Welches Speichermedium für Langzeitarchivierung?

Xpom

Cadet 2nd Year
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Hi, ich bitte um Beratung.

Ich würde gerne meine persönlichen Fotos und Videos archivieren. Ca. 300 - 500 GB.

Momentan liegen diese auf alten HDDs. Ich würde diese Gerne irgendwo archivieren, wo diese für die nächsten 10 Jahre sicher sind.

Folgende Kriterien sollen erfüllt werden:

Die Daten sollten in meinem Besitz sein, keine Cloud.
Die Daten sollten die nächsten 10 Jahre halten.
Anschlüsse sollten das Neuste vom Neusten sein, damit man möglichst auch in absehbarer Zeit mit den gängigen Geräten die Daten auslesen kann.
Das medium soll sehr schnell sein.
Preisspanne: ca. 200 Euro.

Was empfiehlt sich da? Eine HDD oder sind auch schon SSDs für die Langzeitarchivierung geeignet? Kommt sonst etwas in Frage? USB sticks? Speicherkarten?

Zusätzlich brauche ich eine Festplatte für regelmäßige Backups meines Systems. Sicherheitshalber sollte beides getrennt werden? Da auf die einen Daten nur ein-/zweimal pro Jahr zugegriffen wird, und die Backups in Regelmäßigen abständen erfolgen sollen.

Gibt es Speichermedien die besonders robust und für diese Zwecke besonders empfehlenswert sind?

Ich benutze ein Macbook.

Velen Dank für alle Tipps.
 
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Portable Festplatte?
SSDs verlieren ihre Daten wenn sie zu lange kein Strom bekommen.

Am sichersten ist immer noch die gute alte Festplatte, gibt auch Festplatten Gehäuse mit USB Anschluss.
 
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Für Langzeitarchivierung kommen eigentlich nur optische Medien in Frage.
Aber in deinem Fall würde drei unterschiedliche externer Festplatten kaufen und mind. 1x im Jahr auf alle zugreifen.
 
Soweit ich weiss, kann man ja jede Festplatte mit einem Case in eine Portable umbauen, deshalb ist das kein Ausschlusskriterium.
Wenn es da also etwas gibt, das sich besonders eignet aber von natur aus keine externe/portable Festplatte ist, wäre ich dafür trozdem offen.
Ergänzung ()

Precide schrieb:
Für Langzeitarchivierung kommen eigentlich nur optische Medien in Frage.
Aber in deinem Fall würde drei unterschiedliche externer Festplatten kaufen und mind. 1x im Jahr auf alle zugreifen.

Mit unterschiedlich, meinst du unterschiedliche Modelle oder Festplatten des gleichen Modells aber in dreifacher ausführung zur Sicherheit?


SSD's sind heute also immernoch keine option?

Gibt es Modelle die heutzutage besonders robust und empfehlenswert sind?
 
Zuletzt bearbeitet:
SSDs verlieren wie alle Flash Speicher nach längerer Zeit ohne Strom ihre Daten, sind also nicht für Archivierung geeignet. Ich würde auch auf externe HDDs setzen (sind ja auch günstiger als SSDs und für das Sicherungsmedium braucht man die Performance nicht), zusätzlich kann man noch DVD RAM oder M-Disc nutzen, braucht halt passende Laufwerke dafür.
 
SSDs verlieren ggf. nach einem Jahr Daten https://www.computerwoche.de/a/falsch-interpretiert-ssds-verlieren-keine-daten,3212246
Festplatten müssen während eines Jahres mind. auch wegen Schmierstoffen in Betrieb genommen werden
https://www.speicherguide.de/wissen/doc-storage/wie-lange-kann-man-hdds-ungenutzt-lagern-20536.aspx

USB-Sticks würde ich da gar nicht nehmen. Bei 200€ würde ich ggf. aus einen Mix auf Medien setzen. Einmal alles auf Bluray/optische Medien und zusätzlich noch auf 1-2 Festplatten, die man dann 1 mal im Jahr anschließt.
 
