Intel Arc B580 Limited Edition im Test: XeSS 2 Frame Generation und XeLL im Ersteindruck
9/10XeSS 2 Frame Generation im Ersteindruck
Die Redaktion hat auch dem neuen XeSS 2 Frame Generation, das als Premiere in F1 24 bereits verfügbar ist, einen ersten Besuch abgestattet.
Ersteindruck anhand eines Rennspiels
Dabei sei angemerkt, dass es sich nur um einen kurzen Ersteindruck und keine wirkliche Beurteilung handelt. Dazu reicht ein einziges Spiel nicht aus. Darüber hinaus lässt sich die Qualität der Frame Generation sowohl bezüglich der Bildqualität als auch bezüglich der Latenzen aufgrund der Art des Spieles nicht gut beurteilen.
Viel zur Bildqualität lässt sich daher auch nicht sagen, denn wirklich reproduzierbare Szenen sind in F1 24 quasi nicht zu erstellen. Darüber hinaus macht es die feste Kameraperspektive auch maximal einfach für Frame Generation.
Die in F1 24 künstlich generierten Bilder machen mit XeSS 2 FG dann auch einen guten Eindruck und sind im Spiel selbst fast nicht von den richtig gerenderten zu unterscheiden. Einzig bei den über den Autos angezeigten Fahrernamen wird das neuronale Netzwerk ertappt: Wie bei DLSS FG werden die HUD-Elemente in Frame Generation mit eingezogen, was sie ebenso flüssig erscheinen lässt, die Möglichkeit für Grafikfehler aber steigen lässt. In diesem Fall springt der Name in Bewegung minimal.
FPS und Latenz im Fokus
XeSS Frame Generation zeigt in F1 24 einen großen Schub bei den Durchschnitts-FPS. So legt die Framerate in Full HD bei angeschaltetem Raytracing in Verbindung mit der nativen Auflösung um 75 Prozent zu, wird zugleich XeSS Super Resolution Quality genutzt, sind es 68 Prozent. Selbst FSR FG, das für einen sehr großen Leistungsschub bekannt ist, ist mit je 73 im besten Fall nur 3 Prozent besser, kann aber auch einmal 1 Prozent langsamer sein. Es lässt sich sagen, dass zumindest in F1 24 XeSS 2 FG und FSR FG einen gleich hohen Durchschnitts-FPS-Sprung bieten.
Auch die Perzentil-FPS können überzeugen, hier liegen die Vorteile von XeSS FG bei hohen 84 respektive 76 Prozent. Das ist dann sogar jeweils 7 Prozent besser als mit FSR Frame Generation auf derselben Intel-Grafikkarte.
Das Frame Pacing schaut gut aus
Das Frame Pacing macht in F1 24 mit XeSS Frame Generation einen guten Eindruck und ist dem von FSR FG in Verbindung mit einer Intel-Grafikkarte leicht überlegen – erfahrungsgemäß sind die Frametimes mit FSR FG auf Radeon-Hardware aber auch besser. Das Rennspiel fühlt sich bei ausreichender Framerate flüssig an, die Bewegungen sind aber eben auch deutlich statischer als in den meisten anderen Spielen, ein gutes Ergebnis kann daher einfacher erreicht werden. Dennoch ist das ein positiver Anfang.
Erinnerungen an den Start von FSR FG werden wach
Wenn das bekannt vor kommt, ist das kein Wunder: AMD FSR Frame Generation hat sich zum Start absolut gleich verhalten, es gab schlicht und ergreifend kein Frame Pacing in Verbindung mit den künstlichen Bildern. Entsprechend war FSR FG zum Start unspielbar und XeSS FG ist es aktuell genauso.
Auch durch VSync lässt sich das Pacing nicht in den Griff bekommen, denn es wird nach dem Anschalten von XeSS FG einfach ignoriert, dasselbe gilt übrigens für externe FPS-Limiter.
Immerhin funktioniert der in F1 24 integrierte FPS-Limiter korrekt und mit diesem ist dann auch das Frame Pacing inklusive Frame Generation wieder korrekt. Das sollte aber nicht nötig sein, DLSS FG und FSR FG haben auch ohne einen Limiter ein korrektes Frame Pacing. Zumal der FPS-Limiter den Nachteil hat, dass dieser für die eigene Hardware für jedes Spiel separat eingestellt werden muss.
Erstes Statement von Intel
Da AMD das Frame Pacing mit FSR FG jedoch einige Wochen nach der Vorstellung auch ohne Limiter oder VSync in den Griff bekommen hat, kann dies auch Intel mit XeSS FG gelingen. Es stellt sich nur die Frage, warum Intel die Technologie überhaupt heraus bringt? Denn so bringt diese primär Nach- und kaum einzigen praxisrelevanten Vorteil.
XeLL (Low Latency) im Ersteindruck
Ist XeSS Frame Generation aktiv, kommt automatisch auch XeLL (Low Latency) und damit das Gegenstück zu Nvidia Reflex und AMD Anti-Lag 2 zum Einsatz. XeLL wird in F1 24 nicht separat aufgeführt.
Latenzen sind für das Spielen mit Frame Generation essentiell, denn mit FG gibt es erstmals einen „Disconnect“ zwischen angezeigter und gefühlter Framerate.
ComputerBase führt die Latenzmessung für gewöhnlich mit Nvidia LDAT durch. LDAT, das die gesamte Latenz vom Steuerungsinput bis zur Ausgabe auf den Monitor messen kann, ist in F1 24 aufgrund der Art des Spieles aber nicht zu benutzen – denn es braucht einen sichtbaren Kontrastunterschied auf dem Monitor in Folge eines Inputs (klassisch: Mündungsfeuer).
Stattdessen setzt die Redaktion auf Intels „Display Latency“ mit Hilfe von PresentMon. Display Latency misst anders als LDAT nicht die gesamte „PC-Kette“, sondern laut Intel nur den Teil der Rendering-Pipeline innerhalb des PCs. Dieser Wert wird von einer Intel-API der Grafikkarte ausgegeben. Nvidia- und AMD-GPUs geben mittlerweile auch einen ähnlichen Wert aus, doch da völlig unklar ist, in wie weit diese Angaben überhaupt vergleichbar miteinander sind, verzichtet die Redaktionen auf ein direktes Gegeneinander und belässt es bei Messungen mit der Arc B580 und XeSS.
Die mit XeSS FG gemessenen Latenzen sind etwas fragwürdig – entweder das, oder XeSS FG erledigt in F1 24 einen richtig guten Job. Denn laut der ausgegebenen Display Latency fällt die Latenz trotz Frame Generation um 25 (ohne XeSS SR) und 17 Prozent (mit XeSS) besser aus als ohne FG. Das wäre ein richtig gutes Ergebnis, für gewöhnlich bleibt die Latenz bei Aktivierung von Frame Generation aber eher bestenfalls gleich.
Das gute Ergebnis ist also erstmal mit Vorsicht zu genießen, bevor es sich mit einer externen und von Software unabhängigen LDAT-Messung bestätigen lässt. Kommt es dann doch so, hätte Intel hier einen Vorteil gegenüber Nvidia und AMD. Abwarten.