Preis-Leistungs-Verhältnis 2025: Die besten Gaming-Grafikkarten in FPS pro Euro (theoretisch)
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Der Kauf einer Gaming-Grafikkarte will wohlüberlegt sein. Neben der Leistung spielen auch andere Faktoren eine Rolle: Lautstärke, Stromverbrauch, oder auch (proprietäre) Features wie CUDA oder DLSS. Eine zentrale Rolle spielt aber auch der Preis. Dieser Artikel zeigt, wie viele FPS pro Euro GeForce, Radeon und Arc liefern.
Was dieser Artikel bietet – und was nicht
Dieser Artikel richtet sich zu 100 Prozent an Spieler, denn im Fokus steht die Leistung in Spielen – ergänzt um einen Blick auf den Stromverbrauch. Die Performance einer Grafikkarte in anderen Szenarien (z. B. Videobearbeitung, Rendering, AI) und weitere Faktoren wie die Lautstärke oder das Ökosystem (CUDA, Omniverse) spielen keine Rolle. Wer sich in diese Richtung ebenfalls orientieren will, dem seien die aktuelle GPU-Kaufberatung und das Grafikkarten-Testarchiv der Redaktion angeraten:
- Grafikkarten-Rangliste 2024: GPU-Vergleich für Dezember
- Grafikkarten von AMD, Intel und Nvidia im Test
- Upscaling-FAQ: Fragen zu Nvidia DLSS, AMD FSR und Intel XeSS beantwortet
Das Preis-Leistungs-Verhältnis wird dabei in FPS im Testparcours pro Euro Einkaufspreis gewertet. Leistungsfaktoren, die sich nicht in den FPS niederschlagen, sind damit außen vor. Dazu gehört, sofern er noch nicht zu deutlichen Leistungsabschlägen führt, der VRAM. Dieser Aspekt wird weiter unten bei kritischen Modellen aber separat angesprochen.
Die Motivation für diesen Artikel
Den Anstoß dieser Preis-Leistungs-Übersicht gab die Suche des Community-Mitglieds Maine nach einer neuen Grafikkarte. Daraus entstand Ende 2022 ein Leserartikel im Forum. Im Februar 2024 erfolgte die Migration auf die Hauptseite.
Der Artikel wird an dieser Stelle in regelmäßigen Abständen aktualisiert, um immer eine möglichst aktuelle Übersicht über den Grafikkartenmarkt mit Blick auf das Preis-Leistungs-Verhältnis in Spielen zu bieten. Er ergänzt die aktuelle GPU-Kaufberatung und das Grafikkarten-Testarchiv der Redaktion.
Wichtige Hinweise
- Grundlage dieses Artikels sind die Daten aus den aktuellen Grafikkarten-Tests der Redaktion. Daraus ergibt sich, dass Modelle, die nicht Teil dieser Tests (genauer: des aktuellen Testparcours) sind, nicht enthalten sein können.
- Es wird immer das günstigste und direkt lieferbare Angebot als Grundlage genommen. Aspekte wie Hersteller, Übertaktung, Lautstärke, Farbe oder RGB-Beleuchtung spielen für die Auswertung keine Rolle. Unseriös erscheinende Angebote (z. B. relativ unbekannte ebay-Händler mit schlechten Bewertungen oder merkwürdig gemischtem Sortiment) werden dabei nach Möglichkeit nicht berücksichtigt.
- Ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis gemessen in FPS pro Euro sagt nichts darüber aus, ob auch tatsächlich gut spielbare Bildraten erreicht werden. Deshalb ist es auch nur einer von vielen Entscheidungsfaktoren beim Grafikkartenkauf und es sollte immer ein Blick in die Tests erfolgen.
- Die Darstellung erfolgt als Streu- und Balkendiagramm. Die Streudiagramme können hierbei zwecks besserer Lesbarkeit nicht alle Grafikkarten enthalten, sondern beschränken sich auf die für die jeweilige Auflösung relevanten Modelle. Die Balkendiagramme enthalten hingegen Daten zu allen jeweils getesteten Grafikkarten.
