Nvidia GeForce RTX 5070 im Test: Benchmarks in WQHD, UWQHD sowie Ultra HD und die Taktraten
2/8Mit diesem breiten Hintergrund zur Technik und dem Testsystem geht es jetzt zu den Benchmarks. Bei den größeren Blackwell-Grafikkarten für Spieler zeigte ein Test nach dem anderen, dass der Leistungszuwachs pro SM nicht sonderlich groß ausgefallen ist; mehr FPS wurden in erster Linie durch breitere GPUs und eine höhere Leistungsaufnahme erkauft. Bei der GeForce RTX 5070 ist der GPU-Ausbau jetzt aber wie beschrieben sogar deutlich schmaler als beim direkten Vorgänger, der RTX 4070 Super. Das beschert eine böse Vorahnung, in der Praxis tritt diese aber nur halb ein.
Performancerating mit und ohne RT in 2.560 × 1.440
Denn tatsächlich schafft es die GeForce RTX 5070 im Rasterizer-Testparcours der Redaktion in WQHD ganz knapp vor die auf dem Papier 16 Prozent stärkere RTX 4070 Super. Mit Hardware-Raytracing werden aus 3 Prozent Vorsprung dann allerdings 2 Prozent Rückstand. Die RTX 5070 verliert im Testparcours in absoluten Zahlen gleich doppelt so viele FPS wie die RTX 4070 Super, wenn die Strahlen aktiviert werden. Auch bei der vorerst kleinsten Blackwell-Grafikkarte zeigt sich also eine überraschende RT-Schwäche – oder eben zumindest ein gemessen am Rasterizer-Ergebnis unterdurchschnittlicher Leistungszuwachs.
Im direkten Vergleich positioniert sich die GeForce RTX 5070 somit zwar merklich unter RTX 5070 Ti, der Abstand fällt aber – zumindest in WQHD – nicht so groß aus, wie es die auf dem Papier 42 Prozent höhere Rechenleistung vermuten lässt. Im Rasterizer-Performancerating liegt das Ti-Modell 26 Prozent in der Front; mit Raytracing sind es 29 Prozent. Die ältere RTX 4070 ohne Super wird um 18 Prozent respektive 13 Prozent geschlagen und die RTX 4070 Ti Super bleibt 14 Prozent respektive 20 Prozent schneller.
Außerdem liegt die RTX 5070 in WQHD ohne Raytracing 8 Prozent unter der Radeon RX 7900 XT; mit Raytracing gibt es einen Gleichstand. Interessant ist angesichts AMDs Hersteller-Benchmarks zur Radeon RX 9070 (XT) auch der Vergleich zur RX 9700 GRE: Ohne Raytracing arbeitet die RTX 5070 14 Prozent schneller, mit sind es 23 Prozent.
Nichtsdestoweniger ist es, trotz der 14 Prozent höheren TDP, ein Stück weit positiv überraschend, dass die GeForce RTX 5070 überhaupt so gut mit der RTX 4070 Super mithalten kann. Denn allein über den Takt ist das nicht zu erklären, die RTX 5070 taktet in Spielen in der Regel nur unwesentlich oder zumindest nicht viel höher.
Damit präsentiert sich Gaming-Blackwell mit der GB205-GPU von seiner bisher besten Seite, denn taktbereinigt rund 15 bis 20 Prozent mehr Leistung pro SM gab es bei keiner anderen der drei bislang getesteten RTX-50-Grafikkarten. Es ist aber ebenso denkbar, dass hier vereinzelt die 33 Prozent höhere Speicherbandbreite durchschlägt, nachdem es diesbezüglich bei der RTX 4070 Super zur ursprünglichen RTX 4070 keinen Zuwachs gab. Das kann mit aktuellem Kenntnisstand noch nicht endgültig geklärt werden.
Performancerating mit und ohne RT in 3.440 × 1.440
Mit steigender Auflösung bleibt die Positionierung der GeForce RTX 5070 relativ zum direkten Vorgänger sehr ähnlich, andere Grafikkarten bewegen sich mit dem Schritt zu UWQHD aber erwartungsgemäß durchaus. Der Vorsprung der RTX 5070 Ti zum Beispiel wächst auf 27 Prozent respektive 34 Prozent mit Raytracing. Analog können sich auch RTX 5080 und RTX 5090 stärker absetzen.
Wenig verwunderlich gilt das insbesondere für Titel, die für ihren hohen VRAM-Bedarf bekannt sind. In Indiana Jones und der große Kreis beispielsweise liegt die RTX 5070 Ti plötzlich 41 Prozent vorne. Das liegt nicht etwa an einer besonderen Stärke des Ti-Modells, sondern an der RTX 5070 selbst. Sie fällt hier bereits auf das Niveau der Radeon RX 7900 GRE zurück; die RX 7900 XT arbeitet sogar 39 Prozent schneller.
