Cool Master schrieb:
War es nicht, bei weitem nicht...
War es überhaupt nicht, wenn ich mir die Geschichten von den Müttern von Freundinnen anhöre, die arbeiten musste und wie diese teilweise heute über diese Zeit reden.
Nur haben viele Frauen das Verhalten ihrer Kollegen damals hingenommen, weil man oft sagte: "Männer sind eben so." Damals gehörte sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz zum guten Ton, was auch daran lag, dass das Selbstbild der meisten Frauen ein ganz anderes war. Wir sprechen hier im übrigen auch noch von der Zeit, in der eine junge Frau, obwohl sie Volljährig war, teilweise noch mit dem eigenen Vater zur Bank musste um ein Bankkonto zu eröffnen. Bis Ende der 70er musste eine Frau sogar noch ihren Ehemann fragen, ob sie überhaupt arbeiten darf. ... noch besser: Sobald man geheiratat hat, war das eigene Vermögen FUTSCH, denn das ging quasi ohne wenn und aber auf den Mann über, er hatte die Verfügungsgewalt!
Das hat sich alles über die Jahre gebessert - zum Glück. Nur das Verhalten von manchen Männern leider nicht, was den Arbeitsplatz angeht.
Cool Master schrieb:
Klar verbessern geht immer aber im Vergleich zu den 60er, 70er und 80er ist es heute gar nichts dagegen.
Richtig, und die Probleme mit der sexuellen Belästigung haben auch nicht wirklich was mit der freien Verfügbarkeit von Pornos zutun.Wie geschrieben der Arschklatscher, das aufdringliche Benhmen in der Küche, die "Komplimente" fürs Aussehen, das aufgezwungene Nahekommen, dass anfassen, dass gab es auch bereits in den 50er, 60er, 70er und 80er und ebenso in den 90er.
Und man muss auch sagen: Auch das hat sich quasi in den letzten Jahrzehnten immer weiter verbessert. Es gibt halt heute einfach immer noch Männer - aber auch Frauen - die ihre Finger nicht bei sich behalten können und diese Menschen sind zum Glück heute in der Minderheit, leider werden sie aber von Kollegen und Vorgesetzten oft gedeckt. "Ist doch nicht so schlimm." "Er hat es doch nur lieb gemeint." "Es war doch eigentlich positiv gemeint.". Man schaut lieber weg, weil das Thema unangenehm ist, bis es oft zu spät ist und es solche Ausmaßen annimmt, wie hier mit Blizzard.
Dabei würde oft ein früher Dämpfer dieser Kollegen schon reichen, wenn man merkt, dass sich da gewisse Vorfälle häufen und es nicht nur eine Kollegin ist, die da sich unwohl fühlt. Und wenn man hier sich den Artikel durchließt, passiert das ja auch wo anders: Man weiß, dass gewisse Kollegne so drauf sind. Sie werden erst mal geschützt, bis das Fass überläuft.
Syrato schrieb:
Früher war sicher nichts besser!
Ach, es ist soviel einfacher die Schuld den Pornos und dem Internet zu geben, als die wahren Ursachen zu ergründen.
Syrato schrieb:
Nur wehren sich die Frauen (und unterdrückte Menschen), weil man nicht mehraä alles einfach so unter den Teppich kehren kann!
Oh, das hat nicht nicht unbedingt etwas damit zutun, dass man etwas unter den Teppich kehren kann. Es hat viel eher damit zutun, dass die Erziehung sich in den 80er, 90er und 00er Jahren von Mädchen auch gewandelt hat - wie schon mal geschrieben bei uns ging es geschlechtsneutral zu, Pferde, Prinzessinen und Puppen haben sich bei mir die Aufmerksamkeit mit Lego, Computern, Flugzeuen und anderem "Jungskram" geteilt. Ebenso fing in der Zeit auch die Erziehung an: Wenn dir was nicht passt, mach den Mund auf, du musst dir nichts gefallen lassen, was du nicht magst!
Und seit nun gut 15 Jahren kommt diese Generation an selbstbewussten Mädchen in die Arbeitswelt und lassen sich eben nicht mehr alles gefallen. Man hat ein neues sicheres Selbstbewusstsein, lässt sich nicht unterbuttern, man merkt aber auch schnell, welch alter Muff teilweise noch herrscht. Und gerade die ältere Semster - zum Beispiel auch meine Mutter - merken erst heute, wie sie damals behandelt wurden, was damals alles tabuisiert wurde oder einfach hingenommen wurde, weil es halt so war. Nur gefallen hat es damals den wenigsten Frauen, nur fehlte da das Selbstbewusstsein und bei vielen Frauen 40+ fehlt dieses Selsbtbewusstsein auch heute oft noch.
Deater schrieb:
aber die Sexismuskeule wird doch schon geschwungen wenn wieder irgendwo weibliche Wäschemodels auf Plakaten herumhängen wenn aber braungebrannte Sixpack Typen in Schiesser Buxen die Plakate zieren stört sich Frau komischerweise nicht daran geschweige denn kommt "Grennpeace" oder eine andere Organisation um den "Mann" zu retten.
In dem Fall wieder klassischer Whataboutism, dazu auch noch verallgemeinenernd und damit auch einfach falsch. Hier werden wieder alle in einen Topf geworfen, ohne dass es passt.
Wir sind nicht alle gleich und haben auch unterschiedliche Ansichten, manche Sachen störe, andere Sachen stören nicht. Es gibt eben Frauen und Männer, die sich an Nackterhaut stören und es sexistisch finden, gibt aber auch genug Frauen und Männer die sich daran nicht stören.
Nur ist das Plakat oder die Werbung für das Thema hier nicht relevant, es geht hier nämmlich darum dass gewisse Männer immer noch nicht einsehen können, dass sie die Griffel auf der Arbeit bei sich zu behalten haben und dass bestimmte Sprüche auf der Arbeit eben kein Kompliment sind, sonder einfach nur erniedrigend!
Captain Mumpitz schrieb:
Oder um beim simpelsten Beispiel zu bleiben: lieber kaufen wir eben doch D2:R und Diablo 4 aus Angst, tolle Spiele zu verpassen, anstatt einfach mit unseren Brieftaschen zu entscheiden.
Ganz ehrlich: Man muss die Spiele von Blizzard nicht boykottieren, vor allem weil so ein Boykott in der Regel nicht die Verantwortlichen trifft, sondern nur die Mitarbeiter.
Genauso ist es falsch hier jetzt pauschal die ganze Firma zu verdammen, man sieht ja, dass immer mehr Mitarbeiter der Belegschaft nun aufbegehren und sagen: So nicht!
Viel wichtiger wäre oft, dass man durchaus mal klar Stellung zu gewissen Verhaltensweisen bezieht - in diesem Fall - und offen als auch lautstark sagt: So nicht, ÄNDERT EUCH! Jeder Mensch und auch die Führungsebene hat es verdient, dass man ihnen die Chance gibt ihr Verhalten zu ändern und man sollte auch immer an das gute glauben in den Menschen.
Genau so sollte man aber auch irgendwann fordern: Wenn sich die Führungsebene nicht ändertn, dann liebe Aktionäre: Wechselt sie aus!
Das geht aber in der Regel auch nicht mit Boykotten, denn die Leute, die dafür verantwortlich sind, ziehen oft nicht die richtigen Schlüsse. Auch hier gilt dann: Lautstarke Aufmerksamkeit!