Wieder drohende Bahnstreiks der Lokführer - was dagegen tun?

e-Laurin schrieb:
Da sich viele hier so verhalten: Existiert überhaupt ein Recht darauf, per Bahn von A nach B transportiert zu werden (von vorausbezahlten Tickets / abgeschlossenen Verträgen jetzt mal abgesehen)?

Sorry, aber die Herangehensweise ist mehr als fraglich.
Gibt es ein Gesetz, dass innerhalb von xy Minuten ein Notarzt da ist wenn du nen Herzinfarkt hast ?
Wenn nicht kann dein Notarzt ja auch mal streiken. -> "Dann hast du Pech."


Haudrauff schrieb:
Und natürlich interessiert es deinem AG nicht warum und wieso du zu spät kommst. War schon immer so und sollte auch jedem klar sein.
Genau da ist das Problem. Die Bundesregierung möchte, dass man die Öffentlichen nutzt, lässt einen aber bei sowas im Regen stehen indem Sie die Verantwortung für das pünktliche Erscheinen (auf welches mal als Bus/Bahnfahrer keinerlei Einfluss hat) dem AN zuschreibt und nichtmal einen Kündigungsschutz für sowas einbaut.
Wieso gibt es keine "höhere Gewalt"-Klausel für Arbeitnehmer ?
 
Zuletzt bearbeitet:
Zitat Haudraff:

"Deshalb muß man sich auf die öffentlichen auch 100% verlassen können."

Was ist denn 100 prozentig. Das erste was mir spontan einfällt ist; wie werden alle irgend wann sterben.

Ansonsten fällt mir nicht viel mehr ein.

Wer mit so einem Anspruch (100 Prozent) hausieren geht, blendet doch wohl die Lebenswirklichkeit aus.

Jeder Arbeitgeber bezahlt meistens seine AN nach geleisteten Stunden. Soll er dir denn Geld bezahlen für Nichtleistung. Jetzt drehen wir die Sache mal um, wer würde den überhaupt eine Nichtleistung bezahlen. Du? Vielleicht, aber dann bist du einer der ganz wenigen.
ok.
Ich würde dir gerne meine Bankverbindung mitteilen, überweis mir doch mal was. Mit regelmäßigen Einzahlungen wäre ich auch zufrieden. Ich würde auch das Geld nicht für mich benutzen, sondern in soziale Projekte einbringen. Hätte aber den Anspruch das dieses Geld nachweislich in eine Aktion läuft, die ich auch nach voll ziehen kann.
 
Haudrauff schrieb:
Jeder Arbeitgeber bezahlt meistens seine AN nach geleisteten Stunden. Soll er dir denn Geld bezahlen für Nichtleistung
Darum geht es doch gar nicht. Ich glaube die wenigsten haben ein Problem damit ne halbe Stunden abgezogen zu bekommen oder nacharbeiten zu müssen wenn Sie zu spät kommen. Viele dürften aber ein Problem damit haben abgemahnt zu werden weil Sie als Bahnfahrer regelmäßig zu spät kommen (was praktisch nicht vermeidbar ist).
 
Blutschlumpf schrieb:
Sorry, aber die Herangehensweise ist mehr als fraglich.
Gibt es ein Gesetz, dass innerhalb von xy Minuten ein Notarzt da ist wenn du nen Herzinfarkt hast ?
Wenn nicht kann dein Notarzt ja auch mal streiken. -> "Dann hast du Pech."
Ein Notarzt ist eine schlechte Analogie. Er ist ja verpflichtet zu helfen, wenn Not am Mann ist. Er hat ja einen Eid geschworen und wenn er Bereitschaft hat, dann muss er ran. Wenn die Ärzte streiken, haben sie ja immer eine Notbesetzung da.

Bei der Bahn ist das anders. Hier passt als Analogie ein Taxifahrer. Gegen Geld kommt man irgendwo hin. Und wenn der Taxifahrer nicht will, dann wird man einfach stehen gelassen. Ist das jetzt ein Grund sich so dermaßen aufzuregen?
 
Der Vergleich passt imo noch weniger.
Zumal man bei der Bahn praktisch das Geld nicht zurück bekommt welches man im Vorraus für seine Dienstleistung bezahlt (die ziehen immer pünktlich zum ersten des Monat ein, hier istt die Bahn auch sehr pünktlich ;))

Und ja, es ist ein Grund sich aufzuregen, weil das ganze für viele existenzbedrohend sein kann. Ist das jetzt so schwer zu verstehen für jemanden wie dich der offenbar nicht mit Bus/Bahn fährt ?
 
Ich fahre mit Bus und Bahn, ich habe selber ein Ticket, dass mehrere Monate gültig ist.
Ich betrachte die Bahn allerdings als Firma bzw. Konzern, die/der Kohle machen will und nicht als Recht, auf das jeder Bürger Anspruch hat.
 
Das muss sich ja nicht gegenseitig ausschließen.
Energieversorger sind meist auch Konzerne (mehr noch als die Bahn die ja praktisch dem Staat gehört, auch wenns ne AG ist). Ich hab trotzdem noch von keinem Streik in nem AKW gehört. ;)
Afaik gabs hier auch noch nie einen Ausfall der Gasversorgung.
 
Leute, rein juristisch gesehen ist ein Streik wie eine Naturkatastrophe zu sehen. Vielleicht kann man sich dagegen versichern, aber wer will den das machen/haben.

