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News ActivisionBlizzard: Klage wegen Sexismus schlägt Wellen

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Bonanca schrieb:
Auch hier wieder: ein Unternehmen kann kein verhalten tolerieren. Lediglich die Verantwortlichen innerhalb des Unternehmens können es.

Ist ja auch jedem selbst überlassen.

Ich werde nur genau deswegen meine Kaufentscheidungen bei Blizzard weiterhin von deren Spielequalität abhängig machen; nicht von diesem, historischen oder zukünftigen Sachverhalten.
Klasse Einstellung.
Aber immerhin konsequent!
Schließlich kauft man auch egal welches Smartphone nur aufgrund der Qualität und boykottiert die Hersteller nicht wegen Kinderarbeit in Kobalt-Minen. Das gleiche könnte man für Nahrungsmittel, Kleidung und eigentlich alles andere durchspielen. Da kneift schließlich ja auch jeder beide Augen zu und handelt frei nach dem Motto: "Mir geht es um die Qualität, die ich bezahle. Ist mir doch egal, wie Dinge hergestellt werden und welchen Impact es auf andere Menschen (oder die Umwelt) hat. Das sieht keiner, das wird toleriert, das macht jeder so - Hauptsache ich halte meine hochwertgeschätzte Qualitätsware in meinen Händen!"

--> Ja, kann man schon so machen, aber dann ist es halt kacke.

Insofern: Ich find dein Statement echt abstoßend, aber es ist einfach nur repräsentativ dafür, wie fast jeder von uns fast immer drauf ist.

Und aber zu deinen wiederholten "Es gibt kein Unternehmen"-Ausführungen:
Es gibt also keine Unternehmen als handelnde Einheiten? Was gibt es dann als handelnde Einheiten? Menschen sind soziale Wesen in sozialen Systemen. Sie handeln immer im sozialen Kontext und ausschließlich aufgrund sozialer Regeln. Ich würde sogar im Gegenteil sagen: Es gibt nur soziale Systeme und jeder einzelne Mensch, isoliert von all seinen Gruppen, ist schnurze-piep-egal. Große Games werden von Teams entwickelt und sie werden von Teams gepublished. Teams und Unternehmen sind die handelnden Akteure auf der Gesellschafts-Ebene. Und nein, da geht es nicht nur um die oberen Köpfe, da geht es ums gesamte System. Oder würdest du etwa sagen, in Nazi-Deutschland waren nur die oberen Köpfe schuldig, weil eine Gesellschaft als handelnde Einheit gibt es nicht, denn es gibt ja nur einzelne Verantwortliche?
Dann herzlich willkommen im mentalen Mittelalter.. :/

Unternehmen sind soziale Verbunde. Behandeln wir sie so, dann werden sie sich ändern.
Negative Presse, schlechteres Image, zunehmende Rekrutierungs-Probleme, niedrigere Verkaufszahlen..
..das alles sind doch Hebel, die WIR in den Händen halten!

Ich habe sicherlich 30€ pro Monat für Activision Blizzard Games ausgegeben.
Ab heute werden es 0€ sein.
So einen Drecksladen will ich nicht unterstützen.
Nicht, bevor er sich erfolgreich gewandelt hat.
 
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BeBur schrieb:
Sie beginnt quasi mit "Die Chefs sind alles weiße Männer", was in dem Kontext in dem es ja gar nicht um Hautfarbe geht, einfach nur Rassismus zu sein scheint.
ähm... nein.
Das zeigt einfach nur die fehlende Diversität in den "oberen" Etagen. Was auch Einfluss auf die beschriebenen Anklagepunkte haben kann... (Weiße Männer sind sich scheinbar ihrer Fehltritte unterdurchschnittlich bewusst... kann damit zusammenhängen, dass sie selbst seltenst Opfer solcher Fehltritte sind.)
 
