Bonanca schrieb:
Natürlich steht es jedem frei sich jederzeit mit 0% oder 100% der Informationen eine Meinung zu bilden.
Dann lass mich diese Meinung auch mitteilen.
Bonanca schrieb:
Danach zu handeln sollte man meiner Meinung nach aber eben nicht.
Handeln? Wer doch mal konkret. Wovon sprichst du? Hier handelt doch Niemand, man täuscht sich aus.
Du tust bei deinen Argumenten so, als würde es um konkrete Personen gehen. Immer wieder Kachel Ann, dessen Privatleben ausgebreitet und zertrampelt wurde. Wo sind die Parallelen? Wo die zerstörte Karriere, wo die intimen Details aus dem Privatleben oder auch nur Namen?
Eben, der Fall ist anders gelagert. Kachelmanns Fall war typisch für vorverurteilende Boulevard Presse und die Vorgänge dort sollten Grundd zum Nachdenken und für viele auch zum schämen sein.
Nur weil es hier auch irgendwie um strafrechtlich relevante Taten mit sexuellem Zusammenhang geht, liegt hier aber nicht derselbe Fall vor. Im Gegenteil haben sich die Gemeinsamkeiten damit auch erschöpft.
Bonanca schrieb:
Kachelmann u.Ä. sollten als Beispiele doch ausreichen. Allein die Anschuldigungen an sich reichen, um der Karriere einer Person zu schaden. Unabhängig von der Beweislast.
Aber das interessiert weder vor noch nach dem Freispruch keinen.
Und wieder lässt sich der Sachverhalt nicht beliebig zwischen Mensch und Unternehmen austauschen.
Bei der (vermeintlichen) Vorverurteilung eines Unternehmens fallen all diese personenbezogenen Punkte ja weg.
Bonanca schrieb:
Und auch wenn du die Beweislast wie in diesem Fall hier als ausreichend findest, so ist das IMO kein geeigneter Maßstab. Ja, auch ein Gericht kann Sachverhalte falsch aufarbeiten, darstellen, interpretieren. Aber trotzdem sind die Urteile der Gerichte der Maßstab, auf den man sich mit Strafen bereits geeinigt hat.
Also zunächst mal würde ich nie gefragt wie das Strafrecht umzusetzen sei. "Geeinigt" haben sich da also ganz andere. Aber nehmen wir mal an die Geschichte vom "gesellschaftlichen Konsens" wäre wahr:
Dann haben wir uns darauf geeinigt, mit
Bestrafung nur die Gerichte zu betrauen. Dieses soll neutral sein umd Verhältnismäßigkeit zu bewahren, auch wenn es emotional wird.
Aber die Gerichte können, wollen und sollen nicht die Sicht der Menschen auf ein Ereignis beeinflussen.
Gerichte erlauben oder verbieten weder Ekel zu empfinden, noch diesem Ausdruck zu verleihen. Ebensowenig verbieten sie, sich zu einer Firma eine Meinung zu bilden, selbst wenn die Informationen nicht 100% belegt sind.
Bonanca schrieb:
Warum möchte man genau diesen Maßstab bei manchen Themen immer ablegen?
Das ist der Maßstab für eine Verurteilung vor Gericht. Nicht für die Meinungsbildung des Einzelnen.
Wieso willst du willkürlich juristische Maßstäbe anlegen?
Warum nicht psychologische oder strategische?
Nochmal: Bildes du dir deine Ansichten nur aufgrund gerichtfester Informationen?
Sicher nicht, warum also soll das hier so stumpf gelten? Und dann auch noch für andere? Warum sollte dein Maßstab da jetzt tonangebend sein? Vermutlich weil du dich für objektiv hältst. Tja, bist du nicht. Das liegt aber nicht an dir, der Mensch kann echte Objektivität nur nicht.