80plus Platin Netzteile?

Wusch

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Ich lese in den letzten Wochen wieder verstärkt in Hardwareforen zu Gehäusen, vorallem aber Netzteilen. Bei meiner Arbeit, wo ich gerade sitze, ist zur Zeit nicht viel los und ich habe eben Zeit, zu lesen. Ich habe von 80plus platin Netzteilen gelesen. Nun meine Frage: Wird da nicht langsam etwas übertrieben? Und überhaupt: Ich habe bei K & M nachgesehen, bei Hardwareversand, bei Mindfactory und ein paar weiteren Online-Shops. Ich habe nirgendwo Platin-Netzteile gefunden, die gekauft werden können. Aber Werbung dafür habe ich schon gefunden. Weiß jemand, ob es schon Platin-Netzteile im Markt gibt?
 
Soweit ich weiß verwendet man 80 Plus Platin-Netzteile nur in Servern, da diese ständig laufen und man so doch einiges an Strom sparen kannauf Dauer. Allerdings sind solche Netzteile noch sehr teuer und bisher gibt es sie auch noch kaum bis gar nicht für den normalen Kunden zu kaufen (jedenfalls habe ich noch keine gesehen in einem Online-Shop).
 
Neben gerade einmal einem Netzteil scheint es keine weiteren entsprechenden 80plus-Platinum-Netzteile dieser Klasse zu gaben. Und ja, man kann es auch übertreiben mit der Effizienz ...

Hocheffizienze Netzteile (d. h. übermäßig teure) rentieren sich sowieso vielleicht gerade einmal in Serverumgebungen nach einigen Jahren.
 
Danke für die Antworten. Nun habe ich noch eine Frage. Ich möchte mal ein Beispiel von mir bzw. meiner offensichtlichen Dummheit von vor zwei Jahren nehmen. Vor zwei Jahren habe ich mir ein Netzteil gekauft (mit dem ich soweit auch zufrieden bin). Aber, ich hatte kaum Ahnung und dachte 80plus ist gut und soviel Watt, wie möglich wäre auch gut. Mit Letzterem habe ich gemerkt, dass ich wohl eine falsche Meinung hatte. Kann man es ungefähr so rechnen: Ich habe mir, wie gesagt, völlig dummer Weise, ein 850W Netzteil mit 80plus gekauft. Also sollte das Netzteil bei voller Auslastung einen Wirkungsgrad von ungefähr 80% haben. Heißt das: 850W X 80% = 680W? Also könnte ein solches Netzteil maximal 680W zur Verfügung stellen? Mein Rechner zieht unter Last kaum mehr, als 200W. Schön, ohnehin habe ich selber festgestellt, dass ich beim Netzteilkauf viel zu hoch dimensioniert habe. Gelächter diesbezüglich sind also nicht mehr notwendig. Ich möchte nur wissen, ob ich das mit dem Wirkungsgrad jetzt einigermassen richtig verstanden habe.
 
@SirGrabbe: Im 230V-Bereich gibt es sogar 28 Platin-Netzteile.
 
Du hast es nicht richtig verstanden :D

Ein gutes Netzteil liefert das was draufsteht, in deinem Fall 850W, zieht bei Vollast und 80% Effizienz aber 1020W aus der Steckdose ...
 
Nein, ein Netzteil, das mit 850 Watt beschriftet ist, kann auch seine volle Wattzahl liefern (Billig-Netzteile außen vor gelassen).

Deine Rechnung ist falsch. Richtig würde sie lauten:
850 / 0,8 = 1062,5 [Watt, die du bei voller Auslastung an der Steckdose messen würdest].
 
@Bacatiti: Oha, falsche Sektion, in der Tat hast du Recht! Aber nur wenige 'echte' Consumer-Teile dabei, egal.

@Topic: Ich habt ja quasi beide Recht, nur hat Kausalat die Rechnung richtig, weiß nicht, was der Erzbaron da ausgerechnet hat...

Fakt ist: Wenn (bei nem Marken NT) 850W draufsteht kann man die auf der Rechnerseite auch bekommen.
 
Das ist aber nicht so witzig. Ich habe gelesen, ich denke, das war bei Wiki, dass Hersteller verpflichtet sind, die Leistung anzugeben, die ein Gerät, egal, ob Netzteil oder Staubsauger, Bohrmaschine oder sonstwas, die das jeweilige Gerät maximal aus der Steckdose ziehen kann. Deshalb dachte ich nun, dass eben auf Netzteilen die Wattangabe steht, die das Netzteil ziehen kann und wollte mit dem Wirkungsgrad deshalb ausrechnen, wieviel das Netzteil zur Verfügung stellen kann. Jetzt wird hier anders gerechnet. Woher soll ich denn wissen, bei welchem Netzteil oder bei welchem Netzteilhersteller ich wie rechnen muss?
Ergänzung ()

Jetzt habe ich mir noch eine Theorie gebastelt. Die Differenz zwischen Eingangsleistung und Ausgangsleistung nennt sich Verlustenergie, wie ich gelesen habe. Die Verlustenergie entsteht zum größten durch Wärme. Heißt das etwa: Wenn ich meinen Rechner am Nordpol in Eiskälte betreibe, kann das Netzteil mehr Leistung zur Verfügung stellen? Ich sehe schon, ich hätte nicht soviel lesen sollen. Ziemlich verwirrend, das ganze.
 