Marktpreise
Aktuelle Bestpreise im Handel und eine Nicht-Kaufen-Empfehlung
Zum einjährigen Artikeljubiläum ist der Februar 2025 für Grafikkartenkäufer bedauerlicherweis eine Zäsur: So teuer und schlecht verfügbar waren Grafikkarten seit der Coronapandemie und den Mining-Hochzeiten nicht mehr – wenn man denn ein Modell von Nvidia im Sinn hat.
Im Vormonat wurde an dieser Stelle noch vermutet, dass RTX 5000 und RX 9000 das Preis-Leistungs-Gefüge ordentlich durcheinanderwirbeln werden. Das ist auch eingetreten, aber nicht so wie erwartet: RTX 5000 glänzt mit praktisch vollständiger Abwesenheit. Erhältlich sind die Grafikkarten nur zu erheblichen Aufpreisen von bis zu über 90 Prozent bei mehr oder weniger (un)seriösen Ebay-Händlern – der Scalpingverdacht liegt auf der Hand.
Hier kann die Empfehlung nur lauten: Nicht kaufen!
Eine kleine Chance besteht zudem bei unregelmäßigen „Drops“ bei seriösen Händlern. Hier sind aber in der Regel nur wenige (meistens nur eine) Grafikarten verfügbar und entsprechend schnell auch wieder ausverkauft, zudem auch hier mit teils deftigem Aufpreis zum UVP. Einen Überblick über diese Ultrakurzzeitangebote bietet die automatisch aktualisierte Übersicht von Computerbase, auch auf dem ComputerBase-Discord-Server erfolgt im Channel „#instock“ eine Benachrichtigung.
Und als wenn das noch nicht genug wäre, ist im gleichen Zug auch die High-End-Riege der RTX 4000er-Generation praktisch aus dem Markt verschwunden: RTX 4090, RTX 4080 Super und RTX 4080 sind nur noch sehr vereinzelt und zu teils völlig absurden Aufpreisen erhältlich.
Die neuen Mittelklasse in Form der GeForce RTX 5070 Ti (16 GB) erscheint am 20. Februar und es bleibt nur zu hoffen, dass die Verfügbarkeit etwas besser sein wird – Skepsis ist angesichts der bisherigen Situation aber angebracht. Immerhin nutzt auch die RTX 5070 Ti den GB203 mit 16 GBDDR7, also das identische Grundgerüst zur schlecht verfügbaren GeForce RTX 5080.
AMDs neue RDNA-4-Grafikkarten der Radeon-RX-9000-Serie sind hingegen noch gar nicht erschienen und nach aktuellem Stand erfolgt die offizielle Vorstellung am 6. März. Ob die Verfügbarkeit hier besser sein wird als bei Nvidia, wird sich dann zeigen müssen.
All das führt zu der etwas absurden Situation, dass ein Preis-Leistungs-Ranking auf Grundlage von teils nicht verfügbaren Grafikkarten erstellt werden muss. Dies wird dieses Mal zumindest ein bisschen dadurch gelöst, dass bei GeForce RTX 5090 und RTX 5080 der UVP für die Berechnung herangezogen wird. Auch sind ältere Modelle wie die GeForce RTX 3080, die verrückterweise besser verfügbar ist als beide(!) Nachfolgegenerationen, wieder im normalen Ranking zu sehen.
Im Endeffekt sieht es so aus, dass der Grafikkartenmarkt im Februar 2025 von oben betrachtet erst bei 889 Euro für die Radeon RX 7900 XTX startet – alles darüber ist nur mit sehr viel Glück oder zu völlig absurden Aufpreisen erhältlich.
Preise im Zeitverlauf
Dieser Artikel wirft auch einen Blick auf die Preisentwicklung der letzten Monate. Die einzige Einschränkung ist hierbei, dass ein Artikelupdate nicht immer zum gleichen Zeitpunkt im Monat erfolgen kann und die X-Achse daher nicht durchgehend linear ist. Einen guten Eindruck über die Preisentwicklung bekommt man jedoch trotzdem.
