News Yahoo: Wegen Datenlecks erhält Marissa Mayer keinen Bonus

drckeberger schrieb:
Naja, jein. Der Winterkorn hätte die Karre fast komplett zum Absturz gebracht. Das hätte in DE unter Anderem eine sechsstellige Zahl an Arbeitslosen, evtl. sogar Existenzminimum bedeutet. Das kann man durchaus mit hoch angesehenen philosophischen Grundsätzen(z. B. Kant) aufwiegen.

Das würde ich nur so akzeptieren wenn der CEO auch irgendwelche Konsequenzen tragen müsste wenn der Laden den Bach runter geht. Denen passiert aber nie was, evtl verlieren sie mal nen Bonus aber das juckt die dochj eh nicht. Verantwortung haben die nur auf dem Papier. Der Busfahrer wird allerdings mit ner Menge Klagen rechnen müssen wenn bei nem Unfall ein paar Kinder draufgehen. Zudem wird er wenn er mitschuld hatte oder sogar komplett verantwortlich dann wird der in den Knast wandern. Ich wage sdoch sehr stark zu bezweifeln das so ein CEO jemals in den Knast müsste oder auch mit seinem Privatvermögen Schadenersatz leisten.

Von daher ist es einfach eine Tatsache das für die da oben einfach anderer Regeln gelten. Alle Menschen sind gleich, aber manche sind halt gleicher...
 
Das ist in der Form nicht richtig. Manager müssen - so kanns' auch bei Winterkorn kommen - sehr wohl mit privatem Vermögen haften. In allen Kapitalgesellschaften haben die Vorstände D&O-Versicherungen mit Pflichtselbstbehalt von 10% (per Aktiengesetz) abgeschlossen. Das passiert zum Schutz aller Parteien. Shareholder und Unternehmen können die Versicherung im Fall der Fälle in die Mangel nehmen, der Vorstand haftet 'nur' mit mindestens 10%.

Das gilt aber nur bei unbewusster Fahrlässigkeit. Bei bewusster Fahrlässigkeit (darüber erstreckt sich jetzt noch das Verfahren) kann der Winterkorn und etwaige Kollegen Privatinsolvenz anmelden und wird für ein paar Jahre in Kittchen wandern. Und hier muss man sich im klaren sein, dass die Versicherungen ziemlich sicher keine Summe von 200-1.000 Mio € ohne hartnäckigste Prozessführung hergibt...

So ist jedenfalls der Stand in DE, per AktG und DCGK festgeschrieben.

Edit: Das hat wenig mit Ungleichheit zu tun. Das basiert auf den Fakten, dass auch dem Manger ein gewisser Schutz eingeräumt werden muss. Manager tragen für X-hundert Mitarbeiter die Verantwortung. Diese allerdings in passiver Vertrauens und Überwachungsform, während der Busfahrer aktiven Einfluss darauf hat. Sollte der CFO vice versa, Gelder durch ein ausgeklügeltes System über eine Scheinfirma in Panama in die eigene Tasche stecken (Steuerhinterziehung z. B.), so darf der CEO nicht dafür haften. Weder monetär, noch mit Freiheitsentzug. Ein derartiges System wäre aber auch nicht durchsetzbar. Das würde die sofortige Abwanderung der kompletten Führungsriege gleichkommen.
 
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Aufmacher/Ueberschrift:
Wegen Datenlecks erhält Marissa Mayer keinen Bonus

Text:
Daher verzichtet sie auf den Bonus für 2016 sowie auf Aktienpakete, die ihr für 2017 zustehen.

Frage:
Was stimmt, was ist gelogen?
 
Findet es eigentlich niemand merkwürdig, dass 2014 ein enormer Gewinn zu verzeichnen war und ausgerechnet in diesem Jahr schon der große Datendiebstahl geschehen sein soll? Im Folgejahr stürzte Yahoo in eine richtige Krise. Gewinn 2014: über 7 Mrd. US-Dollar. Verlust 2015: über 4 Mrd. US-Dollar. Das sind schon enorme Unterschiede!

Wäre ich jetzt ein Fan von Verschwörungstheorien, dann würde ich mal behaupten, dass Yahoo mit den Daten seiner Kunden gehandelt hat. Jahre später nennt man es dann Datendiebstahl.
 
Korrigiert mal eure Überschrift. Die Damen hat aus eigener Entscheidung auf ihre Boni verzichtet. Wenn sie gewollt hätte, hätte sie das Geld bekommen.

