Intel Arc B580 Limited Edition im Test: Benchmarks in Full HD und WQHD sowie die Taktraten

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Wolfgang Andermahr (+1)
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Performancerating mit und ohne RT in 1.920 × 1.080

Schlägt die Intel Arc B580 Limited Edition 12 GB die Nvidia GeForce RTX 4060 8 GB im Durchschnitt im neuen GPU-Testparcours – oder tut sie es nicht?

Nur mit Raytracing wird die RTX 4060 überholt

Die Antwort lautet: Ohne Raytracing tut sie es nicht. Im Schnitt bleibt Nvidias Einstiegs-Ada-Lovelace-Grafikkarte bei den Durchschnitts-FPS sechs Prozent vorne, bei den Frametimes sind es 10 Prozent. Kommt in den Spielen Raytracing zum Einsatz, übernimmt die Arc B580 das Zepter und liefert 2 Prozent mehr FPS – hier hilft der 12 GB große Speicher gegenüber den 8 GB spürbar, darüber hinaus haben auch die Intel-GPUs starke RT-Einheiten.

Wie die Einzelauswertung der Spiele auf den drei folgenden Seiten und übersichtlich am Seitenende zeigt, kommt es dabei durchaus auf den jeweiligen Titel an, welche Grafikkarte das Duell gewinnt – mit zwei Drittel zu ein Drittel siegt in diesem Parcours aber in der überwiegenden Anzahl der Spiele die GeForce RTX 4060.

Im Vergleich zu AMDs Einstiegs-Angebot Radeon RX 7600 8 GB gibt es in Rasterizer-Titeln ein Unentschieden, wird Raytracing aktiviert, gibt es einen klaren Sieg für Battlemage.

Performancerating 1.920 × 1.080
Performancerating 1.920 × 1.080 – Rasterizer, AVG-FPS
    • Radeon RX 7700 XT (12 GB)
      77,6
    • GeForce RTX 4060 Ti (8 GB)
      70,9
    • Radeon RX 6700 XT (12 GB)
      63,5
    • GeForce RTX 3060 Ti (8 GB)
      63,3
    • GeForce RTX 4060 (8 GB)
      59,7
    • Arc B580 (12 GB)
      56,2
    • Radeon RX 7600 (8 GB)
      55,8
    • Arc A770 (16 GB)
      47,5
    • Arc A580 (8 GB)
      40,4
Einheit: Bilder pro Sekunde (FPS), Geometrisches Mittel

Enorme Zuwächse gegenüber Alchemist

Hat sich von „Alchemist“ zu „Battlemage“ am Ende aber doch weniger getan als gedacht? Mitnichten, wie der Vergleich der Leistung der B580 mit der A580, aber auch der A770 zeigt: Fast 40 Prozent legt die B580 gegenüber der A580 zu und auch die A770 wird mit knapp 20 Prozent deutlich geschlagen.

Wie das zusammenpasst? Schon die letzten Monate hatten gezeigt, dass Alchemist aktuelle Spiele immer weniger gut geschmeckt haben, Unreal-Engine-5-Titel sogar oftmals überhaupt nicht. Die 1. Generation Arc-Grafikkarten bekommt das im neuen Testparcours zu spüren, die 2. Generation hingegen nicht.

Die Fortschritte, die Intel mit der Anpassung der Alchemist-Architektur in Battlemage umgesetzt hat, schlagen im Parcours also sehr gut durch. Zu Erinnerung: B580 bietet 17 Prozent weniger Shader als die A580, ist aber trotzdem um fast 40 Prozent schneller.

Gegenüber der GeForce RTX 4060, die ebenfalls gut mit den aktuellen Spielen zurecht kommt, kommt von dieser Verbesserung, die die Schwäche der 1. Generation ausbügelt, hingegen weniger an. Daher gibt es hier am Ende nur ein Ein-, aber kein Überholen.

Performancerating mit und ohne RT in 2.560 × 1.440

Intel verkauft die B580 auch als WQHD-Grafikkarte, wenngleich in vielen Benchmarks von Intel auch XeSS Upscaling zum Einsatz kam – WQHD war also die Ausgabe-, aber nicht die gerenderte Auflösung.

