Wieder drohende Bahnstreiks der Lokführer - was dagegen tun?

User77

Lt. Junior Grade
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Hallo,

wieder drohen uns ab nächster Woche Warnstreiks der Bahn-Lokführer vermutlich Zugausfälle und Verspätungen. Wer denkt an die betroffenen Reisenden, täglichen Pendler die auf die Bahn angewiesen sind? Ich kann doch auch nicht zu meinen Chef sagen ich komm heute nicht zur Arbeit und streike was meint Ihr wie lange ich dann noch ohne Kündigung bin?

Auch wenn es sicherlich für die Lokführer gerechtfertig ist, mehr Lohn für die verantwortungsvolle Aufgabe zu bekommen ist es verantwortungslos gegenüber den betroffenen Reisenden wenn die Bahn nicht fährt!!

Was kann man als Bahnkunde dagegen rechtlich unternehmen?
 
ja, es ist ärgerlich für die, die auf die Bahn angewiesen sind und beim letzten mal habe ich "nur" gut 1 Stunde auf meinen Zug gewartet (zum Glück gab es kostenlosen Kaffee)
du findest es gerechtfertigt, das die Lokführer mehr Lohn fordern, aber für ungerecht, das sie ihren Forderungen mit Warnstreiks Nachdruck verleihen?
klar, schmeisst die Streiker alle raus - aber wer fährt dann die Züge? unmotivierte weil unterbezahlte Ersatzlokführer?

als Bahnkunde kannst du nichts rechtliches dagegen unternehmen, aber du kannst ja gerne mal einen Anwalt dazu befragen
 
Ich denke auch, dass wir als Pendlern da aus rechtlicher Sicht nichts erwarten können.
Ich bin auch auf Montag gespannt. Ich fahre jeden Tag mit der Bahn zur Arbeit. Ich werde dann wohl auf das Auto umsteigen müssen, nervige Anfahrt (inkl. Staus) plus Parkplatzsuche :(. Hoffentlich streiken die nicht zu lange...
 
Das ein Streik oft die einzige Möglichkeit ist, eine Gehaltserhöhung durchzusetzen ist mir klar. Aber wo ist das Problem einen Tarifvertrag für mehrere Jahre festzulegen? Dann muss man nicht jedes Jahr streiken.
Zudem wäre es sinnvoll wenn alle Zugführer in einer Gewerkschaft wären, und nicht auf mehrere verteilt.
 
weil Tarife meistens nicht gerade (voll) zu Nutzen der ANs geht. Daher wird immer wieder ein neuer aufgesetzt, weil sich auch die Zeiten ändern. So bekommen teils Azubis mehr Geld, Praktikanten eine bessere gerechtere Vergütung, ANs allgemein mehr Urlaub, etc. Daher wird immer wieder aufs neue verhandelt. Bei der Bahn kommt allerdings hinzu, dass da gleich zwei Parteien nochmal gegeneinander und noch gegen eine andere streiken. Es bleibt also spannend. ;)
 
Rechtlich kannst nix dagegen tun.

Es ist eh schon lustig genug.. im gewissen Sinne, dass dadurch nur noch mehr den Nah/Fernverkehr behindern.
Ich fahre täglich mit dem netten Verein und erlebe so gut wie nie das die pünktlich sind.
Wenn man es gelassen nimmt, tut sich also bei den Streiks auch nicht viel mehr.

Viel schlimmer finde ich die Tatsache, dass sie keine genau Uhrzeit oder Tage nennen.
Letztes Mal standen um 0645 alle Züge als pünktlich drin.
Um 0715 kam dann die Durchsage auf dem Bahnhof, dass sie streiken. Herrlich.

Immerhin habe ich meist noch die Möglichkeit für Home Office, aber die haben viele leider nicht.