Xpom schrieb:
Mit unterschiedlich, meinst du unterschiedliche Modelle oder Festplatten des gleichen Modells aber in dreifacher ausführung zur Sicherheit?

Unterschiedlicher Hersteller wäre ideal aber mindestens unterschiedliches Modell, da ja sonst die Gefahr besteht, 3x eine Festplatte der gleichen fehlerhaften Charge zu erhalten.
 
Festplatten halten Daten bis zu 30 Jahre.
Problem ist dann allerdings das Datenformat und die Anschlussmöglichkeiten.
Naja PATA HDD kann man heute auch nur noch mit Adapter anschließen.
Besser sind BDR mit 50 Jahren.
Siehe auch: https://de.m.wikipedia.org/wiki/Langzeitarchivierung
 
Gute alte HDDs. Habe meine Sicherungen auf 5 alte HDDs kopiert und mit Steganos Safe verschlüsselt. Eine auf der Arbeit, Eltern....
Alle paar Monate sammel ich die ein und kopiere von meiner "Zuhause-Sicherung", also lokal im PC und NAS, das Delta.
 
Also CD's möchte ich eigentlich garnicht, die sind unhandlich. In der Handhabung (Ich habe seit ca. 3 jahren kein Laufwerk mehr benutzt) aber auch in der Größe.

Externe Festplatten wäre eher mein Fall.

Eine meiner jetzigen Festplatten ist eine HDD aus einem alten Notebook. Die ist so schön klein. Kann man Notebook Festplatten auch dafür verwenden, oder sind die anfälliger?
 
Also was ich bisher herausgefunden habe, sind die externen HDD's nicht so gut bewertet.

Das beste im 2,5" Format scheint die hier zu sein:
Platz 1: Verbatim Store ’n’ Go USB 3.0 2TB
Kopieren von Daten (Lesen/Schreiben): 129/131 Megabyte pro Sek. (Note: 3,01)
Dauertransferrate (Lesen/Schreiben): 137/137 Megabyte pro Sek. (Note: 3,35)
Mittlere Zugriffszeit: 19,67 Millisekunden (Note: 4,42)

3,5":
Platz 1: Intenso Memory Center 4TB
Kopieren von Daten (Lesen/Schreiben): 183/186 Megabyte pro Sek. (Note: 2,40)
Dauertransferrate (Lesen/Schreiben): 189/190 Megabyte pro Sek. (Note: 2,84)
Mittlere Zugriffszeit: 8,53 Millisekunden (Note: 2,49)

Dagegen die beste SSD:
Platz 1: Sandisk Extreme 900 480GB
Kopieren von Daten (Lesen/Schreiben): 446/498 Megabyte pro Sek. (Note: 1,01)
Dauertransferrate (Lesen/Schreiben): 656/625 Megabyte pro Sek. (Note: 1,00)
Mittlere Zugriffszeit: 0,07 Millisekunden (Note: 1,01)


Also von der Größe her, würde ich zu der 2,5" tendieren. Die Leistung schreckt etwas ab. Die 3,5 ist aber auch nicht viel besser.

Der Verwendungszweck (Langzeitarchivierung) schließt die SSD ja leider aus. Aber auch der Preis. Die Leistung ist Natürlich Top.

Gibt es im 2,5" Bereich etwas besseres als die Verbatim Store ’n’ Go? Vielleicht wurde etwas angekündigt, das demnächst erscheinen soll? Die 2 Terabyte brauche ich auch nicht unbedingt. Vielleicht gibt es etwas kleineres und schnelleres?
 
