Intel Arc B580 Limited Edition im Test: Software-Probleme und das neue Treiber-UI
8/10Probleme im Testverlauf
Intel hatte die erste eigene diskrete Grafikkarte Arc A380 (Test) vor rund zweieinhalb Jahren mit unvorstellbar vielen Bugs auf den chinesischen Markt geschickt und seitdem – zum Glück – Monat für Monat an den Treibern gearbeitet. Und so kommt es, dass der Launch der neuen Arc B580 viel runder über die Bühne läuft, was aber nicht bedeutet, dass es keine Probleme gab.
Auch bei der Arc B580 gibt es zum Start mehr Probleme als man es von AMD- und Nvidia-Grafikkarten gewohnt ist. Ein Überblick.
In zwei Spielen gab es Grafikfehler
Intels Alchemist-GPUs zeigen auch mit den neuesten Treibern immer mal wieder den ein oder anderen Grafikfehler in Spielen, was sich mit der Arc B580 nicht geändert hat. In Outcast – A New Beginning ist zum Beispiel nach wie vor das Wasser kaputt. Das ist schon von Anfang an auf der ersten Arc-Generation der Fall gewesen, mit der zweiten geht es nun genauso weiter.
Mit Grafikfehler regelrecht übersät war ganz zu Anfang im Test Dragon Age: The Veilguard, wo die Vegetation immer wieder kurz verschwindet – im Sekundentakt. Die gute Nachricht ist: Per Update hat Intel den Fehler inzwischen behoben, Käufer werden direkt die fehlerbereinigte Variante nutzen.
Bei zwei Spielen ist das Frame Pacing kaputt
Ein anderes Problem beim Testen hatte Ghost of Tsushima. So hakte das Spiel im Sekundentakt für extrem, was sich sehr unangenehm anfühlte. Auch nach mehreren Neustarts oder einer anderen Qualitätseinstellung änderte sich das nicht, die Ruckelei war immer vorhanden. Ähnliche Probleme, aber nicht ganz so stark, zeigte Warhammer 40k: Space Marine 2, das vor allem zu Beginn der Testsequenz stark hakte.
Die Frame-Pacing-Probleme in Ghost of Tsushima hat Intel (ebenfalls per Treiber-Update) mittlerweile behoben, die von Space Marine 2 dagegen noch nicht.
Auch F1 24 zeigt Frame-Pacing-Schwierigkeiten, wenn Raytracing aktiviert ist. Diese waren zwischenzeitlich mit einem neuen Treiber behoben, doch hatte er XeSS 2 Frame Generation kaputt gemacht, sodass die Pacing-Verbesserungen mit einem weiteren Treiber wieder rückgängig gemacht worden sind.
Generell ist die Arc B580 in Sachen Frame Pacing derzeit noch weniger gut unterwegs als die Arc A770. Nach genauerer Analyse der Frametime-Verlaufsdaten aller Spiele haben sich mehrere Titel gezeigt, wo die Frametimes kurzzeitig schlechter bei der neuen als bei der alten Grafikkarte ausgefallen sind, während die Frametimes im Schnitt in denselben Spielen eigentlich besser geworden sind. Nicht alle Titel sind davon betroffen, knapp die Hälfte aber schon. Die Probleme sind deutlich weniger ausgeprägt als in den beiden Extrem-Szenarien, aber definitiv vorhanden.
Treiber-Hakeleien
Drei Kleinigkeiten hat die Redaktion dann noch beim Übertakten beobachtet. So ist es mehrmals passiert, dass beim Ändern des Power Limit, ganz gleich in welche Richtig, auch der maximale GPU-Takt von 2.850 MHz auf 3.050 MHz plötzlich und ohne Eingabe angehoben worden ist. Nach dem Zurückstellen des Power Limit auf Standard lief dann auch wieder die GPU mit den Werkseinstellungen.
Darüber hinaus ist es im Dual-Monitor-Betrieb auf dem Testsystem mehrmals passiert, dass die GPU beim Wechsel vom Spiel auf den Windows-Desktop oder anders herum abstürzte. Der eine Monitor wurde schwarz, der andere gab dagegen durchweg ein eingefrorenes Bild wieder. Dies ist bei ansonsten völlig stabilen Taktänderungen passiert.
Darüber hinaus wollte auf einem zweiten System – und dabei hat es sich ausgerechnet um einen Intel-Rechner gehandelt – die OC-Funktion gar nicht funktionieren. Das Drücken von „Apply Change“ hat das gesamte System selbst ohne jegliche Taktänderungen reproduzierbar zu einem Einfrieren gebracht.
Von Abstürzen während des Spielens war die Intel Arc B580 ebenso nicht ganz gefeilt, zwei Mal ist die Grafikkarte während der Benchmarks kommentarlos in zwei verschiedenen Spielen abgestürzt. Das ist nichts völlig ungewöhnliches bei neuer Hardware, aber selten.
Das neue Treibermenü macht Spaß
Intel hat pünktlich zum Start von Battlemage das Treibermenü überarbeitet und erweitert, das wirklich zu gefallen weiß. Bezüglich der Feature-Auswahl ist das Pendant von Nvidia und allen voran das von AMD zwar überlegen, aber das wichtigste hat Intel eingebaut und in einer hübschen Optik verpackt. Und das Treibermenü agiert durchweg sehr schnell, Verzögerungen bei der Navigation gibt es kaum. Top!
Abseits des Home-Screens, der Hard- sowie Softwareinformationen zur Intel-GPU enthält, gibt es einen Profil-Reiter, über den für jedes Spiel Treiberoptionen wie zum Beispiel einen FPS-Limiter oder eine Low-Latency-Optimierung separat vorgenommen werden können. Diese Optionen und noch weitere wie VSync, eine Nachschärfefunktion und eine Tessellation-Optimierung lassen sich dann global im Reiter „Graphics“ konfigurieren.
Im Menü “Display“ steht der Monitor im Fokus. Dort lassen sich neben der variablen Refreshrate die Skalierungsart des Bildschirms und auch Farbeinstellungen wie Helligkeit und Kontrast ändern. Es lassen sich auch Informationen über den Monitor auslesen.
Telemetrie, OC und FPS – alles im Treiber vereint
Im Reiter Performance lässt sich die Telemetrie der Grafikkarte wie zum Beispiel Taktraten, Temperaturen sowie Lüfterdrehzahl auslesen. Intel hat auch PresentMon-Metriken wie FPS sowie Perzentil-FPS integriert.
Im Menüpunkt „Tuning“ kann übertaktet werden: Es lässt sich das Voltage-Limit erhöhen, die Taktraten sowie das Power-Limit kann erhöht oder verringert werden. Der Speicher lässt sich übertakten und darüber hinaus kann die Lüftersteuerung manuell eingestellt werden.
Im Praxis-Einsatz hat das Treibermenü gut funktioniert, die vorgenommenen Änderungen wurden immer umgesetzt (Ausnahmen siehe oben). Immer mal wieder tauchte die Meldung auf, dass Konfigurationsänderungen zum Beispiel durch Windows Updates vorgenommen worden sind, weswegen das Menü dann für einige wenige Sekunden nicht mehr funktioniert hat. Die Meldung erschien derart häufig, dass sie nicht wirklich etwas mit Windows Update zu tun haben konnte, sondern ein Fehler dahinter stecken sollte.