pseudopseudonym
Admiral
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Da musst du dir dann aber auch konzequenterweise die Frage stellen, was der SUV ist. Alles, was mehr als die Röhrenrechner kann? Alles, was mehr als ein C64 kann?joshy337 schrieb:Dieses "Geheimnis" (zum Erfolg !?) ist beschämed. Das ist ja fast schon wie fette SUVs fahren..
Und einen Unterschied musst du auch sehen: Gleichzeitig wird die Technik efizienter. Wenn ich überlege, wie warm meine Bude früher beim Zocken war, gerade mit Röhrenmonitor...
Im meinem Serverschrank im Keller ist nur noch ein Server aktiv.
Grund: Ein etwas dickerer Rechner virtualisiert alles. Das spart nicht nur Strom, sondern auch beim Einkauf.
Wir bewegen uns Verbrauchstechnisch von USVs weg, aufs einzelne System bezogen!
BeOS? Wurde 2000 eingestellt. Oder meinst du den Fork Haiku? Wirkt auch nicht viel frischer. Auch damit wäre vieles unvorstellbar. Wenn du das anderes siehst, kannst du es nutzen und vielleicht andere davon überzeugen...joshy337 schrieb:Bei BeOS vermutlich. Einem schlanken, wirklich modernen System mit vergleichweise
sauber programmierten Anwendungen.
"Gar nicht übel" trifft es ganz gut.joshy337 schrieb:Ich manchmal schon. Selbst manche DOS bzw. Clipper 87-Anwendung aus grauer Vorzeit war garnicht übel.
Das ist heute noch genau so möglich. Mag sein, dass das weniger gemacht wird, aber du solltest dir mal angucken, wie einfach man sich mit VisualStudio eine schicke und funktionale Desktop-Anwendung bauen kann (bin leider so gar kein Windows-Freund...) oder was für komplexe Probleme durch das Verwenden von Python-Modulen einfach gelöst werden können.joshy337 schrieb:Das selbe gilt für VB Classic/Turbo Pascal-Programme. Mag sein, dass die Programmierer da eher Busfahrer
als Kampfpiloten waren, aber in ihrem eigentlichen Bereich (z.B. in der Botanik) waren diese
Programmierer mitunter besser als eingefleischte Coder und konnten als Amateure für ihre Kollegen
tolle Programme abliefern, die auch 100% ihre Aufgabe erfüllten (daher hängen auch so viele an alter SW!).
Ich würde sogar sagen, dass das heute um einiges einfach ist, weil Ressourcen kaum noch einen limitierenden Faktor darstellen.
Die Leute hängen eher an alter Software, weil die Motivation etwas neues zu schaffen kleiner ist, wenn etwas funktionierendes existiert.
Ohne eine Diskussion in der Richtung starten zu wollen:joshy337 schrieb:Insofern hat sich die moderne Softwarewelt eher auch verschlechtert, ohne technische Notwendigkeit.
Bist du Windows- oder Linux-Nutzer? Es ist zum Glück nicht mehr so, dass man das muss (auch wenn viele das Gegenteil behaupten), aber gerade unter Linux kannst du fast alles scripten, zumal diverse Anwendungen CLI-Interfaces anbieten. Da bist du ganz schnell in einer Richtung unterwegs, in der kleine eigene Programme entstehen. Da gibt's riesige Communities, die sich auf die Art und Weise einem Thema annehmen. Vieles davon wäre nicht möglich, wenn man sich gleichzeitig auf ressourcenschonendes Programmieren konzentrieren müsste. Gerade im Multimediabereich wäre auch so vieles nicht mehr möglich.
Wir sollte an der Stelle auch mal unseren Blick von der Programmierung wegbewegen. Guck dir mal die moderne Internet-Kultur an. Kaum jemand unter 30 (vielleicht inzwischen unter 40) interessiert sich noch fürs Fernsehen.
Zum einen durch Plattformen wie Netflix, aber vor allem auch durch Plattformen wie YouTube oder Twitch, auf denen kleine Leute sich ein Imperium aufbauen können, abseits von großen Fernsehsendern.
Das alles ist durch großzügig dimensionierte Hardware und moderne Software möglich geworden.
Wenn die sich mit BASIC befassen müssten...
Wäre sehr einseitig, wenn Computer noch die "Nerd-Plattform" der 80er wären!
Du übersiehst hier aber etwas entscheidenes:joshy337 schrieb:Einfache Menschen, -Anwender-, wollen bzw. trauen sich garnicht mehr,
selbst zu programmieren, was ein herber Rückschritt ist. 😭
Man vergleiche das mit den 80ern, wo zumindest jeder BASIC konnte bzw. könnnen musste (war gut so).
Total gesehen gibt es wesentlich mehr Leute, die Programmieren oder zumindest Scripten können.
Relativ gesehen, also auf Computernutzer bezogen, natürlich weniger, weil die heutigen Umstände auch Nutzer einladen, die diese Hürde früher nicht genommen hätten.
Wie viel mehr Hardwareprojekte allein entstehen, weil es Systeme wie Raspberry und Arduino gibt...
Arduino-IDE installieren, Arduino per USB anschließen und los geht's!
Ich habe mir z. B. mit billigen China-Arduinos einen KVM-Switch gebaut (Für 3PCSs und 4 Monitore). Wenn ich die Chips alle von Hand hätte flashen müssen und dann noch alles mit Assembler hätte machen müssen...
Wäre machbar gewesen, hätte ich mich aber nie zu aufgerafft. Will seit über 2 Jahren endlich mal eine Platine entwickeln, um von der wilden Verkabelung loszukommen, die man aber nicht sieht.
Aus solchen Gründen kleben auch noch so viele an Uraltsoftware!
Wie viele Softwareprojekte entstehen, weil man mit modernen Linux-Distros und großzügig dimensionierter Hardware direkt eine Basis hat...
Guck dir allein sowas an:
https://www.vdr-portal.de/
http://www.vdr-wiki.de/wiki/index.php/Hauptseite
Das hast du ruckzuck am Laufen, weil großzügig dimensionierte Hardware billig ist und nichts mehr optimiert werden muss. Und dann kannst du anfangen, dir das ganze mit Scripten anzupassen, wo früher BASIC oder gar Assembler nötig gewesen wären und viel Zeit für Performanceoptimierung draufgegangen wären.
Wenn ich mir heute ein komplexeres System hinbastel, mache ich mir einfach vor jedem Schritt mit TImeshift (https://github.com/teejee2008/timeshift) ein Backup und spiele das wieder ein, wenns schief geht. Dank SSDs reicht die Zeit dafür nicht einmal für einen Kaffee. Früher hättest du oft dein ganzes System neu aufgesetzt , weil weder Zeit noch Speicher für solche Backup-Lösungen gereicht haben. Da hat man viele Sachen lieber ganz gelassen.
Und noch viel besser: Heute mache ich solche Scherze dank SSH von der Terasse oder im Sommer gleich ausm Freibad, nichts mehr mit bleichen Stubenhockern.