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Die Spieleindustrie will eben in ein paar Jahren nachholen, was Film- und Musikindustrie über 100 Jahre aufgebaut haben. Scheinbar in allen Bereichen. Ich sage voraus, dass die reinigende Kraft des Geldes das regeln wird. Bobby Kotick und Yves Guillemot sind Dinosaurier, die ein Ablaufdatum aufgeprägt haben. Demnächst sieht man sie mit Rollator und Sauerstoffmaske im Gerichtssaal sitzen. Geldgeber wollen heute saubere und nachhaltige Anlagen. Dafür gibt es schon längst entsprechende Ratings. Eine Gewerkschaft für die Mitarbeiter kann auch nicht schaden.
 
CastorTransport schrieb:
Ich will nicht sagen, früher war alles besser... Aber...
Früher war es definitiv nicht besser. Heute gibt es zumindest manche Möglichkeiten, sich gegen sowas zu wehren, und es wird wie hier öffentlich gemacht und verfolgt.

Früher wäre das Verhalten bei Blizzard vermutlich einfach so hingenommen worden. So, wie sich auch in Deutschland Frauen in der Ehe vergewaltigen lassen mussten und dabei auch noch den Spaß vorspielen sollten. Lief alles unter den "ehelichen Pflichten". Hier, Urteil des BGH von 1966:
Die Frau genügt ihren ehelichen Pflichten nicht schon damit, dass sie die Beiwohnung teilnahmslos geschehen lässt. Wenn es ihr infolge ihrer Veranlagung oder aus anderen Gründen, zu denen die Unwissenheit der Eheleute gehören kann, versagt bleibt, im ehelichen Verkehr Befriedigung zu finden, so fordert die Ehe von ihr doch eine Gewährung in ehelicher Zuneigung und Opferbereitschaft und verbietet es, Gleichgültigkeit oder Widerwillen zur Schau zu tragen.
(Quelle: https://www.sueddeutsche.de/leben/s...igung-in-der-ehe-noch-straffrei-war-1.3572377). Geändert wurde das erst 1997!

Gilt auch genauso für die Männerseite: Wenn ein Mann vor 50 Jahren versucht hättest, irgendwo klarzumachen, dass er von einer Frau vergewaltigt / genötigt / belästigst wurdest, wäre er wahrscheinlich ausgelacht und als Weichling bezeichnet worden und das wars.

Wenn man sich nur etwas mit den Zuständen in den Bereichen noch vor wenigen Jahrzehnten beschäftigt, wird einem erstmal klar, wie weit wir trotz aller Probleme heute doch gekommen sind. Und wie ekelhaft und häufig frauenverachtend die Gesellschaft & Gesetze noch vor gar nicht so langer Zeit waren - selbst hier in D.
 
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WoFNuLL schrieb:
Ebenfalls Bobby Kotic ( CEO Activision / Blizzard ) hat sich nun ebenfalls an die Mitarbeiter gewendet und den "Fuckup" der Rechtsabteilung versucht auszubügeln:
https://investor.activision.com/node/34326/pdf
Bobbys Brief liest sich im ersten Ansatz gut, aber eine andere Form der Komminikation hätte mich Seitens CEO dann doch auch ziemlich überrascht. Auch wenn man hier natürlich vorsichtig sein muss.
Grade sein Ansatz von wegen "wir wollen auch Spielern die beste Umgebung bieten" wird einzig und allein in diesem Kontext genannt. Bobby hat schon mehrmals bewiesen dass ihm die Spieler scheissegal sind, es gibt ja diverse Zitate dazu.

Die Massnahmen innerhalb der Firma lesen sich allerdings soweit ok.
Nur ist halt die Frage: folgen die zusätzlichen Seniors und Supervisor dann auch diesen neuen Anstandsregeln?
Wie wird geprüft wer sich hier alles daneben benommen hat?
Was ist mit Brack & co.?
Die Anwaltsfirma wird sich nur um die Umsetzung auf Papier kümmern, dass da im Arbeitsvertrag drin steht "du sollst keine Frauen anmachen". Aber wer garantiert die Umsetzung?

