News AI-Wettrüsten: Warum die EU hinter den USA und China liegt

Chismon schrieb:
Eigentlich wäre ein europäisches Konsortium aus Infineon, Philips/NXP, Bosch, SAP, Schneider Electric, Ericsson, ARM, usw. zur Entwicklung eines unabhängigen, europäischen K.I. Champions wünschenwert als Gegengewicht zu Amerika und Asien, aber man bekommt das wohl wegen zu viel Eigeninteresse/nationaler Egoismen und fehlender Kompromissbereitschaft nicht hin und in so einem Konsortium Entscheidungen zu treffen mit der alle Parteien leben können ist (wie in der EU) wohl leider schwieriger als andernorts (bei einem einzigen IT Weltkonzern, wo die Entscheidungen durch die Führungsspitze getroffen werden).


Ganz genau! Vor allem gehörten da auch noch die deutschen Autokonzerne mit rein. Die könnten längst ihre eigene Hard- und Softwareplattform haben. Die haben das Geld und Marktmacht um sowas mithilfe anderer Marktteilnehmer auf die Beine zu stellen und über die Autos würde das in den Markt sickern. Aber ja, die schauen auf ihre Gewinne und dass man bloß nicht in irgendwas investiert, was der eigene deutsche Nachbar auch nutzen könnte... Es ist so kleingeistig hier, bis in die Chefetage.

edenjung schrieb:
Klar war alles in kleinen Rahmen, aber das zeigte mir damals schon, dass Risikofinanzierung für die meisten ein rotes Tuch ist.

Exakt DAS ist der Punkt. Darum gehe deutsche Start-ups in den USA an die Börse. Man kommt hier einfach nicht an das nötige Kapital und das bestätigt ja auch jeder Wirtschaftsexperte. Es sind nicht die Kosten, der Arbeitsschutz, Steuern oder der Datenschutz, man kommt einfach nicht an das nötige Geld. Man sieht das auch gut an der Liste der Milliardäre. Vor 20-30 Jahren waren da mehr Deutsche drin vertreten als heute. Sind unsere ärmer geworden? Nein! Die Anderen investieren einfach nur mehr. Diese konservative Zurückhaltung hier hängt uns ab - "Gesundes Misstrauen"...
 
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Vielen Dank, liebe Politiker der europäischen Länder und der EU! 😑
 
Das ist nur ein Bruchteil der Wahrheit. Das eigentliche Problem ist das sich die großen US-Amerikanischen Techgiganten sämtliche guten Ideen und sämtliches Knowhow sofort einverleiben wenn es irgendwie lukrativ erscheint. Die ganzen EU-Startups geben dazu ja auch noch all ihre Geschäftsgeheimnisse bei US-Diensten preis. Die USA sind aber wirtschaftlich kein Freund sondern ein Konkurrent. Scheint aber in der EU nicht anzukommen. Schön blöd. So wird man nie aus dem Schatten der USA aufstehen. China hat genau das bereits vor vielen Jahren erkannt und sich von den USA technisch abgekapselt.
 
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Hab in Deutschland und der EU oftmals das Gefühl, dass wir uns aufgrund von irgendwelchen Regulierungen selbst im Weg stehen. Da sind die USA und natürlich China weitaus pragmatischer - und das in nahezu allen Bereichen.
 
Stryker schrieb:
Finde das jetzt nicht so schlimm, dass die EU abgehängt wird bei einer Schrotttechnologie, die nicht das liefern kann, was ihre Proponenten vom Himmel lügen.

Du beweist mit deiner Aussage doch nur das dir der nötige Weitblick fehlt. Sorry

Nur mal als Beispiel:
Google Deepmind: In einem Jahr 45 Mal mehr Materialien entdeckt als die Wissenschaft in Jahrhunderten

Was das für Folgen in der Industrie nach sich zieht unter anderem in verbesserte Batterien, Solarpanels und Computerchips sollte dir zu denken geben. Andere Bereiche wie Medizin und Co spreche ich mal gar nicht an.
 
