Ltcrusher schrieb:
Nindendos Hauptzielgruppe sind wie vor 20 Jahren noch immer die Kinder und Jugendlichen.
Ich nehme das eher genau andersherum wahr. Playstation und XBox sind es doch, die eine sehr begrenzte, klar definierte Zielgruppe ansprechen. Nämlich männliche Jugendliche zwischen vielleicht 12-25 Jahren.
Die Wii schlug seinerzeit hingegen eher in die Kerbe wie vor Urzeiten die Spielkonsolen der ersten und zweiten Generation, Atari VCS usw. Das waren "arcadige" Spielgeräte für die ganze Familie, an der Mutter und Vater genauso gezockt haben, die der Sohn und die Tochter. Das liegt an den eher simplen, eingängigen Spielen, die gerne abfällig als "Casual" bezeichnet werdne. Aber eigentlich ist das ja eher ein Kompliment. Auch bei den Arcade-Klassikern wie Pong, Pac Man oder Space Invader musste keiner erstmal ein Handbuch lesen oder stundenlange Tutorials absolvieren. Man konnte einfach loslegen und Spaß haben. Das war auch das Erfolgsrezept der Wii.
Aber man stelle sich mal vor, wie Mutter, Vater und Tochter mit typischen komplexen und auch spielerisch meist anspruchsvollen XBox- oder PS-Spielen zurecht kommen würden.
Vor allem würden die die wohl auch erst gar nicht interessieren, weil diese Spiele von der Thematik so extrem auf die angepeilte Zielgruppe zugeschnitten sind. Mit freundlich gehaltenen Sport- Knobel- und Geschicklichkeitsspielen können sich viel mehr Menschen anfreunden, als mit muskelbepakten, alienkillenden Dschungelkämpfern.
Erst der Erfolg der Wii hat MS und Sony wachgerüttelt, dass es da abseits der männlichen Jugendlichen noch eine viel größere, bis dahin brach liegende Zielgruppe gibt und sie haben schnell versucht, sie mit eigenen Casual-Titeln und nachgemachten Bewegungscontrollern anzuzapfen.
Wobei es inzwischen wohl so ist, dass ein guter Teil dieser allgemeinen "Casual"-Zielgruppe mittlerweile auf Smartphones und Tablets zockt. Das hat auch die neue Wii U zu spühren bekommen. Vielleicht haben MS und Sony letzlich doch die treuere Zielgruppe.