Intel Atom für Nettops im Test: ECS 945GCT-D und Sparkle 8500 GT

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Sebastian Pesdicek
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Fazit

Nicht schnell, aber schnell genug! Ein Fazit über den Intel Atom lässt sich leicht auf den Punkt bringen – zumindest für all' diejenigen, die wissen, wofür dieser Prozessor gedacht ist und wofür nicht. Intel möchte mit Nettop '08 eine möglichst günstige Möglichkeit anbieten, um das Internet und dessen multimedialen und kommunikativen Aspekte greifbar zu machen. Sowohl die Anschaffung eines Nettop mit einem gesetzten Ziel von circa 200 Euro als auch der günstige Unterhalt mit einem Verbrauch von nur knapp 40 Watt zählen zu den Aushängeschildern dieser Geräteklasse. Die Leistung eines Nettop '08 ist vermutlich so gut wie immer ausreichend, denn für typische Nettop-Nutzer wird die gefühlte Geschwindigkeit des Systems selbst bei einer einfachen CPU wie dem Atom 230 immer noch in entscheidendem Maße abhängig von einer schnellen Festplatte und genügend Arbeitsspeicher sein.

Im Vergleich dazu lässt man sich viel zu oft beim Aufbau von Office-PCs und reinen Internet-Systemen die im Zweifelsfall überdimensionierte Hardware unnötig viel Geld kosten, die unverhältnismäßig viel Strom aus der Steckdose zieht, während man sich nur mit Websurfing beschäftigt oder einigen MP3s widmet. Setzt man jedoch konsequent den Rotstift bei der Einkaufsliste an und baut aus günstigen Standardkomponenten einen Office-PC zusammen, kann man durchaus in Sachen Preisleistung und auch im Verbrauch in vergleichbare Regionen wie die Nettops vorstoßen. Abzuwarten bleibt, was AMD mit dem Bobcat abliefern wird, während VIA mit dem Nano (C8) bereits einen ernst zu nehmenden Gegner für den Atom geschaffen hat (wobei derzeit unklar ist, zu welchem Preis sich dieser am Markt platzieren wird). Mit dem Nettop '08 drängt jedenfalls schon jetzt eine verfügbare Alternative auf den Markt der Internet-Geräte und weiß mit einem Preis und Verbrauchswerten zu überzeugen, die mindestens auf Augenhöhe mit der Konkurrenz liegen oder liegen werden.

Nettop '08
Nettop '08

Zu bemängeln bleibt konkret, dass die Bildausgabe heutzutage nicht mehr über VGA geschehen sollte. Zugegeben, was man nicht kennt, vermisst man auch nicht. Doch gerade an etwas schlechteren Monitoren kann ein DVI-Signal einen Unterschied wie Tag und Nacht im Vergleich zu VGA bedeuten. Dass 3D-Spiele natürlich nur bedingt möglich sind, bleibt selbst unter Zuhilfenahme einer dedizierten Grafikkarte eine Tatsache, denn der Atom bremst CPU-lastige Titel zum Teil spürbar aus. Während 3D-Spiele aber in der Tat nicht mehr das Zielgebiet eines Nettops sind, war es relativ bedauerlich feststellen zu müssen, dass HD-Videos wie zum Beispiel ein WMV-HD-Video in 720p das System vor größere Probleme stellt und eine flüssige Darstellung derartiger Videos ohne einen zusätzlichen Grafikbeschleuniger wie der GeForce 8500 GT nicht möglich ist. Eine Dual-Core-CPU wie der Atom 330, der am 21. September vorgestellt werden soll, wird daran wohl kaum etwas ändern können. Der Hyper-Threading-fähige Atom 230 hat typische Office- und Internet-Applikationen gut im Griff – ein zweiter Kern wird sich insbesondere in einem Nettop langweilen müssen.

Alles in allem gilt es nicht so sehr die Fragen nach „Schnell genug oder zu langsam?“ zu klären. Vielmehr muss man sich fragen, ob ein Nettop ein passendes Konzept für die eigenen Ansprüche an einen Internet-PC darstellt und dieser Aspekt lässt sich nur bedingt anhand von Leistungsmessungen beurteilen. Die Zielgruppe für Nettops ist jedenfalls vorhanden und unterliegt derzeit einem florierenden Wachstum.

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