Actiblizz musste genau so handeln und reagieren, sonst wär die Aktie auf den harten Boden geknallt. Aber die kommenden Jahre werden erst zeigen, ob sich wirklich was geändert hat.
Ich verbleibe skeptisch und warte nun erstmal ab, welches Personal vor die Tür gestellt wird.
 
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Ich finde es gut, dass solche Anschuldigungen in die Öffentlichkeit getragen werden, auch wenn sie zum Teil überspitzt dargestellt werden, tragen sie vielleicht zu einer allgemeinen Sensibilisierung bei.

Allein wenn ich bei Kollegen mitbekomme, wie sie zum Teil über Frauen reden ist Sexismus ständig offen, oder unterschwellig dabei.
Auch hier wird man, wenn man was verkaufen möchte random mäßig nach Bildern von sich gefragt, die man ja dazulegen kann.
Es nervt einfach und ich bin weit vom Feminismus weg, habe aber zwei Töchter, was einen noch kritischer macht.

Jeder sollte sich mal selbst hinterfragen, ob er nicht gerade abfällig oder sexistisch über eine Frauen geredet hat. Ich glaube vieles ist nicht böse gemeint bzw. den Leuten einfach nicht bewusst.
 
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Sandra86 schrieb:
Jeder sollte sich mal selbst hinterfragen, ob er nicht gerade abfällig oder sexistisch über eine Frauen geredet hat. Ich glaube vieles ist nicht böse gemeint bzw. den Leuten einfach nicht bewusst.
Korrekt. Ist übrigens bei Rassismus ähnlich.
Wir haben diese Probleme nach wie vor in unserer Gesellschaft, vieles davon ist "nicht so gemeint", aber wenn Betroffene sich darüber beschweren, sind sie schnell "überempfindlich" uÄ.
Anstatt einfach mal respektiert wird, dass gewisse Ausdrucks- und Verhaltensweisen zT. sehr verletzend sein können, egal, ob sie so gemeint sind, oder nicht. Man kann es doch auch einfach lassen, oder?
 
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habla2k schrieb:
Bitte noch mal damit befassen was Rassismus ist.
sNo0k schrieb:
ähm... nein.
Das zeigt einfach nur die fehlende Diversität in den "oberen" Etagen. Was auch Einfluss auf die beschriebenen Anklagepunkte haben kann... (Weiße Männer sind sich scheinbar ihrer Fehltritte unterdurchscnittlich bewusst... kann damit zusammenhängen, dass sie selbst seltenst Opfer solcher Fehltritte sind.)
Und Frauen handeln emotionaler als Männer... kann damit zusammen hängen, dass sie selbst öfters die Erfahrung machen, dass sich das positiv auswirkt..? Ich dachte man versucht ein Denken "weiße sind so und so" oder "schwarze sind so und so" zu vermeiden heutzutage?
Auch unabhängig davon sehe ich grad keine echte Relevanz, dass die Chefs weißer Hautfarbe sind, erst Recht nicht in der Einleitung einer Anklageschrift wo es um Diskriminerung/Demütigung/Misshandlung von Frauen am Arbeitsplatz geht. Individuen aufgrund ihrer Hautfarbe bestimmte Attribute zuzuordnen wird gemeinhin als Rassismus bezeichnet.
 
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Ich musste erst vor ein paar Tagen im Bus die Polizei rufen, da ein Mann eine Frau belästigt hat welche schon geweint hat und 100x „NEIN“ gesagt hat.

Ich kann absolut nicht nachvollziehen wie so ein Verhalten hier gebilligt werden kann. Wer es beim ersten „Nein“ nicht versteht, versteht es beim Zehnten auch nicht. Absolut die richtige Entscheidung, dass in die Öffentlichkeit zu tragen!
 
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@habla2k und @sNo0k
Kommt doch mal von eurem Trip runter und lest ganz objektiv, was er schrieb.

