Microsoft und Activision: Stichtag zur Übernahme auf Oktober verschoben

Update Michael Günsch
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Microsoft und Activision: Stichtag zur Übernahme auf Oktober verschoben
Bild: Microsoft

Nachdem die ursprünglich anvisierte Frist für die Übernahme von Activision Blizzard durch Microsoft gestern verstrichen ist, haben sich beide Parteien nun auf den 18. Oktober als neuen Stichtag geeinigt. Sollte es noch immer zu keinem Deal kommen, muss Microsoft nun höhere Strafen zahlen.

Auf die vom 18. Juli 2023 auf den 18. Oktober 2023 und somit um drei Monate verlängerte Frist haben sich Microsoft und Activision Blizzard geeinigt, um mehr Zeit zu haben, um verbleibende Bedenken von Regulierungsbehörden auszuräumen, heißt es in einem Schreiben. Während in der EU und den USA inzwischen grünes Licht gegeben wurde, verhandelt Microsoft im Vereinigten Königreich immer noch wegen Bedenken der dortigen Behörde CMA.

Lulu Cheng Meservey, Activision Blizzards CCO und EVP of Corporate Affairs, kommentierte die Fristverlängerung optimistisch auf Twitter. Ihr zufolge sei das Unternehmen zuversichtlich, dass nach der Zustimmung der USA auch die CMA in Großbritannien erkennen werde, dass die verbliebenen Bedenken ausgeräumt werden können. Schließlich hätten nun bereits 40 Länder dem Deal zugestimmt.

Höhere Strafen falls der Deal platzt

Als Teil der neuen Vereinbarung wurde die Höhe der Strafzahlung im Falle eines Nichtzustandekommens der Übernahme angehoben. Microsoft muss nun 3,5 Milliarden US-Dollar statt der zuvor vereinbarten 3,0 Milliarden US-Dollar zahlen, wenn die Übernahme nicht bis zum 29. August 2023 erfolgt ist und der Deal platzt. Sollte der Deal noch nach dem 15. September 2023 platzen, dann erhöht sich die Summe auf 4,5 Milliarden US-Dollar statt bisher 3,5 Milliarden US-Dollar.

Microsoft and Activision Blizzard have jointly agreed to extend the merger agreement deadline from July 18, 2023 to October 18, 2023, to allow for additional time to resolve remaining regulatory concerns. 

Additional details related to the extension of the agreement:

  • Activision Blizzard is entitled to pay $0.99 per share to its shareholders.
  • Both parties have agreed that the deal termination fee is not subject to any condition other than failure to close.
  • If the deal does not close by August 29, 2023 the termination fee payable by Microsoft if the agreement is terminated will increase from $3 billion to $3.5 billion. If the deal does not close by September 15, 2023, it will increase from $3.5 billion to $4.5 billion. Any termination fee will only be paid if the deal fails to close.
Microsoft

Unverändert will Microsoft zum Preis von 69 Milliarden US-Dollar respektive 95 US-Dollar pro Aktie Activision Blizzard übernehmen. Die Vorstände beider Unternehmen haben längst der Transaktion zugestimmt.

In einem monatelangen Streit mit der US-Behörde FTC wurde jüngst zugunsten von Microsoft entschieden und auch der Antrag der FTC zu einem Berufungsverfahren abgelehnt. Ein deutliches Signal für den Deal war auch die kürzlich getroffene Vereinbarung mit dem Konkurrenten Sony, die Microsoft dazu verpflichtet, die populäre Shooter-Serie Call of Duty für die nächsten zehn Jahre auf der PlayStation verfügbar zu machen, sollte die Übernahme klappen.

Update

Wie The Verge berichtet, hat die FTC ihre Verwaltungsklage gegen Microsoft nun zurückgezogen (PDF). Potenziell bestehe aber die Möglichkeit, dass die Klage zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal hervorgebracht werde. Gegen die Ablehnung der einstweiligen Verfügung lege die FTC aber weiterhin Berufung ein.

Xbox-Chef Phil Spencer habe gegenüber Mitarbeitern erklärt, dass die beiden Unternehmen optimistisch bleiben, die Übernahme über die Ziellinie zu bringen. Es bleibt abzuwarten, was die Verhandlungen mit der CMA im Vereinigten Königreich ergeben, die als letzte große Hürde anzusehen sind.