Nvidia GeForce RTX 5070 im Test: Lautstärke, Temperatur und Leistungsaufnahme
7/8Lautstärke & Kühlung
Die GeForce RTX 5070 Founders Edition darf mit einer TDP von 250 Watt nicht einmal halb so viel elektrische Leistung aufnehmen wie die RTX 5090. Die Vermutung, dass sich das trotz kompakterer Abmessungen auch in einer niedrigeren Betriebslautstärke oder zumindest niedrigen Temperaturen widerspiegelt, liegt also nahe – immerhin setzt auch die RTX 5070 auf zwei Axiallüfter und einen optisch hochwertigen Kühler.
Tatsächlich arbeitet die GeForce RTX 5070 Founders Edition im Gehäuse aber ein wenig lauter als die GeForce RTX 5090 FE und damit auch lauter als die RTX 5080 FE. Mit 42,5 Dezibel zu 41,5 Dezibel respektive 41 Dezibel – jeweils gemessen in 30 Zentimetern Abstand zur Seite der Grafikkarte – ist der Unterschied zwar nicht groß, aber nichtsdestoweniger bemerkenswert. Insbesondere im Vergleich zu den Founders Editions der scheidenden RTX-40-Generation, denn diese waren gemessen in Dezibel allesamt leiser. Gleiches gilt für die MBA-Designs der RX-7000-Serie.
Grund dafür ist die hohe Lüfterdrehzahl unter Last. Hier übertrifft die GeForce RTX 5070 Founders Edition sogar die MSI GeForce RTX 5070 Ti Ventus 3X OC, auf bis zu 2.520 Umdrehungen pro Minute fahren die beiden Axiallüfter hoch. Das ist nicht nur deutlich mehr als bei den größeren FE-Kühlern von RTX 5090 und RTX 5080, sondern insbesondere auch mehr als bei der GeForce RTX 4070 (Super) FE, die mit vergleichbaren Abmessungen weniger Verlustleistung abführen muss.
- Nvidia GeForce RTX 5070 FE: 250 Watt
- Nvidia GeForce RTX 4070 Super FE: 220 Watt
- Nvidia GeForce RTX 4070 FE: 200 Watt
Letztlich ist die GeForce RTX 5070 Founders Edition aus einem geschlossenen Gehäuse heraus gut hörbar und rauscht ordentlich. Immerhin rauscht es nicht allzu unangenehm, denn die Lüfter weisen anders als bei den FE-Modellen der letzten Generationen keine störenden Eigengeräusche auf. Für einen leisen PC eignet sich die Grafikkarte trotzdem nicht und auch dem ein oder anderen Spieler, der für gewöhnlich nicht so viel Wert auf einen leisen Betrieb legt, wird dies etwas zu viel sein.
Eine gute Nachricht gibt es auch noch: Bei der GeForce RTX 5070 Founders Edition funktioniert der Fan Stop wie schon bei der RTX 5080 FE einwandfrei. Und auch die elektronischen Störgeräusche, also das Spulenfiepen oder -rasseln, halten sich in Grenzen. Sie sind ohnehin nicht sonderlich ausgeprägt – und das, was es gibt, geht im Lüfterrauschen unter und ist nicht herauszuhören.
Temperaturen unter Last
Damit stellt sich die Frage, ob die vergleichbar hohe Lautstärke der Founders Edition wenigstens mit besonders niedrigen Temperaturen einhergeht. Tatsächlich ist das jedoch nicht der Fall; die RTX 5070 FE liegt mit 75 Grad Celsius zwischen der RTX 5080 FE und der RTX 5090 FE. Gefährlich heiß ist das noch lange nicht. Ein wenig Spielraum nach oben besteht also, wirklich kühl bleibt die Grafikkarte aber auch nicht.
Ähnlich sieht es beim Grafikspeicher aus, die GDDR7-Bausteine erhitzen sich bei der GeForce RTX 5070 Founders Edition auf bis zu 80 Grad Celsius. Angesichts der hohen 96 Grad Celsius bei der RTX 5090 FE mag das fast schon kühl erscheinen. Und immerhin wird auch die Kartenrückseite mit nur 50 Grad Celsius nicht sonderlich warm.
Leistungsaufnahme gemessen: Spiele, YouTube, Desktop
Auf dem Windows-Desktop benötigt die GeForce RTX 5070 FE mit einem 4K60-Display nur 12 Watt, bei einem 4K144-Monitor sind es geringfügig höhere 16 Watt. Das sind beides gute Werte, die meisten Grafikkarten und insbesondere das bisherige RTX-50-Aufgebot liegt darüber. Und auch zur GeForce RTX 4070 Super hat sich etwas getan, denn die RTX 5070 findet auf das Niveau der RTX 4070 ohne Super zurück.
