Notiz 6G: LG forscht mit Universität am 5G-Nachfolger

Hayda Ministral schrieb:
5G auf 1000 Basisstationen oder 5G auf 1000 neuen Basisstationen? Fünf Buchstaben, aber ein gewaltiger Unterschied.

PS: Auch Autobahnen führen mitunter durch ländlliche Gebiete.
Neue Standorte wurden nicht gefordert von der Bundesnetzagentur, bedeutet aber nicht dass die Sache dadurch einfacher wird,
denn zumindest für das 3,5 GHz Band werden neue Antennen fällig, auch an bereits bestehenden Standorten; die vorhandenen sind nicht für diesen Frequenzbereich ausgelegt.
Und falls noch keine Antennen für den 2 GHz Bereich an bestimmten Standorten vorhanden sind gilt das Selbe: Neue Antennen.
Und bei vielen Standorten wird eine stärkere Anbindung an das Datennetz erforderlich sein, welche dann minimum die erforderlichen zusätzlichen 300 Mbit/s für 5G bereitstellen kann.
Dürfte für viele Standorte darauf hinauslaufen dass diese mit min. 1 Gbit/s ans Datennetz angebunden werden müssen... was entweder bedeutet: Diese müssen direkt per Glasfaser versorgt werden oder neue Richtfunkstrecken müssen aufgebaut werden.

Die Basisstationen für 5G werden neu sein, was nicht neu sein muss das sind die Masten.
Ergänzung ()

brainDotExe schrieb:
Nicht ganz richtig.
Die Auflage sagt bis Ende 2022:
• 1.000 „5G-Basisstationen“ in Betrieb zu nehmen
• 500 Basisstationen mit mindestens 100 Mbit/s in „weißen Flecken“ in Betrieb zu nehmen.

Auf Punktt 1 trifft meinem Verständnis nach auch die Nachrüstung von vorhandenen Standorten zu.
Außerdem ist dieser Punkt nicht auf ländliche Gebiete beschränkt, auch wird keine Frequenz vorgeschrieben.
Ok, ich habe das aus meiner Erinnerung widergegeben, somit war das nur teilweise korrekt.

brainDotExe schrieb:
Punkt 2 ist technologieneutral, kann also auch mit LTE und frequenzneutral erfolgen.
Zumindest das 3,5 GHz Band wird ausschliesslich für 5G genutzt werden, ganz einfach weil bislang keine LTE Technik für dieses Frequenzband verfügbar ist.
Im 2 GHz Band steht es den Netzbetreibern frei 4G oder 5G zu nutzen, solange diese die Versorgungsauflagen erfüllen.

Was mir bislang unklar ist ob der Mobilfunk-Neueinsteiger 1&1 als Netzbetreiber in ländlichen Gebieten selber ausbauen muss oder ob das Roamingabkommen ausreicht um die Versorgungsverpflichtungen zu erfüllen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Technologien werden halt nicht spontan entwickelt. Standards erst recht nicht.
So richtig mitkriegen tun die meisten Menschen erst was von Technologien, wenn sie 1-2 Jahre vor dem rollout stehen. Das ist aber natürlich nur das Ende eines sehr langen Prozesses. Einer, den man da bei LG bzw. Südkorea jetzt symbolisch bzw. offiziell begonnen hat.

Daran ist nichts außergewöhnlich und hat gar nichts damit zu tun, wie weit 5G jetzt gerade irgendwo verbreitet ist.
NIST z.B. hat schon angefangen, den Prozess der Standardisierung von quantencomputer-sicheren Verfahren einzuleiten, obwohl (ja wirklich) entsprechende Quantencomputer noch lange nicht aus der 'early-research' phase raus sind.
 
WinnieW2 schrieb:
Zumindest das 3,5 GHz Band wird ausschliesslich für 5G genutzt werden,
...
Im 2 GHz Band steht es den Netzbetreibern frei 4G oder 5G zu nutzen, solange diese die Versorgungsauflagen erfüllen.
Darauf wollte ich nicht hinaus.
Sondern darauf, dass diese Auflage (Punkt 2) auch mit LTE oder 5G mit 700, 800 und 900MHz und Carrier Aggregation abgedeckt werden kann.