Das Vertrauen gegenüber dem Verein habe ich eh verloren.
Züge sollten aufgestockt werden und das ist bis heute nicht passiert.
Stattdessen haben sie den Bahnhof wo ich früher eingestiegen bin für REs gesperrt, weil dann angeblich zu lang.
Und letzte Woche hörte ich durch Zufall, dass sie die Züge nicht aufstocken können, weil die Loks das nicht packen.
Die Ausreden für zu späte Züge sind derart lächerlich... da fällt ein nix mehr zu ein.
Bis auf die Tatsache, dass andere Unternehmen, die sich solche Fehler und Verspätungen leisten würden, dafür saftige Strafen bekommen würden und die Kunden weg bleiben würden.
Aber weder das eine, noch das andere wird jemals leider(!) bei der Bahn passieren. :freak:
 
@Robin: Deswegen kann man doch trotzdem einen neuen Vertrag für meinetwegen 4 Jahre aushandeln. Ist ja jetzt nicht so dass sich in 4 Jahren die gesamten Bedingungen hier in Deutschland umkrempeln.

Klappt komischerweise in anderen Bereichen ganz gut.

Beim letzten Streik ging es ja darum dass die privaten genausoviel bezahlen sollen wie die DB. Da frage ich mich dann warum dann die DB bestreikt wird. Die wären froh wenn die privaten die gleichen Gehälter zahlen würde, denn dann würde es einige Konkurrenten schlicht nicht geben.
 
möchtest du für 4 Jahre ein festes Gehalt oder lieber alle 1-2 Jahre neu verhandeln und ggfs. mehr rausholen?
zudem kann sich in 4 Jahren eine ganze Menge verändern
 
Hab ich gesagt dass das Gehalt 4 Jahre lang gleich bleiben muss?
Man kann ja z.B. eine Steigerung von x,x% pro Jahr aushandeln.
Aber jedes Jahr wochenlang den bahnverkehr lahm legen ist jedenfalls nicht die elegante Lösung.
 
Ich frag mich immer wieder wie die Berufzweige bzw Arbeitnehmer welche keiner Gewerkschaft angehören überleben können.

Und warum müssen die jedesmal streiken? Die könnten sich auch in den Tarifrunden vorher einigen. Stattdessen lassen es beide Seiten jedes Jahr auf neue darauf ankommen.
 
hat halt alles keine Für und Wider.

Die wären froh wenn die privaten die gleichen Gehälter zahlen würde, denn dann würde es einige Konkurrenten schlicht nicht geben.

Glaubst du die privaten fahren umsonst auf den Schienen spazieren?
 
Robin. schrieb:
Glaubst du die privaten fahren umsonst auf den Schienen spazieren?
Was willst du mir damit jetzt sagen?
Oder willst du bezweifeln das die Privatbahnen ihren Zugführern und Begleitpersonal weniger bezahlt haben als die DB?
 
Die Frage ist doch viel eher, warum sich die Länder, mit denen die Bahn ja entsprechende Beförderungsverträge geschlossen hat, sich so auf der Nase rumtanzen lassen.

Es sind ja nicht die Streiks an sich, vor allem, da (inzwischen) selten alle Lockführergewerkschaften gleichzeitig streiken und somit eigentlich immer genug Personal für einen Notfallfahrplan bereitstehen müsste.
Viel mehr liegen die Probleme darin, dass die Bahn quasi nach Belieben tun und lassen kann, was sie will in Punkto Zugverspätungen und -ausfälle.

Wenn die entsprechenden Beförderungsverträge (oder meinetwegen auch passende Gesetze) Passagen enthalten würden, nach denen ein bestimmtes Maß an Angebot aufrechtzuerhalten ist und alle Schäden, die durch Unterschreiten dieser Mindestgrenze entstehen, vom verpflichteten Dienstleister (hier die Bahn) zu erstatten sind.

