Tigerfox schrieb:
U.2 SSD müssen nicht zwingend teurer sein als im M.2-Formfaktor. Theoretisch ist es nur ein anderer Anschluss, die Technik muss nicht groß verändert werden.
Richtig. Man kann quasi genau dieselben SSDs auch über U.2 anschließen. Es gibt sogar Adapter. Transportiert auch alles im Endeffekt nur NVMe über PCIe.
Das Problem ist tatsächlich, dass die Kabel teuer sind und sich deshalb nicht gut verbreiten. Und weil sie sich nicht gut verbreiten, werden sie auch nicht günstiger.
M.2 ist halt die billigere Lösung. Wird sie auch immer sein, weil man kein hochwertiges Kabel braucht. Außerdem braucht man kein 2,5"-Gehäuse o.Ä. für die SSD, welches man dann womöglich auch noch thermisch sinnvoll gestälten müsste. Stattdessen liefert man die SSD mehr oder weniger nackt und um Kühlung etc. können sich dann Mainboardhersteller oder Nutzer selbst kümmern.
M.2 ist halt eigentlich eine Mobile-Lösung, die sich nur eben billig umsetzen lässt und für den Normalo ausreicht und es deshalb auch in den Desktop geschafft hat. Man muss schließlich ja schon "ein Bisschen Enthusiast" sein, um überhaupt eine PCIe-M.2-SSD zu betreiben.
Wer braucht dann schon anständig skalierbare Lösungen mit Kabeln in gekühlten Laufwerksschächten?
Dass U.2 die durch die Kabel die teurere aber auch deutlich bessere Lösung ist, steht dabei aber eigentlich außer Frage. Nur auf einem Consumer Markt, wo jeder Euro zweimal umgedreht wird und für die überwältigende Mehrheit eine NVMe-SSD überhaupt noch aus Preis-Leistungsgründen gar nicht empfohlen wird, lohnen sich Aufpreise für solche Kleinigkeiten halt nicht.
Der Aufpreis für die U.2-SSDs an sich (ohne Kabel) liegt aber ganz einfach in den geringen zu verkaufenden Stückzahlen und der Tatsache, dass einfach nur ein Paar wenige Hersteller, wie z.B. Intel, mit einigen wenigen, teuren Profi-Modellen überhaupt auf diesen Anschluss setzen.