Der Preisverlauf im Februar ist je nach Hersteller sehr unterschiedlich. Während Nvidias High-End-Modelle versuchen, zum Mond zu fliegen, bleibt die Mittel- und Einstiegsklasse relativ preisstabil. GeForce RTX 5090 und RTX 5080 finden sich hier noch nicht wieder, da es bislang keine seriösen Angebote mit einigermaßen konstanter Verfügbarkeit gibt. Bei AMD zeigt der Verlauf für die meisten Modelle hingegen leicht nach unten, auch die Verfügbarkeit ist erheblich besser als bei Nvidia. Besonders hervorzuheben ist die Radeon RX 7800 XT, die etwas günstiger geworden und aktuell für ca. 490 Euro erhältlich ist.
Aktuelle Grafikkarten-Angebote
Ein Artikel wie dieser kann immer nur eine Momentaufnahme sein. Auch wenn versucht wird, möglichst regelmäßig eine Aktualisierung vorzunehmen, ändern sich Preise trotzdem zwischendurch häufiger – sofern eine Verfügbarkeit denn überhaupt gegeben ist. Die folgende Tabelle kann genutzt werden, um möglichst einfach bei den bekannten Händlern Alternate, Amazon, Caseking und Mindfactory zum gewünschten Modell zu kommen. Alternativ ist es möglich, im ComputerBase-Preisvergleich selbst nach dem günstigsten Angebot zu suchen.
So viel FPS pro Euro bieten aktuelle Grafikkarten
Die Berechnung der Diagramme erfolgt durch die Multiplikation der aktuellen Marktpreise mit den Testdaten des aktuellen Grafikkarten-Testparcours von Computerbase (in FPS).
FPS pro Euro in 2.560 x 1.440
WQHD ist die neue Standardauflösung der Benchmarks auf ComputerBase und damit ist sie dies auch hier in diesem Artikel. AMDs Radeon RX 7800 XT bietet für diese Auflösung im Februar 2025 am meisten FPS pro Euro – und das mit deutlichem Abstand zu den Schwestermodellen RX 7700 XT und RX 7900 XT. Nvidias erster Vertreter ist die GeForce RTX 4060 Ti, wobei die „nur“ 8 GB VRAM selbst in WQHD immer häufiger nicht die vollen Details erlauben. Die neuen GeForce RTX 5080 und RTX 5090 sortieren sich im unteren Drittel ein – aber auch nur, wenn der UVP als Grundlage für die Berechnung genommen wird. Zu diesem sind die Grafikkarten aber nur extremst vereinzelt erhältlich, der reale Wert für FPS pro Euro ist also erheblich (!) schlechter.
Kommt Raytracing als sehr leistungsforderne Beleuchtungsberechnung mit ins Spiel, verändert sich das Bild etwas: Nvidias Ada Lovelace-Architektur ist in puncto Raytracing nach wie vor AMDs RDNA3 überlegen und das macht sich auch bemerkbar. Nvidias RTX 4070 und RTX 4070 Super rutschen einige Plätze nach vorne, in Führung bleibt aber klar AMDs RX 7800 XT.
Der neue Benchmark-Parcours umfasst viele Spiele, die Raytracing zwar nutzen, aber nicht mehr so intensiv (und teils noch eher experimentell) wie Spiele aus dem alten Parcours – Cyberpunk 2077 als stark Nvidia-optimierte Ray- und Pathtracingspielwiese sei hier als Beispiel genannt. Das führt dazu, dass der Unterschied zwischen den Modellen von Nvidia und AMD bei der Hinzunahme von Raytracing nicht mehr so deutlich ausfällt wie zuvor.
FPS pro Euro in 3.440 x 1.440
Neu im Benchmark-Parcours ist die Ultrawide-Auflösung 3.440 x 1.440 im Seitenverhältnis 21:9 und damit ist sie natürlich auch hier zu finden.
