Intel Arc B580 Limited Edition im Test: Preis-Leistung und Fazit

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Wolfgang Andermahr (+1)
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Die UVP und FPS/Leistung

Die Intel Arc B580 Limited Edition kommt in den USA für 249 US-Dollar UVP vor Steuern auf den Markt, einen Euro-UVP hat Intel wie zuletzt nicht genannt. Er dürfte erst zum Marktstart am 13. sichtbar werden, solange sich Händler an den UVP halten – was sie nicht müssen. Intel verspricht zu diesem Preis „best in class performance per dollar“.

Die Performance der Intel Arc B580
Die Performance der Intel Arc B580 (Bild: Intel)

Mit einem Wechselkurs von 1:1 umgerechnet und inklusive 19 Prozent Mehrwertsteuer ergeben sich 296 Euro. Doch ob Intel in Anbetracht des aktuell starken USD wirklich 299 Euro möglich machen wird respektive kann, bleibt abzuwarten. Erste Listungen der Custom-Designs haben Preise von 320 Euro angedeutet. Für die weitere Betrachtung hat die Redaktion für die Limited Edition vorerst 310 Euro „geschätzt“. Sobald der erste Marktpreis bekannt ist, wird diese Schätzung durch einen handfesten Wert ersetzt.

Die GeForce RTX 4060 gibt es aktuell ab 290 Euro, die Radeon RX 7600 ist ab 260 Euro, die Radeon RX 7600 XT mit 16 GB aber erst ab 340 Euro verfügbar.

Modell UVP 27. Januar 2025 UVP zum Marktstart Marktstart
GeForce RTX 4090 1.799 Euro 1.949 Euro 12. Oktober 2022
GeForce RTX 4080 1.329 Euro 1.469 Euro 16. November 2022
Radeon RX 7900 XTX 1.149 Euro 13. Dezember 2022
GeForce RTX 4080 Super 1.109 Euro 31. Januar 2024
Radeon RX 7900 XT 1.050 Euro 13. Dezember 2022
GeForce RTX 4070 Ti 899 Euro 4. Januar 2023
GeForce RTX 4070 Ti Super 889 Euro 24. Januar 2024
GeForce RTX 4070 Super 659 Euro 17. Januar 2024
GeForce RTX 4070 609 Euro 659 Euro 13. April 2023
Radeon RX 7900 GRE 609 Euro 27. Februar 2024
Radeon RX 7800 XT 549 Euro 6. September 2023
GeForce RTX 4060 Ti 16 GB FE 549 Euro Juli 2023
Radeon RX 7700 XT 459 Euro 489 Euro 6. September 2023
GeForce RTX 4060 Ti 8 GB 439 Euro 23. Mai 2023
Arc A770 419 Euro 12. Oktober 2022
Radeon RX 7600 XT 359 Euro 24. Januar 2024
Arc A750 349 Euro 12. Oktober 2022
GeForce RTX 4060 329 Euro 29. Juni 2023
Arc B580 310 Euro* 13. Dezember 2024
Radeon RX 7600 299 Euro 23. Mai 2023
* Schätzung auf Basis des US-UVP vor Steuern (249 USD)

Da abseits der Intel Arc B580 alle anderen Grafikkarten im Vergleich bereits einige Monate im Handel erhältlich sind, liegen die meisten Modelle im Handel unter der UVP. Das gilt es bei der Grafikkarten-Auswahl zu bedenken, der UVP spielt schlussendlich keine Rolle und ist nur ein theoretischer Wert.

Marktpreis (Stand 11.12.2024)
    • Radeon RX 7700 XT (12 GB)
      421
    • GeForce RTX 4060 Ti (8 GB)
      392
    • Arc A770 (16 GB)
      321
    • Arc B580 (12 GB)
      310
      Geschätzt!
    • GeForce RTX 4060 (8 GB)
      294
    • Radeon RX 7600 (8 GB)
      262
    • Arc A580 (8 GB)
      207
Einheit: Euro

Sollte die Intel Arc B580 über oder knapp um die 300 Euro kosten, hat sie es zum Start bezogen auf das Preis/Performance-Verhältnis gegen die direkte Konkurrenz schwer. In der Tat bietet die Grafikkarte in einigen Titeln, insbesondere dann, wenn 12 GB ausreichend, aber 8 GB der RTX 4060 oder RX 7600 zu wenig sind, „best in class performance per us-dollar“, aber im Parcours der Redaktion ist das im Durchschnitt eben nicht der Fall.

