Intel Atom für Nettops im Test: ECS 945GCT-D und Sparkle 8500 GT

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Sebastian Pesdicek
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ECS Elitegroup 945GCT-D

Layout

Wir dürfen Nettop '08 beziehungsweise den darauf verlöteten Intel Atom 230 anhand eines Test-Samples von Elitegroup, dem ECS 945GCT-D, testen. Das kleine Mainboard misst 200 mm x 170 mm und entspricht somit dem Mini-DTX-Standard. Üblicherweise wird in dieser Klasse auf Mini-ITX (170 mm x 170 mm) gesetzt, doch ECS gelingt es dank Mini-DTX neben dem standardmäßigen PCI-Slot auch einen 1x-PCIe-Slot auf der Platine unterzubringen. Wie leicht zu erkennen ist, würden die Abmessungen eines Mini-ITX-Mainboards gerade einmal der Länge eines Bleistifts entsprechen. Das vorliegende Mini-DTX-Mainboard ist durch den zweiten PCI-Slot an einer Kante ein Stück länger als ein Bleistift.

Das ECS 945GCT-D trägt zwei über Push-Pins installierte Aluminium-Kühler, die mit Hilfe zäher Wärmeleitpads den Wärmeübergang sicherstellen. Der silberne Kühler ist 36 mm x 37 mm x 28 mm (B x T x H) groß und sitzt auf der mit einer TDP von 22,2 Watt spezifizierten Northbridge (Intel 945GC). Die Oberflächentemperatur dieser Northbridge darf maximal 99 °C erreichen. Der schwarze Kühler misst 28 mm x 28 mm x 25 mm (B x T x H) und sitzt auf dem mit einer TDP von 4 Watt spezifizierten Atom 230. Die Oberflächentemperatur des Prozessors darf maximal 85,2 °C erreichen. Die Southbridge ICH7 benötigt mit einer TDP von rund 3 Watt keinen Kühler mehr. Sie darf ohne einen Kühler bis zu 109 °C an der Oberfläche erreichen.

ECS Elitegroup 945GCT-D

Die externen Anschlüsse des ECS 945GCT-D sind auf das Nötigste reduziert: Es finden sich PS/2-Anschlüsse für Tastatur und Maus, ein COM-Port, ein VGA-Ausgang, vier USB-2.0-Anschlüsse, eine RJ45-Steckbuchse (100 MBit) sowie drei Audio-Ausgänge für 5.1-Sound.

Bis auf einen 3-Pin-Lüfteranschluss am oberen Ende der Platine neben den RAM-Bänken und die 24-Pin-ATX-Stromversorgung befinden sich alle internen Anschlüsse im unteren Bereich der Platine unterhalb des PCI-Slots. Hier lassen sich zwei Serial-ATA-II-Laufwerke sowie über einen gemeinsamen IDE-Port bis zu zwei Parallel-ATA-Laufwerke anschließen. Neben Front-Audio und SPDIF-Out finden sich noch USB-2.0-Header für insgesamt vier Ports und ein zweiter 3-Pin-Lüfteranschluss. Weitere Header versorgen die Gehäusefront mit den typischen Optionen wie Power-On, Reset, Power-LED und HDD-LED sowie einem Anschluss für einen System-Speaker.

ECS Elitegroup 945GCT-D

Der einzig auffällige Layout-Fehler ist in unseren Augen die senkrecht installierte CMOS-Batterie. Unglücklicher Weise befindet sie sich ausgerechnet auf der Höhe des 1x-PCIe-Slots und könnte somit für Kollisionen mit entsprechenden Steckkarten sorgen. In unserem Fall verhinderte die Batterie zunächst den Einbau einer PCI-Grafikkarte im darüber liegenden Slot, da ihr Passivkühler mit der Batterie kollidierte. Mehr dazu im Abschnitt Sparkle GeForce 8500 GT (PCI).

Intel ICH7 (oben links), 945GC (mitte) & Atom 230 (unten rechts)
Intel ICH7 (oben links), 945GC (mitte) & Atom 230 (unten rechts)
Intel Atom 230 (Diamondville)
Intel Atom 230 (Diamondville)

Nach dem Entfernen der Kühler zeigen die drei Hauptdarsteller (ICH7, 945GC und Atom 230) dieser Plattform ihr wahres Gesicht. Bemerkenswert bleibt einmal mehr der Größenunterschied zwischen dem kleinen Atom und der Northbridge, welche in diesem Trio mit 29 mm x 29 mm über das größte Package verfügt. Zur Wiederholung: Das Package des Atom ist nur 22 mm x 22 mm groß, sein Die misst gerade einmal 7,8 mm x 3,1 mm.

ECS Elitegroup 945GCT-D (mit PCI-Karte und RAM)
ECS Elitegroup 945GCT-D (mit PCI-Karte und RAM)

BIOS

Das BIOS des ECS 945GCT-D ist in seinen Einstellungsmöglichkeiten umfangreicher, als man es von einer derart kleinen Platine erwarten würde. Neben typischen Optionen wie dem Abschalten von nicht benötigten Komponenten wie zum Beispiel dem betagten COM-Port über Boot-Reihenfolgen bis hin zu Power-Management finden sich auch ein Hardware Monitor, eine manuelle Einstellung der wichtigsten RAM-Timings und sogar eine Option zum Übertakten des Systems. Der Bus-Takt kann von 133 MHz bis maximal 500 MHz angehoben werden. Doch schon eine leichte Steigerung auf 166 MHz zog die Notwendigkeit eines CMOS-Reset nach sich, da das System dadurch bootunfähig wurde.

BIOS (CMOS Setup Utility)
BIOS (CMOS Setup Utility)
BIOS (Advanced Setup)
BIOS (Advanced Setup)
BIOS (Advanced Chipset Setup)
BIOS (Advanced Chipset Setup)
BIOS (PC Health Status)
BIOS (PC Health Status)
BIOS (Frequency/Voltage Control)
BIOS (Frequency/Voltage Control)
BIOS (Frequency/Voltage Control)
BIOS (Frequency/Voltage Control)
BIOS (Frequency/Voltage Control)
BIOS (Frequency/Voltage Control)
BIOS (PCI/PnP Setup)
BIOS (PCI/PnP Setup)

Vermissen ließ das BIOS eine Lüftersteuerung. Auch wenn ein Nettop kaum einer anspruchsvollen Kühlung bedarf, so ist es doch komfortabler, das BIOS auf Lüfter abstimmen zu können, statt die Lüfter bei der Anschaffung auf ein BIOS abstimmen zu müssen. Da das Mainboard aber nur in einem fertigen Nettop angeboten werden wird, bleibt die Abstimmung der Lüfter auf das System in diesem Fall ohnehin dem Systemintegrator überlassen.