AMDs Radeon RX 7800 XT bietet auch in dieser Auflösung am meisten FPS pro Euro, gefolgt vom größeren und schnelleren Modell RX 7900 XT. Nvidias erster Vertreter ist die GeForce RTX 4070, die mit etwas Abstand dahinter liegt. Selbst zum (gegenwärtig völlig unrealistischen) UVP erscheinen GeForce RTX 5080 und RTX 5090 in Hinblick auf FPS pro Euro in UWQHD nicht sonderlich attraktiv, überholen aber zumindest die sehr teuer gewordene Vorgängergeneration.
Wird Raytracing aktiviert, schieben sich auch in UWQHD Nvidias Pixelbeschleuniger etwas nach vorne, können gegen den aktuell günstigen Preis der RX 7800 XT aber trotz der besseren Raytracingleistung nicht konkurrieren.
Zum (nicht verfügbaren) UVP sieht auch die GeForce RTX 5080 mit Raytracing etwas besser aus als zuvor und ist AMDs RX 7900 XTX zumindest deutlich näher gerückt.
FPS pro Euro in 3.840 x 2.160
Für die Nutzung der 4K-UHD-Auflösung braucht es in modernen Spielen immer öfter eine enorme Leistung, selbst wenn Upscaling-Techniken wie DLSS, FSR oder XeSS verwendet werden. Aus diesem Grund wurden von der Redaktion in dieser Auflösung nur die schnellsten Grafikkarten getestet. AMDs RX 7800 XT bietet für 4K-UHD schon seit Monaten konstant das beste Preis-Leistungs-Verhältnis, aktuell mit deutlichem Abstand zur Konkurrenz aus eigenem Hause in Form der Radeon RX 7900 XT. Es zeigt sich ein erstaunliches Bild: AMDs Modelle bieten in dieser Auflösung allesamt mehr FPS pro Euro als Nvidias Angebotspalette, wo nur GeForce RTX 4070 Super und RTX 4070 einigermaßen mithalten können.
In UHD mit aktiviertem Raytracing rutschen Nvidias GeForce RTX-Modelle dann zumindest ein bisschen nach vorne, AMDs RX 7800 XT bleibt aber unangefochten in Führung.
Die neuen GeForce RTX 5090 und RTX 5080 sortieren sich selbst zum nicht verfügbaren UVP am Ende der Liste und sogar noch hinter AMDs RX 7900 XTX ein.
FPS pro Euro in 1.920 x 1.080
Wie im neuen Benchmarksparcours von ComputerBase muss sich die Full HD-Auflösung auch hier nun hinten anstellen. Zudem ist das Feld der getesteten Grafikkarten deutlich ausgedünnt. Das macht auch absolut Sinn, denn für diese Auflösung ist mittlerweile praktisch jede halbwegs moderne Grafikkarte schnell genug.
AMDs Radeon RX 7600 bietet aus dem Testfeld gegenwärtig am meisten FPS pro Euro in Full HD, gefolgt von Nvidias GeForce RTX 4060. Diese Grafikkarten bringen jedoch den Nachteil von „nur“ 8 GB VRAM mit sich, was selbst in FHD mittelfristig doch zu wenig sein kann.
Eine Alternative bietet hier Intels Arc B580, die im Hinblick auf FPS pro Euro nicht deutlich schlechter dasteht, aber mit 12 GB VRAM aufwarten kann.
Auch mit Raytracing bleibt AMDs RX 7600 vorne, dicht gefolgt vom größeren Schwestermodell RX 7700 XT, die zudem den Vorteil von 12 GB VRAM mitbringt. Nvidias GeForce RTX 4060 (8 GB) folgt mit etwas Abstand.
Nicht mehr im Testfeld enthalten ist die Radeon RX 7600 XT mit 16 GB VRAM (Test), die ComputerBase leider nicht mehr vorliegt. Dies ist in sofern bedauerlich, als dass sie zuletzt zumindest für Full HD auch preislich attraktiver geworden ist und zum Zeitpunkt des Artikelupdates für 299 Euro erhältlich ist, hier nun aber aufgrund fehlender vergleichbarer Leistungsdaten nicht mehr enthalten sein kann. Trotzdem sollten sich Full HD-Interessenten diese Grafikkarte einmal genauer ansehen, denn sie behebt das VRAM-Problem in dieser Preisklasse: Maximale Details scheitern in keinem Spiel allein am Speicher.
