Wieder drohende Bahnstreiks der Lokführer - was dagegen tun?

Die Lockführern nutzen halt eine Lücke im System indem Sie den Rest der Bevölkerung erpressen überhöhte Löhne zu zahlen.
Mal erhlich: Wer würde es nicht machen ? ;)

Ich frage mich nur:
Warum legen die nicht den Güterverkehr für ne Woche lahm ?
Finanziell würde das die Bahn deulich härter treffen und die Zugführer würden bei der breiten Masse sicherlich besser darstehen.

Warum die die DB bestreiken damit die anderen Betreiber die gleichen Verträge unterschreiben verstehe ich auch nicht ganz.

Im Endeffekt ist das Grundproblem ja politischer Natur:
Wir sichern unser Land nicht richtig ab.
Die Bahn streikt -> Millionen kommen zu spät zur Arbeit.
Fluglotzen streiken -> Milliardenverluste und Zusammenbruch des halben Flugverkehrs in Europa.
Wir können nur von Glück reden, dass Elektrik und Internet zur Not auch mal 2 Stunden weiterlaufen wenn da eienr streikt.

Imo müsste das Streikrecht/Arbeitsrecht in einer Art verändert werden, dass man kritische Infrastruktur nicht bestreiken darf:
Damit meine ich neben Ärzten, Feuerwehr und Polizei eben auch Bahnbetrieb, Flugbetrieb, Räumdienste, Stromversorgung, teilweise Internet-Service-Provider.
Sprich alles wo ein Streik von wenigen wirtschaftliche Folgen hätte die viel weitreichender sind als der "Streitwert" selber.

Und ja, ich arbeite in einer der oben erwähnten Branchen.

Auch wenn gleich die Vergleiche mit China und co kommen: Manchmal muss das Wohl der Allgemeinheit über dem des Einzelnen stehen.
Ich frage mich warum eine Regierung die die persönlichen Rechte jedes Bürgers einzuschränken bereit ist um der Musikindustrie zu gefallen sowas nicht hinbekommt.
 
Blutschlumpf schrieb:
Warum legen die nicht den Güterverkehr für ne Woche lahm ?

Weil es niemanden in der Bevölkerung interessieren würde.
Keine Kamerateams an Bahnhöfen, keine Interwievs mit verärgerten Reisenden.
Vielleicht sogar nicht mal ne Erwähnung in den Nachrichten wert.

Die Gewerkschaft zieht als ganz bewußt den argllosen Bahnkunden mit rein um mediales Intesse zu wecken.

Ein geändertes Streikrecht wäre wohl vielen vom Nutzen.
Es bräuchte nur den politischen Willen dazu.
 
Brauchen die wirklich mediales Interesse ?
Evtl. rechnet die Bahn irgendwann die Ausfälle beim Güterverkehr gegen die zusärtzlichen Lohnkosten und schwenkt dann sogar schneller ein.
 
Bei Bestreikung des Personenverkehrs spielt auch der Imageverlust der Bahn eine Rolle, denke ich.
Wird wohl höher Bewertet als ein paar ausgefallene Güterzüge.
 
Bei Güterzügen wird schon nach ein paar Tagen ein Gericht dies verbieten. War doch letztens auch so. Da blieben dann nur noch die Personenzüge.

Ab morgen kommt der nächste Warnstreik. Zum Glück nichtmehr die S Bahn Berlin.
 
Lunge schrieb:
Bei Güterzügen wird schon nach ein paar Tagen ein Gericht dies verbieten. War doch letztens auch so.

Mit welcher Bergründung?
 
Mit welcher Bergründung?

Weil das gegen den Kapitalismusgrundsatz § 1 verstößt.
Den Kapitalismus in seinem Lauf hält weder Ochs noch Esel auf, und Gewerkschaften schonmal gar nicht.
 
der heutige Streik ist ohne Sinn und Verstand und der Kunde ist schon wieder der Dumme
die DB ist zu Verhandlungen bereit und die GDL will trotzdem streiken
ticken die eigentlich noch ganz sauber? für mich hat das eher was von Erpressung als von "Warnstreik"
wir wissen ja nun alle, welche Konsequenzen so ein Streik hat, denn das durften wir am Dienstag ja erleben
die GDL schafft sich damit zumindest unter den Kunden keine Freunde mehr, sondern nur noch mehr Feinde

ich bin nur mal gespannt, ob ich heute pünktlich zur Arbeit komme, da mein Zug 8:17 am Ziel ankommen sollte
 
Haudrauff schrieb:
Bei Bestreikung des Personenverkehrs spielt auch der Imageverlust der Bahn eine Rolle, denke ich.
Macht natürlich wahnsinnig viel Sinn, für einen Imageverlust des Arbeitgebers zu sorgen.
Erhöht die Sicherheit des eigenen Arbeitsplatzes ungemein...
Dazu schürt es die Ablehnung der bahnkunden. Und die Mitarbeiter, die nichts dafür können und während den Streiks arbeiten, dürfen dann als Blitzableiter für den Frust und Ärger der Bahnkunden herhalten.
 
