Was kosten denn derzeit E-PKW mit einer Reichweite von 150 km ? Falls man sie denn ohne monatliche Leasing Gebühren bekommt, die gerade für die Wenigfahrer kaum lohnenswert sind, wirtschaftlich betrachtet.
Zum selben Preis bekommt man sie nirgends, der Aufschlag an Investition ist enorm (a) im direkten Vergleich zu einem Verbrennungsmotor und (b) der Aufschlag bei einem Netzteil selbst bei Platinum Standard ist vernachlässigbar innerhalb der durchschnittlichen Einkommen eines Haushalts. Der Wenigfahrer bleibt beim auf Jahre gerechnet günstigen Verbrenner, der Vielfahrer will Zeit und Tank-/Ladestopps sparen. Die Nische sind (1) die Eliten und (2) die Glücklichen, bei denen alles gegen einen Verbrennungsmotor bis Eigenbesitz (also umgekehrt alles für Carsharing u.ä. Nutzungsmodelle) spricht.
Diese Analogie zum E-PKW würde ich deshalb ablehnen. Mit der These: ein Gold Netzteil kann sich jeder leisten, ein E-PKW als Neuwagen ist nur zu deutlich höheren Betriebskosten (inkl. Abschlag) zu finanzieren, betrachtet man den Gegenwert.
Ich stimme dir insoweit zu, dass ich im Auto Sektor noch viele Ängste und Vorbehalte bei privaten Kaufinteressenten sehe. Bei uns fährt man Car2Go in allen Varianten (Benzin, Diesel, Elektro), inzwischen fährt sogar die Post die Briefe mit E-Autos aus, lautlos, solche Vorreiter d.h. die Präsenz auf den Straßen wird vieles ändern, nach und nach.
Meiner Meinung nach ist der typische PC Käufer vielleicht umweltbilanztechnisch weiter als der Durchschnittsautofahrer. Aus dem einfachen Grund: die "Emissionen" spürt er/sie hautnah, über den Umweg lautes Betriebsgeräusch im Falle der Luftkühlung. Die Leistungsorientierten (zumeist Spieler) setzen ohnehin auf Wasserkühlung. Das ist wie der Understatement Sportwagen, aussen Familienkutsche, nichts zu hören von dem überdimensionierten Sportaggregat unter der Haube.
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Meiner Meinung werden PC-Besitzer älter. Das ist biologisch.
Und sie werden zunehmend weniger Zeit mit Spielen verbringen, die High End Grafikkarten benötigen. Der Geist des smarten Computers wird sich durchsetzen, was heute moderne PC Systeme sind, erhält in wenigen Jahren den Status Dinosaurier. Der gesellschaftliche Trend zu mehr Energieeffizienz wirkt sich in den folgenden Jahren auf alle technischen Geräte aus, wir folgen diesen Trends entweder als early adopter, in Nischen oder später über den Massenmarkt.
Allein aufgrund dieser zwei Faktoren wird es irgendwann <300 Watt Netzteile in höchster Effizienz zu kleinem Preis geben. Bis das passiert ist, sind viele weitere Atommüll Fässer zu den jetzigen Zwischenlagern hinzugekommen wie Kohle verbrannt wurde, das private Engagement im Stromkonsum ist leider nur ein Abklatsch was gesamtwirtschaftlich möglich wäre. Dieses Gefühl als normaler Bürger energietechnisch den Konzernen voraus zu sein, wie das Gefühl für deren Steuererleichterungen bezahlen zu müssen, wird sich m.E. verstärken, kommt somit als
Gegenargument für die privaten Investitionskosten hinzu. Das ist irrational, weil die privaten Haushalte mit einer Verweigerung (z.B. von effizienten Netzteilen) keinen Vorteil generieren bzw. Protesthaltung etablieren können. Doch die Gesellschaft ist in vielen Dingen irrational. Wollte man das messbar machen, würde sich die Verbreitung von Gold/Platin Netzteilen mit sinnvoll dimensionierter Nennleistung anbieten ?
Dort sehe ich ebenfalls irrationales Verhalten, wenn Prestige über die nackten Verbrauchszahlen gesetzt wird. Der "Schaden" ist jedoch keiner, falls die Auswirkungen für die Gesamtnutzer von PCs positiv ist (Umsatz für Anbieter, Vorbildfunktion, Generierung sinnvollerer Modelle, Testberichte und Multiplikatoreneffekte).
Ohne der Menschheit zu nahe treten zu wollen: die einen rechnen von Hand ihre Ausgaben und Einsparpotentiale aus, die nächsten nutzen Computer und Software Helfer dazu, die anderen wollen von diesem Effizienzschmarren nichts wissen, Hauptsache das Bier ist kalt und sie werden stundenlang auf Privat-TV zugeflasht. Das wäre die letzte Hoffnung, ein Umstieg komplett auf Smartphones.
Die laufen mit wenigen Watt und ersparen uns TV und Internet, Google übernimmt die Kontrolle über Inhalte und diese Bereiche des Gehirns, die sich mit Effizienz und Ausgabenverwaltung beschäftigen sollten, übernimmt eine App. Zum Beispiel mit dem Namen "Einstein", das klingt cool und man kann die Verantwortung für´s Leben endgültig abgeben.
Pessimistisch ? Nö, ich glaube an die erstgenannten Faktoren, der PC wird noch lange machen und die effizientere Hardware wird sich allmählich durchsetzen. Langsamer in den Extremen, stärker in den Toleranzbereichen für mehr Flexibilität bei Änderung von Komponenten. Dazu könnte ich ebenfalls Analogien nennen, verzichte jedoch.
Fertige Antworten oder verallgemeinerbare Lösungen kann ich leider nicht bieten, meiner Erfahrung nach gehen die Ansprüche der Komponenten Käufer weit auseinander, die Prioritäten wechseln, das Geld in der Tasche ist veränderlich wie die erwarteten Strompreise. Im Anhang der Eindruck eines älteren Versuches von mir, diese Motive in eine Tabelle zu packen. Im Fokus standen "übliche" Netzteildimensionierungen, also keine extrem optimierten Größen für exakt definierte Verbrauchswerte. Mir diente die Tabelle eher als Argumentationshilfe mit den relevanten Bedingungen (ggf. Strompreiserhöhung) und eine Abschätzung, wie viel schneller
könnte sich eine Investition rechnen. Es mögen sogar Fehler in der Rechnung enthalten, diese möge man mir verzeihen, soll nur als Beispiel dienen.