Celinna schrieb:
ist schon richtig, die hatten viele andere Probleme, aber hier gings ja um das thema 1000Hz und unnötig, und nein isses eben nicht weil ich ja darauf hinwies wieso man bei LCD 1000Hz braucht um eben das auszugleichen die riesenschwäche die diese haben.
Das hat nichts mit LCD zu tun. Auf OLED hast du auch Unschärfe, einfach weil die Framerate zu gering ist und man durch das sample and hold Prinzip einen optischen Unschärfeffekt erzeugt.
Das ist einfach nur die Konsequenz daraus, dass man das Bild „nur“ 60, 120 oder 240 mal pro Sekunde wechselt bzw. dass jedes Bild 16, 8 oder 4 ms lang zu sehen ist. Je länger die Anzeigezeit, desto mehr Unschärfe entsteht im Auge, wenn du einen Bewegungsablauf auf dem Display mit dem Auge verfolgst. Da können die Schaltzeiten noch so perfekt sein (OLED), je länger ein Frame angezeigt wird, was sich eben aus der Framerate oder Bildwiederholrate automatisch ergibt, desto unschärfer wird ein Bewegungsablauf für das Auge.
Dass CRT bei der Bewegtbildschärfe einen Vorteil hatte lag nur daran, dass er flimmerte. CRTs nutzen nur einen Elektronenstrahl, der eine Phosphorschicht Zeile für Zeile zum leuchten bringt und sobald das Bild einmal abgetatstet wurde eine Austastphase hat in der das bild komplett schwarz ist, ehe dann wieder von oben nach unten das nächste Bild zeile für Zeile abgetastet wird.
Durch diese Schwarzphase verkürzt sich die effektive Anzeigezeit eines Bildes sehr deutlich. Man könnte also bei 60 FPS das Bild nur 1 ms lang anzeigen und die restlichen 15ms nur schwarzbild und man würde die Bewegtbildschärfe erreichen, die man bei 1000 Hz (=1 ms Anzeigezeit pro Bild) mit dem sample and hold prinzip erreicht.
Der Nachteil ist nur, dass 60 natürlich auch auf einem CRT nicht flüssiger sind als auf einem LCD oder OLED. Nur die Bewegtbildschärfe ist besser. Das heißt also rein im Bezug auf ruckelfreiheit würde man auch auf einem CRT trotzdem recht hohe frameraten von sagen wir mal bis zu 200 FPS brauchen, damit das Bild perfekt flüssig wird.
Der eigentliche Nachteil beim CRT ist aber das flimmern. Durch die austastphase ist das Bild nach jedem Bildwechsel eben komplett schwarz und leuchtet danach wieder. Das flimmern erzeugt eine sehr hohe Belastung für den Nutzer und kann zu Kopfschmerzen führen, weswegen man sowas heutzutage einfach nicht mehr will.
Im Endeffekt macht sich der CRT einfach nur einen optischen Trick zu nutze, um durch eine Verkürzung der Anzeigezeit eines Bildes (durch eine entsprechend lange schwarzphase) eine höhere Bewegtbildschärfe zu erreichen. Klar damals war das technisch bedingt durch CRT so und ging eh nicht anders. Das hat man sich nicht ausgesucht. Aber würde man es sich aussuchen können, dann muss man eben ganz klar sagen, dass man sich die höhere Bewegtbildschärfe eben nur durch störendes Flimmern erkaufen kann. Daher würde ich nicht sagen, dass CRT Technik besser war und moderne Technik ein Rückschritt ist. Nein, man hat einfach das Anzeigeprinzip gewechselt und wurde, nachdem man das Flimmern los geworden war eben mit der Realität konfrontiert, dass 60 oder 100 Hz eigentlich viel zu wenig sind, wenn man nicht durch den flimmertrick die Anzeigezeiten eines Bildes minimieren kann…
Das ganze ist also ganz grundlegend ein rein Optisches oder Physikalisches Problem des jeweiligen Anzeigeprinzips, das du völlig unabhägig der Technik hast. Wenn du ein Bild 16 ms lang bzw. „zu“ lange anzeigst, da wird das eben immer umscharf sein. Sowohl mit heutiger Technik als auch mit Technik die 100 Jahre in der Zukunft liegt.
Die Anzeigezeiten müssen eben verkürzt werden und das geht flimmerfrei selbst in der Theorie nur mit entsprechend hohen Bildwiederholraten von 1000+ Hz.