur mit Wasser ;))
Dann gibts noch die Richtung Web-Agentur. Da lese ich mittelfristig finanzielle unzufriedenheit heraus, allerdings mit Spass an der Tätigkeit was auch sehr wichtig ist.

Conclusio: Entscheid dich so schnell wie möglich für eine Richtung, dabei ist es vollkommen egal was es ist und zieh es durch ohne Rücksicht auf Verluste. Gut bezahlt werden Personen die herausragendes leisten und das lässt sich in der Regel nur mit einem gewissen Kommitment erreichen. Ich weis, dass es hier im Forum für die unterschiedlichsten Seiten "experten" gibt die dir ~ sagen können was den Unterschied ausmacht zwischen standard und herausragend. Das Feiern auf zwei Festen ist langfristig einfach suboptimal. In die Breite kann man gehen wenn man mal auf einer Seite herrausragend ist. Wenn du dich entschieden hast welche Seite es werden soll, such dir einen Mentor auf dem Gebiet an dem du wachsen kannst.

Noch eine Ergänzung zum Thema Zettel: Das Ziel sollte es sein herausragend zu werden, dann interessiert sich keiner für die Zettel. Ich brauch die jedenfalls nicht ;)
 
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Die Frage ist doch: Wie weist du nach, dass du herausragend bist? Ich hätte jetzt z.B. gerade kein brauchbares Referenzprojekt zur Hand....
 
Dann mal eine paar Beispiele die gute Indikatoren sind.
  • Man ist die Person, die als erster sich bereit erklärt zu versuchen ein Problem zu lösen, welches sich keiner erklären kann.
  • Du löst die Probleme die sich keiner erklären kann (klingt ähnlich wie das darüber ist aber was ganz anderes)
  • Wenn Freunde und Kollegen nicht mehr weiter wissen, fragen sie dich. (Hat eine technische sowie soziale Komponente)
  • Du bist immer auf der Suche nach einer besseren Lösung und !!! setz diese auch um.
  • Setzt dich ab und an über übliche Gepflogenheiten hinweg und probierst / riskierst etwas. Ich zitier da mal Kent Beck: "80/15/5: spend 80% of your time on guaranteed impact, 15% on big risk/big reward, and 5% on crazy stuff with no foreseeable payoff"
  • Sprichst die Dinge, an die jeder weis aber keiner wahr haben will. Ist ein kritisches Thema und hängt von der Umgebung ab wie weit man gehen kann. In der Praxis zeigt sich, dass man zuerst mit kleineren Dingen beginnt und eine Lösung parat hat, die man selbst umsetzt und einen Impact hat. Mit fortlaufender Zeit kann man sich "immer mehr erlauben". Wenn eine Firma das nicht zulässt, ist die Jobsuche eingeläutet und man wechselt das Unternehmen. Das mag jetzt extrem hart klingen, allerdings schadet es einfach langfristig zu stark wenn ein Unternehmen die eigene Weiterentwicklung blockiert
  • .........
Ein paar Dinge die sich vor allem auf mein Gebiet beziehen. (Java basierte custom software)
  • Man kann ein multi module Projekt mit Gradle | Maven aufsetzen setzen. Klingt einfach, allerdings können es die wenigsten "wirklich".
  • Beherrscht JPA(Hibernate) wirklich -> Die Annotations drauf pappen ist jetzt nicht schwer, allerdings werden dabei in 90% aller Projekte schwere Fehler gemacht.
  • Ist mit einem IoC Container vertraut. (Weis mehr darüber als sein Umfeld ist ein guter Start ;))
  • Hat das Buch Clean Code gelesen, verstanden und sich dabei in vielen Bereichen wiedererkannt
  • Kennt die Limitierungen von Java Generics und weis wie man mit ihnen Type Safe code schreibt. (Gimmick: Kennt ein Framework/Möglichkeit, welches den Typen zur Runtime ermitteln kann)
  • Kam öfter in die Situation, in der man gemerkt hat dass zu starke Generalisierung Probleme verursacht.
  • Nach einer Änderung testet man manuell die Änderung (nicht nur auf best case ;)). Dabei war immer ein Guter Indikator, wenn jemand meinte er ist fertig und folgende Fragen (selbstbewusst) bejaht. "Gehts auch wenn "ich" es manuell durchklicke"
  • ....