Na dann, der öffentlichen Dienst wird ab nächster Woche wahrscheinlich auch bestreikt.


Richtig so. Zeigt den AG`s wo der Hammer hängt.
 
Richtig, immer schön streiken, verbessert langfristig die Situation im Land, sieht man ja in Griechenland.
Ein Paradies mit 60 Jahren Renteneintrittsalter, das muss unser Vorbild sein.
 
Nasenbär schrieb:
Macht natürlich wahnsinnig viel Sinn, für einen Imageverlust des Arbeitgebers zu sorgen.

Nun, ein Streik geht meistens von den Gewerkschaftern aus. Und diese sind nicht Arbeitnehmer von der Bahn.

Ich bin jedenfalls oftmals im zweifeln ob die ganzen Streiks immer im Interesse der Arbeiter liegen. Gewiss, Lohnerhöhungen liegen im Interesse eines jeden Arbeiters. Man kann aber auf viele unterschiedliche Arten Lohnerhöhungen aushandeln.
 
Fakt ist einfach sie haben die Möglichkeit es zu tun. Sie sind recht gut organisiert und ein Streik ihrerseits hat weitreichende Folgen. Wer würde dieses "Geschenk" nicht annehmen. Jeder würde es wohl so machen wenn er seinen Forderungen damit Nachdruck verleihen könnte.

Wie das ganze drum herum um diese Möglichkeiten dann aufgezogen wird ist eine ganz andere Sache. Ich bin davon auch betroffen und es pisst mich schon stark an morgens ne Stunde länger durch die City zu eiern bis ich auf der Arbeit bin. Da hilft aktuell nur früher aufstehen, oder abends länger arbeiten. Gott sei Dank hab ich Gleitzeit.
 
Haudrauff schrieb:
Nun, ein Streik geht meistens von den Gewerkschaftern aus. Und diese sind nicht Arbeitnehmer von der Bahn.
Aber am Ende streiken die Lokführer, nicht die Gewerkschaftsbosse. Ist ja nicht so dass die Lokführer gezwungen werden zu streiken.
 
Zum Glück waren meine Termine heut nicht so wichtig.
War aber schön zu sehen was so in 30min an einem Bahnhof auf dem Lande passiert.
Kein Personenverkehr, aber eine Handvoll Güterzüge.

Aber schon klar das man die nicht bestreikt, die Regressansprüche dieser Kunden wären verheerend.
So bestreikt man lieber den Personenverkehr, da hat man nicht viel zu befürchten.
 
@Nasenbär
Richtig. Am Ende sorgen also die Lokführer (über Umwegen) freiwillig für einen Imageverlust der Bahn.
 
Ich hoffe das ihre Forderungen durchsetzten können. Die trauen sich noch auf die Straße zu gehen für ihre Rechte, das sollte auch anderen Branchen mut geben, das man nicht auf sich herum treten lassen muss von Konzernen und Arbeitgeber im allgemeinen.

Die DB will eine expansives Unternehmenskolonialismus betreiben? Aber nicht auf den Rücken der Arbeitnehmer.
Lange genug wurden die Arbeiter wie eine Zitrone ausgequetscht. Nun ist da nichts mehr rauszuholen, sie haben jeden Tropfen blut schon ausgequetscht und ausgesaugt. Nun ist es an der Zeit das sie die DB Bediensteten wieder etwas erholen, eine Blutspende bekommen.
Das sie Ihren Famlien wieder etwas bieten können, einen kleinen Bayern oder Nordsee Urlaub im Jahr oder der Tochter einen neuen Rucksack.
Die DB erwirtschaftet Jahr für Jahr Milliardengewinne, lässt Fahrgäste in der Hitze kollabieren, in der Kälte erfrieren und schmeisst kleine Kinder aus den Zug mitten in der Pampa weil sie ihren Fahrschein vergessen haben. Das ist ein raffgieriger, menschenvernichtender Konzern - dem die Krallen gestutzt werden sollten.
Wir müssen uns das nicht bieten lassen, wir erarbeiten, erwirtschaften ihnen diese Gewinne und als Dank wird uns verachtungsvoll ins Gesicht gespuckt.
 
Du hast keine Ahnung, was die zentralen Forderungen sind, schwingst dich hier aber zu einer merkwürdigen Arbeitskampfrhetorik auf.