Er hat schlicht Recht.
Die Nennung der Hautfarbe ergibt in diesem Kontext keinen Sinn. Sie ist völlig Fehl am Platz.
Es sei denn, man möchte Rassismus schüren. Einen anderen Effekt hat diese Nennung nämlich nicht.

Das geht jetzt seit einigen Jahren so, und es ist einfach nur grotesk, wie viele Menschen diesen offenen und offensichtlichen Rassismus klein reden, legitimieren oder gar rechtfertigen.
"Der (alte) weiße Mann" ... ich kann's so langsam echt nicht mehr hören.

Es sind auch nicht alle Weißen privilegiert.
Und selbst wenn sie es sind, müssen sie keine Empathie-losen Arschlöcher werden.
Mit diesem rassistischen Fokus auf die Hautfarbe wird von den tatsächlichen Problem-Ursachen abgelenkt und der Status Quo aufrecht erhalten. Herzlichen Glückwunsch.
 
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DevPandi schrieb:
Es hat viel eher damit zutun, dass die Erziehung sich in den 80er, 90er und 00er Jahren von Mädchen auch gewandelt hat - wie schon mal geschrieben bei uns ging es geschlechtsneutral zu, Pferde, Prinzessinen und Puppen haben sich bei mir die Aufmerksamkeit mit Lego, Computern, Flugzeuen und anderem "Jungskram" geteilt. Ebenso fing in der Zeit auch die ... selbstbewussten Mädchen in die Arbeitswelt und lassen sich eben nicht mehr alles gefallen. Man hat ein neues sicheres Selbstbewusstsein, lässt sich nicht unterbuttern, man merkt aber auch schnell, welch alter Muff teilweise noch herrscht.
Genau damit triffst Du meines Erachtens den Nagel auf den Kopf.

Die Marschrichtung ist nämlich schon längst auf Gleichberechtigung und Gleichbehandlung ausgelegt bzw. hatte sich meines Erachtens bereits mittels natürlicher Fortentwicklung durchgesetzt.

Derzeit wird diese Entwicklung erstens durch einen gewissen Lifestyle gebremst (einige Jugendliche wollen der Held vom Ghetto sein und da braucht es b*tches und schl*mpen - die Frau wird zum Objekt degradiert, getrieben auch von einer gewissen Musik"kultur") und zweitens führt natürlich auch die Globalisierung dazu, dass man sich wieder vermehrt mit anderen Strömungen auseinandersetzen muss.

Das wird aber das erstrebenswerte Grundprinzip, nämlich den gleichwertig Respektvolle Umgang (und nur darum geht es) zwischen Mann und Frau in fortschreitend zivilisierten Gesellschaften nicht aufhalten.

Wie meine Eltern immer so schön sagten - Der ungute Rest verwächst sich mit der Zeit. Das nennt sich Evolution.

Dennoch wird auch ein gesellschaftlich anerkannter, gesunder Konsens des respektvollen Zusammenlebens nicht dazu führen, dass es nicht immer mal denjenigen geben wird, der seine Grenzen nicht kennt und alles was nicht bei drei auf den Bäumen ist anmacht (auch massiver), oder sich die Dame in der Disco nicht doch extra aufreizend kleidet, um von dem einen oder anderen einen Drink spendiert zu bekommen.

Außerdem gibt es ja auch die (für die Entwicklung wichtigen) Zeiten im Leben, in welchen man "sich ausprobiert". Dabei kann auch manchmal Mist rauskommen, da man den Umgang auf der Liebesebene eben auch erst lernen muss.
 
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BeBur schrieb:
Auch unabhängig davon sehe ich grad keine echte Relevanz, dass die Chefs weißer Hautfarbe sind, erst Recht nicht in der Einleitung einer Anklageschrift wo es um Diskriminerung/Demütigung/Misshandlung von Frauen am Arbeitsplatz geht.
Ja und Nein zur gleichen Zeit, ich verstehe nämlich vorauf du Hinaus willst und wenn man genau darüber nachdenkt, dann hast du im weitesten Sinn natürlich auch Recht.