Mit eurer Überschrift stellt ihr das aber so dar, als wenn eine andere Instanz entschieden hätte "Auf Grund dieses Versagens erhalten Sie keine Boni!".

Vergleicht man das mit den Managern von VW und Co. wo niemand auch nur auf irgendetwas verzichtet hat, dann kann man diese Entscheidung nicht genug würdigen.
 
Elon Musk ist aber vielleicht auch nur die große Ausnahme.

Meist klappt der Wechsel von einer Branche in die andere nicht. Weil die Rahmenbedingungen plötzlich ganz andere sind. Und dann stellt sich raus, daß der große Manager im besten Fall ein "One Trick Pony" war.

Mir fallen als deutsche Gegenbeispiele Leute wie Hartmut Mehdorn, Roland Koch oder der Middelhoff ein.
Mehdorn hat in den 80er und frühen 90ern Airbus groß aufgebaut, und das Hamburger Werk gegen Widerstände im ganzen Konzern umgesetzt. Und dabei Subventionen in Höhen abgegriffen, die vorher nicht denkbar schienen. Die Bahn hingegen hat er durch seine Sparprogramme nur abgewirtschaftet. Und das muß man bei einem Unternehmen, das ein Quasi- Monopol hat, erstmal schaffen. Bei Air Berlin und BER hat er auch nicht gerade geglänzt.

Middelhoff war mal der gefeierte Bertelsmann- Chef, später der Karstadt- "Retter". Wobei es schon damals offensichtlich war, daß er nur seinem Kumpel Grün[...] und sich selbst in die Tasche rettete. Bis Frau Schickedanz das auch kapiert hatte, dauerte es ein paar Jahre.

Roland Koch ist dagegen ein Waisenknabe. Der hat nur Bilfinger-Berger kaputtgemacht, aber das in Rekordzeit.
 
Don Kamillentee schrieb:
Was meckern alle, wenn wenigstens mal jemand auf seinen Bonus verzichtet?


Genau, ne Firma endgültig an die Wand fahren, so dass tausende ihren Job verlieren werden und dann noch gefeiert werden, weil man auf nen Bonus verzichtet? :rolleyes:
 
3125b schrieb:
Ganz ehrlich, yahoo liegt seit 10 Jahren im Sterben, Zeit diese Erbärmlichkeit zu beenden.
Die waren in meinen Augen schon von Anfang an eine Nullnummer. Ein handsortierter, hierarchischer Index taugte so gar nicht, um im sich schnell entwickelnden WWW was zu finden. Yahoo war spätestens durch DECs Altavista obsolet. Das dürfte vor >20 Jahren gewesen sein.
 
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Robo32 schrieb:
Das Argument mit der Verantwortung ist nur vorgeschoben.

Ein CEO kann das Leben von zigtausenden beeinflussen - geht etwas schief, hat es für diese Leute Konsequenzen, aber für den CEO idR. keine.

Genau deshalb sind die Gehälter so hoch. Der Fehler im System ist einzig, dass der Gehaltsfluss bei Fehlverhalten nicht abbricht. Gedacht ist es so, wenn der Manager das Ding an die Wand fährt leiden alle anderen, darum bekommt er ein dieser Verantwortung entsprechend hohes Gehalt, dass eigentlich bei versagen wegbrechen sollte.
Das System ist aber dahingehend kaputt, dass entweder der Geldfluss weiter fließt egal was verbockt wird, oder aber es wird zur nächsten Firma gelaufen. Manager dürfen gerne zig Millionen bekommen, wenn es aber übel schief läuft, ist es aus. Keine Boni mehr, kein Gehalt mehr und keine Einstellung auf ähnlich hohem Posten mehr.
(Zumindest bis man auf kleinerem Posten bewiesen hat, dass es ein einmaliges Missgeschick war, dass so vermutlich nicht mehr passiert.)

Edit:
mensch183 schrieb:
Die waren in meinen Augen schon von Anfang an eine Nullnummer. Ein handsortierter, hierarchischer Index taugte so gar nicht, um im sich schnell entwickelnden WWW was zu finden. Yahoo war spätestens durch DECs Altavista obsolet. Das dürfte vor >20 Jahren gewesen sein.

Hab Yahoo's Suche nie als Yahoo betrachtet, das habe ich zumindest immer als kleinen Fisch unter viel viel großeren im Yahooteich ausgemacht.
 
evolute schrieb:
Vierzehn Millionen Euro Bonus... Wahnsinn. Und wo anders auf der Welt verhungern die Menschen erbärmlich auf der Straße.