Die eigentlich zentrale Forderung neben einer Lohnerhöhung der DB Lokführer ist ein Flächentarifvertrag für alle Bahngesellschaften in Deutschland. Denn die "privaten" Gesellschaften (und auch die Tochterunternehmen der Deutschen Bahn) zahlen meist deutlich weniger als der DB-Konzern. Mit dem Streik will man allerdings offenbar auch über die Deutsche Bahn die anderen auch an den Tisch zwingen, denn die wollen überhaupt nicht verhandeln.

Das eine sind also die Lohnforderungen gegenüber demjenigen, der ohnehin bereits am besten bezahlt (was deine Behauptung zum Urlaub einfach lächerlich macht), das andere sind die Forderungen alle angestellten Lokführer auf dieses Niveau zu bringen. Daran finde ich persönlich nichts Schlimmes und ein Streik scheint da schon notwendig, aber wenn man es rechtfertigt, dann mit Sinn und Verstand.

Wenn du von "wir" redest, wen meinst du eigentlich? Stört dich das generelle Sparen der DB und es geht gar nicht um die Lokführer wie im Rest des Beitrages? Oder bist du Lokführer, wenn "uns" ins Gesicht gespuckt wird.

PS. An das Argument Güterzüge fahren, Personenzüge nicht: Erstens wisst ihr nicht, wer da drauf sitzt, seit wann die fahren, für wen die fahren usw. Im Personenverkehr bzw. gerade eben im Regionalverkehr lassen sich wesentlich leichter Züge stehen lassen, weil sie gar nicht erst losfahren. Im Fernverkehr sind die Auswirkungen deswegen auch deutlich geringer. Auf freier Strecke Züge stehen zu lassen oder den Ablauf grundsätzlich massiv zu behindern ist sowohl aus Sicherheitsgründen, als auch rechtlich problematisch. Zudem hat man zugesagt lebenswichtige Güter nicht zu blockieren.

Natürlich ist der Personenverkehr auch effektiver, aber das heißt nicht, dass der Güterverkehr nicht bestreikt wird, es ist nur deutlich weniger auffällig.
 
Zuletzt bearbeitet:
Vorweg, ich nutze die Bahn nicht mehr. Vor einigen Jahren bin ich häufiger mit der Bahn unterwegs gewesen, aber durch ewigen Ausfall von Zügen oder sonstigen Problemen habe ich mir vorgenommen, nicht mehr mit der Bahn zu fahren, woran ich mich auch seit ca. 5 Jahren halte.

Zitat Blutschlumpf
Die Lockführern nutzen halt eine Lücke im System indem Sie den Rest der Bevölkerung erpressen überhöhte Löhne zu zahlen.
Mal erhlich: Wer würde es nicht machen ?
Ich!
Blutschlumps Meinung wird wohl ironisch sein, wenn nicht finde ich sie bedenklich.

Denkt von mir ich bin altmodisch, aber als Angestellter habe ich die Einstellung, dass auch ich eine Pflicht zu Erfüllen habe.
Und wenn mein Unternehmen in dem ich beschäftigt bin, Monate lang in den negativ Schlagzeilen gestanden ist und vor allem Kunden verprellt hat, dann kann ich nicht zur Durchsetzung meiner eigenen Wünsche 3 Wochen später wieder die Kunden verprellen!

Für mich trifft die Aussage "typisch Bahn" den Nagel auf den Kopf! Kein Verständnis für den Streik und die Forderungen von meiner Seite! Umso mehr, als das die Bahnangestellten in den letzten Jahren bereits ordentlich zugelangt haben.
 
Lars_SHG schrieb:
Für mich trifft die Aussage "typisch Bahn" den Nagel auf den Kopf! Kein Verständnis für den Streik und die Forderungen von meiner Seite! Umso mehr, als das die Bahnangestellten in den letzten Jahren bereits ordentlich zugelangt haben.

Du hast immer noch nicht kapiert, um was es geht?
Erstens geht es hauptsächlich um den Flächentarifvertrag, um ein gleiches Level zu haben und auch Marktverzerrungen durch Hartz IV-Aufstockung/Wohngeld bei den Billiganbietern zu beenden und zweitens haben die DB-Lokführer und andere Bahnbeschäftigte in den letzten nicht ordentlich zugelangt - das waren die Vorstände.
Es wurde lediglich das Gehalt nach Ewigkeiten für die Jüngeren endlich auf ein einigermaßen vernünftiges Niveau gehoben. Der Verdienst ist in Hinblick mit den Arbeitszeiten und der Verantwortung sowie der immer gut vorausgesetzten körperlichen Verfassung immer noch schlecht bis mäßig - speziell in Hinblick zu den IGM-Tarifen.
 
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