Ich kann beide Seiten verstehen:
Zum einen ist es natürlich sehr bedenklich, dass man nahezu überall dazu aufgefordert wird, sich zu registrieren und seine persönlichen Daten sowie seine Zahlungsinformationen zu hinterlegen. Es ist kein großes Geheimnis, dass man dadurch immer mehr zu einem gläsernen Kunden wird und mit den persönlichen Daten (im Grunde genommen ohne Einwilligung des Kunden) das ganz große Geschäft gemacht wird.
Einfach ausgedrückt:
Ich spreche einem Unternehmen mein Vertrauen aus und hinterlege dort meine persönlichen Daten und das Unternehmen hat nix besseres zu tun, als meine persönlichen Daten weiterzugeben und sich damit eine goldene Nase zu verdienen. Ich selbst hab natürlich nix davon. Zum Dank werde ich noch mit Werbemails und personalisierter Werbung zugemüllt. Facebook und Amazon sind hier sehr schöne Beispiele.
Das alles sollte man immer im Hinterkopf haben.
Auf den anderen Seite bin ich der Meinung, dass hier teilweise ein wenig übertrieben wird. Das mit dem Aluhut trifft es eigentlich schon sehr gut. In vielen Fällen hat man ohnehin schon zig Accounts. Da kommt es auf den einen mehr oder weniger dann auch nicht mehr an.
Und man sollte sich immer die folgende realistische Frage stellen:
Was kann oder wird im schlimmsten Fall passieren?
Bei Amazon wird man mit personalisierter Werbung sowie Werbemails zugemüllt. Das kann man allerdings ganz einfach abstellen. Dann ist Ruhe! Auch Microsoft neigt dazu, nervig zu werden - insbesondere dann, wenn man Werbung für Office 2016 erhält, obwohl man Office 2016 besitzt und installiert hat.
Was kann noch passieren?
Dass Microsoft die persönlichen Daten und insbesondere einige unvorteilhafte Fotos ins Internet stellt und man dann quasi an den Pranger gestellt wird? Dass Microsoft die persönlichen Daten weitergibt und man am nächsten Tag Besuch von der Volksfront von Judäa bekommt? Dass man am nächsten Tag plötzlich Mitglied bei den Zeugen Jehovas ist?
Sehr unwahrscheinlich.
Immer diese unbegründeten Ängste, dass ein Unternehmen was weiß ich mit den persönlichen Daten anstellt.
Denn man sollte eines nicht vergessen:
Wie dermaßen unwichtig man selbst ist. Niemanden auf dieser Welt (und auch nicht Facebook oder Microsoft) interessieren die Schniedel-Fotos vom kleinen Hans aus Gummersbach in der Neuköllner Str. 178.
Wirklich niemanden!
Viele (ich drücke es mal so aus) Aluhut-Träger überschätzen ihre eigene Wichtigkeit. Sie denken, dass sie so wichtig sind, dass sie tatsächlich auf einem speziellen Radar von Microsoft oder Facebook auftauchen. In 99,99 % der Fällen ist dem aber nicht so. Solange mein keine Persönlichkeit des öffentlichen Lebens wie z.B. Präsident "Ich labber den ganzen Tag Scheiße" aus den USA oder Tante Liesbeth und den Vereinigten Königreichen ist, hat man nix zu befürchten.
Und wenn Microsoft sich dazu entscheidet, Age of Empires exklusiv im Windows-Store zu veröffentlichen, dann ist es halt so. Aus rein geschäftspolitischer Sicht eine vollkommen nachvollziehbare Entscheidung. Microsoft möchte halt einen Stück vom Steam-Kuchen abhaben und das beste, was so ein Unternehmen machen kann ist, den eigenen Store mit solchen Spiele-Perlen zu pushen.
Das mag vielleicht doof sein, aber Valve und alle anderen Publisher würden es genauso machen. So ist nunmal das Business.
Und wenn einem das nicht passt, dann gibt es das folgende Sprichwort:
"Love it or leave it!"
MFG
DarthFilewalker