Für die eigentliche Anklageschrift hat es eigentlich keine Relevanz, ob da weiße ältere Männer sitzen oder Frauen oder oder oder. Soweit bin ich an der Stelle sogar bei dir. Es hat aber durchaus Relevanz, wenn man verstehen will, warum eine gewisse "Kultur" in der Firma vorherrscht und warum es zu dieser Kultur gekommen ist und ebenso hat es Relevanz, dafür, warum diese Kultur nicht aktiv frühzeitig unterbunden wurde, sondern Jahre tolleriert wurde.

Wenn man verstehen will, dann muss man sich gewisse Strukture ansehen. Dass man dann gewisse Attribute mit Männlich und Weiß assoziiert ist oft eher unglücklich und natürlich auch Oberflächlich und eigentlich grob falsch, nur ist das eben genau diese Pauschalisierung, zu der hier viele auch gegenüber Frauen greifen und damit kommen wir halt zu dem wichtigen Punkt: Wo sind denn deine Einwände gegenüber all den Kommentaren, die hier pauschal Frauen veruteilen und dass man als Mann ja nicht mehr sicher sein kann, wenn man mit einer Frau alleine ist.

Das ist hier doch genau der Punkt, den ich im übrigen seit ein paar Tagen immer wieder bemängel: Einige erwarten hier, dass man Männer nicht unter Generalverdacht stellen darf, nicht in einen Topf werfen darf, dass ja nicht jeder Mann so ist. Aber wenn hier Frauen allgemein als Rachsüchtig und Co dargestellt werden, da wird geschwiegen. Schon ein wenig Scheinheilig und auch latent frauenverachtend.

Im übrigen auch druchaus lustig ist dann die folgende Aussage von dir:
BeBur schrieb:
Individuen aufgrund ihrer Hautfarbe bestimmte Attribute zuzuordnen wird gemeinhin als Rassismus bezeichnet.
Ich finde es immer wieder lustig - jetzt nicht direkt auf dich bezogen - wie manche Menschen aufjaulen wegen Rassisumus, wenn es sie selbst trifft, sie aber jedes mal munter mit dabei sind genau dass bei Frauen und andersfarbigen zu machen.

Etwas mehr Selbstreflexion, bevor man andere versucht zu belehren.
 
AbstaubBaer schrieb:
Darin werden die Aussagen von Frau Townsend scharf kritisiert. Sie würden klarstellen, dass die Führungsetage „unsere Werte nicht an erste Stelle setzt“. Die Klage als „wertlos und unverantwortlich“ zu bezeichnen, „ist schlicht inakzeptabel“, heißt es weiter.
Townsend solle ihren Posten im ABK Employee Women’s Network niederlegen, offizielle Stellungnahmen von Blizzard sollen die Schwere der Anschuldigungen anerkennen und Mitgefühl für die Opfer zum Ausdruck bringen
Aha und da haben wir wohl eins der schwarzen Schafe gefunden. Jetzt mal im vollkommensten ernst. Die Frau ist eine Führungsperson in einem „Frauen Selbsthilfeclub“. Es gibt zwei Möglichkeiten.

Entweder hat sie wirklich nichts gewusst, weil die Betroffenden sich nicht „mitgeteilt“ haben oder sie hat den Austausch aktiv blockiert. Im ersten Fall wäre sie einfach dumm, was sie im Andern Fall wäre, sollte ich hier nicht schreiben.
Wenn sie in ihrer Funktion als Compliance Managerin so aggressiv auf die Klage antwortet, gibt mir das nur das Gefühl, dass da jemand seinen Kopf rollen sieht und sich auf den letzten Meter bei der Geschäftsführung einschleimen will.

Polemik:
Wenn die Weiber sich schon gegenseitig behindern, wieso sollte ich mich da einmischen.
 