An diese Stärke im Leerlauf-Szenario kann die GeForce RTX 5070 Founders Edition auch bei Dual-Monitor-Setups oder der Bewegung eines Fensters auf dem Desktop anknüpfen. Hier schneidet die vorerst kleinste Blackwell-Grafikkarte ordentlich ab, wenngleich sie nicht immer ganz so effizient bleibt wie ihre beiden Vorgänger.
Sehr gute Ergebnisse fährt das Modell derweil beim Dekodieren und Abspielen von YouTube-Videos ein. Ganz gleich ob SDR oder HDR, die GeForce RTX 5070 FE benötigt hierfür weniger elektrische Leistung als alle anderen Grafikkarten im Testfeld, abgesehen von der RTX 4060 Ti. Insbesondere die RTX 5090 FE tanzte hier mit hohen Werten aus der GeForce-Reihe, aber auch die RTX 5080 und die RTX 5070 Ti werden hinsichtlich der Effizienz bei der Videowiedergabe geschlagen.
Leistungsaufnahme in Games (gemessen)
Beim Spielen erreicht die GeForce RTX 5070 im üblichen Worst-Case-Szenario Metro Exodus Enhanced in UHD eine Leistungsaufnahme von 253 Watt, die interne Telemetrie stimmt mit 252 Watt ziemlich genau überein. Damit landet die Grafikkarte beinahe exakt auf ihrem Power-Limit respektive ihrer TDP von 250 Watt. Gegenüber der RTX 4070 Super bedeutet das einen Mehrverbrauch von 34 Watt oder 10 Prozent; in Relation zur ursprünglichen RTX 4070 sind es 52 Watt oder 26 Prozent mehr.
Auf der anderen Seite nimmt sich eine GeForce RTX 5070 Ti im selben Szenario 315 Watt und kommt damit auf eine gemessen 25 Prozent höhere Leistungsaufnahme, wohingegen die RTX 5080 bei 353 Watt und in Folge 40 Prozent mehr Verbrauch liegt. Die RTX 5090 sprengt wie gehabt die Skala und benötigt 2,3 Mal so viel Strom.
Beim Wechsel zu WQHD belässt es die GeForce RTX 5070 bei rund 250 Watt in Metro Exodus Enhanced. Die anderen Blackwell-Grafikarten warteten hier mit einer im Vergleich zur UHD-Messung niedrigeren Leistungsaufnahme auf. Folglich hat die RTX 5070 in WQHD entweder kein Problem, ihre Recheneinheiten effizient auszulasten oder sie wird unabhängig der Auflösung durch das Power-Limit eingeschränkt.
Mit bei 144 FPS beschränkter Bildwiederholrate liegt die Leistungsaufnahme in Doom Eternal in WQHD bei 235 Watt, in UHD sind es 138 Watt. Insofern benötigt die GeForce RTX 5070 hier etwas mehr Energie als die RTX 5070 Ti oder RTX 5080, um die 144 FPS zu erreichen. Das war zu erwarten, größere GPUs sind in Szenarien mit FPS-Limit meist effizienter unterwegs. Und schlecht schneidet die RTX 5070 im Vergleich zu anderen Grafikkarten keineswegs ab.
Leistungsaufnahme Gaming (alle Spiele, Telemetrie)
Die nachfolgende Tabelle enthält die von der Telemetrie in den UHD-Benchmarks gemeldete durchschnittliche Leistungsaufnahme der GeForce RTX 5070 Founders Edition. Sie wurde in diesem Fall also nicht separat gemessen, gemäß den Messungen in Metro Exodus Enhanced liegt die Telemetrie-Angabe bei der RTX 5070 FE allerdings nah an der realen Leistungsaufnahme.
Im Durchschnitt kommt die GeForce RTX 5070 in allen Spielen in UHD auf 222 Watt. Die Grafikkarte benötigt also selbst in hohen Auflösungen keineswegs durchweg die vollen 250 Watt. Erreicht wird das Power-Limit aber neben Metro Exodus auch in F1 24, God of War Ragnarök, Outcast – A New Beginning und in Space Marine 2. Alle anderen Spiele sind teils knapp, teils deutlich von der TDP-Grenze entfernt. Am wenigsten elektrische Leistung benötigt die GeForce RTX 5070 laut Telemetrie in Spider-Man 2 mit Raytracing, wo gerade einmal 151 Watt abgerufen werden. Dieses Verhalten ist grundsätzlich von den anderen drei bislang getesteten Blackwell-Grafikkarten bekannt.