Diese Auflagen sind nicht an die Frequenzen gebunden, welche versteigert werden.
 
brainDotExe schrieb:
...diese Auflage (Punkt 2) auch mit LTE oder 5G mit 700, 800 und 900MHz und Carrier Aggregation abgedeckt werden kann.
Ja, das schon, aber die 2x 20 MHz (700 + 800 MHz) sind für die geforderten 100 MBit/s pro Antennensektor schon ziemlich knapp, v.a. wenn diese Datenraten auch garantiert sein sollen,
dazu kommt dass Vodafone u. O2 wohl keine 900 MHz Frequenzen für 4G oder 5G nutzen werden weil diese bereits für GSM u. NB-IoT verplant sind. (Die Telekom stehen 2x 5 MHz mehr im 900 MHz Band zur Verfügung.)
 
@WinnieW2
Mit den 10 MHz im 800MHz Band sind schon 75Mbit/s möglich.
Da reichen 5MHz im 900MHz Band aus um auf die 100Mbit/s zu kommen.
Dem Enduser irgendetwas garantiert werden muss da gar nichts, die Auflage ist erfüllt wenn die Kapazität des Sektors 100Mbit/s erreicht hat.
 
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brainDotExe schrieb:
@WinnieW2
Mit den 10 MHz im 800MHz Band sind schon 75Mbit/s möglich.
Theoretisch reichen auch die 10 MHz im 800 MHz Band um auf 100 MBit/s zu kommen.
Dazu bedarf es einer Umstellung von 2x2 MIMO auf 4x4 MIMO.

Die kniffligere Vorgabe sind die maximalen 10 Millisekunden Latenz bei der Versorgung von Bundesautobahnen und Bundesstraßen mit Mobilfunk.
Das erfordert andere Sendeparameter als bislang üblich.

brainDotExe schrieb:
Dem Enduser irgendetwas garantiert werden muss da gar nichts, die Auflage ist erfüllt wenn die Kapazität des Sektors 100Mbit/s erreicht hat.
Tja, wenn die Vorgaben nur theoretisch erfüllt sein müssen ist der Aufwand natürlich einfacher als wenn die Vorgaben auch praktisch erfüllt sein müssen.
 
WinnieW2 schrieb:
Theoretisch reichen auch die 10 MHz im 800 MHz Band um auf 100 MBit/s zu kommen.
Dazu bedarf es einer Umstellung von 2x2 MIMO auf 4x4 MIMO.
Auch damit wäre die Auflage erfüllt, wäre aber bei LTE ziemlich nutzlos, da es so gut wie keine Endgeräte mit 4x4 MIMO gibt.
Dann doch lieber 5G mit 4x4 MU-MIMO auf 800MHz.

WinnieW2 schrieb:
Die kniffligere Vorgabe sind die maximalen 10 Millisekunden Latenz bei der Versorgung von Bundesautobahnen und Bundesstraßen mit Mobilfunk.
Das erfordert andere Sendeparameter als bislang üblich.
Das sollte auch mit LTE machbar sein:
http://wirelessone.news/10-r/1007-lte-latency-today-9-ms-down-to-2-ms-2019

Es ist immerhin nur die Latenz vom Funkzelle<->Endgerät gemeint.
 
brainDotExe schrieb:
Auch damit wäre die Auflage erfüllt, wäre aber bei LTE ziemlich nutzlos, da es so gut wie keine Endgeräte mit 4x4 MIMO gibt.
Die Versorgungs-Auflage gilt für die Basisstationen, nicht für die Endgeräte.

brainDotExe schrieb:
Das sollte auch mit LTE machbar sein:
http://wirelessone.news/10-r/1007-lte-latency-today-9-ms-down-to-2-ms-2019

Es ist immerhin nur die Latenz vom Funkzelle<->Endgerät gemeint.
Die Frage ist allerdings ob das die bereits vorhandenen Basisstationen unterstützen u. ein Software-Update dafür ausreicht oder ob dafür Hardware an den einzelnen Standorten ausgetauscht werden muss.
 
brainDotExe schrieb:
Auch damit wäre die Auflage erfüllt, wäre aber bei LTE ziemlich nutzlos, da es so gut wie keine Endgeräte mit 4x4 MIMO gibt.
Dann doch lieber 5G mit 4x4 MU-MIMO auf 800MHz.