FPS/Euro (Stand 15.01.2025)
FPS/Euro (Stand 15.01.2025) – 1.920 × 1.080
020406080Bilder pro Sekunde (FPS) besser schlechter 7700 XT76004060 Ti4060A770A580B580 200263325388450Euro

Fazit

Die Intel Arc B580 „Battlemage“ macht einen weitaus besseren Eindruck zum Start als vor zwei Jahren die Vorgänger der „Alchemist“-Generation. Die erste Inkarnation der „B-Series“ kann eigentlich alles etwas besser als die Vorgänger: Performance, Spiele-Kompatibilität, Leistungsaufnahme, Lautstärke – alles macht einen Schritt nach vorne. Nun sollte man aber nicht überschwänglich werden, denn auch wenn alles zweifelsohne besser geworden ist, bedeutet besser in dem Fall längst nicht immer gut. Doch der Reihe nach.

Die Intel Arc B580 Limited Edition
Die Intel Arc B580 Limited Edition

Ein großer Sprung bei der Leistung

In Sachen Performance lässt die Xe2-Architektur und damit die Arc B580 die Vorgänger deutlich hinter sich. In den Full-HD-Benchmarks ist die neue Grafikkarte im neuen Parcours mit top-aktuellen Titeln selbst als die Intel Arc A770 satte 18 Prozent schneller, die Arc A580 als namentlicher Vorgänger wird um 39 Prozent geschlagen. Im alten Parcours wäre der Vorsprung sicherlich etwas kleiner gewesen, weil „Alchemist“ dort noch nicht so gelitten hat wie im neuen, aber so kann „Battlemage“ gleich beweisen, dass die 2. Gen zukunftssicherer ist. Vor allem macht es sich positiv bemerkbar, dass die neue GPU anders als die alte Garde keine „Totalausfälle“ mehr hat, je nach Titel kann der Sprung also auch schon einmal deutlich größer sein.

Damit schlägt die Arc B580 auch die Radeon RX 7600 um ein knappes Prozent, für die GeForce RTX 4060 reicht es in reinen Rasterizer-Titeln aber nicht. Diese ist weitere 6 Prozent schneller, sodass auch die GeForce RTX 3060 Ti und die Radeon RX 6700 XT noch ein Stück entfernt sind. Wird Raytracing aktiviert, reduziert sich der Vorsprung der Arc B580 12 GB zur Arc A770 16 GB etwas. Da in diesem Szenario aber ein 8 GB großer VRAM nicht immer ausreicht, profitiert die Arc B580 von ihren 12 GB und liefert nicht nur 24 Prozent mehr FPS als die Radeon RX 7600, sondern auch knappe 3 Prozent mehr als die GeForce RTX 4060 – auch wenn Nvidia nach wie vor die eigentlich stärkere RT-Hardware hat und es in Dragon Age: The Veilguard mit RT auf der B580 offensichtlich noch ein speicherbedingtes Problem gibt.

Das PCB der Intel Arc B580 Limited Edition (Referenzdesign)
Das PCB der Intel Arc B580 Limited Edition (Referenzdesign) (Bild: MyDrivers)

Fraglich ist aber ohnehin, in wie weit Raytracing mit der B580 in aktuellen Spielen praxisrelevant ist. Ja, der neue CB-Testparcours ist fordernd, doch nutzt die Redaktion auch in Full HD fast durchweg Upsampling in der Quality-Stufe; auf mehr als durchschnittlich 42 FPS kommt die Arc B580 bei aktiviertem Raytracing dennoch nicht. Ohne die Strahlen sind es immerhin rund 57 FPS.

Die Zielauflösung ist Full HD (mit Upscaling)

Damit ist dann auch klar, dass die Arc B580 eine Full-HD-Grafikkarte ist, für ausreichend FPS in den WQHD-Benchmarks müssten oft deutlich die Grafikdetails reduziert werden. Das ist in so fern etwas schade, als dass die Grafikkarte mit ihren 12 GB VRAM per se gut dafür geeignet wäre. Das zeigen auch die Benchmarks, in denen die Arc B580 dann auch ohne Raytracing das Ruder gegenüber der GeForce RTX 4060 übernimmt – nur eben auf einem sehr geringen FPS-Niveau.

Fortschritte bei Leistungsaufnahme und Effizienz

In Sachen Leistungsaufnahme macht die Arc B580 in allen Idle-Szenarien gegenüber den Vorgängern einen Sprung nach vorne, auf dem Windows-Desktop benötigt die Grafikkarte aber „out of the box“ nach wie vor viel zu viel elektrische Leistung. Um das zu ändern muss nach wie vor ASPM im BIOS konfiguriert und in Windows der Energiesparplan angepasst werden (Details).

Unter Spielelast benötigt die 190-Watt-TDP-Grafikkarte je nach Auflösung zwischen 151 sowie 188 Watt, was eine erstaunlich große Schwankung ist, die es bei GeForce- und Radeon-Modellen nicht gibt. Die in WQHD erzielten 165 Watt sind auch deutlich mehr als die GeForce RTX 4060, die auf 127 Watt im selben Fertigungsprozess kommt, während die Radeon RX 7600 mit der älteren Fertigung auf 160 Watt kommt. Gegenüber Alchemist ist der Sprung in der Effizienz dennoch enorm: Viel mehr Leistung bei (viel) weniger Verbrauch bedeutet eine ganz neue Effizienzklasse.

