Du verwendest einen veralteten Browser. Es ist möglich, dass diese oder andere Websites nicht korrekt angezeigt werden. Du solltest ein Upgrade durchführen oder einen alternativen Browser verwenden.
Weltanschauungen im Allgemeinen, Systemkritik, Diskussionen rund um den Kapitalismus
Ein Link zur „Stimme der Nachdenklichen und Aktiven“, die sich auf einen vollkommen unparteiischen Blog bezieht. Alles Zufall! Immerhin wurde nicht auf die Seite von dem komischen (im Sinne von seltsam, nicht witzig) Ex-Redakteur verwiesen. Ist auch reiner Zufall, dass sich dort niemand mit Beziehungen zu anderen Parteien findet.
Dreieinhalb Monate nach der Ankündigung von Ministerpräsident Söder hat Bayerns Kabinett ein Verbot von Gendergap, Genderstern und Co. beschlossen – für Schriftliches in Verwaltung, Schulen und Hochschulen. Bei Verstößen drohen Beamten Konsequenzen.
Die größten Probleme beim Gendern sind erstens, dass es keine einheitliche Linie gibt, sondern verschiedene Schreibweisen miteinander konkurrieren, hinzu kommen noch sprachlich unsaubere Verlaufsformen. Diese Sonderzeichen bzw. (Sprech-)Lücken im Wortinneren behindern das Sprachverständnis einfach zu stark. Deren vermutlich in irgendwelchen Hochschulen ansässigen Erfindern fehlte einfach jegliches Verständnis für Stil und Sprachästhetik. Die Sprache als wichtigstes Kulturgut überhaupt sollte prinzipiell niemals als Gegenstand für politische oder ideologische Kämpfe irgend einer Art missbraucht werden. Zweitens gibt es keine gesellschaftliche Legitimation dafür, sondern stabil mindestens 70 Prozent der Bevölkerung, die dagegen sind.
Es geht hier meiner Meinung nach rein um Stimmenfang und es sind meistens die selben alten weißen Männer die gegen das Thema gendern sind. Es gibt keine Pflicht dazu es zu nutzen, aber es zu verbieten ist an Lächerlichkeit nicht zu überbieten. Und es gab auch schon genug Gegenstimmen, die es nun hauptsächlich in Hochschulen Gendern besonders aktiv nutzen werden.
Das ist so nicht richtig. Es gibt viele Universitäten welche Gendern in Facharbeiten und Abschlussarbeiten formell vorschreiben und Punkte abziehen, falls man dieses "formalia" nicht erfüllt. Das ist definitiv eine Form des Zwangs. In gewissen Studiengängen führt es außerdem zum automatischen nicht-bestehen, völlig unabhängig von der Forschungsarbeit.
persönliche Erfahrung: Bachelor BWL -> gendern kaum geregelt, mal einzelne Präsentation aber in Arbeiten/Abgaben reichte meist der Hinweis auf das generische Maskulinum zwecks lesbarkeit.
Master Management / Entrepreneurship -> grundsätzlich in allen nicht-englischen Arbeiten vorgeschrieben (ca. 30% des Studiengangs), nicht einhalten führte zu formellen Fehlern und Punktabzug, In der Masterarbeit expliziter Zwang zum gendern, ansonsten nicht bestehen bzw. starker Punktabzug (hing vom Dozenten ab).
Wie es an Schulen aussieht, ob hier Schüler gezwungen werden zu gendern, kann ich persönlich nicht bestätigen aber es mir zumindest vorstellen.
Das ist so nicht richtig. Es gibt viele Universitäten welche Gendern in Facharbeiten und Abschlussarbeiten formell vorschreiben und Punkte abziehen, falls man dieses "formalia" nicht erfüllt.
Klingt jetzt nicht so schlimm wie du es schilderst. Denke da fehlt nur ein entsprechender Rechtsspruch und das Thema ist gegessen. Und ich meine das Thema hatten wir schon vor ein paar Seiten.
@Selber
Gut, aber welcher Student hat Lust sich bei seinem Professor, welcher auch für die eigene Benotung zuständig ist, das Recht auf "nicht-gendern" einzuklagen?
@knoxxi
War bei uns, wie gesagt, sehr eindeutig geklärt. Es gab konkrete Vorgaben wie zu gendern ist und auf Nachfrage wurde der Punktabzug aufgrund von Formfehlern genannt. Dementsprechend habe ich natürlich gegendert.
Eine grundsätzliche Vorgabe der Univeristät gab es indes nicht. Es waren Vorgaben der jeweiligen Lehrstühle.
Mal meine Meinung zu dem Gesetzesentwurf in Bayern:
Grundsätzlich finde ich es sehr gut dass nun niemand dazu gezwungen wird zu gendern, obwohl er es nicht möchte. Aber, ein Verbot finde ich genauso falsch. Ich finde es sollte keine Pflicht zum gendern geben, aber bei Freiwilligkeit des Authors, warum nicht?
