Da kann einem ja fast schon schwindelig werden, was da in 4-5 Jahren aufgezogen wird. Ich kann Chinas Intentionen da auch nachvollziehen, man will die Unabhängigkeit und in der aktuellen Krise sehen wir ja auch, wo so eine Abhängigkeit hinführen kann, wenn Grundversorgung(Medikamente/Medizinische Ausstattung) und Schlüsseltechnologie (Netzwerkausrüstung) in andere Hände gegeben werden.
Botcruscher schrieb:
In drei bis fünf Jahren sind die Weltspitze. Dann lizenzieren wir auch deren Patente. So wie bei PV. Immerhin ist es ein neuer Player im Speicherkartell. Samsung geht es zu gut.
Ich denke der springende Punkt zwischen China und Deutschland ist vor allem das Wohlstandsfett.
In der Nachkriegszeit ging es hier auch mit Innovation und viel Enthusiasmus zur Sache, Schiffe, Turbinen, Autos, Elektronik, Nutzfahrzeuge, Alternative Energiekonzepte etc.
Jetzt ruhen sich die großen Player auf Erfolgen aus, versuchen Innovation zu bremsen und belächeln innovative Konkurrenz (siehe VW und Tesla). Neue Märkte wurden verfrüht aufgegeben für kurzfristige Gewinne (siehe Halbleiter oder PV), Branchen wie Gaming werden noch immer nicht langfristig unterstützt (versucht mal als Entwickler einen Kredit zu bekommen),Cannabis dogmatisch kriminalisiert statt da einen kontrollierten Markt mit sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätzen raus zu machen, etc. pp.
Ja, wir haben große Zulieferer wie Bosch, Trumpf oder Zeiss, auch Infineon geht es wieder gut und die haben sich grad mit Cypress einen ordentlichen Kauf geleistet. Aber hier mangelt es an der "morgen wird besser als heute"-Mentalität, man krallt sich zu sehr am Alten fest und merkt nicht, wann ein Pferd tot geritten ist. Wir sind zu Experten im melken und verwalten geworden, Erfindergeist haben wir zusehends verlernt. Wir brauchen mehr Samsung und weniger Siemens, mehr Tesla und weniger VW, mehr Solarcity und weniger Eon, mehr Japan Railways und weniger Deutsche Bahn.
Hier ist sicher nicht alles schlecht, aber gefühlt sind wir zu fett und träge geworden um International auf vielen Gebieten in der ersten Liga zu spielen. Das ist sicherlich auch politisch so gewollt, könnte am großen Teil konservativer Parteien in Regierungsverantwortung liegen. Früher war bei aller Liebe auch nicht alles besser, ganz im Gegenteil. Aber der Zeitgeist hat sich hier radikal geändert.