Tzk schrieb:
Das Traurige ist eher, das es tatsächlich Leute gibt die genau das machen. Es mag ein kleiner Prozentsatz sein, aber dennoch ist es beschämend für alle "echten" Opfer. Denn denen glaubt dann keiner mehr.
Natürlich gibt es Menschen, die genau das machen, einen Skandal konstruieren um jemanden zu schaden und natürlich erweisen diese Menschen den echte Opfern einen Bären dienst.
Ich bestreite es auch nicht, dass es diese Menschen gibt, nur liegt dem Thema auch hier ein anderes Problem zu Grunde und dieses Problem wird nicht nur von Frauen ausgelöst, die einem Mann oder auch einer Frau absichtlich schaden wollen - wobei ich da auch Männer kenne, die das machen - sondern das Problem liegt in der Gesellschaft und die Wurzel des Problemes ist die selbe Wurzel, die dazu führt, dass Opfer sich irgendwann an die Öffentlichkeit wenden: Man nimmt spielt ein Thema entweder heraunter, oder man bauscht es auf!
Dazu kommt auch, dass manche Menschen sofort dem Opfer glauben oder eben sofort dem Täter und genau das sieht man an den Beiträgen hier sehr gut. Für viele gibt es hier kein Grau, sondern nur Schwarz oder Weiß. Ich habe es bereits erwähnt, dass gerade bei sexueller Belästigung oft keine Beweise vorhanden sind, weil sie in geschlossenen Räumen statt finden, dass isti sowohl für Opfer als auch Täter vom Nachteil. Ein Opfer kann nicht beweisen, dass es so war, ein Täter kann oft nicht beweisen, dass es nicht so wahr.
Deswegen wird bei einer Befragung in solchen Fällen von den Ermittlern, aber auch Rechtsanwälten, sehr genau darauf geachtet, was eine Person wie sagt um ggf. Ungenauigkeiten und Ungereihmtheiten zu finden und so auch eine Lüge aufzudecken.
Tzk schrieb:
Mittlerweile trägt das sogar schon so Blüten, das an Hochschulen immer mindestens drei Leute an Meetings oder Besprechungen teilnehmen, insbesondere wenn ein Student anwesend ist.
Ganz ehrlich, wenn ich heute mit gewissen Kollege ein Meeting habe, dann achte ich selbst darauf, dass die Tür zu meinem Büro offen ist oder ggf. eine weitere Person anwesen ist und dass auch, weil ich weiß, wie gewisse Kollegen drauf sind und wie schnell die einem auf die Pelle rücken. Genauso kenne ich aber auch andere Kollegen, die gerne mal Gerüchte streuen. Alleine aus Selbstschutz ist bei mir also die Tür offen oder eine weitere Person im Raum und zwar sowohl wegen bösen Grabschern als auch den Märchenonkeln und -tanten.
Tzk schrieb:
Weil die Leute so paranoid sind, das sie Angst haben beschuldigt zu werden. Siehe auch das komplett bekloppte Aufzug Beispiel weiter oben...
Es ist oft genau so anders herum. Ich habe genug männliche Kollegen erlebt, die ihre Finger nicht bei sich lasse konnten und Aufzüge als auch Meetings unter 4 Augen dafür nutzen einem nahe zu kommen, genau so wie ich Kolleginnen erlebt habe, die solche Situationen gerne mal nutzen um ein wenig Gerüchte zu streuen.
Es ist ein Stückweit schon Paradox, dass ihr auf der einen Seite eine differenzierte Betrachtngsweise von männlichen Kollegen fordert, im gleichen Moment aber so tut, als würde jede Frau sofort entsprechende Sitatuonen ausnutzen und dann einen männlichen Kollegen beschuldigen.
Ein wenig Scheinheilig ist das schon alles hier.
.Sentinel. schrieb:
Hmmmm... Ich habe mir jetzt alle Beiträge mal in Ruhe durchgelesen.
Du hast dir also alle Beiträge in Ruhe durchgelesen. Glaube ich in dem Fall aber nicht, oder du hast ganz schön viel ausgeblendet.