DonDonat schrieb:
Mit Blick zu Ubisoft und deren absoluten Fehlens an sinnvollen Änderungen nach deren Skandal, wage ich zu behaupten, dass auch hier nichts langfristig gesehen passieren wird: man wird ein paar der Täter wie schon bei Ubisoft die Möglichkeit geben freiwillig zu gehen, ihnen genau wie bei Ubisoft noch nen netten Abschluss-Bonus geben und ein paar externe und interne PR Meldungen veröffentlichen. Danach aber wird sich nix tuen. Wieso auch? Für den Aktienkurs ist nur das hier und jetzt wichtig und mit dem neuen CoD ist auch von einem Großteil der Spieler dann der Skandal wieder vergessen
Naja vorsichtig, schlimm genug sind die Vorwürfe aber man muss auch die Kirche irgendwo im Dorf lassen. Die haben keine Frauen vergewaltigt oder Ähnliches. Wir reden im Groben immernoch über „sittenwidriges Verhalten“. Verhalten kann man immer ändern. Ein Großteil der Täter wird wahrscheinlich mitgemacht haben, weil es erstens einfach war und zweitens irgendwie scheinbar dazugehört hat. Das sind nicht unbedingt Alle pathologische potenzielle Sexualstraftäter. Für mich klang das mit den Vergleichen z.B. „Brurschenschaft“ eher nach Personen, die es dringend nötig haben, dass ihr Verhalten mal Konsequenzen nach sich ziehen.

Und damit soll es dann auch gut sein. Das Ziel sollte sein, dass diese Personen ihr Handeln überdenken und sich verändern. Wenn man denen nur feste mit der Schippe eine überziehen möchte, ist nichts gewonnen.
 
hennich schrieb:
Ja ? Was ist deine Konsequenz ?
Zum einen den von dir zitierten Post zu erstellen und nochmal drauf hinweisen.
Und sollten meine minderjährigen Töchter per Chat/Whatsapp ect. irgendwann einmal eindeutig zweideutige Anspielungen von Männern bekommen, würde ich direkt eine Anzeige wegen Verführung Minderjähriger versuchen. Egal wie plausibel das am Ende ist.

Da du direkt nachfragst, hast du aber vielleicht eine Idee, wie man diesem Missstand entgegnen kann?
 
niemand2000 schrieb:
Oder würdest du etwa sagen, in Nazi-Deutschland waren nur die oberen Köpfe schuldig, weil eine Gesellschaft als handelnde Einheit gibt es nicht, denn es gibt ja nur einzelne Verantwortliche?
Jeder, der aktiv daran beteiligt ist, ist mitschuldig.
Das Update hat ja gezeigt, dass es mindestens 2.600 Mitarbeiter gibt, die sich dagegen aussprechen (und dem zufolge auch nicht aktiv daran beteiligt waren, wenn konsequent).
Sollen auch diese Mitarbeiter mit für das "Unternehmen" als soziale Gruppe bestraft werden? Klingt für mich nach Kollektivschuld. Und dieses Konzept der Schuld lehne ich ab.

Aber wie gesagt: Ist jedem selbst überlassen.
Sandra86 schrieb:
Jeder sollte sich mal selbst hinterfragen, ob er nicht gerade abfällig oder sexistisch über eine Frauen geredet hat. Ich glaube vieles ist nicht böse gemeint bzw. den Leuten einfach nicht bewusst.
sNo0k schrieb:
Anstatt einfach mal respektiert wird, dass gewisse Ausdrucks- und Verhaltensweisen zT. sehr verletzend sein können, egal, ob sie so gemeint sind, oder nicht. Man kann es doch auch einfach lassen, oder?

Würde man die "selbstgestellte" Frage, ob etwas rassistisch/sexistisch/whatever ist, bejahen, würde man die Aussage ja hoffentlich gar nicht tätigen. Man tätigt die Aussage ja in der Art, eben WEIL man darin nichts rassistisches oder sexistisches sieht.

