BlasphemieFisch schrieb:
Auf einem typischen Windows system laufen ganz sicher Hintergrund der Adobe Updater, Java Updater, nvidia Updater, <irgendwassoftware> Updater.. Bei mir läuft meine paketverwaltung und ich entscheide, wie neu die Updates sein dürfen, die ich installieren will. Und das Beste, sie werden mir automatisch bei Verfügbarkeit angeboten.
Ja, und dazu checkt die Paketverwaltung genauso viele unterschiedliche Quellen wie die ganzen <irgendwassoftware> Updater. Die Anbieter kommerzieller Software werden ihre Softwareverwaltung sicherlich nicht an ein Community-Repo von "Die supertollen Windows-Freunde" auslagern.
BlasphemieFisch schrieb:
Programm xyz läuft nicht (mehr). Dann kann ich mit einer paketverwaltung prüfen, welche Bibliotheken mein Programm benötigt. Ich kann vermisste Dinge gezielt nachinstallieren. Mein paket Manager überprüft die Integrität meiner Installation, also Ort und Dateinamen der enthaltenen paketdateien, aber auch zeitstempel und kryptographische Prüfsumme. D.h. es werden auf simpler Ebene unerwünschte Änderungen erkannt.
Das geht alles im Prinzip auch schon mit MSI. Man muß es nur nutzen. Tun viele aber nicht. Die setzen auf Drittanbieter-Installertechnologien die das alles nicht bieten.
P.S: Wenn dein Programm xyz zwingend eine ältere Voraussetzung braucht als die die bereits installiert ist und von anderen Programmen gebraucht wird, sitzt du ziemlich in der Tinte. Besonders dann wenn die ältere Voraussetzung ihrerseits wieder Voraussetzungen hat die nicht installiert werden können weil neuere schon auf dem System sind.
BlasphemieFisch schrieb:
Ich kann, ohne 100 einzelne installer herunterzuladen, aus einer geprüften Quelle Software beziehen, die ich mit einem konsolenbefehl oder ein paar Klicks in meinem gui installieren kann. Und wenn ich die Software nicht mehr möchte, dann wird sie in der Regel ruckstandsfrei entfernt, ohne Dateien anderer Programme zu beschädigen.
Aus
einer Quelle wird das bei Windows sicher nicht kommen. Ich schätze dass jedes Programm ein eigenes Repo eintragen wird. Zumindest die kommerziellen Softwareprodukte.
BlasphemieFisch schrieb:
Ich kann, da Open source, im Paket nachschauen, was wohin installiert wird. Denn man gibt bei einer Installation dem Paketmanager kurzzeitige schreibrechte in systemkritischen Bereichen. Da will ich wissen, was das Ding macht. Das kann ich mit einer exe Datei wohl kaum machen.
Kannst du bei MSI auch.
BlasphemieFisch schrieb:
Ergänzungen sind gerne willkommen, statt Einfach nur zu sagen, dass es besser mit paketverwaltung ist
Sofern MS in diese Paketverwaltung Prüfsummen und Zugangsverwaltung zu Repos einbaut oder schon eingebaut hat, gibt es für Softwareanbieter noch den Vorteil dass sie genau bestimmen können wer wie lange Zugriff auf das Softwareprodukt erhält.
Man könnte z.B. eine Software verkaufen indem man dem Kunden nur noch einen Repo-Link und Zugangscodes aushändigt. Die trägt er ein und bekommt für einen Zeitraum X die Software im Paketmanager zur Installation angeboten. Ist Zeit X abgelaufen wird der Zugangscode ungültig und die installierte Software wertlos (man könnte das Paket vielleicht sogar automatisiert entfernen).
Kaufsoftware die man zu Hause archiviert und nach zig Jahren nochmal installieren kann? Nicht mit dem Paketmanager.
Das alles soll jetzt keine Gegenrede gegen Paketverwaltung sein, sondern einfach nur zeigen dass viele Vorteile jetzt schon realisierbar wären wenn man denn wollte und konsequent wäre. Und es soll auch die Schattenseite zeigen, weil man durch aus der eigenen Hand gegebenes Softwaremanagement auch wieder einen Teil seiner Freiheit verliert.
In dem Punkt hinkt übrigens auch der Vergleich mit der Paketverwaltung unter Linux. Denn dort gehts ja zu 99,9% um die Verteilung von Software die genau dafür vorgesehen ist. Bei Windows ist das meist nicht der Fall. Da möchte der Hersteller meist die Kontrolle behalten und nicht abgeben.
Fonce schrieb:
Sowas kann man absichern durch Prüfsummen(z.B. mit SHA-512 Hash zu der Datei und Prüfung der Dateien nach dem Herunterladen) und absicherung der Verbindung durch SSL. Das wird im Linux Umfeld schon lange praktiziert. Es gab zwar schon Einbrüche in die Repos, aber Schadcode konnte dadurch bisher nie erfolgreich eingebracht werden.
Prüfsummen haben aber den Nachteil dass man eine berechnete Prüfsumme gegen eine vorgegebene Summe vergleicht. Sollte ein Angreifer beabsichtigen ein Paket zu manipulieren würde er die neue Prüfsumme natürlich auch als originale Quellprüfsumme versuchen einzutragen.
Ich hätte da lieber digitale Signaturen wo man nicht nur prüfen kann dass die berechnete Summe mit der Quellsumme übereinstimmt, sondern auch wer die Quellsumme erstellt hat (Analogie!)