News Abmahnwelle „Google Fonts“: Bundesweite Durch­suchungen und 346.000 € sichergestellt

Marius schrieb:
Die DSGVO bringt die EU noch in die Steinzeit... vor allem in der in Deutschland ausgeführten Pingeligkeit.
Absolut. Arbeite bei einer Versicherung als Entwickler, gefühlt 50% der Arbeitslast fällt auf DSGVO. Ständig ist irgendwas. Bei dem Font Problem haben wir zwar reagiert, aber weiß der Geier welcher Blödsinn als nächstes kommt.

Die Folge ist dass es die Entwicklung bremst. Als Privatperson eine Webseite betreiben? Nur Irre und Mutige riskieren es :) Vor allem da man dann im Impressum seine Adresse rausrücken muss.

Zensur wie sie gewollt ist, einfach Gesetzte machen um die Risiken so zu steigern, dass keiner mehr seine Meinung äußern "MÖCHTE" - natürlich offiziell kann, aber dann doch irgendwie nicht, weil dann entweder der Job weg ist, Klagen reinrollen oder Irre die Bude demontieren.

Das versteht man heute unter Freiheit und Demokratie.
 
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polyphase schrieb:
Kann man eigentlich Webseiten welche Google Fonts verwenden (welche eindeutig gegen die DGSVO verstoßen) als Privat Person nach dem Seitenaufruf direkt selbst abmahnen?

Oder braucht man unbedingt einen Anwalt dazu?
Super, den kleinen Handwerker Abzumahnen der ggf. aus Unwissenheit oder sonstiges einen Haken nicht gesetzt hat, oder der kleine Einzelhandel der Kunsthandwerk verkauft. Alle Abmahnen! /s

Ggf. sollte man die Leute erst einmal nett darauf hinweisen das dies der Fall ist, wir wurden auch abgemahnt (meine Frau hat einen Laden+Onlineshop), habe mich dann an den Shopbetreiber gewandt dieser hat den Sachverhalt geprüft und tatsächlich einen Fehler gefunden. Nun werden die Googlefonts Lokal gehostet.

Wir selber haben aber nicht weiter geklagt, haben den "Fehler" ausgemerzt und abgewartet.
 
Stahlseele schrieb:
Geht das an die gefoppten zurück?
Aus dem sichergestellten Geld werden die Ansprüche derjenigen beglichen, die gezahlt und Anzeige erstattet haben. Wer also gezahlt hat, ist jetzt gut beraten, noch schnell Anzeige zu erstatten, denn es wird nach der Reihenfolge ausgezahlt und wenn das Geld alle ist, ist es alle. Da scheinbar noch nichts von der Kohle ausgegeben wurde, stehen die Chancen gut, dass alle die Kohle zurückbekommen. Was mit evtl. übriggebliebenen Geld passiert, wenn nicht alle Betrogenen Forderungen geltend machen, weiß ich nicht.

Gab ja mal den spektakulären Fall in HH, wo 1500 Fahrräder bei einem Hehler eingezogen wurden und später in einer großen Aktion an die Besitzer zurückgegeben werden sollten. Da aber nur wenige Leute kamen, um ihren Drahtesel wieder in Empfang zu nehmen, ging der Rest zurück an den Hehler.


Ich bin mal auf einen Betrüger reingefallen, der ein Telefon trotz Bezahlung nicht geliefert hat. Der hatte aber schon einen Teil der ergaunerten Kohle auf den Kopf gehauen. Weil ich als einer der Letzten reingefallen und damit auch einer der letzten war, die Anzeige erstattet haben, habe ich nix mehr zurückbekommen. 99 Euro haben mich jetzt nicht umgebracht, ärgerlich war es trotzdem. Lernen durch Schmerz.
 
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Mal ganz ehrlich, die Vorlage für solch eine Geschichte haben DSGVO und Co. mitgebracht!!

Ohne diese zig perversen Vorlagen, würde es das gar nicht geben!

Also im Mai vor einigen Jahren die DSGVO eingeführt wurde, gab es nämlich auch schon einige male eine Abmahnwelle durch solche dubiosen "Trittbrettfahrer".

Ich habe einige Kunden die solch ein Anschreiben bekommen haben, mein ex Chef hat so etwas auch bekommen. Ich habe allen das selbe geraten, nicht zahlen und den Rechtsanwalt ihres Vertrauens anrufen kontaktieren. Keiner hat gezahlt (hoffe ich bisher) und das ist auch gut so.
 