Weil es mehr 5G Endgeräte mit 4x4 MU-MIMO auf 800 MHz gibt? <scnr>

@WinnieW2: Soweit ich das verstanden habe sollte doch mit RAN die Signalverarbeitung unabhängig vom Protokollstandard passieren. Es wäre demnach eine Frage von Software-Updates, nicht mehr von Hardware.

Wobei ich die verlinkte Seite kritisch sehe. Auf den ersten Blick beeindruckende News, beim zweiten und dritten Blick fällt auf dass einige wenige Informationen immer wieder mal vorgeholt und in Nebensätzen eingebaut werden als wären sie das heißeste seit sliced bread. Ein Blender, scheint mir, und dazu noch einer der sehr motiviert bestimmte Botschaften an den Leser bringen will.
 
Hayda Ministral schrieb:
Weil es mehr 5G Endgeräte mit 4x4 MU-MIMO auf 800 MHz gibt? <scnr>
Nein, weil es bei LTE keinen praktischen Nutzen bringen würde.
Bei 5G mit MU-MIMO können aber 2 Endgerät mit 2x2 MIMO gleichzeitig bedient werden.
 
Ich meine das so:
Der Großteil der Endgeräte (Smartphones) unterstützt, bedingt durch die Größe, maximal 2x2 MIMO.
Bei einer 4G Basisstation mit 4x4 MIMO würden also 2 der 4 Datenkanäle/Antennen so gut wie immer ungenutzt bleiben. Praktisch würde von der Zellkapazität immer nur die Hälfte genutzt.

Bei 5G mit MU-MIMO können diese 2 ungenutzten Datenkanäle/Antennen gleichzeitig einen anderen Client bedienen.
Die Zellkapazität wird also komplett genutzt.
Also quasi eine 2x(2x2 MIMO) Basisstation.
 
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brainDotExe schrieb:
Ich meine das so:
Der Großteil der Endgeräte (Smartphones) unterstützt, bedingt durch die Größe, maximal 2x2 MIMO.
Bei einer 4G Basisstation mit 4x4 MIMO würden also 2 der 4 Datenkanäle/Antennen so gut wie immer ungenutzt bleiben. Praktisch würde von der Zellkapazität immer nur die Hälfte genutzt.
Das ist im Prinzip richtig, aber die offizielle Vorgabe ist nunmal dass die Basisstation 100 Mbit/s bereitstellen kann, nicht dass man pro Endgerät 100 Mbit/s nutzen kann.
Ein kleiner aber feiner Unterschied.

Ich denke allerdings dass die 100 Mbit/s mittels Bündelung der 700 u. 800 MHz oder 800 u. 1800 MHz Frequenzen bereitgestellt wird.
Bis Ende 2022 bleiben ja noch knapp 3 Jahre, da können Standorte an den Autobahnen um das 700 MHz oder 1800 MHz Band erweitert werden.

brainDotExe schrieb:
Bei 5G mit MU-MIMO können diese 2 ungenutzten Datenkanäle/Antennen gleichzeitig einen anderen Client bedienen.
Bei 5G ist auch 8x8 MU-MIMO möglich, aber die erforderlichen Antennen brauchen dann schon eine Menge Platz am Masten, zumindest bei Frequenzen < 1 GHz, u. die Installationskosten steigen entsprechend.

MU-MIMO ist im LTE Standard enthalten, aber optional, bedeutet die Hersteller müssen es nicht (in den Geräten) implementieren.
 
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