Ich verstehe den persönlichen Frust den viele Dauerkunden haben, aber wir leben in einem Rechtsstaat und wir genießen das Privileg streiken zu dürfen. Das ist nicht überall so.
Wenn man jung und unschuldig ist vermischt man manchmal Sachen die von einander zu trennen sind.
Wenn ihr euch dann auch noch persönlich emotionalisiert hilft euch das auch nicht.
Mein Vorschlag: Zieht doch einfach in eine Wohnung in der Nähe des Arbeitsplatzes.

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P.S.
Jammern und klagen hat noch nie geholfen.
 
achnu schrieb:
Mein Vorschlag: Zieht doch einfach in eine Wohnung in der Nähe des Arbeitsplatzes.
Genau eine Wohnung in der Münchner Innenstadt ist ja auch so günstig und für jeden erschwinglich...

Das Problem ist meiner Meinung nach auch nicht der Streik an sich, sondern wie gestreikt wird.
Da frage ich mich wo der Sinn ist S-Bahnen zu bestreiken. Der finanzielle Schaden der Bahngesellschaften geht gegen Null aber der ärger bei den Pendlern ist maximal.
Dann lieber massiv den Güterverkehr bestreiken, dazu dann noch ein paar Fernverkehrsstrecken. Da ist der Schaden für die Bahn maximal und für die Pendler fast 0.
Da lenken die hundert mal schneller ein als wenn du alle paar Tage den nahverkehr bestreikst.
Ich hab noch nicht eine Begründung gehört, warum unbedingt S-Bahnen bestreikt werden müssen.
 
das problem an diesem streik:
es wird gar nicht die bahn bestreikt, aber es sind fast nur deren lokführer.
die gdl will einheitliche löhne auf db basis, für alle. die privaten bahngesellschaften zahlen alle massiv weniger, sind aber dummer weise gewerkschaftstechnisch kaum gebunden.
das problem is nur deren lokführer wollen keinen streik, die arbeiten schön weiter. so wird nur das unternehmen bestreikt was ausdrücklich nicht in diesem streik ziel ist.
deswegen ist dieser streik so falsch wie die berichterstattung darüber.
 
Nasenbär schrieb:
Dann lieber massiv den Güterverkehr bestreiken, dazu dann noch ein paar Fernverkehrsstrecken.

Och ein paar Fernverkehrsstrecken sind doch auch schon ohne Streik immer spät genug. :D So bin ich am WE mal wieder mit dem Fernverkehrszug D60457 Berlin Ostbahnhof-Dresden-Praha (wie erwartet) 93min zu spät abgefahren.

Naja der regelmäßige Bahnfahrer kennt das ja. Ein Formular für (in diesem Falle 25% Ticketfahrpreis )Entschädigung und 2EUR Verzehrgutschein für den Bahnhof am DB Service Point abholen. :p
 
Funkenschlag schrieb:
Och ein paar Fernverkehrsstrecken sind doch auch schon ohne Streik immer spät genug. :D So bin ich am WE mal wieder mit dem Fernverkehrszug D60457 Berlin Ostbahnhof-Dresden-Praha (wie erwartet) 93min zu spät abgefahren.

(...)

Der zweite Zugteil kommt aus Amsterdam, da kann sich die eine oder andere Minute bis Berlin ansammeln.

@Nasenbär
Eine Begründung, warum zu Zeiten gestreikt wird, wo keine alternativen Fahrwege möglich sind, würde mich viel eher interessieren. Wer von 4 Uhr an streikt (bei uns fahren die Züge erst später) und öffentlich erklärt man bestreike ja nicht den Kunden, sondern das Unternehmen, soll mir mal erklären, ob Herr Grube in seinem warmen Bett jetzt unruhiger schläft als bei einem Streik, der um 7 beginnt.

GDL schrieb:
Die Lokomotivführer streiken nicht gegen Fahrgäste und Industriekunden, sondern einzig gegen die Arbeitgeber.
http://www.gdl.de/pmwiki.php?n=Aktuell.AushangReport-1297940740
 
Zuletzt bearbeitet:
noch mal zum mitschreiben:
ziel ist:
flächentarifvertrag mit ALLEN bahnunternehmen, mit einer entlohnung die der deutschen bahn gleichzusetzen ist.
das bedeutet: die bahn, also die db ag, wird nicht betreikt weil ihre zugführer mehr lohn fordern, sondern weil die gdl für die mehrheitlich nicht gewerkschaftsgebundenen zugführer der privaten bahnunternehmen db ag löhne durchsetzen will.

das problem: die bahn ist vermutlich erheblich wirtschaftlicher als all ihre konkurenten, und kann eben diese löhne zahlen zu der die konkurenz nicht im stande ist.

die wahrheit bleibt immer auf der strecke, den genau dieser aspekt wird in den medien fast nie erwähnt.

übertragen erklärt bedeutet das ca. das die kinder der nachtbarsfamilie streiken damit die kinder der eigenen mehr taschengeld bekommen.
 
Das ist aber nicht die ganze Wahrheit. Es wird unteranderem auch für eine Gehaltserhöhung (auch bei DB) gestreikt und dass die Lokführer nicht den Job verlieren falls sich wieder son Idiot auf die Gleise schmeisst.
 
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