Ein Blick auf den Stromverbrauch
Neben den Anschaffungskosten einer Grafikkarte spielt natürlich auch der Stromverbrauch eine Rolle – Strom kostet ebenfalls Geld. Aus diesem Grund und von der Community mehrfach gewünscht, erfolgt nun auch ein Blick auf den Stromverbrauch der im Artikel enthaltenen Grafikkarten und dessen Einfluss auf die Betriebskosten.
Hierfür wird zuerst noch einmal ein Blick auf die Effizienz der von ComputerBase getesteten Modelle gelegt. Die Stromverbrauchsdaten stammen dabei aus dem Test der GeForce RTX 5080. Hier wurde der Stromverbrauch der Grafikkarten mit maximalen (unlimitierten) FPS in Metro: Exodus und mit einem Limit von 144 FPS in Doom Eternal gemessen. Spiel und Einstellungen sind dabei selbstverständlich so gewählt, dass alle getesteten Grafikkarten auch 144 FPS erreichen.
Da Nvidias Architekturen der RTX-4000- und RTX-5000-Serien den Konkurrenten AMD und Intel in Hinblick auf die effiziente Nutzung des zugeführten Stroms aktuell überlegen ist, verwundert es nicht, dass sich die Modelle aus dem grünen Lager in dieser Auflistung deutlich nach vorne schieben können. Endlich einmal positiv sticht die GeForce RTX 5080 hervor, die gemessen an ihrer Leistung sehr wenig Strom verbraucht.
AMDs RDNA3-Architektur hat zwar Fortschritte im Vergleich zum Vorgänger RDNA2 (RX 6000) gemacht, der Abstand zu Nvidias aktuellen Modellen ist trotzdem deutlich. Beeindruckend ist hingegen der Effizienzsprung bei Intels Battlemage-Architektur: Die neue Arc B580 ist über 50 Prozent energieeffizienter als der Alchemist-Vorgänger Arc A770.
Auch bei Einsatz eines 144-FPS-Limits ändert sich daran nichts wesentliches, Nvidias Vertreter sind hier sehr gut vertreten, während die Konkurrenz Federn lassen muss. Was allerdings sehr interessant ist: Nvidias GeForce RTX 5090 ist im 144-FPS-Limit erheblich ineffizienter als das Vorgängermodell GeForce RTX 4090.
Was kostet eine Stunde Spielen mit diesen Grafikkarten?
Um nun den Einfluss des Stromverbrauchs auf die Betriebskosten genauer zu betrachten, gibt es nun auch eine Berechnung der Stromkosten, die für eine Stunde Spielen mit den im Artikel behandelten Grafikkarten anfallen.
Grundlage der folgenden Diagramme sind die Daten zum Stromverbrauch in Spielen aus den Tests der GeForce RTX 4080 Super und der Arc B580 und der Strompreis für Neukunden, welcher laut dem Vergleichsportal Verivox am 12. Februar 2025 bei 29 Cent pro kWh lag. Bestandskundenverträge können mitunter deutlich über diesem Preis liegen, die Relationen der Grafikkarten zueinander verändern sich dadurch aber logischerweise nicht.
Ebenfalls wichtig ist der Hinweis, dass eine Grafikkarte im Normalfall nicht durchgehend mit Volllast arbeitet, die hier gezeigten Berechnungen sind also – vor allem mit maximalen FPS – eher als Worst-case-Szenario zu betrachten. Auch bleibt der Anschaffungspreis für diese Auswertung außen vor: die Nutzungszeit einer Grafikkarte in Jahren (oder gar nur Monaten) ist einfach zu individuell, um sie hier abbilden zu können.