Man muss sich einfach bewusst machen, dass die Sichtweise in den USA, was Web- und Clouddienste anbelangt, sehr viel anders ist als in Deutschland - und zwar auch in Unternehmen. Während hier auf Lokalhaltung der Services und Daten geachtet wird, ist das in den USA anscheinend überhaupt kein Thema, selbst auf Enterprise-Ebene nicht. Letztens erst gesehen beim Aufsetzen eines OpenShift Clusters. Als Image Repository soll standardmäßig das von RedHat genutzt werden; wenn man infrastrukturbedingt nicht direkt darauf zugreifen kann (manche Server sollten halt einfach nicht direkt aufs Internet zugreifen können), dann muss man wieder diverse Tricks anwenden.
So zieht sich das durch viele US-Dienste. Das ist nicht nur ein Microsoft- oder Google-Ding. Dennoch bin ich der Meinung, dass man sich dem nicht beugen muss (und sollte), und man zumindest solch profanen Dinge wie Fonts lokal halten kann. Ich mag gar nicht wissen, wie großflächig das Internet nicht mehr funktioniert, wenn allein Google ausfällt :rolleyes:
Das mit der Abmahnerei ist unabhängig davon eine juristische Schweinerei und ich bin immer wieder schockiert, wie wenig das andere Juristen kratzt bzw. wie gering die Folgen für solche Winkeladvokaten ausfallen.
 
Meine Eltern hatten den Brief auch bekommen, weil ich nicht auf Zack war und ihre Internetpräsenz Google-Fonts nutzte. Natürlich haben wir nicht gezahlt.
Im Grunde hatte der Anwalt lt. Urteil Recht, die Art und Weise der Feststellung und Durchsetzung hat er natürlich verkackt. Wenn er bzw. sein Mandant wirklich jede Seite persönlich besucht hätte, könnten sie ihm vielleicht nichts.

Andererseits muss man auch ehrlicher Weise das Urteil des Gerichts in Frage stellen. Welcher 0815-User kommt denn ohne Google aus? Bzw. wie kommt denn ein User meistens auf eine Webseite? Über Google. Ich denke, dass die Google-Fonts Anbindung dann das geringste Problem sein sollte.
 
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Na das war ja relativ schnell. Mal sehen was rauskommt...
Ergänzung ()

nebukadnezar.ll schrieb:
Wenn ich mal groß bin, werd' ich auch Abmahnanwalt.
Und landest vielleicht auch im Knast... 😁
 
TD1334 schrieb:
Bist du einer der gerne Täter zu Opfer und umgekehrt macht?
Deine Privatdaten darfst du gerne für dich behalten, niemand zwingt dich ja dazu die Seite aufzurufen.
Oft habe ich aber beobachtet wie sich Betrüger, Bezahldienste und nahmhafte Firmen hinter DSGVO verstecken sobald es nach verbrannten riecht. Die Polizei nimmt die Anzeige an und tut dann... nichts. Als Betroffener darfst dann nicht mal Identität desjenigen erfahren der das Geld aus deiner Tasche gezogen hat... "aus Datenschutzgründen"...

Eine IP addresse finde ich übrigens nicht als einen persönlichen Datensatz, egal was Datenschützer hier hineininterpretieren. Fakt ist: IP Addressen sind im Internet mittel zum Zweck um Daten auszutasuchen. Wem das nicht passt, der muss das Internet mit seinen bösen IP Addressen ja auch nicht nutzen. Es gibt noch die Deutsche Post. Einfach mal Briefe ohne Absenderaddresse versenden. Total anonym.

IP Addresse wird erst persönlich, wenn beim Internetprovider Anschlussinhaber-Daten abgefragt wurden, was ja nicht einfach so geht. Und selbst dann ist das noch keine Garantie dafür dass er auch derjenige ist der vor dem Bildschirm sitzt. Das EuGH Bürokratie das anders sieht muss nichts bedeuten. Internet ist ja Neuland.

Mann muss es nicht gleich übetreiben. Nur weil eine Seite X ein Inhalt von Seity Y laden will (was... oh Überraschung.... natürlich die Verwendung einer IP addresse benötigt), heisst das noch nicht dass hier verbrechen begangen wurde.

Dieses Datenschutzwahnsinn geht so weit, dass man kaum eine Seite mehr besuchen kann, ohne 3 Cookie Popup Boxen anklicken zu müssen, was das Sürferlebnis total stört. Wer cookies nicht mag, kann sie im Browser ja gerne abschalten. Das hat früher prima auch ohne DSGVO funktioniert.
 
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Ich kenne solches Gebaren zur Genüge.
Meine Frau war in der Russischen Förderation mehrere Jahre als Juristin unterwegs.
Dort war es das täglich Brot, Lücken im Gesetz zu finden und daraus horrende Summen zu schlagen.
Höhepunkt war ein Treffen in den Moskauer Skyscrapern mit einem „Laufburschen“ einer fingierten Firma. Diese hatte mithilfe einer Kollegin meiner Frau eine staatliche Institution verklagt und gewonnen (laut meiner Frau eine „Demo“-legale G‘schicht) . Der Laufbursche transportierte die erstrittene Summe, bzw. den Anteil in einem Rucksack … 170.000 Dollar … ich war komplett unfähig zu sprechen als die Übergabe stattfand und meine Frau das Geld in den Tresor stopfte.