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Geld ist nicht unbedingt die Ursache, denn das Geld hat BigTech ja auch irgendwo her und zwar nicht vom Staat. Die Probleme liegen tiefer. Europas Unternehmen/Mentalität ist weniger unternehmerisch, weniger innovativ, weniger risikofreudig, langsamer, etc. Alles Eigenschaften, mit denen du in der IT ganz allgemein nicht viel reißt.
 
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Stefan234 schrieb:
Man muss nicht immer ganz vorn dabei sein. 2-3 Generation abwarten und dann richtig einsteigen wenn es einen echten Wert, also echte Intelligenz gibt. Das aktuell hat ja nichts mit Intelligenz zu tun.

Das so eine Strategie funktioniert zeigt uns China grade im Fahrzeugmarkt und vielen anderen Bereichen.

Das funktioniert aber nicht in jeder Branche!
E-Autos bauen ist viel einfacher, darum steigt da jeder ein.

Glaubst du etwa das man in Europa ein Microsoft, Google, Apple usw. Konkurrent etablieren kann und alle Europäer rennen dann diesem deutschen/franzoesischen/italienischen etc. Konkurrenten in die Arme?
Ich glaube nicht.
Den Vorsprung den diese Big techs in usa und China haben, kann man nicht mehr aufholen. Alleine auch wegen ihrem Arsenal an Patenten.


edenjung schrieb:
Darum müssen wir kucken, wo wir in der Forschung vorne sind und überlegen wie wir als Europa das dann vermarkten können und weiterentwickeln können.

Ich las mal einen sehr interessanten Artikel.
Da ging es um die Grundlagenforschung und wie früher sowas aus dem Kreis von Universitäten etc. kam.
Heutzutage gehen die top Forscher mehrheitlich zu den großen Unternehmen, verdienen dort das x fache und forschen dort. 🥳

Weyoun schrieb:
VW rollt den E-Auto-Markt auch von hinten auf. Sie haben Tesla und Polestar erst mal jahrelang machen lassen.

Ja, ist klar. Die glorreiche VW ID Reihe…die jeder haben will. 🤣

Die Chinesen sind der größte Batterie Produzent. Ich hörte mal im Radio:

Wenn man nicht nur die Rohstoffe sondern auch die Weiterverarbeitende Industrie einbezieht dann beherrscht China glaub zu 75-85 % des Weltmarkts.

Genauso deshalb hat die EU ja auch die Klappe gehalten bei Aserbaidschan und sein einmarsch in Armenien.
Man braucht jetzt Rohstoffe von anderen Autokraten😂😂

supermanlovers schrieb:
Nicht überall? Wo spielt die EU die erste Geige? Maximal in ihrer gefühlt moralischen Überlegenheit.
😂👍

Whitehorse1979 schrieb:
Die ganzen EU-Startups geben dazu ja auch noch all ihre Geschäftsgeheimnisse bei US-Diensten preis. Die USA sind aber wirtschaftlich kein Freund sondern ein Konkurrent. Scheint aber in der EU nicht anzukommen. Schön blöd. So wird man nie aus dem Schatten der USA aufstehen. China hat genau das bereits vor vielen Jahren erkannt und sich von den USA technisch abgekapselt.

Siehe Biden und sein Investitons Act (oder wie der hieß) bei dem er mal die EU ausgeklammert hat.
Trump war weg, aber kein Unterschied! wirtschaftspolitisch wird die EU von Biden rasiert.
 
Chatkontrolle die drölfzigste
Ergänzung ()

@mischaef
Oh und Verschlüsselung (VPN/Tor) kriminalisieren ist wichtiger.
Im übrigen gehört zur Chatkontrolle auch GoingDark sowie Altersverifizierungswahn, ein Artikel inklusive dem Bild von Mullvad dazu wäre nett
https://edri.org/our-work/be-scanned-or-get-banned/

https://mullvad.net/en/why-privacy-matters/going-dark

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Paradox.13te schrieb:
Nur mal als Beispiel:
Google Deepmind: In einem Jahr 45 Mal mehr Materialien entdeckt als die Wissenschaft in Jahrhunderten

Was das für Folgen in der Industrie nach sich zieht unter anderem in verbesserte Batterien, Solarpanels und Computerchips sollte dir zu denken geben. Andere Bereiche wie Medizin und Co spreche ich mal gar nicht an.
Du sprichst als wenn diese Vorteile garantiert sind und nicht nur auf vollmundigen Behauptungen über das Potenzial von KI basieren.