Und dafür kann es verschiedene Gründe haben. Der Hauptgrund könnte bspw nicht ausreichend ausgeprägtes Sozialverhalten sein. Und dann kann man sich selbst noch so oft und viel fragen, ob die Aussage jetzt schlimm aufgenommen werden könnte. Wenn man darin nichts schlimmes sieht, dann ist das so. Das heißt weder, dass die Aussage nichts schlimmes ist, noch, dass niemand anders sie als schlimm empfinden könnte.

Dafür sind wir Menschen zu individuell. Ich meine, auf Twitter (ja Twitter ist auch extrem was das angeht) werden Leute als "Ableist" bezeichnet, weil sie in ihren Tweets eine Schriftart verwenden, die von den Text-To-Speech Apps nicht vernünftig wiedergegeben werden können.
Da könnt ihr mir auch gerne ein 20 Seiten Essay zu schreiben, warum das Ableism ist. Ich würde es trotzdem nicht verstehen oder gar dementsprechend mein Verhalten diesbezüglich ändern.

Und eben weil Menschen so individuell sind und es irgendwie schaffen mussten eine Ordnung zu errichten, gibt es Gesetze. Diese sind bei weitem keine objektiven Maßstäbe oder genaue Verhaltensanweisungen, den genauen Rahmen setzt jeder für sich. Wir der Rahmen eines anderen, welcher noch im rechtlich akzeptablen Bereich liegt, überschritten, muss man sich an den Rahmen des anderen anpassen.

Wenn jetzt 8 Milliarden Menschen diesen Kommentar hier lesen, wird der dann von einigen als "abfällig", "respektlos" oder "verletzend" verstanden? Mit Sicherheit.
Darf diese Person mir das dann mitteilen? Ja. Selbstverständlich. Genau so, wie @niemand2000 mich in dem Post #321 kritisiert hat.

Feedback ist wichtig. Denn Feedback braucht der Mensch um zu lernen, was im allgemeinen Umgang geht und was nicht. Genauso wichtig wie zu verstehen, dass jede Person anders mit genau dem gleichen Sachverhalt umgeht.
 
niemand2000 schrieb:
Klasse Einstellung.
Aber immerhin konsequent!
Schließlich kauft man auch egal welches Smartphone nur aufgrund der Qualität und boykottiert die Hersteller nicht wegen Kinderarbeit in Kobalt-Minen.

--> Ja, kann man schon so machen, aber dann ist es halt kacke.

Insofern: Ich find dein Statement echt abstoßend, aber es ist einfach nur repräsentativ dafür, wie fast jeder von uns fast immer drauf ist.
Was ich abstoßend finde, sind die selbsternannten Moralapostel. Das sind ganz schlechte Beispiele und wenn man sich auf die Ebene der Argumentation herablässt, hat man direkt verloren. Denn wir alle beziehen Strom aus zweifelhaften Quellen (Wo kommt die Kohle her? Wo kommt das Gas her?) und wir alle bewegen uns fort und vertanken dringend benötigte Lebensmittel. Moralisch sind wir alle so hart am Sack. Bitte nutzt diese Art von „moralischer“ Argumentation nicht. Man kann sagen, Kinder in argentinischen Minen jucken mich nicht, Frauen in den USA schon. Faire Sache, aber hört auf mit der scheiss Moral.
niemand2000 schrieb:
Und aber zu deinen wiederholten "Es gibt kein Unternehmen"-Ausführungen:

