viele richtige Ansätze, keiner vernünftig zu Ende gedacht...
der eigentliche Punkt ist doch, dass der Basstreiber in einer LS-Box bis runter zu seiner Resonanzfrequenz betreiben wird (alle anderen Chassis koppelt man üblicherweise mindestens eine Oktave vorher aus). In diesem Bereich wird der LS aber immer wieder zu einem Generator!
Obwohl die vom Verstärker angelegte Spannung wieder sinkt, hat die Membran soviel Schwung aufgenommen, dass sie über das Ziel hinaus schießt. Die Spule wird in diesem Fall im Magnetfeld zum Dynamo und wirkt der Spannung vom Verstärker entgegen!
Je niederohmiger der Verstärker selber und die Leitungen bis zum LS sind, desto besser kann er entgegen wirken und den Strom einprägen, der die Membran zum Stillstand bringt (bzw. umdrehen lässt). Obwohl hier die (gemessene) Impedanz am höchsten ist, können extrem hohe (Blind) Ströme auftreten. Dabei wird noch nichtmal viel Leistung verbraten, weil Strom und Spannung nicht in Phase sind!
Ich hatte einen Yamaha AX-1 (6*180W) und habe an den einen 2*60W Stereo Verstärker als Endstufe angeschlossen. Der Stereo-Amp (TAG McLaren 60i) konnte locker 30A (kurzzeitig) stemmen. Da hört man einen Unterschied, auch bei moderaten Lautstärken!
Soviel zur "Toaster-Theorie"...
Von daher ist der Widerstand der LS Leitungen alles andere als unwichtig!
ABER:
man muss das alles in einem vernünftigen Zusammenhang sehen!
1) der rein ohmsche Anteil des Widerstands der Spule im Tiefpass Zweig der Weiche vor dem Bass Chassis liegt bei vielen einfachen LS schon über 1Ohm, da machen 0,01 oder 0,02 Ohm vom Kabel nix mehr aus!
2) der Verstärker ist nunmal keine ideale (gesteuerte) Spannungsquelle mit Null Ohm, sondern hat typischerweise einen Dämpfungsfaktor von ca. 100 (normales, ordentliches Gerät). D.h. bei einem für 4Ohm LS ausgelegten Verstärker beträgt die Ausgangsimpedanz schon 0,08Ohm.
Ob jetzt die Induktivität und/oder Kapazität des Kabels noch eine Rolle spielen, darüber sollen sich die Goldohren streiten...
Soviel zur Theorie, in der Praxis sehe ich das so:
ich habe Stereo-LS für 10.000€ (Audio Physik Avanti) an einem Yamaha Z11 für 5500€. Das habe ich mit 500€ van den Hul Magnum Hybrid Strippen verkabelt. Ob man das hört? Ist mir egal! Es klingt einfach nur gut und wenn ich eine CD genieße brauche ich mir keine Gedanken darüber machen, ob es mit anderem Kabel vielleicht doch noch besser klingen würde. Genauso hätte ich für 10500€ keine besseren LS bekommen.
Und wenn ich das Geld für 100.000€ LS hätte, dann würde ich vermutlich auch mehr Geld für die Kabel ausgeben, obwohl ich weiß, dass man das "theoretisch" nicht hören kann
Und um es klar zu stellen, ich habe mehr Geld für Basotect als für die Kabel ausgegeben, alles andere macht gar keinen Sinn!