CD
Rear Admiral
- Registriert
- Mai 2010
- Beiträge
- 5.736
Herdware schrieb:Es fällt mir wirklich schwer, die GEMA in Schutz zu nehmen, besonders angesichts ihres uneinsichtigen Verhaltens beim Thema Youtube, aber bei diesen Abgaben z.B. auf Speichermedien darf man es nicht so sehen, als würde die GEMA von den Käufern dieser Produkte pauschal kassieren, egal ob die die Speichermedien z.B. nur im Fotoapparat nutzen. Tatsächlich kassiert die GEMA nämlich vom Hersteller der Speichersticks und zwar dafür, dass der mehr davon verkaufen kann, weil diese Produkte eben unbestreibar auch zum Speichern von GEMA-pflichtiger Musik genutzt werden.
Wie der Speicherstick-Hersteller damit umgeht und die Mehrkosten auf seine Kunden abwälzt ist ihm freigestellt. Also ob er z.B. spezielle Speichermedien für Musik verkauft, auf denen der gesamte GEMA-Anteil aufgerechnet wird und daneben abgabenfreie, reine Daten-Speichermedien. Wobei das natürlich etwas weltfremd wäre, denn technisch sind beides natürlich komplett die gleichen Dinge. Der einzige Unterschied für den Kunden wäre der Preis und eigentlich wäre er schön blöd, die teureren Musik-Speicher zu kaufen. (Aber bei CD-Rohlingen gab es sowas tatsächlich.)
Das realistischere Szenario ist natürlich, dass der Hersteller die GEMA-Abgaben gleichmäßig auf alle seine Produkte verteilt. Das ist zugegebenermaßen unfair gegenüber vielen Nutzern, aber mir fällt spontan auch nicht ein, wie man es wesentlich besser machen könnte.
(...)
Also ausgehend davon, dass die GEMA nur mit legal erworbenen Stücken rechnet, zahlt man also einen doppelten Beitrag, 1x wenn man das Lied kauft und 1x für das Medium auf das man es speichern möchte. Damit belangt man dann aber auch alle Käufer von Festplatten und Speicherkarten, die sowas überhaupt nicht vorhaben. Wäre es nicht sinnvoller, einfach beim Kauf des Liedes mehr zu verlangen und dafür die Abgabe auf Speichermedien zu streichen? So würde man nur diejenigen "besteuern", die auch tatsächlich was kaufen. Den Abgaben auf Festplatten müssen ja irgendwelche wischi-waschi-Milchmädchenrechnungen zu grunde liegen oder sie schütteln die Beträge ausm Ärmel.
Und Hersteller legen solche Zwangsabgaben natürlich 1:1 auf den Kunden um. Schließlich zahlt die Tankstelle um die Ecke auch nicht die Mineralölsteuer für dich, und der nächste Aldi übernimmt auch nicht freundlicherweise die Mehrwertsteuer.*
Zum Thema an sich: Die Frage ist ob sich die GEMA extrem bockig anstellt (weil in nahezu allen anderen Ländern besteht dieses Problem zwischen YT und der jeweiligen Behörde nicht [mehr]) oder ob YT versucht möglichst viel Kohle zu machen. Dass YT und zB der iTunes-Store nicht das gleiche sind sollte den Leuten bei der GEMA allerdings klar sein...
*technisch gesehen führen die Betriebe die entsprechenden Abgaben natürlich anstelle des Kunden an den Staat ab, holen sich das Geld dafür aber direkt über den Preis rein.