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Im Test vor 15 Jahren: Wazabees 3D-Display ohne Brille glänzte mit Spielspaß

Robert McHardy
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Im Test vor 15 Jahren: Wazabees 3D-Display ohne Brille glänzte mit Spielspaß

Das 900 Euro teure, brillenlose Wazabee 3D Display (Test) des Herstellers Spatial View erhielt im Test vor 15 Jahren trotz seiner vieler Schwächen eine ComputerBase-Empfehlung. Der Grund fand sich in dem hervorragenden Spielspaß in den unterstützten Spielen in 3D.

3D ohne Brille

Hinter dem Wazabee 3D Display steckte eigentlich ein NEC AccuSync 19WMGX, das um einen passiven Filter vor dem Display ergänzt worden war. Der brillenlose 3D-Effekt wurde einzig über diesen Filter sowie den Wazabee-Treiber erreicht. Im Umkehrschluss bedeutete dies, dass Spiele explizit von Spatial View unterstützt werden mussten, um in 3D wiedergegeben werden zu können. Der Monitor selbst wirkte wenig spektakulär und musste sich zudem nicht an den üblichen Kriterien messen. Mit einer Bildschirmdiagonale von 19 Zoll, einem TN-Panel und lediglich einem DVI- sowie D-Sub-Anschluss fielen diese Eigenschaften alle vergleichsweise mager aus. Als Hauptbildschirm eignete sich das Wazabee 3D Display aber ohnehin nicht und für einen Preis von 900 Euro griffen Kunden nur zu einem bestimmten Grund zu, daher kam es primär auf die 3D-Eigenschaften an.

Technische Daten
Wazabee 3D-Display
Display-Größe 19 Zoll
Paneltyp TN
Auflösung (nativ) 1440 x 900 Pixel
Blickwinkel 170° (horizontal)
160° (vertikal)
Kontrastverhältnis 1000:1 (statisch)
maximale Helligkeit 380 cd/m²*
Reaktionszeit
(Grey-to-Grey)
5 Millisekunden
Anschlussmöglichkeiten 1x DVI (mit HDCP)
1x D-Sub
1x Audio-In
maximaler 3D-Blickwinkel 120°
empfohlene Entfernung
zum Display
50 Zentimeter bis zwei Meter
* Die maximale Helligkeit des verwendeten NEC AccuSync 19WMGX
wird nicht mehr erreicht, da die vorgeschaltete Barrieremaske
den Wert verringert.

Der 3D-Effekt des Wazabee 3D Displays wurde über eine passive Filterfolie umgesetzt. Diese sorgte dafür, dass ein Teil der Bildinformationen jeweils nur eines der Augen des Betrachters erreichten. Dafür mussten zwei verschiedene Bilder ausgegeben werden – hier kam der Wazabee-Treiber ins Spiel, dieser sorgte dafür dass bestimmte Spiele entsprechend angepasst dargestellt wurden. Bei Filmen gestaltete sich das schwieriger, da die Information nicht einfach berechnet werden kann. Zudem kam die passive Filterfolie mit Beschränkungen, so musste der Anwender in einem Abstand von 0,5 bis 2 Meter vor dem Bildschirm sitzen, um einen Effekt wahrnehmen zu können. Mehrere Anwender unterstützte das Display dennoch, da in der Praxis durch die Darstellung von fünf Bildern ein hoher 3D-Blickwinkel von 120° erreicht wurde.

Eine weitere Einschränkung der Barrieremaske vor dem Bildschirm war, dass sie stets sichtbar war. Insbesondere bei der Darstellung von statischen Inhalten wie Text oder Bildern wurde sie durch die Rasterung des Inhalts störend wahrgenommen. Text in normaler Schriftgröße war dadurch nahezu unlesbar. Damit war das Wazabee 3D Display als Hauptbildschirm unbrauchbar und konnte höchstens als Spielebildschirm verwendet werden. In Spielen ergaben sich weitere Einschränkungen – da fünf Teilbilder erzeugt werden mussten, fiel die reale Auflösung jedes Bildes auf ein Fünftel der tatsächlichen Monitorauflösung. Zudem stiegen die Hardwareanforderungen, da die Grafikkarte eine Szene aus verschiedenen Blickwinkeln berechnen musste.

Überzeugender 3D-Effekt

Die 3D-Darstellung des Displays war grundsätzlich überzeugend. Generell wurde das HUD in 2D dargestellt und der eigentliche Spielinhalt in 3D – das HUD war quasi auf einem Fenster zu einer dreidimensionalen Welt angebracht. Der 3D-Effekt war überzeugend und meistens angenehm, bedurfte aber ein wenig Eingewöhnung. Zudem gab es vereinzelte Probleme wie die doppelte oder unscharfe Darstellung, beispielsweise in Call of Duty 4. Insgesamt sorgte das Wazabee 3D Display jedoch für eine immersive Spielerfahrung, die der eines 2D-Displays überlegen war. Entsprechende Hardware war hierfür jedoch vorausgesetzt: Im Test halbierten sich die Bildwiederholraten nahezu.

Fazit

Mit 900 Euro und seinen vielen Limitierungen war das Wazabee 3D Display bei weitem kein Bildschirm für jedermann. Für die Anwender, die beim Spielen eine echte 3D-Erfahrung ohne störende 3D-Brille wollten, war es vor 15 Jahren aber die beste Lösung am Markt. Schlussendlich rechtfertigte das den Preis für die Anwender, die eine solche Erfahrung suchten. Daher erhielt das Wazabee 3D Display vor 15 Jahren eine ComputerBase-Empfehlung. Ein letztes Manko war die eingeschränkte Spieleunterstützung, zum Testzeitpunkt wurde knapp ein Dutzend Titel unterstützt. Das beschränkte den Kreis potentieller Kunden weiter auf jene, denen diese Spiele gefielen.

In der Kategorie „Im Test vor 15 Jahren“ wirft die Redaktion seit Juli 2017 jeden Samstag einen Blick in das Test-Archiv. Die letzten 20 Artikel, die in dieser Reihe erschienen sind, führen wir nachfolgend auf:

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