Gibt allgemein noch vieles mehr und hängt im Detail stark von der eigenen Rolle ab. Wichtig ist dabei, dass die erwähnten Punkte keine Definition von herausragend sind. Sondern das Mindset einen langfristig herausragend macht. Allgemein dazu kann ich noch folgendes Buch empfehlen -> http://www.amazon.de/The-Passionate-Programmer-Remarkable-Development/dp/1934356344

Edit: Noch Ergänzung zu meiner Person:
Ich seh mich selbst (noch) nicht als herausragend an. Seh mich selbst aber auf einem guten Weg. Ich bin der Meinung, dass man immer darauf achten muss in einem Umfeld zu agieren, welches die eigene Weiterentwicklung fördert. Deswegen auch der Hinweis mit dem Mentor.

Ich geh davon aus, dass jetzt unter Umständen gegen argumentiert wird. Ich werde dabei jetzt aber keine große Diskussion vom Zaun brechen, da diese meist schnell im Off-topic landet -> daher werde wenn nur auf sachliches eingehen.
 
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Ich will da gar nicht gegen argumentieren, aus meiner Sicht macht das Sinn und in eigentlichen allen Punkten stimme ich dir zu. Nur fehlt mir da auch die Erfahrung, ich bin 21 Jahre alt und seit erst 2 Jahren in der Lage, sinnvollen Code zu schreiben.

Im Gegensatz zu einigen anderen Webentwicklern, die ich kenne, bin ich stets bemüht den selbst geschriebenen Code zu verbessern. Das kommt vor allem daher, dass ich jeden Tag dazulerne und neu gelerntes auf die Projekte anwenden möchte, etwa gängige Design Patterns. Leider klappt das nur bei privaten Projekten, in der Firma fehlt die Zeit dafür.

Nur: mit 2 Jahren Berufserfahrung und einer Ausbildung aus einer anderen Fachrichtung werde ich kaum Arbeit finden, als Praktikant oder Trainee höchstens. Zumindest nicht im Bereich C# oder Java. In der Agentur hätte ich aufgrund meiner Leistungen jederzeit anfangen können, aber da waren es ja andere Sorgen.

Meine Einstellung mag auf dich etwas unsicher bzw. unentschlossen wirken, aber das liegt daran dass ich für meine Zukunft den richtigen Schritt machen möchte. Mangels Erfahrung frage ich also jeden, der in der Branche arbeitet nach seiner Meinung (so wie hier ;) ), um den für mich besten Weg zu finden. Nach der "Befragung" von inzwischen 7 anderen Programmierern komme ich langsam aber sicher zu dem Schluss, dass der Weg mit C# der Richtige ist. Meine Kenntnisse in anderen Websprachen verfliegen nicht, diese lassen sich ja nach wie vor nutzen. Und wie schon gesagt: ich sage nicht das Java schlecht ist, nur persönlich möchte ich einfach nicht damit arbeiten.

PS: mit der Diabetes wird das nichts (zum Glück). Ich kriege es ja nicht mal hin, 2 Kilo zuzunehmen, wenn ich jeden Tag in McDonalds gehe :D
 
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tipp: schrieb niemals du hättest dich "stets bemüht" ;)

und ich verstehe auch nicht warum du nicht einfach studieren gehst, da kriegst du einblicke in alle von dir angesprochenen welten und kannst es dir am ende frei aussuchen wo und zu welchen bedingungen du arbeiten willst
 
Bezüglich der Projekte. Schau dir mal bei LinkedIn oder Xing die Profile mancher an. Diese ähneln mehr diesem Bild:
ag0M1O1_700b.jpg


Und nun erklär mir bitte, wie ein 22 Jähriger laut online Profilen mehr leisten kann, als ein 40 Jähriger Senior...

