Meine Kids sind jetzt 10 und 12, allerdings kann ich dir berichten was gut und was nicht geklappt hat.
1. PS4:
vor vier oder fünf Jahren dachte ich: ne PS4 sollte für uns alle passen. Es stellte sich aber schnell heraus, dass die Spiele motorisch zu viel verlangt hat. Gehen + 2 oder 3 Tasten gleichzeitig (Richtung, festhalten und einsammeln) war einfach zu viel und es hat schnell aufgehört zu interessieren.
2. Handy:
das hat gut funktioniert. Nun bin ich aber kein Fan von Handy als Spielkonsole verwenden. Limitiert war auf 3 Spiele, die max installiert sein durften.
Erst hatten die zwei Android-Handies: furchtbar. So viel Werbung... der Kleine war auf einmal genau bei den Trailern unterwegs die man vermeiden wollte. Family-Link gabs damals noch nicht, der Samsung-Grampf ist auf die Zielgruppe der 3jährigen ausgelegt gewesen. Das war alles bescheuert, unintuitiv und letztlich war die Google-Plattform total ungeeignet für Kinder (stand in den AGBs auch fast im Wortlaut so drin).
Austausch durch iPhones und der Familienfreigabe: das klappte schon viel besser. Minecraft erwies sich letztlich als Hit. Allerdings gepaart mit Inspirationen von Let's Play Youtube.
Der Kleine spielt immer noch am Handy, die Große gar nicht mehr.
Der große Vorteil der Familienkontrolle (bei Android nun auch möglich aber nicht getestet): kein Runterladen von Spielen. Ganz klare Zeitkontrolle möglich.
Meine haben 5 Minuten am Tag gruppiert über alle Spiele. Anton ist ne Stunde am Tag erlaubt (Corona). Wollen sie mehr Zeit muss die Erlaubnis der Eltern eingeholt werden (Nachricht und Genehmigungsanfrage kommt aufs Handy).
3. PC-Spiele:
hin und wieder hams ein wenig Lego gespielt. Die Spiele hams aber nicht so gut angenommen. Langzeitmotivation eher gegen 0. Handyspiele sind da wohl fesselnder.
Springen wir in die Neuzeit 2020
Switch:
Eine Switch haben wir uns Ende 2019 angeschafft. Mario Kart ist lustig und wird mit Freunden gespielt. Ne Zeit lang hat mein Sohn sehr viel Freude daran gefunden mich in Fifa abzuzocken (ich bin für Sportspiele und Konsolen anatomisch ungeeignet wie mir scheint). Spiele wie Zelda haben sich als zu langwierig rausgestellt. Kaum Motivation vorhanden. Schön bei der Switch ist wieder die Spielzeitvorgabe. Beliebig einstellbar. Bei uns sind 15 Minuten pro Tag eingestellt. Damit kann man genau nichts anfangen :-)
PC:
Corona und Homeoffice-bedingt habe ich es mit Warcraft bei den Beiden versucht: zwei Monate Motivation ohne Ende, dann war es sofort wieder uninteressant.
Meine Theorie ist: dass die Handyspiele mit dem permanenten Erfolgserlebnis die Kinder anders geprägt haben, als es Spiele wie Monkey Island, Stunts, usw bei mir getan haben. Ich stecke durchaus einige Zeit in ein Spiel um anschließend meine Belohnung abzuholen. Meine Kids ticken da anders. Wer weiß wie sich das entwickeln wird.
Splatterspiele wie Doom, Diablo und weiß der Teufel was ich damals alles gespielt habe (n Teil davon ist bestimmt immer noch indiziert) haben mich jetzt aber auch nicht zu nem Psycherl werden lassen. Dafür waren Vereinszugehörigkeit im Sportverein, Bäume fällen und selbstgebastelte Bomben bauen auch viel zu interessant für mich. Gott sei Dank ist da nichts passiert.
Fazit:
Aus elterlicher Sicht sind Spielzeiteinschränkungen ein Segen. So kann man die Kinder dahin bringen die Geräte dann zu nutzen wenn Hausaufgaben oder Hausarbeiten erledigt sind. Dies, und auch die Plattform, sind aber stark Kind- und Interessen-abhängig. Du wirst versuchen müssen, was euch und deine Kids im speziellen, anspricht.
Apple-TV mit dem Angebot der werbefreien Spieleflat könnte man mit nem guten Controller mal ausprobieren. Parallel dazu den PC. So würdest du den finanziellen Aufwand erstmal gering halten. Ne Konsole mit n paar spielen kostet jetzt auch doch ganz schön.
Switch: 300,-
Controller: ca. 50,-+
Spiele: Kleinanzeigen so 20,- bis 40,- oder ausleihbar in der Bücherei.
Ansonsten ist die Switch gut, weil man sie mitnehmen kann. Das ist tatsächlich, neben den Nintendo-Spielen, das Beste Feature an dem Ding!
Grüße und viel Erfolg