News Wer gibt wie viel Geld für Lobbyarbeit aus?

LeX23 schrieb:
Entweder habe ich den Text nicht richtig gelesen, oder einer von uns kann nicht rechnen. 13,5*10^6/6.0*10^6 gibt bei mir nicht acht.
Das Rumgehacke der Medien ist auf Google ist seit Jahren sowieso enorm. So ganz wundern mich die Zahlen auch nicht. Wäre interessant zu wissen, inwieweit bei den Konzernen die Lobbygelder in Verteidigung respektive Penetration (zB FUD) aufgeteilt sind.
 
Lobbyarbeit ist per se nichts schlechtes und durch die Verfassung geschützt. Jede Petition ist nichts anderes als Lobbyarbeit.
 
Was? Google betreibt Lobbyarbeit und stellt dafür ca. 13 Millionen € zur Verfügung? Unerhört, bei einem Unternehmen welches von den Jüngern als der Samariter schlechthin gefeiert wird!
 
KainerM schrieb:
Peanuts... Also wenn bei uns in Österreich Flugzeuge verkauft werden, dann werden solche Summen schon mal für einen einzelnen Berater bezahlt, der dann öffentlich aussagt dass er ja eh nur ein kleiner Bauer ist, der halt ein paar Russen kennt. Für ein kleines Land mit acht Millionen Einwohnern. Ich glaub, sogar beim Verkauf der Buwog-Immobillien haben die herren Lobbyisten mehr "Honorar" kassiert, oder für so manch eine Staatsbürgerschaft.

Interessanter wär da schon, wie viel Geld hinter den Kulissen fließt ;)

mfg

Ja, bei solchen Statistiken sind wir Österreicher ganz vorne mit dabei! :stock:
 
dichter-karl schrieb:
Hier wird schon wieder sehr "deutsch" reagiert.

Lobbyarbeit ist nichts verwerfliches. Es ist doch logisch, ich habe Interessen und investiere Geld, dass meine "Argumente" gehört werden.

Sehe ich auch so. Was schlimm ist: Unsere Politiker hören auf zu denken und gießen die Argumente der Lobbyisten in Blei, der Bürger darfs dann auslöffeln...
 
ChilliConCarne schrieb:
Das Rumgehacke der Medien ist auf Google ist seit Jahren sowieso enorm.
Jup.
Man kann auch davon ausgehen, daß andere Lobbies deutlich mehr Geld gegen Google einsetzen, als das bisschen, was hier von Google investiert wird.

Und bei dem absolutem Mist, der hier an Gesetzesentwürfen kommt und kam, muss Google halt zumindest ein bisschen dagegen ankämpfen. Die können ja nicht einfach zugucken, wie ihnen das kriminelle Pack das Geld aus der Tasche ziehen will.

GEMA-Vermutung, Leistungsschutzrecht, ACTA, CleanIT und so weiter ... das sind alles Resultate von Lobbies, die hier deutlich mächtiger sind und "unter der Hand" deutlich mehr Geld investieren als Google.
 
@ Konti

sehr gutes beispiel ist acta.

das problem ist die eigendynamik und kontrolle der ganzen geschichte.

edit: ich habe mal einen doku-bericht auf arte oder n24 oder so gesehen wie das in usa abläuft.
ich kann nur sagen ich bin sehr skeptisch und habe kein vertrauen seit dem was ich da gesehen habe.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Konti: Zu nennen wären da Verlage wie Axel Springer oder Mediengruppen, die immer mehr einen regelrechten Krieg gegen Google führen. Der Witz, vor allem bei Verlagen, ist ja dann der, dass diese nicht erkennen, dass Google eigentlich die perfekte Werbeplatform ist. Wenn ich auf deren Zeitungsartikel komme, dann hauptsächlich über Google. Dann noch das Begehren der Telekom/ITU die Netzneutralität abzuschaffen um letzten Endes für die Leistung eines anderen Geld zu kassieren ist nicht ohne. In Sachen Datenschutz - da kritisiere ich auch unseren Bundesdatenschützer der auf einem Auge blind zu sein scheint - sind ja sowieso immer nur Google und Facebook die Sündenböcke. Dass der im Artikel zweitgenannte kaum einen Deut besser ist und vor allem nun durch mutmaßliche Skype Abhörmaßnahmen von sich reden macht, wird komplett ignoriert.
 
hongkongfui schrieb:
geht es nur um den IT-bereich?
....
die pharmaindustrie z.bsp. gibt mit sicherheit mehr aus.

Pharma/Health: $180,990,069
Computers/Internet: $96,710,854

Alle Bereiche zusammen kommen auf: $1,559,621,835
 
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Konti schrieb:
Was Korruption ist, weiß ich.
Was ich jetzt wissen wollte ist, ob diese offiziellen "Lobbyausgaben" dazu zählen, oder nicht.

De facto nein. Allerdings wird schon lange bemängelt, dass Korruption in Deutschland einfach "Beratervertrag" heißt, oder "Parteispende". In anderen Ländern ist es nicht so einfach und soetwas wäre verboten.
 
Na da fehlen aber noch einige große Brocken ;)

"sondern auch Großkonzerne wie General Electric (GE), zu deren Imperium unter anderem der Fernsehsender NBC und das Universal Filmstudio gehören. Rund 161 Millionen Dollar hat GE in den vergangenen zehn Jahren an politische Organisationen gespendet, um sich so mehr Gehör in Washington zu verschaffen."

Interessant ist wofür Google sein Geld ausgibt ....