Die folgenden Diagramme geben darüber Aufschluss, welche Stromkosten bei welcher Grafikkarte pro Stunde Spielen mit maximalen FPS und 144-FPS-Limit anfallen.
Grafikkarten wie die GeForce RTX 4060 Ti oder Arc B580, die eine verhältnismäßig geringe Leistungsaufnahme mit sich bringen, liegen bei der Betrachtung der Stromkosten logischerweise weit vorne – Grafikkarten mit hoher Leistungsfähigkeit und hohem Stromverbrauch sind im Betrieb hingegen teurer. So liegt die GeForce RTX 4060 Ti in WQHD mit Stromkosten von 4,5 Cent pro Stunde vorne und der Abstand zum stromhungrigsten Modell in Form der GeForce RTX 4090 beträgt 7,4 Cent pro Stunde. AMDs 7700 XT und 7800 XT sind aber ebenfalls nicht allzu energiehungrig und bieten dementsprechend auch relativ geringe Betriebskosten – der Unterschied zur RTX 4060 Ti beträgt nur 2,6 Cent pro Stunde. Mit 4K-UHD-Auflösung bietet Intels Arc B580 die geringsten Betriebskosten der getesteten Modelle – sie verbraucht weniger als die Hälfte der Energie der stromhungrigen RTX 4090 und ist damit logischerweise im Betrieb auch entsprechend günstiger.
Das Aktivieren eines 144-FPS-Limits nützt Nvidia erwartungsgemäß etwas mehr und die Modelle des grünen Lagers sind im Hinblick auf die Betriebskosten zumeist günstiger unterwegs als die der Konkurrenten. Mit der Bildauflösung 2.560 x 1.440 schieben sich fast alle Modelle des grünen Lagers nach vorne und die GeForce RTX 4090 kann mit 3,5 Cent Stromkosten pro Stunde erstmals in diesem Artikel eine Spitzenposition einnehmen, AMDs RX 7900 GRE liegt mit 4,3 Cent Stromkosten pro Stunde aber nicht völlig abgeschlagen. Auch in 4K-UHD rutschen Nvidias Modelle wieder weiter nach vorne, sobald ein FPS-Limit aktiviert wird.
Beispielrechnungen für die Stromkosten pro Jahr
Die folgenden Rechnungen sind als Beispiele dafür gedacht, wie sich der Verbrauch einer Grafikkarte über das Jahr gerechnet in Stromkosten niederschlägt. Für eine Berechnung der individuellen Kosten muss nur die Nutzungsdauer pro Tag und die verwendete Grafikkarte angepasst werden – und gegebenenfalls der individuelle Strompreis, sofern er deutlich vom genannten Durchschnittswert abweicht. Herangezogen werden hier die Radeon RX 7900 XT und die GeForce RTX 4070 Ti Super in 4K-UHD mit 144-FPS-Limit, da diese eine eine vergleichbare Rasterisierungsleistung bieten, sich mit diesen Settings aber im Stromverbrauch um 42 Watt unterscheiden. Damit lässt sich eine Aussage darüber treffen, welchen Einfluss ein höherer Verbrauch bei gleicher Leistung auf die tatsächlichen Kosten pro Jahr hat.
Bei einer Nutzungszeit von angenommenen 1 bzw. 3 Stunden pro Tag ergibt sich folgende simple Rechnung:
Grafikkarte | Nutzungszeit pro Tag | Berechnung | Stromkosten pro Jahr |
---|---|---|---|
Radeon RX 7900 XT | 1 Stunde | 0,089 € x 1 Stunde x 365 Tage | 32,49 € |
3 Stunden | 0,089 x 3 Stunden x 365 Tage | 97,46 € | |
GeForce RTX 4070 Ti Super | 1 Stunde | 0,077 € x 1 Stunde x 365 Tage | 28,11 € |
3 Stunden | 0,077 € x 3 Stunden x 365 Tage | 84,32 € |
Drei Stunden Gaming an jedem einzelnen Tag des Jahres sind hierbei natürlich für die meisten Spieler als relativ viel anzusehen. Dieses Beispiel soll nur der Verdeutlichung dienen, dass selbst bei einer exzessiveren Nutzung im Jahr nur ein Unterschied von deutlich unter 20 Euro entsteht.
