Hallo zusammen,
habe mir im September 2022 auch eine XFX 6900XT Merc Zero gegönnt weil meine alte Gigabyte 7970 urplötzlich dem Dienst quittierte.
Anfangs waren die Temperaturen der neuen Karte bei 1080P durchaus akzeptabel.
Nachdem ich mich dann im Januar 2023 dazu entschlossen habe den Rest meines System nach 13 Jahren gegen neue Hardware auszutauschen musste ich schnell feststellen das die Temperaturen der Karte immer weiter nach oben gingen. Zum Teil ca. 70°C GPU und 95°C-100°C am GPU Hotspot.
Bin dann bei meiner Suche nach Abhilfe hier über den Thread gestolpert.
An dieser Stelle danke an alle die Ihre Erfahrungen hier geteilt haben.
Temperaturen vor dem Umbau.
Eigentlich wollte ich meine Karte komplett mit Gelid GP-Ultimate 15W/mK austauschen.
Habe mir bei Amazon die Pads in 1mm, 1.5mm und 2mm bestellt. Leider haben die es nur geschafft die 1.5mm zu liefern, obwohl zum Zeitpunkt der Bestellung alle 3 Stärken verfügbar waren.
Also bin ich dann auf Alphacool Apex 11W/mK in 1mm und Alphacool Core 9W/mK in 2mm ausgewichen.
Vom Härtegrad bewegten sich alle 3 in etwa der Region.
Alle von Euch beschriebenen Umbauten erfolgten mit "normaler Wärmeleitpaste", was schon zu einer beachtlichen Verbesserung der Temperaturen führte. Irgendwie hatte ich mír dann in den Kopf gesetzt das ganze noch einen Schritt weiter zu führen und auf Flüssigmetall zu setzen.
Hier habe ich mich für die Thermal Grizzly Conductonaut entschieden.
Am 4.6.2023 habe ich dann den Umbau in Angriff genommen. Mit etwas mulmigen Gefühl fing ich an die 1100.-€ Karte welche immerhin noch 1.5 Jahre Garantie hat zu zerlegen. Nachdem ich die Backplate vorsichtig entfernt hatte, fragte ich mich was man hier für billige Sch...pads verbaut hat. Nich eins ließ sich vernünftig entfernen. Alles sehr sehr bröselig.
Als nächstes bewegte ich die Karte vorsichtig hin und her damit diese sich vom Kühlblock löste. Die ab Werk sehr sehr großzügig aufgetragene Wärmeleitpaste war von der Konsistenz her auch eher flüssig.
Wie man auf dem Bild gut sehen kann, haben bei meiner Karte die Spulen ebenfalls kaum bis kein Kontakt zu den Pads gehabt.
Als nächstes hieß es alles mit Fusselfreien Wattestäbchen und 99.9% Isopropanol reinigen.
Da dies nun auch mein erstes mal mit Flüssigmetal war und ich auf nummer sicher gehen wollte, trug ich TG-Shield auf die ganzen SMD-Bausteine rund um den Chip auf um Kurzschlüsse zu vermeiden.
Während der Lack nun ein halbe Stunde trocknete, fing ich an die Pads zurecht zu schneiden und auf dem Kühlblock aufzubringen.
Als nächstes war dann das auftragen des Flüssigmetalls an der Reihe. Da ich wie oben erwähnt absolut keine Erfahrungen mit dieser Materie hatte, habe ich mir etliche Videos diesbezüglich angeschaut und die Kernaussage in diesen war überwiegend - weniger ist mehr. Also versuchte ich ganz vorsichtig einen Stecknadelkopf großen Tropfen aufzubringen. Aus Stecknadelkopf wurde dann recht plötzlich Erbsengroß.
Zum Glück läßt sich das Metall auch wieder in die Spritze zurückziehen. Dann begann ich mit den Mitgelieferten Wattestäbchen das Metall auf dem Chip zu verteilen.
Ein kleiner Moment der Unachtsamkeit und mir rutsche das Stäbchen aus der Hand und fiel auf das PCB der Karte. Kurze Panikattacke....... Lupe auspacken und PCB untersuchen. Dieses Metall ist schon ein fieses Zeug.... Ein bischen war auf das Board gelangt, was sich aber mit Wattestäbchen und Alkhol wieder entfernen ließ.
Dann noch wie aus den Videos gelernt ein bischen Metall auf dem Wasserblock verstreichen und die Karte wieder zusammenschrauben.
Nachdem alles wieder zusammengeschraubt, Karte wieder im Rechner und Kreislauf befüllt war, war die Spannung kaum noch zu ertragen. Also Finger Kreuzen und Rechner starten......
Kurze Zeit später, aufatmen sie gibt noch ein Bild aus.
Jetzt wollte ich aber wissen was das ganze gebracht hat, also Furmark starten und.......
WTF GPU geht Richtung 68°C und Hotspot so ca 75°-80°........
Das war sehr frustrierend. Also habe ich das ganze erstmal für 3 Wochen so belassen, weil ich keine Lust hatte schon wieder alles zu zerlegen.
Heute 3 Wochen später und unerträglichen Außentemperaturen hat mich dann der Ehrgeiz gepackt und ich dachte das kann alles nicht richtig sein mit den Temps.
Also habe ich heute noch einmal eine Bastelstunde eingelegt und etwas mehr Flüssigemetall aufgetragen.
Das Zerlegen der Karte ging mit den neuen Padas wesentlich einfacher. Nur eins der Rampads ist dabei zerissen. Da ich aber noch ausreichend vom 1.5mm Pad da hatte war das kein Problem.
Und siehe da, nachdem alles wieder zusammengebaut war und Furmark nur noch ca 40°C GPU und ca. 60°C Hotspot zeigte, legte ich einen Zweistündigen Test mit BF2042 hin.
Raumtemperatur lag bei 29°C. Nach 2 Stunden zocken die Wassertemperatur bei 36.8°C. Und nun alle hinsetzen, anschnallen und das Rauchen einstellen.
(Achtet nicht auf die CPU Maxtemp., ich warte das Der8auer endlich seinen Mycro Direct Die Kühler released.)
Für die Temperaturbedingungen die heute vorherschen bin ich absolut zufrieden. Es hat sich gelohnt alles noch einmal zu zerlegen.