.Sentinel. schrieb:
Aber diese Einschätzung kann ich nicht teilen, da letztenendes alle Kommentare darauf ausgerichtet sind, dass wenn sich die Anschuldigungen bewahrheiten sollten, ein entsprechendes Verfahren gerechtfertigt ist und die Schuldigen zur Rechenschaft gezogen werden müssen.
Ach, hier steht also nicht - gefühlt - in jedem dritten Kommentar, dass Frauen sich an Männern nur Rächen wollen, dass Frauen so etwas nur ausnutzen, dass ja Männer nichts machen, aber gefahrlaufen ungerechtfertigt beschuldigt zu werden, wenn sie mit einer Frau im Aufzug sind oder in einem Vier-Augen-Meeting.
Hier wird auch nicht massiv dramatisiert, was das angeht, dass ja männliche Kollegen Angst haben von Frauen beschuldigt zu werden, wenn sie nicht mindestens zu Dritt sind ...
Auch jetzt auf Seite 13 und 14 wird ja nicht weiter in diese Richtung aggiert und wir kommen sogar zu den "Flirt-Coaches" die mit Yes-Girls, No-Girls und Maybe-Girls den Umgang lehren und ein Forennutzer versucht hier nicht gerade anzudeuten, dass man ja ein Nein nicht aktzeptieren muss, sondern weiter machen muss, weil es vielleicht doch ein Ja wird. ...
Entschuldige, aber in meinen Augen ist das eine schon schlimm, aber der Forist ist wenigsten ehrlich. Die misogyne Art, die sich in deinem Beitrag versteckt, finde ich da sogar ein Stückweit schlimmer, denn man versucht ein Problem weg zureden und auch noch die Rolle umzukehren.
Ja, ich weiß, es ist nicht schön, wenn man gesagt bekommt, dass man die eigene Art mal überdenken sollte, dass man eben nicht der Superheld mit der astreinen weißen Weste ist, für den man sich Held, sondern dass man selbst Fehler hat.
EdvomSchleck schrieb:
Das ist natürlich vollkommen Hirnrissig. Eine Tat muss auch in diesen Fällen -wie überall sonst im Strafrecht ebenfalls- dem Täter nachgewiesen werden.
Das Problem ist und bleibt, dass sich sexuelle Belästigung und auch Missbrauch in der Regel nur sehr schwer nachweisen lassen, wenn man nicht gerade eine Smartphone-Aufnahme hat oder Zeugen. Solange man nicht "vergewaltigt" wurde, hat man da als Opfer selten überhaupt die Möglichkeit einen Täter zu überführen.
Der Grundsatz "Unschuldig bis die Schuld bewiesen ist", ist durchaus richtig und wichtig, ich selbst denke auch, dass es besser ist einen Täter frei herumlaufen zu lassen, als einen Unschuldigen in den Knast zu bringen.
All das ändert aber nichts, dass wir neben der juristischen Betrachtung, auch eine soziale Betrachtung bei diesen Problemen vornehmen müssen und dass man den Umgang mit sexueller Nötigung und Belästigung mal überdenkt.
Das Hauptproblem hier besteht doch darin, dass für viele hier immer nur ein Schuldig, also muss der Täter bestraft werden, oder ein Unschuldig existiert. Ein Schwarz oder Weiß, nur ist die Welt eben nicht Schwarz oder Weiß und nur weil man juristisch eine Tat nicht belegen kann, bedeutet es nicht, dass es diese Tat nicht gegeben hat.
Würde man hier eher mal die Grautöne zulasse und nicht sofort in Ja oder Nein verfallen, könnte man wesentlich mehr erreichen. Oft reicht es schon, wenn die Vorgesetzen mit dem Täter ein ernstes Wort reden und auch klar machen, dass sie gewisse Handlungen nicht dulden. Oft reicht dieser Schuss vor den Bug bei vielen Tätern am Arbeitsplatz schon aus, dass sie sich benehmen.
Wenn aber die Chefs dann dastehen: "Ja, sie wissen ja wie Frauen sind." Oder Kollegen das Verhalten schön reden, gar decken, dann eskaliert es irgendwann wirklich und wir haben diese Dramen wie hier.
Bonanca schrieb:
Empathie ist etwas, das man sich IMO nur begrenzt aneignen kann.