Dass man die „WQHD-Eignung“ zumindest in aktuellen Spielen bei hohen Details hinterfragen sollte, zeigt das durchschnittlich erreichte FPS-Niveau – und auch im Parcours der Redaktion kommt in sieben Spielen Upsampling in Form von DLSS (GeForce) oder FSR (AMD) oder XeSS (Intel) zum Einsatz und dennoch ist die Arc B580 dort weit von spielbaren FPS-Werten entfernt.

Es zeigt sich aber auch: Die Arc B580 profitiert hier – wie die 1. Generation – stärker als die Konkurrenz von der höheren Auflösung und leidet weniger unter ihrem Speicherausbau von 12 GB, während Radeon RX 7600 8 GB, GeForce RTX 4060 8 GB und GeForce RTX 4060 Ti 8 GB teils eingebremst werden.

In Rasterizer-Titeln liegt die Arc B580 in WQHD daher knapp vor der 4060, wird Raytracing aktiviert, wird sogar die GeForce RTX 4060 Ti eingeholt – ihr geht in der 8-GB-Version der Speicher aus.

Performancerating 2.560 × 1.440
Performancerating 2.560 × 1.440 – Rasterizer, AVG-FPS
    • Radeon RX 7700 XT (12 GB)
      52,5
    • GeForce RTX 4060 Ti (8 GB)
      45,0
    • Radeon RX 6700 XT (12 GB)
      41,2
    • GeForce RTX 3060 Ti (8 GB)
      40,9
    • Arc B580 (12 GB)
      38,0
    • GeForce RTX 4060 (8 GB)
      36,4
    • Arc A770 (16 GB)
      33,7
    • Radeon RX 7600 (8 GB)
      31,9
    • Arc A580 (8 GB)
      27,0
Einheit: Bilder pro Sekunde (FPS), Geometrisches Mittel

Weitere Analysen zur Gaming-Performance

Die Analyse der Mittelwerte ist das eine, in diesem Test sollte und muss aber auch der Blick auf die gesammelten Einzelergebnisse (alle im Detail aufgeführt auf den drei Folgeseiten) geworfen werden. Es zeigt sich:

  1. Mit einer Ausnahme ist die Intel Arc B580 12 GB immer schneller als die A580 8 GB, wiederholt liegen die Vorteile bei (weit) über 50 Prozent. Die eine Ausnahme ist Dragon Age: The Veilguard mit aktiviertem Raytracing. Hier scheint es noch einen Bug zu geben, der die B580 vollständig aus dem Tritt bringt, während die A580 mit 4 GB weniger Speicher diese Probleme nicht aufweist.
  2. Im Vergleich zur GeForce RTX 4060 8 GB gibt es immer wieder einen Führungswechsel, in zwei Drittel der Fälle geht aber die GeForce als Sieger vom Platz. Das Speicherproblem in Dragon Age: The Veilguard mit RT zeigt sich auch hier: Ohne RT ist die B580 satte 139 Prozent schneller, mit sind ist sie 6 Prozent langsamer. In anderen Titeln, in denen der 4060 der Speicher ausgeht, zeigt die Arc B580 das Verhalten noch nicht. Beispielsweise bei Indiana Jones liegt die Battlemage-Grafikkarte 79 Prozent vorne.
Intel Arc B580 vs. A580 vs. RTX 4060: Leistungsunterschiede im Detail (FPS, FHD)
FHD Intel Arc B580 vs. A580 Intel Arc B580 vs. RTX 4060
Black Myth: Wukong +15 % -20 %
Call of Duty: Black Ops 6 +64 % –19 %
Dragon Age: The Veilguard +69 % +139 %
Dragon Age: The Veilguard + RT –28 % –6 %
Dragon's Dogma 2 +25 % –24 %
Dragon's Dogma 2 + RT +34 % –19 %
Empire of the Ants +40 % –16 %
F1 24 +49 % +15 %
F1 24 + RT +53 % +10 %
Final Fantasy XVI +108 % +1 %
Frostpunk 2 +28 % –23 %
Ghost of Tsushima +47 % +47 %
God of War: Ragnarök +24 % -15 %
Horizon Forbidden West +58 % –12 %
Indiana Jones und der große Kreis + RT +63 % +79 %
Lego: Horizon Adventures +40 % –5 %
MechWarrior 5: Clans +50 % -1 %
Outcast – A New Beginning +37 % +7 %
Satisfactory +43 % –15 %
Senua's Saga: Hellblade II +33 % –3 %
Silent Hill 2 +32 % –20 %
Silent Hill 2 + RT +38 % –17 %
Stalker 2: Heart of Chornobyl +47 % –16 %
Star Wars Outlaws + RT +101 % –7 %
Warhammer 40k: Space Marine 2 +43 % –12 %
Durchschnitt ohne RT (geom.) +39 % –6 %
Durchschnitt mit RT (geom.) +38 % +3 %
Siege/Niederlagen Arc vs. RTX 8/19

