Sie, Dieter Nuhr, würden
so gerne wegkommen von dieser Betroffenheits- und Empörungsroutine, die unser Land so prägt.
Dies erklärten Sie als notorisch unaufgeregte kabarettistische Kühlbox dem
Stern. Denn schließlich
entscheidet sich mein eigenes Leben nicht in Berlin bei Frau Angela Merkel.
Die kann Ihnen nämlich, im Gegensatz zu irgendwelchen Hartz-IV-Losern, nicht die Laune verderben – weshalb sich Ihr Leben anderswo entscheidet:
Auf Reisen merke ich, wie unglaublich privilegiert unser Leben ist.
Herzlichen Glückwunsch!
Da wäre jede Form der Aufregung und Stänkerei eine Zumutung und unglaubliche Arroganz. Demut und Bescheidenheit sind für mich Begriffe, die zu Unrecht vollständig ausgestorben sind.
Gut, daß es da noch Menschen gibt, die zwar ein ausverkauftes Bühnenprogramm haben, für RTL und ARD gleichzeitig moderieren und Kolumnen erst im Radio und dann als Buch verklappen (»Nuhr auf Sendung«), sich allerdings trotzdem nicht zu schade sind, anderen Nachhilfe in Demut zu erteilen – anstatt, wie der blöde Zeitgeist, immer nur auf Krawall und Dagegen zu machen:
Da aber heute der Zeitgeist schon gegen alles ist, werden wir mal was ganz Subversives machen und auf die positiven Seiten des Lebens hinweisen,
die da wären: 6000 Zuschauer an einem Abend, sechsseitige Bildberichte im Stern, viele, viele Reisen und das erwähnte privilegierte Leben:
Ich kann leider nichts dafür, aber ich bin wirklich so entspannt. Ich komme mit mir selbst gut aus, ich bin ein sehr zufriedener Mensch.
Gott sei Dank! Denn wenn Sie bei Ihrer Spitzenkarriere als Saturiertensatiriker auch noch rummaulen würden oder gar auf die Idee kämen, daß es nicht allen Menschen so toll geht wie Ihnen, dann würden wir Ihnen mit unserer Empörungsroutine ganz schön den Marsch blasen!
Entspannte Grüße:
Titanic