Bartmensch schrieb:
Festplatten halten Daten bis zu 30 Jahre.
Die HDDs von vor 30 Jahren haben vielleicht so lange gehalten, aber HDDs und vor allem neuere Modelle altern auch wenn sie nicht gebraucht werden und sind nicht endlos lagerfähig. Dazu schreibt Seagate z.B. hier und auch in einigen anderen Product Manuals:
Wenn also die Lagerbedingungen nicht eingehalten werde, sind 90 Tage und zwar in der ungeöffneten Originalverpackung, sonst bestenfalls 1 Jahr. Nach dem Öffnen sollten HDD nicht länger als 30 Tage stromlos sein.

Bei der neuen Barracuda Pro 10TB mit Heliumfüllung schreibt Seagate:
Also hier nur ein halbes Jahr in der ungeöffneten originalen Versandverpackung von Seagate und sonst 2 Monate, nur bei optimalen Bedingungen bis zu einem Jahr.

HGST schreibt für die meisten Modelle wie z.B. für die Megascale:

Eine HDD in den Schrank legen und nach 10 Jahren zu hoffen die Daten einfach wieder auszulesen, halte ich für riskant und würde mich nicht darauf verlassen. Langzeitarchivierung ist ein Problem welches sich nicht einfach durch einlagern von Consumer HW lösen lässt. Der beste Weg ist die Platten zu betreiben und Daten immer wieder auf neue Platten zu kopieren, Redundanz ist sowieso Pflicht. Dies ist aber eben nicht billig, nur ist es eben nicht billig digitale Daten langfristig aufzubewahren, schon gar nicht wenn es sicher sein soll.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Holt: Das ist ja erschreckend...

Also vorweg, ich will die Platte nicht für 10 Jahre in den Schrank legen, sondern nach möglichkeit eine Platte haben die 10 Jahre überlebt wenn diese nur 1 bis 2 mal pro Jahr benutzt wird. Um neue Daten aufzuspielen und alte mal durchzustöbern. Aber selbst das scheint ja nicht wirklich sicher möglich zu sein...


Hast du denn vielleicht eine Empfehlung wie ich vorgehen sollte?

Alle 30 Tage eine Platte zu bewegen ist eigentlich keine option. Auf die Daten, die ich jetzt archivieren will, habe ich teilweise seit 3 Jahren nicht mehr zugegriffen. Zum Glück leben diese Daten noch. Allerdings hat sich eine HDD schon verabschiedet. Freundlicherweise nachdem sie mir die Daten herausgegeben hat.
 
10 Jahre kann eine HDD zwar auch überleben, eine von vor 10 Jahren oder mehr wahrscheinlicher als eine heutige, aber HDDs haben üblicherweise eine geplante Nutzungsdauer von 5 Jahren, wie sie Samsung früher auch immer recht offen in die Datenblätter geschrieben hat, hier z.B.:
Bei aktuellen HDDs steht das nur noch sehr selten so offen im Datenblatt, aber indirekt findet man es auch immer noch, so steht bei der ST1000VX005 im Product Manual auch noch
Aus 50.000 insgesamt und 10.000 pro Jahr ergibt sich dann aber doch wieder der Hinweis auf die geplante Nutzungsdauer von 5 Jahren. Spezielle Platten für den Anwendungen wie Automotiv sind für längere Nutzungen ausgelegt, aber teuer und kaum zu bekommen.

Das besten Vorgehen um Daten lange aufzubewahren ist die lebendig zu speichern, etwa auf einem NAS bei dem man die Platten und ggf. das ganze NAS auch regelmäßig ersetzt, dazu immer mit mindestens einem Backup auf USB Platten. Datenträger die irgendwo rumliegen, werden früher oder später vergessen, fallen vielleicht beim Aufräumen runter etc. und auch bei Bänder, die ja die Daten recht lange halten können, haben das Problem das die Bandlaufwerke altern, es aber immer wieder neue Standards gibt und die neuen Laufwerke nur die letzten und maximal vorletzten Generation noch lesen können. Dazu kommt das Problem der Schnittstellen der HW, früher waren PATA und SCSI die Standards, heute sind es SATA und SAS und in 10 Jahren vielleicht PCIe oder noch was ganz anderes. Das gilt auch für die Filesysteme bzw. SW Formate, auch die unterliegen einem Wandel.

