News Zu hohe Forderungen seitens Motorola gegenüber Apple?

Ich glaub nicht das es 2,5% vom Umsatz sind. Wobei eine Generelle Forderung in Prozent absoluter Quatsch ist. Der Preis für das Lizenzpatent steigt doch nicht automatisch mit, weil das Handy 200€ Teurer wird weil das Display verbessert wurde oder so.
Wäre also grundlegend als Prinzipüberhaupt nicht Fair.

Sollen sie ihre 2-10$ Fordern und dann sieht man weiter. Da es nicht angemeldet war und vorher verhandelt wurde, kann der Preis meiner Meinung ruhig etwas höher sein.
Ich kann ja nicht einfach andere Patente benutzen und dann nachher sagen ihr dürft aber garnicht soviel Fordern wie ihr wollt, Ätschibätsch.
Sowas hat man vorher zu verhandeln wenn man Faire Preise will.


Ich bin mal gespannt ...
 
@Insane.J
Ah, danke für die Aufklärung!
2,25% für ein Patent ist natürlich schon leicht übertrieben. (außer Moto hat wirklich verdammt viel Geld in die Entwicklung investiert, was ich aber nicht glaube.)

Mir bleibt es trotzdem ein Rätsel wie ein Gericht entscheiden soll, ob die von Motorola geforderten Lizenzgebühren noch fair sind, wenn man sich nicht auf irgendwelche Richtwerte beziehen kann.
Motorola kann ja behaupten die Entwicklung wäre sehr kostspielig gewesen, was die hohen Gebühren rechtfertigen würde. Das Gegenteil zu beweisen dürfte nicht soo einfach sein.

So wie ich das verstehe, kann ja Motorola im Prinzip so viel verlangen wie sie wollen, solange die Gebühren nicht total utopisch sind und solange sie immer gleich viel verlangen. (und nicht mal mehr, mal weniger).

Irgendwie ist FRAND ziemlich schwammig, bzw. man kann da viel reininterpretieren, was keine gute Basis für ein Gerichtsurteil darstellt.
(oder ich hab FRAND einfach nicht richtig kapiert)


PS: Falls es wen interessiert:
EP 1010336 B1: Method for performing a countdown function during a mobile-originated transfer for a packet radio system
 
ix.tank schrieb:
Kann mir eigentlich mal jemand erklären warum Technologiepatente nach dem FRAND Prinzip gehandelt werden müssen aber ein Geschmacksmuster (selbst wenn man mal annimmt, dass es nicht trivialer ist) ein Monopol zulässt?
Recht simple Erklärung: FRAND-Lizensiert werden müssen Patente, wenn sie zu einem Industriestandard werden. Wie zum Beispiel UMTS, GSM, LTE, WiFi und so weiter.
Auch wenn viele nun Multitouch anführen möchten: Man kann sehr wohl ein Smartphone bauen, ohne Multitouch. Aber man kann nun mal kein Smartphone bauen ohne GSM (und auch UMTS). Deswegen hat man sich dazu entschieden solchen Patenhaltern vorzuschreiben, dass sie solche Dinge lizensieren müssen, zu FRAND Bedingungen. Denn sollten sie es nicht tun, gäbe es keinen Wettbewerb, und alle anderen Firmen die ebenfalls solche Grundlagenpatente halten, würden es auch nicht lizensieren. Daraus folgt: kein Wettbewerb, keine Innovation, düsteres Mittelalter (und keine Smartphones!!!!! ua). Warum sollte man seine Mitbewerber unterstützen, gell? ;)
Geschmacksmuster sind nun mal keine Fundamentalpatente. Man kann sehr wohl ein Smartphone anders gestalten als ein iPhone, siehe HTC, siehe Motorola usw. Nur Samsung hatte kein Bock sich was eigenes auszudenken ;) Geschmacksmuster stellen nun mal Alleinstellungsmerkmale dar. (gegen Piraterie und Trittbrettfahrer) Ich finde das sehr wohl schützenswert. Ob das Design des iPhones nun zu einem Geschmacksmusterschutz führen dürfte ist eine gigantische und kontroverse Diskussion die man an anderer Stelle führen sollte ;) (und hier auf CB bis zum Erbrechen praktiziert wurde) Aber da es nun mal erteilt wurde...
 