Das gesunde mittelmaß an Erfahrung musst du immer wieder spiegeln können. Als Beispiel:

Du hast ein Projekt mit Kollegen gemacht, hast alles mitgemacht oder wenigstens gesehen und konntest Leistung zeigen. Soetwas führt man auf.
Du hast ein Projekt mitgemacht, dort hast du nur Hardware von A nach B geschleppt und mit Strom befeuert. Soetwas sollte man niemals aufführen, eine Frage dazu von einem Personaler, und es wird klar, dass du keine Ahnung hast, was dort gemacht wurde...
 
Funart schrieb:
[*] Wenn Freunde und Kollegen nicht mehr weiter wissen, fragen sie dich. (Hat eine technische sowie soziale Komponente)
Als einziger IT-Affiner in einem privaten Umfeld von Blechfuzzis und Juristen ist das bei mir zwingend gegeben. Das macht mich noch lange nicht zu etwas besonderem. Und auch, dass mein Chef mich fragt, macht mich zu nix besonderem. Dafür bezahlt er mich schließlich: damit ich die Scheiße löse
[*] Du bist immer auf der Suche nach einer besseren Lösung und !!! setz diese auch um.
Betriebswirtschaftlicher Selbstmord. Es geht mir auch auf den Sack, dass wir allerhand Legacy-Systeme laufen haben, die deutlich besser sein könnten... aber:
Läuft es aktuell? Ja. Kann es besser laufen? Ja. Decken die Einnahmen der Verbesserung die Kosten der Weiterentwicklung? Nein.

Praktisches Beispiel: Wir haben allerhand PHP-Legacy-Code, der noch die alte prozedurale mysql_ - Notation verwendet. Wären diese Projekte besser, wenn ich sie konsequent auf mysqli, idealerweise mit Prepared Statements, umstellen würde? Aber sicher. Bezahlt mich einer der Kunden dafür, dass ich hier zig Stunden rein stecke? Nein.

Im Berufsalltag gilt die 80/20-Regel: 80% der Zielvorgabe werden in 20% der Zeit gelöst. Das heißt, dass man sich immer fragen muss: Kann man die restlichen 20% der Zielvorgabe nicht irgendwie einschrumpfen? Wenn ich z.B. durch Weglassen einer hübschen, aber unglaublich aufwändigen Funktion das Projekt 2 Monate eher veröffentlichen kann, dann sollte ich dem Kunden das auch sagen.
 
Die von mir aufgeführten 18/15/5 bezieht sich darauf wieviel Zeit du deiner Arbeitszeit in was investieren solltest und hat absolut nichts mit einem Projektverlauf zu tun. Das Elementare daran ist neues zu probieren und langfristig den Prozess zu verbesseren. Dieses Vorgehen erzeugt langfristig praktisch immer ein postives ROI.
Vielleicht macht man etwas das überhaupt keinen Bezug zu einem aktuellen Projekt hat. Allerdings wird daraus vielleicht ein Projekt oder die Infrastruktur verbessert sich etc. Ist eine sehr vielseitige Thematik und es ist auch notwendig etwas zu probieren um ein Gespür dafür zu kriegen was den tatsächlich Sinn macht. Im Grunde ist dieser Punkt für Innvotionen in einem Unternehmen extrem wichtig um neue Geschäftsfelder zu erschließen.
Oft wird das nicht gemacht und der z.B.: technische Forschritt basiert auf dem privaten Interesse der Angestellten die neues von Ihrere Freizeit in das Unternehmen einbringen. (Oder eben nicht, dann bleibt ein Unternehmen technischen stehen und ist in ein paar Jahren unter Umständen weg vom Fenster)

Im Bezug auf der Suche nach einer besseren Lösung. Das hat im Grunde nix mit alten Projekte umgraben zu tun. Noch viel schlimmer es muss sich nich einmal um Code handeln. Das Target ist es immer ein real existierendes Problem zu lösen / verbessern. Wenn dann ab und an eines davon eines des Vorgesetzt ist um so besser. Häufig hat beruflich sowie finanzielles Weiterkommen nicht nur etwas mit Leistung zu tun. Einfach gesagt wenn keinem bekannt ist, dass man etwas leistet wird es einem auch nicht sonderlich viel bringen. Da verweis ich nochmal auf das verlinkte Buch meines vorherigen Posts.