Es braucht aber nicht einmal Raytracing, um solche Fälle ausfindig zu machen. In Space Marine 2 lassen sich in UWQHD 37 Prozent Vorsprung für die RTX 5070 Ti ausmachen. Die RTX 5070 landet erneut lediglich auf dem Niveau der RX 7900 GRE. Mit Blick auf die Perzentil-FPS zeigt sich eine ähnliche Tendenz in weiteren Spielen.
Performancerating mit und ohne RT in 3.840 × 2.160
Deutlich wird die Situation dann in UHD. Der Vorsprung der RTX 5070 Ti wächst auf 30 Prozent an, mit Raytracing sind es 41 Prozent und bei den Perzentil-FPS sogar 48 Prozent. Beim Blick auf die Spiele lassen sich spätestens hier Kandidaten ausmachen, wo die RTX 5070 ein handfestes Speicher-Problem bekommt.
Und das geht schon ohne Raytracing, beispielsweise in Spider-Man 2. Hier beträgt der Abstand zwischen den beiden 70er-GPUs im Durchschnitt 38 Prozent und beim Blick auf die 1 Prozent schlechtesten FPS sind es sogar 61 Prozent Differenz. Ähnliches lässt sich in Outcast: A New Beginning beobachten. In Full HD herrschte beim Vorsprung der RTX 5070 Ti Parität bei den Durchschnitts- und Perzentil-FPS, in UHD stehen neben durchschnittlich 29 Prozent mehr FPS aber plötzlich 46 Prozent bei den Perzentil-FPS.
Und es geht weiter. In Dragon Age: The Vailguard konnte die GeForce RTX 5070 in Full HD und auch noch in UWQHD gut mithalten, in UHD geht der vorerst kleinsten Blackwell-Grafikkarte für Spieler aber selbst mit Quality-Upsampling die Puste aus und sie muss sich zwischen Radeon RX 7800 XT und RX 7900 GRE einreihen. Ganze 56 Prozent liegt die RTX 5070 Ti hier in der Front. Wird dann noch Raytracing eingeschaltet, werden daraus 77 Prozent – und bei den Perzentil-FPS ist die laut Spezifikationen eigentlich nur 42 Prozent stärkere RTX 5070 Ti hier sogar doppelt so schnell.
Dass die Ursache beim zu knappen Speicherausbau zu suchen ist, verrät auch der Umstand, dass die Perzentil-FPS der GeForce RTX 4070 (Super) auf dem exakt selben Niveau liegen – und die der RX 7800 XT mit 16 GB darüber. Nicht viel weniger prekär ist die Situation in Spider-Man 2 mit Raytracing oder in Indiana Jones und der Große Kreis. Auch hier landet die neue RTX 5070 bei den Perzentil-FPS hinter der RX 7800 XT.
Schon heute limitieren 12 GB VRAM in dieser Klasse
Zweifelsohne haben Grafikkarten mit knappem Grafikspeicher bei Nvidia eine lange Tradition, selten war die Situation aber schon zum Marktstart so prekär wie bei der GeForce RTX 5070. Es braucht nicht einmal die Worst-Case-Kombination aus „nativem“ UHD mit Pathtracing, um den VRAM überlaufen zu lassen. Bereits mit DLSS Quality, also Render-Auflösungen von 2.560 × 1.440 Pixeln und einfachem Raytracing finden sich im Testparcours gleich mehrere Fälle, in denen die RTX 5070 drastisch abfällt. Aus in der Regel knapp 30 Prozent Abstand zur mit 16 GB GDDR7 bestückten RTX 5070 Ti werden dann beispielsweise in Dragon Age: The Vailguard satte 77 Prozent Abstand; bei den Perzentil-FPS erreicht die RTX 5070 nicht einmal mehr die Hälfte.
Nicht viel weniger deutlich ist die Situation in Spider-Man 2 mit Raytracing und Quality-Upsampling oder in Indiana Jones und der Große Kreis. Auch hier landet die neue RTX 5070 in UHD bei den Perzentil-FPS sogar hinter der Radeon RX 7800 XT. Bezeichnend ist bei Spider-Man 2 auch der Blick auf die mit eingeschaltetem Raytracing plötzlich um 70 Watt gesunkene Leistungsaufnahme: Die Grafikkarte hat zwar noch GPU-Kapazitäten frei und würde sie gerne nutzen, kann die für die Grafikberechnungen nötigen Daten aber im schon heute zu kleinen VRAM nicht vorhalten.
In Spielen wie diesen ist die GeForce RTX 5070 dann im Zweifelsfall nicht schneller als eine beliebige andere 12-GB-Grafikkarte. Speichermangel ist diesmal kein abstraktes Zukunfts-Szenario, mit dem sich Spieler erst in einigen Jahren werden herumschlagen müssen. Nein, ein hartes VRAM-Limit lässt sich mit der RTX 5070 schon in der Gegenwart und mit den Spielen aus dem letzten Jahr erleben – in Settings, die mit mehr Speicherkapazität von der Grafikkarte per se noch gefahren werden könnten.
