zeedy schrieb:
Für professionelle Anwendungen fährt man die CPU(s) aber nicht mit so hohen Frequenzen, eher das Gegenteil ist der Fall. Hab letztes Jahr eine Workstation für eine Kollegin zusammen gestellt. Ich weiss schon wovon ich rede...
Auch brauchst du mir nichts von Tellerrand zu erzählen, eher trifft das auf dich so wie viele andere hier zu.
Das liest sich so, als ob professionelle Anwender absichtlich langsame Cores wollen. Das ist Unsinn. Es ist einfach nur eine Frage des Geldes. für 12x3GHz zahlt man aktuell 2.400€ und für 2,2GHz eben nur die Hälfte.
Außerdem ist es natürlich wichtig zu analyieren, ob man das braucht.
Viele Programme nutzen kaum mehrere Cores. Wenn es eine Software gibt, wo 12 Cores sinnvoll sind, z.B. Video rendern, dann ist es auch sinnvoll, auf maximalen Takt zu setzen, bzw. einfach Takt multipliziert mit Cores auszurechnen.
Ich habe da z.B. ein paar Server, auf denen laufen Datenbanken mit async-I/O. Früher (alte Version) hat jeder Datenbank-Prozess I/O angefordert und beständig auf die Rückkehr des Requests gepollt. Im Ergebnis war die Maschine 50% unter Last, hat aber nur gepollt. Im aktuellen Release kann man die Zahl der disk-threads einstellen, jetzt ist nie was los, völlig oversized.
Nur nachts, wenn dann Backups gemacht werden, müssen ein paar TB in kürzester Zeit komprimiert werden, damit der Zeitplan nicht in Verzug kommt, dann ist mal 1h Last.
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Das meist Zeug was da läuft ist aber Single-Thread und in aller Regel vom grottigen I/O-Netz ausgebremst.
zeedy schrieb:
Es geht doch einfach darum, dass extrem hohe Frequenzen plötzlich enorm wichtig sind und gar kaufentscheidend sein sollen. Effizienz ist auf einmal wieder eher zweitrangig. Über 4,5 GHz sind effizient nach die vor nicht realisierbar, den meisten Leuten denen das wichtig ist, gehts doch um ihren e-peen. In den allermeisten Spielen, die heutzutage erscheinen, merkt man doch keinen Unterschied.
OC wird nur von Enthusiasten betrieben und dabei geht es eben darum, Grenzen auszureizen, was einem stabilen Betrieb nunmal zuwider steht. Für Enthusiasten stand die Frequenz schon immer im Mittelpunkt, auch z.B. in Verbindung mit lüfterlos etc.
Auch Effizienz ist hier etwas fließendes. Je höher der Takt, um so mehr Strom fließt. Wenn eine CPU wenig Strom verbraucht, ist der technische Aufwand zur Kühlung möglicherweise gering. Wenn aber eine Horde Consultants mit 4k€ Tagessatz auf Ergebnisse wartet, oder teure Java-Programmierer eine Stunde auf ihr Deployment warten, bekommt Effizienz eine ganz andere Bedeutung.
Der reine Stromverbrauch ist im letzten Jahrzehnt derart gesunken, daß der Strompreis keine Rolle mehr spielt.