Es gibt also keine Unternehmen als handelnde Einheiten?
Natürlich nicht. Handeln dürfen Prokuristen einer Firma. Man schnauzt auch nicht die Putzfrau von EON an, wenn der Strom ausgefallen ist.
Ein Unternehmen kann nicht handeln. Das würde bedingen, das Unternehmen vollständig homogen wären. Was sie einfach nicht sind.
Schon mal versucht ein Unternehmen strafrechtlich zu verklagen?
niemand2000 schrieb:
Was gibt es dann als handelnde Einheiten?
Einzelne Personen, die die Verantwortung übertragen bekommen haben. Noch leben wir nicht im „richtigen echten“ Kommunismus. Im Kapitalismus hat einer die Hosen an, im Kommunismus laut Marx&Engels niemand.
niemand2000 schrieb:
Menschen sind soziale Wesen in sozialen Systemen. Sie handeln immer im sozialen Kontext und ausschließlich aufgrund sozialer Regeln.
Korrekt. Moralische Vorstellung sind immer eine meist non verbale Vereinbarung von Spielregeln. Nur klappt das solange gut, wenn unterschiedliche Sozialsystem klar abgrenzbar sind und kaum Wechsel stattfinden. Wir leben aber in einer Zeit, in der die Grenzen immer mehr verschwimmen.
niemand2000 schrieb:
Ich würde sogar im Gegenteil sagen: Es gibt nur soziale Systeme und jeder einzelne Mensch, isoliert von all seinen Gruppen, ist schnurze-piep-egal.
Das wiederum würde ich anders sehen. Beweisführung ist da quasi unmöglich, weil es gibt nur ein paar Studien zu dem Thema und die deuten auf ein Grundlegendes Sozialverhalten hin. Nichts komplexes. Wurde im Zuge der Suche nach der „Ursprache“ der Nazis festgestellt.
niemand2000 schrieb:
Große Games werden von Teams entwickelt und sie werden von Teams gepublished. Teams und Unternehmen sind die handelnden Akteure auf der Gesellschafts-Ebene.
Wenn man Diese als homogene Masse betrachten könnte. Apple z.B. ist ein gutes Beispiel. Vor Jobs und nach Jobs.
Gesellschaftliche Gruppen (würde ich als Oberbegriff nehmen) sind stetig im Wandel. Auch die Moralische Ausrichtung.
Nach der Logik dürfte sich an dem Unternehmen nichts ändern, wenn man das gesamte Personal austauscht und die Leitlinien beibehält. Aber genau das ist der Fall. Verschiedene Position haben verschiedene Auswirkung auf die gesamte scheinbare Unternehmenhandlung.
niemand2000 schrieb:
Und nein, da geht es nicht nur um die oberen Köpfe, da geht es ums gesamte System. Oder würdest du etwa sagen, in Nazi-Deutschland waren nur die oberen Köpfe schuldig, weil eine Gesellschaft als handelnde Einheit gibt es nicht, denn es gibt ja nur einzelne Verantwortliche?
Dritte Reich Vergleiche sind immer schwierig und selten passend. Die Generalamnesie ist ein probates Mittel nach einem Krieg generell. Das hat weniger mit den sozialen Systemen zutun und wer welche Verantwortung hat.

Jedem ist es selber überlassen, auf Grund von seiner/ihren moralischer Überzeugung auf Produkte von Blizzard zu verzichten. Aber man sollte tunlichst unterlassen, aufgrund des gleichen Moralischen Kompasses andere zu verurteilen, wenn die das anders empfinden.
 
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BeBur schrieb:
Individuen aufgrund ihrer Hautfarbe bestimmte Attribute zuzuordnen wird gemeinhin als Rassismus bezeichnet.
Stimmt. Allerdings wurde, glaube ich, der Duktus der „weißen Männer“ eher als Synonym benutzt für eine „elitäre männliche Clique“ genannt.
Ich vermute, man wollte mit dem Ausdruck polarisieren und das Ding dadurch noch auffälliger machen.
Da ansonsten in der Klageschrift die Hautfarbe nicht thematisiert wird, ist das wohl nicht gemeint.

Finde ich den Ausdruck unpassend?, ja. Muss man sich darüber aufregen?, nein.

Da die Rassismuskeule zu schwingen halte ich auch ein bisschen übertrieben. Mich würde aber ein gewisser Hintergrund der Schriftführerin nicht überraschen.
 
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