EIn Verbot geht mir also zu weit, mir hätte es gereicht festzuhalten, dass Forderungen in diese Richtung nicht zulässig sind und zu keinerlei Benachteiligung führen darf.
Gut, aber welcher Student hat Lust sich bei seinem Professor, welcher auch für die eigene Benotung zuständig ist, das Recht auf "nicht-gendern" einzuklagen?
Lust hat da keiner, aber das ist keine Ausrede. Wenn einem Unrecht getan wird muss man manchmal für sein Recht kämpfen. Wenn du einen rassistischen Prof hast und du nachweislich benachteiligt wirst, musst du auch was dagegen tun, auch wenn es dein Verhältniss zum Prof noch schlechter machen würde.
Wenn Universitäten bzw. irgendwelche inkompetenten Lehrkräfte meinen, sie müssten das Gendern quasi vorschreiben, muss vielleicht wirklich ein Gericht eingeschaltet werden. Ggf. kann man auch eine Unterlassung erwirken, damit zukünftig das Gendern nicht mehr vorgeschrieben werden kann.
Ich würde vielleicht auch gegen solche Lehrkräfte persönlich vorgehen, damit diese eine Auszeit bekommen, ihr Verhalten zu überdenken.
Eine Abwertung oder ein Nichtbestehen wegen Nicht-Gendern würde vor keinem Gericht Bestand haben.
@Selber
Jeder wählt die zu kämpfenden Schlachten selbst und wenn ich abwäge was für mich besser ist - eine gute Note oder aber den juristischen Weg zu bestreiten um in einer nur einmalig abzugebenden Arbeit nicht gendern zu müssen war für mich der zu gehende Weg klar.
Jeder wählt die zu kämpfenden Schlachten selbst und wenn ich abwäge was für mich besser ist - eine gute Note oder aber den juristischen Weg zu bestreiten um in einer nur einmalig abzugebenden Arbeit nicht gendern zu müssen war für mich der zu gehende Weg klar.
Kannst du ja gerne so machen, aber die Kritik war ja gerade das keine gute Note erzeilt wurde, weil der Text dem Bewerter nicht gepasst hat. Da muss man dann gegen vorgehen. Gibt ja auch noch andere Weg als direkt zu klagen. Sowas kann eventuell auch intern mit der Uni geklärt werden.
Das hatten wir schon. Circa 3 % der Hochschulen schreiben das Gendern vor und das sind noch nicht einmal die Hochschulen selbst, sondern einzelne Dozenten.
Das Thema ist rechte Identitätspolitik, um leicht Stimmen fangen zu können.
Ein Verbot ist natürlich überzogen. Immer diese Verbotsparteien. 🙃
Das Verbot ist gerechtfertigt allein dadurch, dass es keine Regeln gibt, die es rechtfertigen und es keine Regeln gibt, die es in die Grammatik und Rechtschreibung integrieren. Die Anwendung ist Willkür, der durch ein Verbot ein Riegel vorgeschoben wird. Und das ist keine Form der rechten Identitätspolitik, sondern einfach die Anwendung korrekter Regeln.
Die Anwendung ist Willkür, der durch ein Verbot ein Riegel vorgeschoben wird. Und das ist keine Form der rechten Identitätspolitik, sondern einfach die Anwendung korrekter Regeln.
Welche Gefahr geht den von dieser potenziellen Willkür aus? Wer wird durch die Regel geschützt? Die deutsche Sprache, die wie alle Sprachen konstant im Wandel ist?
Finde das Verbot etwas lächerlich. Solange keiner gezwungen wird kann man das doch einfach so weiter laufen lassen. Da wo unrechtmäßig erzwungen wird muss man halt gegen vorgehen, aber die generelle Idee inklusiver zu sprechen und zu schreiben ist doch nicht falsch.
Genau das sehe ich anders. Gendern ist ja keine Form der inklusiven Sprache, sondern eine trennende Form. Jetzt werden Frauen und Männer permanent getrennt benannt und das teilweisen in unfreiwillig komischen Formen. So wurden aus zB Arbeitnehmern die Arbeitnehmenden, aus Kandidaten die Kandidierenden (bei Volt), aus Studenten die Studierenden (was ja von der Zeitform her falsch ist) und mittlerweile liest man von Studierenden:innen - geht das in die richtige Richtung?
Ob ein Verbot her muss - ich denke in Behörden und öffentlichen Stellen des Landes und des Staates ist das angebracht, weil die Sprache auch diejenigen erreichen muss, die sie als Fremdsprache sprechen oder eine einfache Form benötigen, aus Gründen einer Behinderung oder Krankheit oder geringerer Bildung. Aber diese Sonderformen mit Doppelpunkt, Sternchen, Unterstrich und neuen Wortfindungen geht in eine falsche Richtung. Es gäbe ja bereits Werkzeuge einer inklusiven Sprache wie "Studenten und Studentinnen" und andere. Das Gendern mit den Sonderzeichen und den Neu-Wörtern ist aber übertrieben worden, daher sollte man dem ein Riegel vorschieben durch ein Verbot in öffentlichen Einrichtungen.