Zuletzt bearbeitet: (die logische schlussfolgerung vergessen ;))
a3rosol schrieb:
Auch wenn viele nun Multitouch anführen möchten: Man kann sehr wohl ein Smartphone bauen, ohne Multitouch. Aber man kann nun mal kein Smartphone bauen ohne GSM (und auch UMTS).

Ich weiß nicht, ob das ein gutes Beispiel ist. Immerhin hatte das erste iPhone auch kein UMTS und gilt trotzdem als Smartphone.
 
@ix.tank: Die selbe Frage hatte ich mich auch gefragt. Wieso wird einem Unternehmen der Verkauf verboten, wenn es irgendwelchem Pseudomuster ähnelt, aber die nicht Einhaltung eins Vertrag abgesicherter Prozentsatz für ein Pate ist kein Grund?

Um mir die komplett eine Meinung zu bilden fehlt mir nur die Information ob dieser Vertrag erstmals Global ausgehandelt wurde ohne die Gesetzesgrundlage in Europa einzubeziehen, oder ob es sich spezifisch um Europa gehandelt hat.

Im ersten Fall interessiert mich dann wieso Apple dann die Geräte auf dem europäischem Markt raus bringen kann, wenn es Vertraglich noch gar nicht geklärt wurde was für das Patent in Europa zu zahlen ist. (Quasi zuerst das Produkt anwenden und erst später vom Besitzer den Verkaufspreis verlangen)
Im zweiten Fall ist wieder die Frage wieso das Unternehmen Apple den Vertrag unterzeichnet und die volle Produktion/Verkauf ihrer Geräte startet und wenn es um die Zahlung der Gebühren steht plötzlich auf Gesetzeswidrigkeit des Vertrages hinweist und Nachhinein trotzdem juristisch Verlangt das Patent verwenden zu können.
 
Concept2 schrieb:
Was MAcht Apple denn dann die ganze zeit ? Die wollen doch auch für alles kohle haben und verzerren den wettbewerb in die richtung die ihnen besser gefällt....

Für was wollen sie Kohle haben?
Wäre mir neu, daß Apple irgendwas an andere Hersteller lizensiert.

Motorola hingegen ist dazu verpflichtet die Technologie zu lizensieren, da sie ein Industriestandard ist.

Einigen hier scheint der Unterschied nicht so ganz klar zu sein.
 
2,5% sind schon heavy. Aber gerechtfertigt
 
Da alle immer auf den Geschmacksmustern rumreiten:
Die gibt es schon seit Ewigkeiten und normalerweise regt sich niemand darüber auf.
Habe noch keinen gehört der sich beschwert, weil nur "Ritter-Sport" diese quadratischen Schokoladentafeln herstellen darf...

Patente sind gut und Lizenzen müssen sein! Was nicht sein darf ist, das man von einem Konkurrenten 3$ für die Nutzung möchte, der Andere aber für das Gleiche 15$ zahlen soll. Da ist es vollkommen legitim, dass das Gesetz eingreift.
 
SoilentGruen schrieb:
2,5% sind durchaus gerechtfertigt.
Android-Hersteller zahlen am M$ ca $5-10 für jedes Handy, wegen der Benutzung eben solcher (imho) Trivialpatenten.

Apple wird kein Zacken aus der Krone brechen, wenn sie das iPhone 10€ teurer machen, sollten sie tatsächlich von Motorola gehaltene Patente verletzen.

Ja und dann will der Nächste auch noch was vom Kuchen abhaben und wir zahlen am Ende 1.000 Euro für ein Smartphone. Dass kanns ja woh nicht sein.
 
ExcaliburCasi schrieb:
Der Preis für das Lizenzpatent steigt doch nicht automatisch mit, weil das Handy 200€ Teurer wird weil das Display verbessert wurde oder so.
Wäre also grundlegend als Prinzipüberhaupt nicht Fair.
Wieso nicht? Wenn einer ein 100€ Handy baut und ein anderer nimmt für das technisch gleiche (aber mit runden Ecken) aus unerfindlichen Gründen 300€, kann er doch auch mehr blechen, oder? Zumal das am Ende sowieso der Kunde zahlt.
 
Styx schrieb:
Ich weiß nicht, ob das ein gutes Beispiel ist. Immerhin hatte das erste iPhone auch kein UMTS und gilt trotzdem als Smartphone.

:freaky: ooops sorry! wusste ich nicht ;) aber ich hoffe doch, dass die logik dennoch gültig und erkennbar bleibt :)
man möge mir verzeihen!

