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Im Test vor 15 Jahren: Arctic Coolings Accelero S1 war kälter als die Konkurrenz

Robert McHardy
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Im Test vor 15 Jahren: Arctic Coolings Accelero S1 war kälter als die Konkurrenz

Im Test vor 15 Jahren standen mit dem Arctic Cooling Accelero S1 und dem Zerotherm GX810 (Test) zwei ungleiche Grafikkartenkühler. Während ersterer mit einem niedrigen Preis von 15 Euro und günstigen Materialien antrat, verlangte Zerotherm für den aus Kupfer gefertigten GX810 27 Euro.

Viel Aluminium gegen wenig Kupfer

Der Arctic Cooling Accelero S1 war für damalige Verhältnisse mit Abmessungen von 215 × 140 × 32 mm (L × B × H) ein vergleichsweise ausladender Kühler. Grundlegend war das Modell mit Aluminiumlamellen und einer Kupferbasis für den passiven Betrieb ausgelegt. Optional konnten Kunden ein sogenanntes Turbo-Modul für 7 Euro erwerben, bei dem es sich um zwei 80-mm-Lüfter mit maximal 1.500 U/min handelte. Ohne die beiden Ventilatoren lag das Gewicht des Kühlers bei 290 g, mit ihnen stieg es auf 360 g an. Neben dem eigentlichen Kühler befanden sich jeweils acht Kühlbausteine für den Videospeicher und die Spannungswandler im Lieferumfang.

Ganz anders sah es bei dem Zerotherm GX810 aus, der mit Abmessungen von 116 × 100 × 32 mm (L × B × H) und einem Gewicht von 190 g inklusive 70-mm-Lüfter nicht nur deutlich kleiner, sondern – trotz massivem Kupfereinsatz – auch bedeutend leichter war. Der beigelegte Ventilator arbeitete temperaturgesteuert in einem Drehzahlbereich von 900 bis 2.500 U/min. Wie der Accelero S1 verfügte auch der GX810 über acht Videospeicher-Kühlbausteine, für die Spannungswandler lagen hingegen keine bei. Der Kühler selbst basierte auf einem Vollkupferdesign, das dem des Zalman VF-900 ähnelte, und war deutlich kompakter ausgeführt als der Accelero S1.

Masse statt Klasse

Im Test vor 15 Jahren traten beide Probanden auf einer Asus Radeon X1900 XTX in einem Thermaltake Shark an. In Bezug auf Lautstärke und Temperaturen war der Accelero S1 konkurrenzlos. Selbst bei voller Drehzahl des Turbo-Moduls war er etwa so leise wie der Zerotherm GX810 bei niedrigster Drehzahl, während die Temperaturen satte 22 Kelvin niedriger lagen als bei der temperaturgesteuerten Drehzahlregelung des GX810. Bei einer Drosselung der Lüfter des S1 auf 5 Volt stieg die GPU-Temperatur um lediglich 5 Kelvin an, während die Lautstärke weiter auf nur 30,6 dB(A) absank.

Kühler
[Spannung]
Drehzahl
[U/min]
Leerlauf
[°C]
Auslastung
[°C]
Lärm
[dB(A)]
AC Accelero S1
[12 Volt]
1850 GPU: 35
Umg.: 33
VRM: 52
GPU: 53
Umg.: 44
VRM: 74
35,4
AC Accelero S1
[5 Volt]
750 GPU: 37
Umg.: 36
VRM: 60
GPU: 58
Umg.: 49
VRM: 90
30,6
Zalman VF-900
[12 Volt]
2470 GPU: 38
Umg.: 32
VRM: 52
GPU: 74
Umg.: 46
VRM: 77
48,2
ZEROtherm GX810
[thermogeregelt]
800 -
1950
GPU: 40
Umg.: 36
VRM: 59
GPU: 75
Umg.: 51
VRM: 78
35,1 –
50,3
Zalman VF-900
[5 Volt]
1350 GPU: 39
Umg.: 35
VRM: 55
GPU: 85
Umg.: 54
VRM: 86
34,1
Standardkühler
[thermogeregelt]
n. a. GPU: 50
Umg.: 44
VRM: 63
GPU: 89
Umg.: 64
VRM: 92
n. a.

Fazit

Die Testergebnisse bescheinigtem dem Accelero S1 eine ausgezeichnete Kühlleistung für wenig Geld. Mit einem Preis von 15 Euro plus 7 Euro für die beiden Lüfter war das Modell ungeschlagen günstig und zugleich rundum gut. Das Konzept „viel hilft viel“ galt zumindest bei Grafikkartenkühlern im Jahr 2007 – die hochwertigeren Kupferkühler wie der Zerotherm GX810 oder auch der Zalman VF-900 hatten keine Chance gegen den Aluminiumboliden.

In der Kategorie „Im Test vor 15 Jahren“ wirft die Redaktion seit Juli 2017 jeden Samstag einen Blick in das Test-Archiv. Die letzten 20 Artikel, die in dieser Reihe erschienen sind, führen wir nachfolgend auf:

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