Es gibt sie noch: Softwareprobleme

Auch Battlemage hat zum Start der Arc B580 nach wie vor mit mehr Problemen als die Konkurrenz im selben Parcours zu kämpfen. Das Bild ist klar besser als noch vor zwei Jahren, aber es gab sie: Grafikfehler, Probleme beim Frame Pacing und auch Abstürze. Nvidia GeForce und AMD Radeon sind im Testparcours sorgenfreier im Umgang.

Intels neues XeSS 2 Frame Generation hat im Test dann einen guten Ersteindruck hinterlassen – wen auch in einem für Frame Generation einfachen Spiel. Sowohl die erzielten Frameraten als auch das Frame Pacing, die Latenzen und die Bildqualität sahen ordentlich aus, doch erst weitere Titel werden zeigen können, wie gut der neue Algorithmus wirklich ist. Überzeugen konnte das neue Treiber-Menü.

Die Limited Edition leise unter Last

Die Intel Arc B580 Limited Edition als Referenzkarte leidet ohne Anpassungen an BIOS und Windows etwas unter der Leistungsaufnahme auf dem Windows-Desktop, denn sie schafft es deshalb nicht, durchweg die Lüfter anzuhalten. Beim Spielen bleibt der 3D-Beschleuniger aber angenehm leise und und lässt für ein Einsteiger-Modell kaum Wünsche offen - erst recht nicht mit Blick auf das weniger als 800 Gramm leichte Design. Dass die Lüfter es nicht schaffen, die Drehzahl konstant zu halten, ist zwar ärgerlich, auf diesem Lautstärkeniveau aber kein immenses Problem.

Die Intel Arc B580 Limited Edition (Bild: Intel)

Arc, GeForce oder Radeon?

Ist die Arc B580 12 GB damit ein gutes Angebot für 249 US-Dollar vor Steuern respektive 300 oder knapp über 300 Euro inklusive Steuern? Jein. Aber das gilt letztendlich auch für die Konkurrenzangebote, in erster Linie Radeon RX 7600 8 GB und GeForce RTX 4060 8 GB, denn alle haben ihre Schwächen. Keine ist pauschal empfehlenswert, die Arc macht davon leider nicht die von vielen erhoffte klare Ausnahme.

Bei Intel ist das trotz immenser Verbesserungen weiterhin die Software-Seite, während AMD mit dem Treiber und Nvidia mit Treiber und dem erweiterten Ökosystem sowie der DLSS-Qualität in FHD auftrumpfen können. Der Nachteil der Konkurrenz liegt wiederum im nur 8 GB großen Speicher, der Ende 2024 immer häufiger als ohnehin schon in der jüngeren Vergangenheit zum Zurückschalten von Texturdetails zwingt, was mit mehr Speicher nicht notwendig wäre. Kunden können diese Einschränkung durch das Herabsetzen von Qualitätssettings sicherlich einfacher umschiffen als etwaige Software-Themen, aber bei Arc gibt es diese Einschränkung mit 12 GB eben nicht.

Wer bei AMD und Nvidia mehr Speicher will, findet sich bei AMD ab 350 Euro für eine Radeon RX 7600 XT wieder oder muss bei Nvidia für die GeForce RTX 4060 Ti 16 GB noch einmal 100 Euro mehr zahlen.

Für einige Auskenner wird allein der größere Speicher ein Argument für die Intel Arc B580 in diesem Preissegment sein, alle anderen wird Intel aber mit dem Preis überzeugen müssen, nicht auf eines der bekannten Pferde zu setzen und dafür notgedrungen dann doch deren 8-GB-Speicher in Kauf zu nehmen.

Welche Grafikkarte ist/wäre unter den genannten dein Favorit?
  • AMD Radeon RX 7600 8 GB (~260 Euro)
    3,2 %
  • AMD Radeon RX 7600 XT 16 GB (~340 Euro)
    13,9 %
  • AMD Radeon RX 7700 XT 12 GB (~420 Euro)
    19,7 %
  • Intel Arc B580 12 GB (~310 Euro)
    15,5 %
  • Nvidia GeForce RTX 4060 8 GB (~290 Euro)
    5,0 %
  • Nvidia GeForce RTX 4060 Ti 8 GB (~385 Euro)
    1,1 %
  • Nvidia GeForce RTX 4060 Ti 16 GB (~460 Euro)
    12,2 %
  • Eine noch größere/schnellere aktuelle, auch wenn sie mehr kostet
    29,3 %

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