Die Langzeitarchivierung digitaler Daten ist eine große Herausforderung, dies sollte man nicht unterschätzen.
 
Die hier bereits erwähnte M-Disc Variante der BluRay genauer ansehen. Die sind gerade dafür konzipiert, um Daten längere Zeit zu sichern. Da nimmst Du Dir dann ein paar Stück und beschreibst sie. Auch wenn Dir das "Format" eines optischen Laufwerks nicht zusagt, hat sie, was die Langzeithaltbarkeit angeht bestimmte Vorteile gegenüber Flash-Speicher (SSDs) und mechanischen HDDs.

Wenn Dir die Daten also wichtig sind, sollte die Form der Speicherung, wenn sie denn eben sicherer ist als die anderen, nicht so wichtig sein. Eventuell ein externes M-Disc Laufwerk besorgen.
 
Für solche optischen Medien gilt wie für Bänder: Die Laufwerke sind die Schwachstelle! Selbst wenn das Medium die Daten so lange behält, die Magentschicht einer HDD verliert die Daten ja auch nicht, so ist die Mechanik die Schwachstelle und limitiert deren Lebensdauer. Während bei HDDs die Platter fest verbaut sind und nur gut ausgestattete Datenrettungsfirmen die Platter außerhalb der Gehäuse auslesen können, gilt es bei den optischen und Bandlaufwerken die Möglichkeit die Medien in einem anderen Laufwerk auszulesen, aber wie hoch ist die Chance nach X Jahren ein , funktionierendes Laufwerk zu finden, welches das Medium auslesen kann und bei dem auch noch die Schnittstelle passt?

Ein heute gekauftes Laufwerk muss nämlich nach x Jahren nicht mehr funktionieren.
 
Nach längerem Suchen, habe ich mich zunächst für die hier entschieden:

WD My Passport Mobile WDBYFT0020BBK-WESN

Mit der Option später noch eine andere Festplatte als Backup zu holen.

Jemand der etwas dafür oder dagegen aussprechen kann?
 
Ein Backup sollte man immer haben, nicht erst später, denn gerade technische Geräte fallen in der Anfangszeit häufig aus. Bei HDDs kommt immer noch das Risiko hinzu, dass die beim Transport vom Hersteller zum Kunden schaden genommen haben, nicht jeder Händler behandelt sie korrekt, vor allem auch was die Versandverpackung angeht. Von HGST gibt es dieses Video über die Empfindlichkeit und korrekt Handhabung von HDDs, mit dem Empfehlung wie die Umgebung aussehen sollte auf denen mit HDDs gearbeitet wird und sie weisen darauf hin, dass die Schäden sich auch erst später bemerkbar machen können.

Bei den WD USB Platten sollte man beachten, dass diese meist eine Verschlüsselung haben und die Daten selbst dann verschlüsselt auf die Platte schreiben, wenn man diese weder aktiviert hat und auch keinen Key eingeben muss um an die Daten zu kommen. Bei vielen 2.5", bei WD wohl inzwischen bei allen aber auch bei Seagate (deren Töchter wie Maxtor) und Toshiba und vermutlich weiteren, findet man auch keinen SATA Anschluss mehr, da sitzen der USB-SATA Bridgechip und die USB Buchse direkt auf der Platine der HDD. Gerade die USB-SATA Bridgechip hat aber die Verschlüsselung von WD und er fällt eben zuweilen aus, spontan und ohne Ankündigung. Dann kommst Du nicht mehr an die Daten der Platte, also lasse niemals wichtige Daten ohne ein Backup zu haben auf nur einer Platte, erst recht nicht auf einer 2.5" WD Passport.
 
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