Wenn du primär an Projekten arbeitest die von einer Person alleine bewerkstelligt werden können. Ist auch klar warum die langfristige Gehaltsperspektive limitiert ist. Das liegt schlichtweg daran, dass es sich dabei rein um ein skalieren über (Arbeits-)Zeit handelt. Davon rate ich eher ab wenn die finanzielle Entwicklung eine große Rolle spielt. Bei Projekte mit mehreren beteiligten Entwickerln gibt es ganz andere Herausforderungen. Die man sich auch entsprechende bezahlen lassen kann. Da gibt es aber generell einen großen Unterschied in kleinen Unternehmen, oft ist das Verhätlniss zwischen den Verantwortlichkeiten und der Entlohnung eher schlecht. Es ist allerdings vollkommen in Ordnung in einem klein Unternehmen mit einer vielseitigen Verantwortung zu Arbeiten. Das was daraus resultiert muss einem dann aber auch klar sein.
 
Speedy. schrieb:
...ich bin 21 Jahre alt...Meine Einstellung mag auf dich etwas unsicher bzw. unentschlossen wirken, aber das liegt daran dass ich für meine Zukunft den richtigen Schritt machen möchte. Mangels Erfahrung frage ich also jeden, der in der Branche arbeitet nach seiner Meinung (so wie hier ;) ), um den für mich besten Weg zu finden....

Hmm, in dem Alter wirst du mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht DEN richtigen Schritt finden. Da liegt noch soviel vor dir. Du sagst ja selbst, dass es dir noch an Erfahrung mangelt. Und diese Erfahrungen musst du auch selbst machen. Andere können dir vielleicht Tipps geben. Aber oft hörst du eh nicht drauf oder, schlimmer noch, hörst du drauf.
Wenn dir C# so gefällt, setzt dich hin arbeite dich ein und dann nimm halt auch mal Traineestelle an, um Erfahrungen zu sammeln. Wenn du auf die, tschulding, Fresse fällst, happens. Analysiere was schief gelaufen ist und mach es besser. Aber vielleicht läufts auch gut und du hast schon deine neue "Berufung" gefunden. Umso besser.
 
@svenie25

Den Weg habe ich nun eingeschlagen. Habe für mich entschieden, C# lernen zu wollen und bin zudem in meiner aktuellen Firma dabei. einen schleichenden Positionswechsel zu vollziehen. Nebenbei lerne ich privat die Sprache und bin dann irgendwann soweit, erste Projekte zu machen. Meine bisherigen Kenntnisse in der Webentwicklung sind dabei sehr nützlich.

und ich verstehe auch nicht warum du nicht einfach studieren gehst, da kriegst du einblicke in alle von dir angesprochenen welten und kannst es dir am ende frei aussuchen wo und zu welchen bedingungen du arbeiten willst

Ich bin kein Freund vom Studieren. Das hat viele Gründe, vor allem sehe ich aber wie viele meiner studierenden Freunde nach spätestens zwei Semestern die Uni oder den Studiengang wechseln, weil ihnen irgend etwas nicht passt. Sie haben viele Schulden, leben in einer billigen Absteige mitten in Köln oder sonstwo, können sich nichts leisten und müssen noch ein paar Jahre so weitermachen.

Ich habe eine Ausbildung und bereits dort Geld verdient, habe nun eine feste Arbeit und kann mir schöne Sachen von dem Einkommen leisten, während ich bereits Praxiserfahrung habe und mein Wissen jederzeit durch Selbststudium weiter aufbauen kann - und werde. Am Ende müssen Studierende das auch machen, der einzige Unterschied ist doch der Zettel und mehr theoretisches Wissen... Darum verzichte ich aufs Studieren so gut es geht.
 
"Der "Zettel" macht am Ende aber problemlos 10-15k mehr pro Jahr aus."