"Dabei verfolgt der Konzern ein breites Spektrum an Interessen, die politisch vorangebracht werden sollen. Im vierten Quartal 2012 wollte Google unter anderem bei Themen wie der Regulierung von Online-Werbung, der Gesetzgebung zu autonomen Fahrzeugen, Steuerreformen und Energiefragen ein Wörtchen mitreden. Der Eintrag zu Wettbewerbsfragen bei Online-Diensten deutet darauf hin, dass auch die rund zwei Jahren andauernden Ermittlungen der Wettbewerbsaufsicht FTC gegen Google zu den Lobby-Prioritäten gehörten. Anfang Januar entschieden die Wettbewerbshüter aber unter harten Auflagen, kein Kartellverfahren gegen den Suchmaschinenriesen einzuleiten."

Ich finde Lobbyisten gehören generell verboten... so etwas ist nichts anderes als legale Bestechung. Und die Gelder die da "gespendet" werden holen sich die Firmen auf unsere Kosten durch ihrer Einflussnahme doppelt und dreifach wieder zurück :(
 
Konti schrieb:
Also Moment mal ... sprechen wir hier denn von Bestechung von Politikern?
Ich habe das eher so verstanden, daß Leute bezahlt werden, sich in der Politik einzumischen.

Ich weiß eigentlich ist es das nicht. Aber in meinen Augen ist Lobbyarbeit nichts anderes als legalisierte Korruption.
Da kam mal ein Bericht auf Phoenix, da gings um Lobbyismus in Berlin. Naja ein Politiker hat zb nen großen Blumenstrauß bekommen und Tickets für irgendeine Veranstaltung, wo andere für Geld bezahlen müssen. Auch wenn die Veranstaltung von der Firma war, die den Lobbyisten selber beauftragt hat, andere müssen dafür Geld hinblättern, der hat sie kostenlos bekommen. Klingelts?
 
Wie gesagt glaube ich, daß es hier weniger um Gefallen/Geschenke geht, als darum z.B. Statistiken, Studien, etc. anzustellen, die die Politik überzeugen sollen, oder auch einfach Aktionen, die das Volk dazu bewegen, der Politik Druck in eine bestimmte Richtung zu machen.
Denke zum Beispiel mal an die "Verteidige Dein Netz" Kampagne von Google.

Ich sehe auf dieser Ebene nicht unbedingt was schlimmes/falsches daran ... insbesondere wenn die Ziele (wie bei Google in aller Regel) im Sinne der Bürger sind.
 
Finde jetzt 7 Mio nicht so wirklich viel, vor allem weil nicht klar ist, was damit gemacht wird, wird damit ein Lobbyist bezahlt, oder bezahlt man dem Politiker eine Luxusreise um ihn für sich zu gewinnen? (das wäre dann Bestechung).
 
Das sind nur die Summen die offensichtlich sind...
Kapitalismus funktioniert halt nicht, da es von Oben kontrolliert werden kann.
Der Urgedanke des Kapitalismus ist die Eliminierung von Nutzlosem durch Konkurrenz.

Um das aufrecht zu halten wurden anti Korruptionsbehörden eingeführt, die sich ständig schmieren lassen.
Eigentlich hätte kein Unternehmen der Welt jemals die Größe eines heutigen Konzerns erreichen dürfen.

Wo man nur hinblickt, eindeutige Korruption. Benzinpreise, Windows auf Laptops/Rechnern ohne FreeOS Option, Steuern durch GEZ und sonstige sinnlos Abgaben, Entscheidungen durch die Volksvertretung gegen das Volk (Regierung), Verhinderung von gescheiten Mindestlöhnen...
 
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dichter-karl schrieb:
Hier wird schon wieder sehr "deutsch" reagiert.

Lobbyarbeit ist nichts verwerfliches. (...)

Shurtugal824 schrieb:
Lobbyarbeit ist per se nichts schlechtes und durch die Verfassung geschützt. Jede Petition ist nichts anderes als Lobbyarbeit.

Die ersten beiden, die nicht bloß Stuß erzählen. Lobbyismus ist eine wichtige Schnittstelle zwischen Politik und Unternehmen, aber auch Bürgerinitiativen. Auch Greenpeace, Tierschützer, Bürgerrechtler betreiben Lobbyismus. Das mit Kapitalismus gleichzusetzten ist falsch, denn auch in einer Gesellschaft ganz ohne Geld, wäre Lobbyarbeit denkbar.

Es ist auch nicht so, dass Lobbyismus nicht auch nützlich für Politik ist, denn Politiker sind ja auf Meinungsbilder von außen angewiesen. Sind ja keine Wahrsager.

Problematisch ist vielmehr, dass es gesellschaftliche Gruppen gibt, die nicht die Möglichkeiten zum Lobbyismus (manche aber auch bloß, weil sie die Mühe scheuen) nicht haben. Es bräuchte nicht weniger, sondern mehr Lobbyismus, der aber auch Gruppen zu Wort kommen lässt, die bisher nicht gehört werden können.
 
Zuletzt bearbeitet:
savage. schrieb:
Ich finde Lobbyisten gehören generell verboten... so etwas ist nichts anderes als legale Bestechung.

So ein Verbot würde nichts ändern. Wenn mächtige Leute Einfluss nehmen wollen, finden sie Wege. Es muss generell eine bessere Kontrolle geben.
Ich glaube einige missverstehen was hier mit Lobbyarbeit gemeint ist. Lobbys sind grundsätzlich nichts schlechtes. In Deutschland haben diese aber einfach zu viel Einfluss, wodurch eine "indirekte" Bestechung entsteht. Im "Transparency-Index" von 2012 ist Deutschland auf Platz 13. Im Vergleich zum Rest in Europa ist das nicht wirklich toll.
 
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