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Nein, 802.11s müssen Endgeräte nicht beherrschen.
Viel wichtiger ist die Option 802.11r, denn diese erlaubt Fast-Roaming und damit ein nahtloser
Wechsel zwischen den Basisstationen.
Geräte die diese Funktion nicht besitzen, bleiben gerne an der angemeldeten Basisstation kleben,
selbst wenn die Signalstärke nur noch 10% beträgt.
Accesspoints und WLAN-Router sind Basisstationen, mit unterschiedlichen Hauptaufgaben.
Ein Accesspoint fungiert hauptsächlich LAN mit WLAN zu verbinden, auf dem OSI-7-Modell wären
das Ebene 1 und Ebene 2.
Router verbinden verschiedene Subnetze miteinander, z.B. LAN mit Internet und diese arbeiten auf Ebene 3.
Fieses Detail: der WLAN-Router ist richtig ausgesprochen ein WLAN-Accesspoint-Modem-Switch-Router,
deswegen kann ein Router auch ein Accesspoint sein ;-)
Mesh bedeutet im Consumer Bereich nur, das der „Master“ dir die Arbeit der Konfiguration übernimmt. Das heisst, du musst nur die Geräte (gleicher Marke) dem „Master“ zu erkennen geben, der Rest wird geregelt. Meist reicht das für den normalo aus und er kann „unterbrechungsfrei„ vom dachgeschoss mit dem Tablett in den Keller laufen und gleichzeitig ein Horrorfilm streamein und die Treppe runterfallen. Meistens funktioniert das auch, wenn man diverse wlan beschränkunagen beachtet. Dabei spielt es keine rolle ob uralt Handy mit wifi „g“ oder modernen wifi6e Laptops.
802.11s, also der "echte" Mesh-Standard ist im Consumer-Bereich quasi nicht existent. Kern der eigentlichen Mesh-Funktion ist, dass auch die Access Points und Repeater - allgemein als Nodes bezeichnet - untereinander roamen. Dabei geht es darum, dass schlechte Uplinks zwischen ihnen über Ausweichrouten umgangen werden, also geroamt. Ist Repeater A normalerweise mit Access Point B verbunden, kann er dynamisch zu Access Point C wechseln, wenn die Verbindung zu B schlecht oder gar unterbrochen wird. Das setzt natürlich voraus, dass beide APs B und C überhaupt in Reichweite sind, was in den meisten Privathaushalten gar nicht der Fall ist, weil man in der Regel nur einen AP/Repeater pro Etage hat, aber steng genommen 2+ bräuchte - sonst gibt's einfach keine Ausweichmöglichkeit für 802.11s.
Das, was im Consumer-Bereich von AVM und Co als "Mesh" bezeichnet wird, ist weitestgehend ein reiner Marketingbegriff, der nichts mit 802.11s zu tun hat. Dabei handelt es sich lediglich um die WLAN-Erweiterungen 802.11k, v und r (wobei man genau hinschauen muss was das Mesh-System bietet).
802.11k und v erweitern die Metadaten der APs/Repeater. Damit teilen sie einem Client mit wie hoch ihre Auslastung ist, verfügbare Bandbreite und dergleichen. Der Client kann anhand dieser Informationen bessere Entscheidungen beim Roaming treffen, weil er nicht nur die banale Signalstärke als Kriterium heranziehen kann, sondern ggfs auch ganz bewusst auf einen AP/Repeater roamt, der zwar schwächer empfangen wird, aber mehr Bandbreite verspricht.
802.11r wiederum ist wie oben schon erwähnt ein Feature, dass den Roaming-Prozess als solchen beschleunigt. Im Regelfall wird das aber im privaten Umfeld kaum benötigt, da sich dieses Feature weitestgehend um Echtzeit-Anwendungen dreht, die auf zu lange Roamingzeiten allergisch reagieren können - zum Beispiel ein VoIP-Telefon via WLAN, weil VoIP recht sensibel auf Timeouts reagiert. Für Browser, Youtube und Co ist 802.11r nett, aber keinesfalls zwingend erforderlich, weil das durch den Puffer im Player abgefangen wird. Selbst ein Kopiervorgang von/zu einem NAS kann inder Regel mindestens wiederaufgenommen werden, wenn er nicht gar nach einer kurzen Pause automatisch weiterläuft. Deswegen bietet beispielsweise auch AVM bei FritzMesh kein 802.11r, da es in privaten WLANs wenig konkrete Anwendungsfälle gibt.
Sowohl 802.11k, v als auch r müssen vom Client unterstützt werden, weil er die Zusatzinformationen sonst nicht auswerten bzw. den schnelleren Roamingprozess nicht nutzen kann.
Ergänzung ()
blanc schrieb:
Es gibt Begriffe wie Router und Access Points im Mesh-Netzwerk. Sind diese getrennte Geräte?
Ein Router als solches ist ein Gerät, das zwischen mehreren Netzwerken sitzt und hin- und her vermittelt, routet. Dein Internetrouter steht beispielsweise mit einem Bein im Internet und mit dem anderen Bein in deinem Heimnetzwerk. Neben der besagten Internetfunktion bieten solche Router für zu Hause aber meistens noch einen integrierten WLAN Access Point, der aber streng genommen als separate Funktion zu sehen ist. Fritzboxxen und Co sind All-In-One-Geräte.
Access Points sind wie der Namen schon sagt Zugangspunkte (zum Netzwerk). Sie werden mittels LAN-Kabel mit dem Netzwerk verbunden und bieten einen Zugang für Geräte via WLAN. Der interne AP in einer Fritzbox ist sozusagen intern verkabelt.
Repeater sind ähnlich wie Access Points, aber sie werden nicht per LAN-Kabel, sondern WLAN mit dem Netzwerk verbunden. Sie funken also in beide Richtungen, zum Netzwerk und zum Endgerät.
WLAN-Router lassen sich oftmals als AP/Repeater umkonfigurieren. Der Router-Teil des WLAN-Routers (siehe obige Erklärung) wird effektiv stillgelegt bzw. nicht genutzt.