Würde mich nicht wundern wenn es hierzulande nicht auch derartige Deals und Vorgänge gäbe. (Obwohl ich Russland eine höhere Wahrscheinlichkeit hierfür anrechne)
 
Hoffentlich knöpft man sich auch mal die tätigen Rechtsanwälte vor...
 
Ich finde das eigentlich weiterhin sehr amüsant und gut das mal die richtigen was abbekommen. Wie weit das nun Rechtens ist dahingestellt. Man hätte da schon lange vorbeugen können statt sich danach hinzustellen "huch". Als alter Webmaster sehe ich die Entwicklung der meisten Seiten sowieso mit Sorge.
 
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R4Z3R schrieb:
Hahaha, wer zahlt den bei sowas bitte.
Und warum gehe ich ehrlicher Arbeit nach, Wenn Leute bei so einem Quatsch einfach direkt 170 € überweisen.
Erzähl irgendeine Story, mische eine Prise Angst bei und schon glauben Dir genug Deppen. Siehe Maskentragen und Spritzen drücken.
 
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gaelic schrieb:

Was er gesagt hat, kann nicht falsch sein, weil es offensichtlich eine Meinung war und nicht die Behauptung einer Tatsache, wie der, ob es sich nach der DSGVO bei der IP um einen persönlichen Datensatz handelt.

Er schrieb: "Eine IP addresse finde ich übrigens nicht als einen persönlichen Datensatz, egal was Datenschützer hier hineininterpretieren."

Und ich stimme seiner Meinung zu aus denselben Gründen, die er nennt.
 
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Wobei die Sache in dem Falle ja nicht mal lächerlich ist. Es ist sehr unschön, dass Webseiten für allen möglichen Pupskram Dienste der Internetkraken einbinden, die das natürlich nicht ohne Grund anbieten. Eine Mischung aus Bequemlichkeit, Unwissenheit und Wurscht-Mentalität auf Seiten vieler Webseitenbetreiber in der Sache, leider.
Ergänzung ()

calluna schrieb:
Ist richtig, aber ich finde, man muss das mal in der passenden Relation sehen... ein Google-Font-Stylesheet einzubinden ist harmlos im Vergleich zu den 34 (JavaScript+) Trackern z.B. hier auf Computerbase.

Es geht also wohl kaum einfach um Daten, die "unnötig an Dritte abfließen", denn da fließt in diesem Fall nicht viel Verwertbares durch den Get-Request. (Und sonst gäbe es auch nicht die ganzen anderen kreativen Tricks zur Aktivitätenverfolgung.)
Bitte nicht versuchen, sowas zu verharmlosen. Der Referer reicht für Interessensammlung und den im Browser wegzukonfigurieren, ist halt so eine Sache. Manche Seiten funktionieren dann nicht mehr richtig. 99% der Browsernutzer wären damit überfordert, wenn sie überhaupt irgendwas davon wissen.
Das mag harmlos wirken. Wenn ich aber in einer Position wie Google bin, dann reichen die Krümel eben aus, um daraus einen ganzen Profilkuchen zu backen. Und das nur über eingebundene Fonts, also nur einem Werkzeug aus dem Googlebaukasten.
 
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@karamba

Ich finde Datenschutz wichtig... vor allem mit Blick auf Bewegungsdaten (Google-Maps, die Variante von Apple, die von Microsoft...), Bezahlvorgänge, Gesundheitsdaten etc.

Es ist zwar kein gutes Argument... aber allein schon jeder, der zur Navigation einen der typischen Dienste benutzt, dem kann das hier alles absolut egal sein.

Oder jeder, der über Amazon Bücher kauft... denn allein das verrät schon mehr über die Persönlichkeit einer Person als das, worum es hier geht.

Wie gesagt... das sind keine guten Argumente und ja, es ist einfach, das Stylesheet einfach herunterzuladen und selbst auszuliefern etc. Aber ich nenne diese Argumente, die sich lange fortsetzen lassen, um zu erklären, warum manche diesen Fall hier lächerlich finden.
 
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@calluna Bei dir klingt das Ganze ein wenig nach Kapitulation. :D Ich denke man sollte es den Konzernen zumindest etwas erschweren und nicht resigniert aufgeben, denn sonst hat man die Kontrolle über sein Privatleben komplett verloren.
 
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Du verlierst die Kontrolle über dein Privatleben, wenn jemand weiß, dass du dich für ne Kaffeemaschine interessierst? 🙂
 
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Ein typisch deutsches Bild der Traurikeit. Die meisten Deutschen Landsmänner und Landsfrauen haben halt 24/7 Angst vor alles und jeden. 470 zahlen nicht.....2000 zahlen einfach so ohne nachzudenken. Dieses Land hat fertig.
 
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