GPU-Taktraten unter Last

Intel gibt die Arc B580 Limited Edition mit 2.670 MHz GPU-Takt an. In der Praxis kennt die Grafikkarte hingegen (fast) nur einen Takt: 2.850 MHz. Einen anderen bekommt man unter Last quasi nicht zu sehen und zugleich handelt es sich um den maximalen Wert, mit dem die Grafikkarte ohne Overclocking arbeiten kann.

Die Arc B580 arbeitet demzufolge mit demselben Turbo wie der Vorgänger Alchemist und damit mit einem völlig anderen Konzept als alle modernen AMD- und Nvidia-Grafikkarten. Im Endeffekt gibt es überhaupt keinen Turbo, sondern nur einen maximalen Takt, der immer dann gehalten wird, wenn gewisse Werte bezüglich Leistungsaufnahme und Temperatur eingehalten werden.

Auch GeForce- und Radeon-Grafikkarten haben diese Grenzwerte, doch versuchen sie diese teils bis aufs MHz genau auszuloten und damit die bestmögliche Performance zu erzielen. Intel wiederum scheint den maximalen Takt so (niedrig) gesetzt zu haben, dass in der Regel keine Probleme auftreten - damit wird am Ende aber in dem ein oder anderen Titel, wo der Takt noch höher sein könnte, Performance verschenkt.

Die tatsächlichen, durchschnittlichen Taktraten im Fractal Design Torrent
1.920 × 1.080 Intel Arc B580 Limited Edition
Black Myth: Wukong 2.850 MHz
Call of Duty: Black Ops 6 2.850 MHz
Dragon Age: The Veilguard 2.850 MHz
Dragon Age: The Veilguard + RT 2.850 MHz
Dragon's Dogma 2 2.850 MHz
Dragon's Dogma 2 + RT 2.850 MHz
Empire of the Ants 2.850 MHz
F1 24 2.850 MHz
F1 24 + RT 2.850 MHz
Final Fantasy XVI 2.850 MHz
Frostpunk 2 2.850 MHz
Ghost of Tsushima 2.850 MHz
God of War: Ragnarök 2.850 MHz
Horizon Forbidden West 2.850 MHz
Indiana Jones und der große Kreis + RT 2.850 MHz
Lego: Horizon Adventures 2.850 MHz
MechWarrior 5: Clans 2.850 MHz
Outcast – A New Beginning 2.850 MHz
Satisfactory 2.850 MHz
Senua's Saga: Hellblade II 2.850 MHz
Silent Hill 2 2.850 MHz
Silent Hill 2 + RT 2.850 MHz
Stalker 2: Heart of Chornobyl 2.850 MHz
Star Wars Outlaws + RT 2.850 MHz
Warhammer 40k: Space Marine 2 2.850 MHz
Durchschnitt 2.850 MHz

Das zeigt sich auch daran, wie sich der Takt verhält, wenn die Grenzen offensichtlich doch gerissen werden: Anstatt nur um wenig MHz zu fallen, geht es gleich deutlich herunter: Die Stufe nach 2.850 MHz lautet direkt 2.700 MHz und damit 150 MHz beziehungsweise 5 Prozent weniger Takt – das ist im Vergleich zur Konkurrenz bereits eine massive Taktreduzierung und damit ein potenziell großer Leistungsverlust.

Taktverlauf – Ultra HD, Metro Exodus
06001.2001.8002.4003.000MHz 150100150200250300350400450500550600Sekunden

Auf dem Windows-Desktop taktet die Arc B580 LE ihre GPU übrigens mit 400 MHz, der 12 GB große GDDR6-Speicher wird durchweg mit den maximal erlaubten 9.500 MHz angesteuert.