@grantig
Irgendwie ist FRAND ziemlich schwammig, bzw. man kann da viel reininterpretieren, was keine gute Basis für ein Gerichtsurteil darstellt.
Was? Wirklich? Ein schwammiges Gesetz? Eins was man auch noch auslegen muss? Wo gibts denn sowas? Wo kommen wir denn hin mit solchen Gesetzen? ;) Mach jedes beliebige Gesetzesbuch auf und dir wird dein Abendbrot hochkommen...
Aber wenn dich dieses Thema wirklich interessiert, dann lies dich mal in die Fachblogs hinein. fosspatents ist sehr ausführlich und unglaublich gut geschrieben (aber auf englisch). Das Gute ist: der Blogger ist Deutscher und beachtet dementsprechend auch "unsere" Rechtssprechung. Und er versucht stets objektiv zu bleiben.
 
chris233 schrieb:
2,5% sind schon heavy. Aber gerechtfertigt
Warum gerechtfertigt?

Rechenbeispiel:
Microsoft bekommt im Schnitt 5 bis 10 USD pro verkauftem Android-Smartphone für ein Patentpaket. Dieses Paket enthält insgesamt 5 Patente. Wenn wir jetzt mal von einem durchschnittlichen Verkauspreis von 300 USD pro verkauftem Android-Smartphone ausgehen, entspricht das für alle 5 Patente, ein Anteil zwischen 1,7% und 3,3%. Sprich Microsoft erhält dann pro Patent zwischen 0,3% und 0,7% vom Verkaufspreis für 1 Patent.
Selbst wenn man von einem durchschnittlichen Verkaufspreis von 200 USD pro Gerät ausgeht, sind es trotzdem nur 0,5% bis 1% pro Patent und somit immer noch weit von dem weg, was Motorola verlangt.
 
SoilentGruen schrieb:
2,5% sind durchaus gerechtfertigt.
Android-Hersteller zahlen am M$ ca $5-10 für jedes Handy, wegen der Benutzung eben solcher (imho) Trivialpatenten.

Apple wird kein Zacken aus der Krone brechen, wenn sie das iPhone 10€ teurer machen, sollten sie tatsächlich von Motorola gehaltene Patente verletzen.

Aber mal abgesehen davon finde ich die ganze Patentierungs-Lizensierungs-Abkommen ziemlich hinderlich.
Aber kleinere Unternehmen werden an solchen Lizensierungskosten womöglich kaputt gehen. Man sollte die Patente im IT Bereich mit deutlich kürzeren Laufzeiten erteilen und deutlich besser auf Trivialität prüfen.

wp7 schrieb:
So ist das mit den Bumerangs. Jeder hat die schon mal zu spüren bekommen. Good luck Moto. Euren Razr hatte ich echt gern.

Die News habt ihr beide aber schon gelesen, ja?
Der eine behauptet, 2,5% seien gerechtfertigt und widerspricht damit der News, bzw. dem darin zitierten Anwalt, der sich mit Patentklagen sicherlich besser auskennt und der andere ist einfach ein Motorola-Fanboy...

Zum Topic: Interessante Frage. Wenn Motorola hier Lizenzen zu teuer verkaufen wollte, dann geschieht es ihnen recht. Ansonsten wird Apple eben nachzahlen müssen, aber das entscheiden zum Glück die Gerichte.
 
a3rosol schrieb:
Recht simple Erklärung: FRAND-Lizensiert werden müssen Patente, wenn sie zu einem Industriestandard werden. Wie zum Beispiel UMTS, GSM, LTE, WiFi und so weiter.
Auch wenn viele nun Multitouch anführen möchten: Man kann sehr wohl ein Smartphone bauen, ohne Multitouch. Aber man kann nun mal kein Smartphone bauen ohne GSM (und auch UMTS).
Das sehe ich zum Beispiel wieder anders, was Unterscheidet im großen und ganzen ein Smartphone vom Handy, das Touchscreen/Multitouch (zumal es dies schon vorm IPhone gab) ... weiterhin, bräuchte sich Apple ja nur hinsetzen und einen neuen, eigenen Standard entwickeln oder einfach den Gruppen beitreten, die solche entwickeln und sich somit beteiligen. Aber das wollen die nicht, einfach nutzen und wenn es hart auf hart kommt, rum ningeln und Schutz unter FRAND suchen.

