Wie groß SSD Cache im NAS im 10Gbit Netzwerk?

Identify

Lieutenant
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Hallo zusammen,

ich bin grad dabei mir ein NAS aufzubauen.

Ich habe mir jetzt das QNAP TS-453Be und zusätzlich die Erweiterungskarte bestellt um zwei M2 PCI-E SSDs unterbringen zu können und den 10Gbit Netzwerkanschluss zu haben.

Parallel dazu kommt heute meine neue Threadripper Plattform: x399 Aorus Extreme und 1950x. Das Mainboard hat ebenfalls 10GBit LAN-Anschluss. Meine Wohnung ist komplett mit Cat 7 verkabelt.

Letztlich will ich hauptsächlich wegen Videoschnitt die ganzen Videofiles auf meinen NAS kopieren und will davon nix mehr hören. Ich habe alle HDDs aus meinem Desktop verbannt und nutze nur noch m2 PCI-e SSDs.

Der NAS soll ins Wohnzimmer.

Jetzt habe ich mich gefragt, wie das mit den m2 SSDs als Cache genau funktioniert und wie groß dieser sein sollte und was das letztlich bestimmt? 1TB?

Mein Workflow ist folgendermaßen: Für Foto/Videobearbeitung möchte ich während ich an einem Projekt arbeite, erstmal auf der 1TB m2 SSD in meinem Desktop arbeiten.

Sobald das Projekt abgeschlossen ist, möchte ich den Projektordner mit all den darin benutzten Quelldateien (Fotos, Videos, Musik) auf meinen NAS schieben. Der Rechner soll möglichst kurz mit dem Kopiervorgang beschäftigt sein.

Was danach das NAS macht und wie lange das vom SSD Cache auf die internen Platten kopiert ist mir egal.

Auch mit vielen 4k Videofiles ist bislang noch kein Projekt größer als die 1TB gewesen. Mein letztes war 700GB.

Mein Verständnis war jetzt folgendes: Wenn ich einen 1TB SSD Cache im QNAP verbaue und die 700GB auf den NAS kopiere. Dann wird das mit sehr hoher Geschwindigkeit (irgendwas zwischen 500 und 1000MB/s) auf die SSD im NAS kopiert und von da aus nach und nach mit der Geschwindigkeit der HDDs im NAS auf die HDDs übertragen.

Theoretisch kann ich meinen PC dann nach dem Kopiervorgang auf den SSD Cache herunterfahren. Löschen würde ich die Dateien von meinem Desktop erst, wenn ich sehe, dass sie auf dem NAS im HDD Speicher angkeommen sind.

Wenn ich mal mehr als die Cache-Größe auf den NAS kopieren will, dann kann es passieren, das ich auch am PC beim Kopiervorgang warten muss. Beispiel: Wenn ich 1.5TB Datein kopiere, passt nur 1TB auf den Cache und ich muss bei 500GB warten, bis diese auf die HDDs im NAS geschrieben sind.

Hab ich das in etwa richtig verstanden?

Ich nutze das NAS auch nicht als Backup-Lösung. Meine Fotos kommen allesamt auf Google Fotos. Bei meinen Videos lade ich wichtige Entprodukte zu Youtube hoch. Und alles was auf dem NAS landet und alle meine PCs sollen künftig auf einen Cloudanbieter (Backblaze) ein Backup erzeugen.

Ich will auch erstmal kein RAID aufsetzen, denn aktuell habe ich nur viele HDDs mit unterschiedlich viel Speicherplatz (1x8TB, 1x3TB und 2x2TB). Von daher würde ich erstmal ein JBOD machen oder jede HDD einfach für sich einbinden.

Hoffe ihr könnt mir ein weiterhelfen

Beste Grüße,
Christopher
 
Ich denke das es in dieser Kombi mit der QNAS NAS keinen großen Geschwindigkeits Vorteil mit der SSD geben wird.
 
Wieso nicht direkt auf dem NAS arbeiten?

Wie genau das mit dem Cache funktioniert weiß ich nicht genau. Stelle es mir aber wie von dir beschrieben vor.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich glaube auch das Dir die SSD nichts bringt. Die SSDs werden dazu genutzt um dort häufig genutzte Dateien zu cachen was ja in Deinem Fall so nicht genutzt wird.
 
Mmmh. Dann werd ich es wohl einfach probieren müssen. Dann werd ich wohl einfach mal eine von meinen existierenden m2 SSDs da reinstecken und gucken, was so geht. Und wenn mir das nicht gefällt, dann kauf ich mir halt keine m2 SSD. Ich brauch diese Erweiterungskarte ja so oder so wegen dem 10Gbit Anschluss, den ich sonst nicht habe.

Ich hab halt gelesen, dass die m2 SSD klassicherweise benutzt wird um Dateien die auf dem NAS liegen, schneller im Zugriff zu haben. Das es aber durchaus auch geht diese als Schreibache zu benutzen, davon aber abgeraten wird wegen möglichen Datenverlust. Aber ich würd die Dateien ja sowieso erst löschen, wenn ein Projekt abgeschlossen ist und die Dateien auf den HDDs im NAS angekommen sind. Nicht verschieben und drauf hoffen, dass sie ankommen.
 