Als Minimalwerte
 
Nachdem jetzt noch eine zweite Person diese Aussage bestätigt, seh ich es als notwendig es von meinem Blickwinkel zu kommentieren. Alles folgende ist meine Meinung ;)

Die Geschichte mit dem Papier ist erst mal sehr stark davon abhängig was man anstrebt. In der IT seh ich Papier Jobs als gleichwertige wie Beamten Jobs an. Man bekommt ein ordentliches Gehalt und sitzt seine Zeit in einem Büro ab. Das macht man dann 10+ Jahre ohne in der Regel nennenswerte Sprünge zu machen. Abgesehen von kleinere Gehaltserhöhungen (<5-10% PA).
Für > 5-10% PA gelten ganz andere Dinge als relevant. Da hilft einem dann in der Regel auch kein Papier mehr. Da muss man mit Fähigkeiten Punkten die nicht jeder hat und sich auch entsprechend selbst vermarkten. Gibt Personen die durch gute Selbstvermarktung und limitierte Fähigkeiten sehr gut weiter kommen. In der Regel gibt es dann in deren Arbeitsumfeld Personen die im Hintergrund darüber lästern, dass diese Person eigentlich nichts drauf hat. Dabei verstehen sie nicht, dass sie einfach den Punkt Selbstvermarktung komplet ignoriere. Daraus resultiert -> achte darauf, dass wichtige Personen wissen was man leistet.
Die PA Entwicklung lässt sich in der Regel nicht dadurch realisieren immer im selben Unternehmen zu verbleiben. Daher muss man sich umschauen, wenn man erkennt das Ende des möglichen im gegenwertigen Unternehmen erreicht zu haben. Ich weis ein Job wechsel ist nicht einfach und man ist immer der Meinung, dass man sich im Gegenwertigen Unternehmen schon gewisse Dinge rausnehmen kann und bei einem Wechsel darauf verzichten müsste. In der Realität ist es nach kurzer Zeit in einem neuen Unternehmen ähnlich. Wichtig ist dabei allerdings zu beachten nicht irgend einen Job anzunehmen. Immer auf persönliche Weiterentwicklung achten und ned auf frasendrescher reinfallen.

Eine Ergänzung zu den % PA, in den letzten Jahren hatten wir eine Inflation jenseits von Gut und Böse. Die reale war noch um einiges höhere, da einige Luxusgüter im Preis gefallen sind. Ab einem gewissen Einkommen wird die Steuerlast auch um einiges höher. Sagen wir mal geschätz alles unter 4-5% PA in den letzten 3-5 Jahre hat einen Reallohnverlust bedeutet.

Elementare Essenz: Papier sind in der Regel Einmaleffekte, die teuer zu bezahlen sind. Es ist sinnvoller sich gedanken zu machen, wie man agieren kann um langfristig skalierende Effekte zu erzeugen. Zineszins kann eine schöne sache sein, wenn man auf der richtigen Seite der Rechnung sitzt ;)

Ich selbst bin weitesgehend mit dem Studium fertig und hab schon meinen Postuni Job unterschrieben. Bin aber seit Jahren schon Berufstätig. Weder meinen gegenwertigen noch meinen Postuni Job hab ich durch Papier oder Vitamin B bekommen. Wäre auch schwachsinn gewesen, da Papier nicht skaliert. Wenn man langfristig Papier als Türöffner braucht, sollte man am selbstmarketing arbeiten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn zwischen "kann was, aber hat nix" und "hat Diplom, aber kann nix" schon im Einstieg 15k PA klaffen (also locker 50% mehr), dann brauchst du als guter Selbstvermarkter trotz allem sehr lange, um diesen Start-Nachteil auszugleichen. Zumal +10% PA einfach nur unrealistisch sind. Das würde bedeuten, dass du, startend mit 30k PA, nach 5 Jahren schon bei >48k wärst. nach 10 Jahren wärst du schon bei fast 78k. Nach einem angenehmen Arbeitsleben würdest du mit über ner halben Millionen pro Jahr in Rente gehen.
Sowas ist mathematischer Blödsinn.
 
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