Ist doch naheliegend was diese verhungernden Menschen tun müssten. Ein Glück der Reichen dass diese Leute keine Leuchten sind.
 
Tolle Logik.
Mitarbeiter sind unfähig und bekommen dafür den Bonus (aufgeteilt)....Oooooookeeeeeyyy.
 
Protecbay schrieb:
Tolle Logik.
Mitarbeiter sind unfähig und bekommen dafür den Bonus (aufgeteilt)....Oooooookeeeeeyyy.

Was meinst du wohl, was mit den verantwortlichen MAs passiert? Hmm, ich vermute mal fristlose Kündigung. Geht in den USA ja recht schnell.
 
mensch183 schrieb:
Die waren in meinen Augen schon von Anfang an eine Nullnummer. Ein handsortierter, hierarchischer Index taugte so gar nicht, um im sich schnell entwickelnden WWW was zu finden. Yahoo war spätestens durch DECs Altavista obsolet. Das dürfte vor >20 Jahren gewesen sein.

Der Siegeszug von Google kam auch daher, daß die ersten "echten" Suchmaschinen wie Altavista noch ihre Schwächen hatten.
Yahoo machte 1998/99 jedenfalls durchaus noch Sinn wenn man Content zu einer bestimmten Sache suchte.

Aber darüberhinaus bestand die Firma schon damals nicht mehr nur aus der erweiterten Bookmarksammlung. Denen gehörte mit Geocities der damals größte kostenlose Hoster für private Homepages, die hatten einen Emaildienst (kenne ich nicht, da ich mir mein Konto '98 direkt bei gmx angelegt hatte) und weitere Dienste. Die hatten auch in den Nullern noch brauchbare Dienste, auch wenn der Index schon lange nicht mehr dazugehörte.
 
Wenn Marissa Meyer auf 14 Millionen Dollar Bonus und die Beteiligungen für 2017 verzichtet, hat sie in den letzten vier Jahren bei Yahoo nur noch um die 200 Millionen USD bekommen. Der ursprüngliche Deal sah nämlich Beteiligungen und Boni im Wert von 219 Millionen USD vor, die innerhalb des 4-Jahres-Vertrags ausgezahlt werden sollen.

Im Gegensatz zu Prämien bei normalen Mitarbeitern, bekommen Führungskräfte in dieser Liga übrigens Boni nicht für Leistungen. Boni sind Teil des zeitlich begrenzten Vertrags, die dann auch ausgezahlt werden müssen. Marissa Meyer kann man hier also keinen Vorwurf machen, wenn sie LKW-weise Kohle mitnimmt. Vielmehr gehören die Leute über's Knie gelegt, die ihr diesen Vertrag gegeben haben. Selbst der Vorsitzende des Yahoo Boards müsste über 30 Jahre für dieses "Gehalt" arbeiten. Und auch der bekommt schon nicht wenig.
 
Mayer hat Yahoo weiter in den Abgrund getrieben und durch diverse Entscheidungen geschädigt, sollte aber einen 14mio Bonus bekommen? Warum investiert man das Geld nicht lieber in vielversprechende Startups? Ich bin mir sicher es gibt fähigere Leute wie Mayer die für 1/10 des Gehalts einen besseren Job machen, aber naja... bringt nichts sich darüber aufzuregen.
 
TrueAzrael schrieb:
...Das System ist aber dahingehend kaputt, dass entweder der Geldfluss weiter fließt egal was verbockt wird, oder aber es wird zur nächsten Firma gelaufen...

Dem kann ich zustimmen, leider ist das es wie Du schon selbst angemerkt hast selten bis nie der Fall - Verantwortung habe die eben nur theoretisch und das, nicht die Gehälter ist das Hauptproblem.
 
voodoo_child schrieb:
Mayer hat Yahoo weiter in den Abgrund getrieben und durch diverse Entscheidungen geschädigt, sollte aber einen 14mio Bonus bekommen? Warum investiert man das Geld nicht lieber in vielversprechende Startups? Ich bin mir sicher es gibt fähigere Leute wie Mayer die für 1/10 des Gehalts einen besseren Job machen, aber naja... bringt nichts sich darüber aufzuregen.

Das sehen die Anteilseigner anscheinend anders. Versagen des Unternehmens ist nicht gleichbedeutend mit Versagen des CEOs. Die Tatsache, dass sich Yahoo solange, ohne wirklich hervorhebende Kernkompetenz, gehalten hat, spricht eher für die Leitung, als gegen die Leitung.
 
Verizon ist ein Datenleck in sich ...
 
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