Identify schrieb:
Wenn ich mal mehr als die Cache-Größe auf den NAS kopieren will, dann kann es passieren, das ich auch am PC beim Kopiervorgang warten muss. Beispiel: Wenn ich 1.5TB Datein kopiere, passt nur 1TB auf den Cache und ich muss bei 500GB warten, bis diese auf die HDDs im NAS geschrieben sind.

Nicht ganz. In der Zeit bis der Cache vollgelaufen ist hat das NAS ja schon wieder einen Teil der Daten auf die Festplatte transferiert. Aber ja, prinzipiell hast du natürlich recht.

Ansonsten sollte das in der Theorie genau so hinhauen wie du es dir denkst. Sofern das NAS die Leistung hat, spricht nichts dagegen.
Habe mal bei QNAP auf die Website geschaut. Der Cache lässt sich als Read-Only oder Read-Write einrichten. Beim Lesen dürfte dir das nicht viel bringen, da nur Daten gecached werden wie häufiger Verwendung finden. Und wenn du Projektbasiert speicherst isses egal :)

Denke der größte Flaschenhals wird die Erweiterungskarte sein. Hab ehrlich gesagt auf der QNAP Website keine passende gefunden. Nur M.2, ohne 10Gbit. Sofern du da die passende gefunden hast, könnte die PCIe Schnittstelle dich einschränken. Das muss man aber mal testen. Optimalerweise wäre die Netzwerkschnittstelle direkt mit der SSD verbunden (DMA oder ähnliches), dann müsste das NAS sich um kaum was kümmern und du hättest die optimale Leistung. Wäre mal ne schöne Erweiterungskarte. Dann könnte sogar ein Atom Prozessor die 10Gbit ohne Probleme leisten :D
 
Danke dir für deine Antwort. Das stimmt mich schon mal optimistisch. Also sollten erstmal 1TB m2 SSD reichen, oder? Und wenn die Projekte größer werden kann ich immer noch eine m2 SSD nachlegen.

Das hier ist die Erweiterungskarte: https://www.qnap.com/de-de/product/qm2-m.2ssd-10gbe

Davon gibt es zwei Varianten: Eine für PCI-E und eine für SATA m2 SSDs.

Ich hab die für PCI-E genommen und werd dann wohl eine Intel 660p mit 1TB draufflanschen. Die hat 1800MB/s lesen und schreiben, das sollte mehr als ausreichend sein. Ich glaube dieses NAS schafft sowieso nicht mehr als 600-800Mb/s lesen/schreiben. Aber immerhin mehr als wenn ich nur HDDs installiere.

Alternativ hatte ich auch überlegt das Geld so zu investieren:
  • AS4004T als NAS, hat schon 10Gbit LAN, aber unterstützt kein SSD Caching (zumindest nicht das ich wüsste). Dieser NAS soll bis zu 900MB/s Lesen und 450MB/s Schreiben schaffen.
  • mehr 8TB HDDs und diese in einen Raid 0 Verbund zusammenschalten, um die Lese/Schreibraten zu erhöhen
Setup 2:
335€ AS4004T (LINK)
+drei zusätzlich 8TB Ironwolf 660€
Gesamt 995€ für 32TB Speicher

vs.

Setup 1:
435€ QNAP TS-453Be
  • 195€ Erweiterungskarte für 10Gbit LAN und zwei m2 SSD Slots
  • 114€ 1TB m2 SSD Intel 660p
Gesamt 744€ aber erstmal nur 8TB+3TB+2TB+2TB=15TB Speicher
 
Zuletzt bearbeitet:
Servus zusammen.

Hab seit gestern mein NAS aktiv: 4x Seagate Ironwolf 8TB mit 7200rpm und mit 8GB RAM. PC und NAS jeweils an der 10Gbit Schnittstelle über ein ca. 2m langes Kabel verbunden was beim NAS dabei war. In den Eigenschaften der Netzwerkadapter wird sowohl am PC als auch am NAS angezeigt, dass diese mit 10GBit angebunden sind.

Hab auch gleich mal die verschiedenen RAID-Varianten durchprobiert.

Interessanterweise waren zwischen RAID 0 und RAID 5 gar nicht so große unterschiede.

Mit RAID 0 hab ich 720MB/s Lesen und 490MB/s Schreiben. Mit Raid 5 habe ich 720MB/s Lesen und 350-400MB/s Schreiben.

Was mich jedoch wundert ist, dass der SSD Cache kaum was ausmacht.

Ich dachte eigentlich das, solange wie ich Sachen kopieren die die Cache-Größe nicht übersteigen, ich fast ans Schnittstellen Maximum rankomme.

Das ich nicht an die 1200MB/s rankomme war mir schon klar.

Aber ich habe schon erwartet das ich irgendwo bei 700MB/s Lesen und Schreiben komme, solange wie ich mich im Cache-Bereich bewege.

Tatsächlich sind die Werte aber quasi identisch, egal ob mit Cache oder ohne.

Und das sowohl bei RAID 0 als auch bei RAID 5.

Ist das normal?
 
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