Fazit
Über Monate hieß es an dieser Stelle, dass die wilden Zeiten mit völlig absurden Aufpreisen und dramatischen Lieferengpässen erst einmal vorbei sind, aber das gilt im Februar 2025 nicht mehr. Nvidias neue GeForce RTX 5090 und RTX 5080 sind zwar offiziell gestartet, verfügbar sind sie jedoch entweder nicht oder nur extremst vereinzelt und zu saftigen bis völlig unverschämten Aufpreisen oder noch schlimmer: nur bei Scalpern mit bis zu 100 Prozent Preisaufschlag. Parallel sind die Vorgängermodelle GeForce RTX 4090 und RTX 4080 nahezu vollständig aus dem Markt verschwunden – die Situation für Nvidia-Käufer, die gerne eine High-End-Grafikkarte dieses Herstellers kaufen möchten, ist also maximal frustrierend.
Anders sieht es bei AMD aus: Hier sind die Preise tendenziell im Sinkflug und die Verfügbarkeit der meisten Modelle ist gut. Anfang März erfolgt zudem die Veröffentlichung der neuen RX 9000-Generation, die zudem ab Start Gerüchten zufolge gut verfügbar sein soll. Abwarten könnte sich also lohnen.
Will man im Februar 2025 unbedingt eine Grafikkarte kaufen, muss man daher entweder zu einem AMD-Modell greifen, oder wenn es unbedingt etwas aus dem grünen Lager sein muss, eine Schublade tiefer in der Mitteklasse bei den GeForce-RTX-4070-Varianten. Auch hier gilt aber, dass die Nachfolgemodelle kurz vor den Start stehen und sich Abwarten lohnen könnte – zumindest wenn das Risiko einer auch hier geringen Verfügbarkeit eingegangen werden will.
Detailbetrachtung wichtiger Modelle
Eine sehr gute Figur macht gegenwärtig AMDs RX 7800 XT ab WQHD-Auflösung, im neuen Benchmarkparcours auch mit Raytracing. Diese Grafikkarte ist zum Ende ihrer Produktlebenszeit immer noch gut verfügbar und im Preis gesunken, für WQHD und mit Abstrichen 4K-UHD ist sie also eine sehr valide Option, zumal die neuen RX 9000-Modelle preislich vermutlich eher nicht in diese Regionen vorstoßen werden.
Die Grafikkarten der Einstiegs- und Mittelklasse in Form von GeForce RTX 4060 Ti, GeForce RTX 4060 und Radeon RX 7600 konnten beim Release in Preis-Leistungs-Hinsicht nur bedingt überzeugen, vor allem auch die nur 8 GB VRAM werden teilweise bereits jetzt zum Verhängnis. Für die Full-HD-Auflösung sind diese Grafikkarten aber zumeist ausreichend und sofern das Risiko eines möglichen zukünftigen VRAM-Mangels eingegangen werden will, sind dies noch valide Optionen – zumindest bis auch die Einstiegsklasse im Laufe der nächsten Monate neue Modelle erhält.
Relativ neu im Markt sind Intels Arc B580 (12 GB) und Arc B570 (10 GB), die einen ganz ordentlichen Eindruck hinterlassen. Sie liegen zwar im Hinblick auf FPS pro Euro in Full HD hinter den zuvor genannten Konkurrenzmodellen, mit Raytracing ist sie dort dann aber etwas besser positioniert als die GeForce RTX 4060 Ti und gleichauf zur Radeon RX 7600. Zudem bietet sie mehr VRAM und haben damit mehr Reserven für die Zukunft. Dafür machen sie immer noch häufiger Probleme als Modelle der Konkurrenz.