Keine Messung, nur Telemetrie-Werte! | |
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UHD | GeForce RTX 5070 |
Black Myth: Wukong | 217 W |
Call of Duty: Black Ops 6 | 204 W |
Dragon Age: The Veilguard | 206 W |
Dragon Age: The Veilguard + RT | 184 W |
Dragon's Dogma 2 | 242 W |
Dragon's Dogma 2 + RT | 238 W |
Empire of the Ants | 218 W |
F1 24 | 250 W |
F1 24 + RT | 244 W |
Final Fantasy XVI | 177 W |
Frostpunk 2 | 244 W |
Ghost of Tsushima | 231 W |
God of War: Ragnarök | 250 W |
Horizon Forbidden West | 227 W |
Kingdom Come 2 | 227 W |
Lego: Horizon Adventures | 229 W |
MechWarrior 5: Clans | 213 W |
Outcast – A New Beginning | 250 W |
Satisfactory | 229 W |
Senua's Saga: Hellblade II | 217 W |
Silent Hill 2 | 212 W |
Silent Hill 2 + RT | 201 W |
Spider-Man 2 | 225 W |
Spider-Man 2 | 151 W |
Stalker 2: Heart of Chornobyl | 229 W |
Star Wars Outlaws + RT | 235 W |
Warhammer 40k: Space Marine 2 | 250 W |
Arithmetisches Mittel | 222 W |
Keine Messung, nur Telemetrie-Werte! |
Aufmerksamen Lesern mag aber bereits aufgefallen sein, dass die Leistungsaufnahme der GeForce RTX 5070 beim Einschalten von Hardware-Raytracing durchweg und insbesondere sehr deutlich fällt. Im besagten Beispiel von Spider-Man 2 sind es ganze 74 Watt weniger und auch bei Dragon Age: The Vailguard ist die Differenz ungewöhnlich groß, will heißen größer als bei den drei stärkeren Blackwell-Grafikkarten.
Offenbar ist es in diesen Fällen so, dass die GeForce RTX 5070 ihre Recheneinheiten nicht mehr voll auslasten kann. Mutmaßlich, weil die 12 GB Speicher zu einem Flaschenhals werden, wie bereits die Benchmark-Ergebnisse gezeigt haben. Die Grafikkarte hat zwar noch GPU-Kapazitäten frei und würde sie gerne nutzen, kann die für die Grafikberechnungen nötigen Daten aber im zu knappen VRAM nicht vorhalten. In der Konsequenz müssen die Daten zeitaufwändig aus dem System-RAM nachgeladen werden, was immer wieder zu Latenzen führt, die der GPU-Scheduler nicht überdecken kann. Damit kommt es verstärkt zum Leerlauf einzelner SMs – und einem unbeabsichtigten Rückgang beim Energieverbrauch.
Leistungsaufnahme Gaming (Last-Spitzen)
Beim normalen Spielen zeigt die GeForce RTX 5070 Lastspitzen von bis zu 284 Watt. Das sind 22 Watt mehr als bei der GeForce RTX 4070 Super und liegt absolut im grünen Bereich. Auch beim plötzlichen Wechsel von Idle zu Volllast macht die GeForce RTX 5070 keine wilden Sachen. Hier sind 299 Watt das gemessene Maximum, was 25 Watt mehr als bei der RTX 4070 Super sind. Die RTX 4070 ohne Super wird um 42 Watt respektive 50 Watt überboten, hier fällt der Mehrverbrauch im Worst Case deutlicher ins Gewicht.
Damit stellt die GeForce RTX 5070 nur geringfügig höhere Anforderungen an das Netzteil als der direkte Vorgänger. Ab etwa 650 Watt ist mehr als genug Leistung vorhanden, auch wenn die restliche Hardware zu den Energiefressern gehört. Auch ein 550-Watt-Netzteil wird in den meisten Fällen ausreichend sein, allerdings kann der Spielraum bei stromhungriger restlicher Hardware – sprich einem Intel Core i7 oder Core i9 der 13. oder 14. Generation – dann schnell klein werden.
Energieeffizienz in FPS pro Watt
Nach den Benchmarks und jetzt auch dem detaillierten Blick auf die Leistungsaufnahme in Spielen folgt als nächstes selbstredend die Beurteilung der Energieeffizienz. Hier schneidet die GeForce RTX 5070 erwartungsgemäß gut ab. Ein wirklich sehr gutes Ergebnis oder eines, dass die vorherige Generation übertrifft, schafft Gaming-Blackwell aber auch mit der GB205-GPU nicht.
Tatsächlich arbeiten die GeForce RTX 5070 Ti und RTX 5080 mit der GB203-GPU ein wenig effizienter – ganz gleich, ob in UHD oder WQHD. Das gleiche gilt für die direkten Vorgänger GeForce RTX 4070 und RTX 4070 Super. In jedem Fall unterlegen sind hingegen die GeForce RTX 5090 und sämtliche Radeon-Grafikarten der RX-6000- und -7000-Generation sowie Intels Arc-Modelle, sowohl Alchemist als auch Battlemage.
Mit einem FPS-Limit werden die Abstände beim Performance-Pro-Watt-Verhältnis auch unter den GeForce-Modellen größer, bleiben schlussendlich aber auf niedrigem Niveau. In UHD bleibt es dabei, dass die neue RTX 5070 nicht ganz an die Energieeffizienz ihrer beiden Vorgänger anknüpfen kann. In WQHD gibt es indes einen Gleichstand. Zumindest die GeForce RTX 5070 Ti wird hier allerdings sogar knapp geschlagen.