Anstatt dessen läuft es wie beim Festnetz/DSL ab, da darf die Telekom auch das Netz ausbauen, Instandhalten und muss es für einen Apfel und Ei vermieten und die dritten lachen sich ins Fäustchen. Nichts anderes ist es mit dem FRAND Geschichte hier.
 
@a3rosol

Okay, das mit dem Industriestandard hatte ich übersehen. Deine Meinung zu den Geschmacksmustern vertrete ich im Groben auch, aber Samsung war ja nun wirklich weit weg von den Chinesischen nachbauten. Für Ähnlichkeit ein Verkaufsverbot ist mir persönlich ein wenig zu hart, dann sollten sie auch ein Modell in Richtung Gewinnbeteiligung ermöglichen.

Auch wenn viele nun Multitouch anführen möchten: Man kann sehr wohl ein Smartphone bauen, ohne Multitouch.

Kann man, aber das würde keiner mehr kaufen, genau so wenig wie ein PC ohne Maus. Ein Smartphone nur mit GSM ging ja auch, nur wünschenswert wär das nicht.

@Karre (war zwar schon Offtopic als ich davon angefangen habe, aber das muss korrigiert werden)
Apple hat weder Anteilig an seinem Gewinn noch an seinem Umsatz hohe R&D Ausgaben. Verglichen mit anderen großen Mobilfunkunternehmen ist er auch "absolut" recht gering.
 
RocketChef schrieb:
Wieso nicht? Wenn einer ein 100€ Handy baut und ein anderer nimmt für das technisch gleiche (aber mit runden Ecken) aus unerfindlichen Gründen 300€, kann er doch auch mehr blechen, oder? Zumal das am Ende sowieso der Kunde zahlt.

Komische Weltansicht hast du...
Das bedeutet, dass Porsche dann beispielsweise mehr für ein Patent zur Radaufhängung zahlen müsste als Volkswagen, weil der Porsche den besseren Motor hat und insgesamt mehr kostet...?

:freak: :evillol:
 
die anteiligen kosten werden wohl bei allen in % gerechnet .. das ist doch auch ok .. aber warum ein teureres gerät dann noch mehr abdrücken soll laut euren aussagen erschliest sich keiner logik, ausser halt: es geht ja gegen apple :)

2.2 MrD doller nur forschung? ist doch n gewaltiger batzen oder?
 
Verstehe ich das Richtig? wenn Moto nun gesagt hätte sie möchten von jedem verkaufen Smartphone aus der Vergangenheit 3$ und in der Zukunft 2$ pro Telefon wäre dass dann ein faires Angebot? irgendwie blickst du bei diesen ganzen Verklagesessions nicht mehr durch, aber war ja klar dass die EU erst was macht, wenn man Geld abgreifen kann. Dann sollten sie aber gleich mal anfangen Apple auf die Füße zutreten, denn es kann ja auch nicht sein, dass man als Händler blockiert wird, nur damit Apple den Umsatz steigert

Motorola wird wie Samsung damit auf die Schnauze fallen, egal ob hier Bestechungen seitens Firma A oder B stattfinden. Man sollte diese Frand Lizensierung mal überdenken. Im PC Markt führte sowas zu Monopolismus seitens Big Blu. Das brauchen wir nicht auch noch im Mobil- und Handymarkt
 
RocketChef schrieb:

Klar könnte man das, aber es ist eben nicht verdienst desjenigen der etwas Lizensieren lassen möchte, wenn der Kunde für nicht ersichtlichen Wert als Gegenstand dennoch hohe summen zahlen will. Ob es dabei das Technisch ums gleiche Handy geht ist doch unerheblich, in diesem Beispiel, womit hat Motorola es verdient, mehr zu verlangen weil Apple im Hype ist ?

Weil Audi A3 teurer ist als VW Golf, muss ich für den exakt gleichen reifen mehr zahlen?
Weil der eine aus 1 Tonne Eisen einen Porsche baut, und der andere einen Astra, muss man bei Porsche mehr zahlen?

Womit sollte man das Recht haben am gelungen oder nicht gelungen Endprodukt beteiligt zu werden, wenn das entsprechende Produkt überhaupt nicht zum mehrwert beiträgt?

Als Strafe gegen Apple würde ich das noch gelten lassen, weil sie eben nicht vorher verhandelt haben, was ich als ihre pflicht sehe, aber Fair ist dennoch anders.
 
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