Das ist in "normalen" Verträgen schon lange Gang und Gäbe, dass man haftbar gemacht werden kann, wenn man seinen Verpflichtungen nicht nachkommt. Nur weil die Bahn die Verträge mit den entsprechenden Ländern geschlossen hat und nicht mit ihren eigentlichen Passagieren, kommt sie regelmäßig mit ihren Verfehlungen durch.

Gleiches kann dann übrigens auf alle "für die Bevölkerung notwendigen Dienstleistungen", wie Wasser- und Stromversorgung etc angewandt werden.

Ich sehe das Problem nicht bei den Lokführern. Die haben nicht viel andere Mittel als Streiks, um ihre Forderungen durchzusetzen und bekommen dann auch noch den ganzen Ärger der Kunden ab, der sich eigentlich gegen die Bahn als Unternehmen richten sollte.

Die Bahn hingegen leistet sich solche Streiks in diesem Ausmaß doch nur, weil sie wie gesagt keine Konsequenzen zu befürchten hat. Die Gelder aus den Beförderungsverträgen fließen weiter, die Monats- und Jahreskarten sind bezahlt und wer unbedingt auf die Bahn angewiesen ist, zahlt auch gerne den 5fachen Preis für ein Ticket, wenn die Bahn den aufgrund geänderter Verhältnisse in Angebot und Nachfrage so festsetzt.

Insofern fehlen hier massiv passende Druckmittel, die Bahn zur Aufrechterhaltung des Nah- und Fernverkehrs zu zwingen.
 
Aber man muss nicht immer genau morgens im Berufsverkehr streiken. Man könnte auch am Wochenende oder Nachmittags und Abends streiken.
Ist doch kein Zufall dass die pünktlich morgens um 6 anfangen...
 
Reicht aber um die Bahn irgendwann zum einlenken zu bewegen. Man muss nur die richtigen Züge bestreiken. Z.B. Fern- und Güterverkehr, da wo das große Geld gemacht wird.

Was bringt es den Zugführern Druck aufzubauen wenn sie gleichzeitig dadurch zum Arsch der Nation werden? Es wäre hilfreicher wenn die Zugführer die Sympathien der fahrgäste hätten.
 
Gerade am Wochenende täte es die Bahn sicherlich härter Treffen wie unter der Woche. Da die ganzen Wochenendausflugstickets dann sicher weniger gelöst würden.

Die ganzen Pendler Monats-/Jahres-/Sonstwastickets sind ja bezahlt. Also von der Seite hat die Bahn schonmal keine Gewinnausfälle (eher noch Gewinne da geringere Betriebskosten)

Das Problem am Streiken der Bahn ist einfach, dass sie damit jeden Pendler damit richtig in die Scheisse ziehen. Nicht jeder kann sich evtl. den Tag an dem die Bahn streikt dann frei nehmen.


Die Bahn ist für mich jedoch keine dauerhafte alternative zu einem Auto. Viel zu großes Risiko das mal wieder gestreikt wird, oder man den allbekannten Triebswerksschaden hat. Und wenn ich mir sowieso ein Auto für solch Notfälle vorhalten muss, dann kann ich auch gleich komplett umsteigen kommt mich persönlich günstiger.
 
Ich finds schon lustig jedes Jahr das gleiche mit der Bahn, frage micht wie lange es diese überhaupt noch so gibt. Komisch ist auch das genau diese immer am längsten Streiken, schon seltsam beide Seiten sollten doch mittlerweile intelligenter sein.
 
Alle Lokführer entlassen,
Züge automatisieren, das was die "arbeiten"
können dressierte Affen auch.


/angewiesen auf zug wegen studium,
sobald das fertig ist fahr ich nur
noch auto.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich finde es gut, das die Lockführer erneut streiken!
Ist zwar ärgerlich für die Fahrkunden, aber ich denke, da muss man einfach durch. Schade finde ich eher, das nur die Lockführer streiken wollen. Es müssten viel mehr auf die Straße gehen.

Just my two cents
 
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