Raytracing ist (nicht mehr so ganz) fest in Nvidias Hand
Raytracing bleibt Nvidias Paradedisziplin, daran ändert auch der in Punkto Raytracing weniger anspruchsvolle neue Benchmark-Parcours von ComputerBase nichts. Man wird sehen müssen, wie sich die kommenden RX-9000-Modelle beim Raytracing schlagen werden.
Mit aktiviertem Strahlenspektakel stehen Nvidias Modelle häufig besser dar als die direkten Konkurrenzmodelle, aber nicht mehr so deutlich wie auf Grundlage des alten Benchmark-Parcours. GeForce RTX 4070, RTX 4070 Super und RTX 4070 Ti bringen zudem allesamt den Nachteil von „nur“ 12 GB VRAM mit sich, was möglicherweise eher früher als später zur Limitation werden kann, wie es sich aktuell beispielsweise an Star Wars Outlaws zeigt. Das wird auch für die RTX 5000er-Riege gelten, denn abseits der RTX 5090 bleibt es bei der VRAM-Ausstattung der Vorgängergeneration.
FPS pro Euro ist nicht alles
Zum Fazit gehört auch der wichtige Hinweis, dass dieser Artikel hier nur eine von vielen Entscheidungshilfen sein kann. Jeder Spieler legt Wert auf andere Aspekte und dann kommt noch hinzu, dass es etliche andere Faktoren gibt, etwa die Lautstärke, das Ökosystem, die sonstigen proprietären Features (DLSS, CUDA und dergleichen) sowie mögliche weitere Anwendungszwecke (Video-Encoding, Rendering).
Auch der Stromverbrauch spielt eine Rolle bei der Bewertung einer Grafikkarte, der Einfluss ist aber geringer als oftmals angenommen und beträgt, wie im Artikel dargestellt, im Normalfall nur wenige Euro pro Jahr. Hier sind die anderen genannte Faktoren für die meisten Spieler mit Sicherheit relevanter.
Vor einem Kauf sollte man sich daher wirklich ein bisschen Zeit nehmen und Performance, Preis-Leistungs-Verhältnis sowie die eben erwähnten Dinge abwägen. Die ComputerBase-Community bietet darüber hinaus quasi rund um die Uhr ihre Hilfe im Grafikkarten-Forum bei der Kaufentscheidung an.
Änderungshistorie
Nvidia GeForce RTX 5090 und GeForce RTX 5080 wurden in den Artikel aufgenommen, zudem wurden Preise und Text mit Stand 12. Februar 2025 aktualisiert.
Datum | Änderung |
---|---|
12. Februar 2025 | RTX 5090 und 5080 in den Artikel aufgenommen, Preise und Text aktualisiert. |
15. Januar 2025 | Preise und Text aktualisiert. |
19. Dezember 2024 | Alle Auswertungen und der dazugehörige Text wurden mit Erscheinen des neuen Benchmark-Parcours von ComputerBase aktualisiert. Strompreis für die Kostenberechnungen von Bestandskunden- auf Neukundenpreis umgestellt. |
08. November 2024 | Preise und Text aktualisiert. |
11. Oktober 2024 | Preise und Text aktualisiert. |
20. September 2024 | Preisverlaufsdiagramme hinzugefügt, RX 6800 XT aufgrund zu geringer Verfügbarkeit weniger sichtbar, Preise und Text aktualisiert. |
26. August 2024 | Preise und Text aktualisiert |
30. Juli 2024 | Preise und Text aktualisiert |
19. Juni 2024 | RTX 3080 und RX 6700 XT aufgrund zu geringer Verfügbarkeit weniger sichtbar, Preise und Text aktualisiert |
24. Mai 2024 | Preise und Text aktualisiert |
04. Mai 2024 | Preise und Text aktualisiert |
10. April 2024 | Daten zur Radeon RX 7900 GRE hinzugefügt, Preise und Text aktualisiert |
20. März 2024 | Auswertungen zum Stromverbrauch hinzugefügt, Preise und Text aktualisiert |
06. März 2024 | Preise und Text aktualisiert |
23. Februar 2024 | Artikel veröffentlicht |
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