Herdware
Fleet Admiral
- Registriert
- Okt. 2011
- Beiträge
- 17.898
sLyzOr schrieb:Das Argument ist und bleibt trozdem einfach nur lächerlich. Der gleichen Logik nach, könnten auch alle anderen Berufsgruppen Abgaben auf irgendwas einfordern. Nehmen wir zum Beispiel einen Bäcker, der jetzt einfach mal auf alle Regale eine Abgabe haben möchte, da man dort ja sein Brot lagern KÖNNTE!
Ja. An euren Argumenten ist ja durchaus was dran.
Man muss aber auch sehen, von wo die GEMA kommt. Wie die Situation bis vor ein paar Jahren aussah.
Früher gab es Musik auf Datenträgern, die speziell nur dafür gedacht und geeignet waren. Die Musikhändler und Datenträgerhersteller arbeiteten quasi Hand in Hand, um Musik in "Konservenform" zu vermarkten. Da war es logisch und sinnvoll, dass die Hersteller z.B. von Schallplatten (und auch Plattenspielern) genauso eine Abgabe über die Verwertungsgesellschaft an die Urheber der Inhalte leisten mussten, wie die eigentlichen Musikhändler auch.
Heute wird Musik meist nicht mehr auf darauf spezialiserten Datenträgern und Wiedergabegeräten gespeichert und abgespielt, sondern auf Allzeckspeichern und Computern, Smartphones usw., wo sie in digitaler Form gleichberechtigt neben anderen Daten "lagert".
Statt daraus die radikale Konsequenz zu ziehen, die bisherigen Abgaben einfach komplett abzuschreiben und deutlich weniger Geld an die Urheber auszuschütten, ging die GEMA (und der Gesetzgeber) den Weg, auszurechnen, wie groß der durchschnittliche Anteil von Musik auf den jeweiligen Allzweckdatenträgern und -geräten ist und entsprechende anteilige Abgaben darauf zu erheben.
Ich sehe darin durchaus eine gewisse Logik und die Alternative wäre wie gesagt kompletter Verzicht von Seiten der Urheber gewesen. Und sein wir mal fair, auch wenn einige Superstars so oder so in Geld schwimmen, die Masse der durch die GEMA vertretenen normalen Künstler ist auf jeden Cent angewiesen, den sie als Beteiligung an der kommerziellen Verwertung ihrer Werke bekommen können. Bzw. reicht das Geld sowieso hinten und vorne nicht.
Ich sehe einfach nicht, warum die Speicherhersteller nicht wie schon immer, auch weiterhin einen gewissen Anteil an die Urheber der Inhalte abführen sollen, auf denen ihre Geschäfte zum guten Teil basieren. (Ob die Forderungen der GEMA von der Höhe her angemessen sind oder ob sie die Einnahmen gerecht unter ihren Mitgliedern verteilt, ist eine andere Geschichte.)
Und ja, konsequenterweise müsste das eigentlich nicht nur von Speicher- und Wiedergeräteherstellern verlangt werden, sondern z.B. auch von Internetprovidern. Woraus sich wiederum die extrem schwierige Frage ergibt, wo man die Grenze ziehen soll.