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Abseits dieser spätestens in UHD maßgeblichen VRAM-Probleme zeigt die GeForce RTX 5070 Ti in den einzelnen Spielen in etwa dasselbe Verhalten wie die GeForce RTX 5090, RTX 5080 und RTX 5070 Ti: In der Regel verhalten sich die Grafikkarten wie die RTX-40-Vorgänger, aber es gibt auch Ausnahmen.
So kommen die neuen Nvidia-Grafikkarten sowohl in Black Myth: Wukong als auch Call of Duty: Black Ops 6 nicht sonderlich gut zurecht. In ersterem ist die GeForce RTX 5070 in WQHD nur 4 Prozent schneller als die GeForce RTX 4070 Super, in letzterem hingegen sogar ganze 10 Prozent langsamer. Erklären lässt sich das anhand der technischen Spezifikationen nicht, jedoch sind in Call of Duty alle Blackwell-Modelle im Vergleich zum Vorgänger erstaunlich langsamer unterwegs.
Auf der anderen Seite gibt es aber ebenso ein paar Titel, in denen sich die neuen Modelle etwas besser verhalten als die Vorgänger. Der RTX 5070 fällt das schwerer als den drei größeren Ablegern, immerhin 12 Prozent mehr FPS gibt es beispielsweise in God of War: Ragnarök und in Outcast: A New Beginning steht das bereits von den größeren Blackwell-Karten bekannte „Highlight“ an: 14 Prozent schneller ist die GeForce RTX 5070 dort und holt damit beinahe die GeForce RTX 4070 Ti Super ein. In Space Marine 2 erzielt die Grafikkarte mit einem Plus von 7 Prozent ein diesmal hingegen nicht ganz so starkes Ergebnis, das aber immer noch über dem Durchschnitt liegt.
GPU-Taktraten unter Last
Wie bereits am Anfang dieser Seite angesprochen, taktet die GeForce RTX 5070 in der Praxis in der Regel nicht viel höher als die RTX 4070 Super. Im Durchschnitt über den gesamten Testparcours hat die Redaktion in UHD und im Fractal Design Torrent 2.781 MHz gemessen, wo es beim direkten Vorgänger vor gut einem Jahr – und damit in einem anderen Parcours – nur 2.735 MHz waren.
3.840 × 2.160 | Nvidia GeForce RTX 5070 |
---|---|
Black Myth: Wukong | 2.803 MHz |
Call of Duty: Black Ops 6 | 2.817 MHz |
Dragon Age: The Veilguard | 2.793 MHz |
Dragon Age: The Veilguard + RT | 2.816 MHz |
Dragon's Dogma 2 | 2.774 MHz |
Dragon's Dogma 2 + RT | 2.779 MHz |
Empire of the Ants | 2.780 MHz |
F1 24 | 2.703 MHz |
F1 24 + RT | 2.747 MHz |
Final Fantasy XVI | 2.823 MHz |
Frostpunk 2 | 2.773 MHz |
Ghost of Tsushima | 2.779 MHz |
God of War: Ragnarök | 2.765 MHz |
Horizon Forbidden West | 2.810 MHz |
Kingdom Come 2 | 2.795 MHz |
Lego: Horizon Adventures | 2.774 MHz |
MechWarrior 5: Clans | 2.791 MHz |
Outcast – A New Beginning | 2.719 MHz |
Satisfactory | 2.789 MHz |
Senua's Saga: Hellblade II | 2.796 MHz |
Silent Hill 2 | 2.789 MHz |
Silent Hill 2 + RT | 2.814 MHz |
Spider-Man 2 | 2.764 MHz |
Spider-Man 2 + RT | 2.823 MHz |
Stalker 2: Heart of Chornobyl | 2.792 MHz |
Star Wars Outlaws + RT | 2.777 MHz |
Warhammer 40k: Space Marine 2 | 2.707 MHz |
Arithmetisches Mittel | 2.781 MHz |
Den höchsten Takt im Test erzielt die RTX 5070 in Final Fantasy XVI und Spider-Man 2, wo in UHD 2.823 MHz anliegen. Die 2,8-GHz-Grenze wird außerdem in fünf weiteren Spielen geknackt. Den niedrigsten Takt meldet die Telemetrie dagegen mit 2.703 MHz in F1 24.
Auch mit diesem kleinen Zugewinn kann sich die GeForce RTX 5070 zumindest vorerst den Titel der ab Werk am höchsten taktenden Blackwell-GPU sichern. Unter identischen Bedingungen takteten RTX 5070 Ti und RTX 5080 mit 2.753 MHz respektive 2.713 MHz; die RTX 5090 kam ab Werk nur auf 2.645 MHz. Und das, obwohl die GeForce RTX 5080 auf dem Papier mit 2.617 MHz am höchsten takten sollte.