BlooDFreeZe schrieb:
Ich versteh das Problem mit dem Verstecken nicht. Ist doch vollkommen ok wenn man nicht alle Funktionen direkt einblenden will und so mehr Platz hat.
Verstecken kann sinnvoll sein, wenn es aufgrund von niedriger Auflösung und/oder kleiner Displaydiagonale an Bildschirmplatz fehlt. Aber auf einigermaßen zeitgemäßen PC-Monitoren ist weder das Eine noch das Andere ein Problem. Wir leben nicht mehr in Zeiten von 14"-Monitoren mit VGA-Auflösung.
Da überwiegt dann doch deutlich der Vorteil ständig sichtbarer Bedienelemente, die man immer vor Augen hat und nicht erst in irgendwelchen Ecken und Kanten danach suchen muss.
Außerdem ist es schon etwas lächerlich, wenn Windows 8 bei ein paar Pixeln und/oder Millimetern Bildschirmplatz für ständig sichtbare Menüs/Schlatflächen knausert, aber ansonsten bei Windows 8 mit Bildschirmplatz verschwenderischer umgegangen wird, als jemals zuvor. Niemals gab es mehr leere, ungenutzte Flächen auf dem Bildschirm und dementsprechend große Abstände zwischen den Bedienelementen und Inhalten.
Was früher z.B. in einem Startmenü Platz hatte, das nur einen Bruchteil des Bildschirms in Anspruch nimmt, erstreckt sich jetzt im Metro-Startbildschirm gleich über mehrere Bildschirme (Scrolling) hinweg und ist darüber hinaus teilweise in besagten unsichtbaren, verschachtelten Menüs versteckt.
Das ist ein Zugeständnis an kleine Touchscreens, das auf dem PC einfach nichts zu suchen hat.
Insgesamt ist Windows 8 ähnlich unintuitiv wie das alte DOS-Prompt. Wer nicht erstmal im Handbuch (oder heutzutage in Foren, Blogs usw.) geschmöckert und fleißig auswendig gelernt hat, wie welche Gesten gehen und was wo unsichtbar versteckt oder tief in (ebenfalls unsichtbaren) Menüs verschachtelt ist, ist völlig aufgeschmissen.
Ich habe noch nie so große Ratlosigkeit selbst bei gestandenen Windows-Benutzern erlebt, wie bei Windows 8.
Die Zauberworte für ein gutes PC-GUI sind hohe Informationsdichte (was wiederum auch kurze Mauswege bedeutet), möglichst wenig Verschachtelung (weniger nötige Klicks) und intuitive Bedienung (also nicht unsichtbar verstecken oder auf erstmal auswendigzulernende Gesten oder Tastenkombinationen usw. legen).
Diese Grundlagen werden bei Windows 8 für (auch nur einigermaßen gute) Tablettauglichkeit weitgehend geopfert. Als reiner PC-Anwender habe ich dadurch Null Mehrwert und nur Ärger.