Empathie ist das, was die meisten Menchen angeben zu haben, aber die wenigsten Menschen wirklich besitzen.
Es gibt verschiedene Arten von Empathie, viele denken aber, es wäre schon Empathie, wenn man Menschen anhand ihrer Körpergestig sofort versteht, oder wenn man seine Gefühle möglichst teadralisch ausdrückt. Das können vielen.
Die Empathie sich in andere Menschen hinein zu versetzen, Gedankengäng nach zu verfolgen und am Ende zu sagen: Ich kann nachvollziehen, warum du so gehandelt hast. Diese Empathie haben die wenigsten Menschen, dabe ist diese Art der Empathie am wichtigsten, denn an der steht am End des Verständnis, dass man auch zur Aussöhnung braucht.
DeusoftheWired schrieb:
Eine kurze Suche bestätigt die Vermutung. Yes-Girl und No-Girl sind
PUA-Sprech. Ich bezweifle, daß man mit PUAs Sexismus objektiv diskutieren kann.
Kann man auch nicht, vorallem weil hier wieder ein paar Sachen vermischt werden. Es ist schon ein unterschied, ob man Abends in eine Disco geht oder mit Freunden weg ist auf einer Feier und dort angeflirtet wird und sich da ein gewisses Spiel anbandelt, oder ob man einem Menschen wildfremd auf der Straße begegene oder auf dem Arbeitsplatz.
Zu mal ich oft genug auch von Freundinnen schon gehört habe, das sie den "Sex" der da am Abend dann entstande ist nach langer Überredung, sich spätestens am nächsten Tag nicht mehr ganz so toll anfühlte und man es zur Mittagszeit meist wieder bereut, aber man hatte ja was Intus und der andere hat nicht locker gelassen, was aus dem eigentlichen Nein, dass auch Nein war, doch ein Ja hat werden lassen, weil irgendwann der Alkohol die Kontrolle übernimmt.
Man kann an solchen Stellen dann ja mal die "beste Freundin" des Gespieling fragen, ob die das alles wirklich so toll fand. So manchem selbsternannten Frauenheld und Flirt-Coaches würde da Angst und Bange werden, was man von ihnen nach dieser Nacht hält und was da so gelästert wird unter Freundinnen.
DeusoftheWired schrieb:
Das darf sich die Weiblichkeit übrigens auch in umgekehrten Situationen abschauen, wenn sie annimmt, durch das Anschweigen des Partners würden sich auf magische Weise die Dinge in den Gedanken des anderen manifestieren, die sie gerade stören, die sie aber nicht ausspricht. Oder der Klassiker „Was ist denn los? – Nichts!“.
Das stimmt ... gibt nichts schlimmeres, als wenn eine Freundin mal wieder eingeschnappt ist und überhaupt nichts sagt, bis es sich entlädt. Schlimm!
Ja, klare Kommunikation wäre da oft schon besser. Sollte ich mir auch mal angewöhnen, aber ich mag es so überhaupt nicht, wenn man mich bedrängt oder anfasst, erst recht nicht von wildfremden und erst recht nicht von Leuten, die noch was getrunken haben oder meinen eine Bettabenteuer zu suchen. Nur will man dem anderen in der Regel auch nicht vor den Kopf stoßen, also sagt man oft lieber nichts und verschwindet oder frisst es in sich hinein, bis es heraus platzt, weil man weiß leider auch nie, wie der andere mit Ablehnung umgeht.
Und wenn man dann noch so Spezis hat, die denken, dass man bei einem Nein ja weiter machen kann, weil es ja eigentlich ein eher vielleicht ist, dann will ich am liebsten selbst nur noch im Boden versinken oder auflösen, letztres macht man dann auch.
Vielle verwechseln nämlich ein "freundliches" Nein oft mit diesem "Vielleicht" und machen dann weiter. Ein "bestimmts" Nein, will man aber oft nicht ablassen, kann es vielleicht auch nicht, weil es nicht so zum Charakter passt und dann?
Na ja, ich hab Freunde, die passe da auf mich auf, zum Glück! Aber man hat nicht immer die passenden Freunde zur Hand. "Störe meine Kreise nicht!"