Wusch schrieb:
Ich habe gelesen, [...] dass Hersteller verpflichtet sind, die Leistung anzugeben, die ein Gerät [...] maximal aus der Steckdose ziehen kann.

Das ist meines Wissens nur bei Geräten der Fall, die der Benutzer nicht technisch modifizieren kann (oder sollte) (also z. B. Staubsauger, Backöfen, Kühlschränke, Fernseher etc.). Bei "Baustein"-Geräten wie Netzteilen ist eine Maximalangabe ja kaum machbar, denn die Leistungsaufnahme wird vorwiegend durch die angeschlossenen (Kleinstrom-)Verbraucher bestimmt (Notebook, Camping-Fernseher ;); Computerhardware).

Wusch schrieb:
Woher soll ich denn wissen, bei welchem Netzteil oder bei welchem Netzteilhersteller ich wie rechnen muss?

Bei Netzteilen (s. o.) muss man sich die maximale Leistungsaufnahme selbst ausrechnen, egal bei welchem Hersteller.

Wusch schrieb:
Wenn ich meinen Rechner am Nordpol in Eiskälte betreibe, kann das Netzteil mehr Leistung zur Verfügung stellen?

"Jein". Da in Schaltnetzteilen Halbleiter verbaut werden, die je nach Eigentemperatur unterschiedlich hohe Ströme vertragen, könnte sich die lieferbare Leistung eines Netzteils im Tiefkühlfach/Nordpol ;) marginal erhöhen, allerdings in keinem sonderlich großen Umfang. Da sind andere Bauteile im Netzteil der limitierende Faktor.
 
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Wusch schrieb:
...die Leistung anzugeben, die ein Gerät, egal, ob Netzteil oder Staubsauger, Bohrmaschine oder sonstwas, die das jeweilige Gerät maximal aus der Steckdose ziehen kann...

Das Stimmt auch, undzwar für alle Endgeräte, die Du so im Laden kaufen kannst, wie z.B. die Bohrmaschine.
Um beim Beispiel zu bleiben, hast du bei dieser nämlich nicht die leiseste Ahnung davon, wie viel von elektrisch aufgenommenen Leistung auch mechansich an der Welle vorne ankommt...

Ein Netzteil ist allerdings eine Komponente, die man alleine nicht betreiben kann, der Wirkungsgrad hängt ja, wie du evtl schon weißt, von der Auslastung ab und kann deshalb immer nur für ein bestimmtes Lastszenario angegeben werden.

Wusch schrieb:
Ergänzung ()

Jetzt habe ich mir noch eine Theorie gebastelt. Die Differenz zwischen Eingangsleistung und Ausgangsleistung nennt sich Verlustenergie, wie ich gelesen habe. Die Verlustenergie entsteht zum größten durch Wärme. Heißt das etwa: Wenn ich meinen Rechner am Nordpol in Eiskälte betreibe, kann das Netzteil mehr Leistung zur Verfügung stellen? Ich sehe schon, ich hätte nicht soviel lesen sollen. Ziemlich verwirrend, das ganze.

Etwas grob gesagt: Nein, die Verlustleistung entsteht so oder so bei gleichem Lastszenario. Diese würde bei einer niedrigeren Temperatur nur bedeutend besser abgeführt werden können.

Nicht weiterlesen, wenn du nicht weiter verwirt werden willst:
In der Realität lässt sich dadurch aber tatsächlich der Wirkungsgrad verbessern, da sich die elektrischen Widerstandswerte von Halbleitern bei niedrigerer Umgebungstemperetur verringern. Aber das sollte sich nicht so sehr auswriken...

;)

*edit:*
Da sind wir schon zwei. Finde die andere Erklärung auch sehr gut... ;)
 
Vor allem vernachlässigt diese theorie den Fakt, dass die vom Netzteil abgegebene Leistung an andere Stelle (noch mehr Spannungswandler, Verbrauchskomponenten wie CPU und Grafikkarte, ...) wieder zu einem hohen Teil in Wärme umgewandelt wird. Mit sehr viel mehr Verlust als im Netzteil übrigens :)

Glühlampen werden heiß, Prozessoren auch - der Grund ist beides mal der gleiche: Wandlungsverluste. Darum benötigen PCs Kühlung. Zwischen Steckdose und dem Bild im Auge als Ausgabe des Bildschirms entsteht an jedem Bauteil dazwischen Verlust!

Bei einem Privat-PC kann man das zumindest im Winter etwas mit der Heizung aufrechnen - In Serverräumen bedarf es noch mehr Energie für die Klimatisierung um die Wärme wieder los zu werden, auch im tiefsten Winter, daher ist Effizienz hier ein noch viel größeres Schlagwort und das eben nicht nur beim Netzteil!
 
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