"400.000 neu entdeckte Materialien" klingt für so t3n-Leser vielleicht beeindruckend, aber welche davon wirklich nützlich sind für bestimmte Anwendungen, kann die KI nicht sagen.
Das wird ein Mensch in mühseliger Kleinarbeit erst beweisen müssen.
 
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@Stryker
Reiner clickbait, es wurde wohl nichtmal ein einziges, im Labor reproduzierbares, neues Material entdeckt.

‘[The Rietveld refinement] was very bad, very beginner, completely novice human level – that led to them misidentifying things in some cases and not understanding what compounds were in their mixture,’ says Palgrave. ‘So, ultimately, unfortunately, it’s likely they didn’t make any discoveries.’

https://www.chemistryworld.com/news...us-labs-materials-discoveries/4018791.article
 
Also, auch wenn das hier nicht gerade das konkrete Thema ist, sondern eher "KI-Entwicklung im Allgemeinen" betrifft: Ich habe ein ganz mieses Gefühl bei dieser ganzen Sache. Also allgemein, wie sich plötzlich gefühlt alles auf der Welt in Richtung "KI, der moderne Messias?" wendet .. anscheinend gibt es kein Thema mehr außer diesem?!? Da wird Energie reingesteckt, das ist ja nicht mehr feierlich! Und wichtige Dinge komplett ignoriert! Im Gegenteil: plötzlich geht alles GEGEN Klimaschutz, Umweltschutz, Bekämpfung von Armut, Hunger, Unterdrückung, Krieg .. wenn das so weitergeht (und ich befürchte, das wird es), dann werden durch diese weltweite Entwicklung die Probleme auf diesem Planeten viel schlimmer, als sie ohnehin schon sind .. sorry, aber ich glaube, ich bin zu alt für diesen Sch.. !
 
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supermanlovers schrieb:
Nicht überall? Wo spielt die EU die erste Geige? Maximal in ihrer gefühlt moralischen Überlegenheit.
Kunst und Kultur? Ingenieurskunst (Maschinenbau, Anlagengbau, Autmobilbau etc.)?
Von einer "gefühlten moralischen Überlegenheit" halte ich rein gar nichts, das ist nichts anderes als EU-Bashing vom feinsten. Ich fühle mich wohl als Europäer und möchte um keinen Preis der Welt in den USA leben müssen.
supermanlovers schrieb:
War bei der ganzen Bürokratie und den Bedenkenträgern (speziell aus Deutschland) nicht anders zu erwarten.
Es gibt einen Unterschied zwischen ernsten Bedenken (aus gutem Grund) und "Bedenkenträgerei". Man muss nicht blinde Technologiegläugikgeit an den Tag legen. Ich bin zwar Ingenieur, aber auch Agnostiker, also habe ich es nicht so mit dem Glauben (auch den an die Technologie).
 
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Pipmatz schrieb:
Glaubst du etwa das man in Europa ein Microsoft, Google, Apple usw. Konkurrent etablieren kann und alle Europäer rennen dann diesem deutschen/franzoesischen/italienischen etc. Konkurrenten in die Arme?
Ich glaube nicht.
Den Vorsprung den diese Big techs in usa und China haben, kann man nicht mehr aufholen. Alleine auch wegen ihrem Arsenal an Patenten.
Ich schätze, diese Einstellung ist ein größeres Problem, als die Sache selbst. Es wäre schon viel geholfen, in einem Bereich umzustellen, in dem man zu 100% Handlungsspielraum hat, nämlich dem Bereich der öffentlichen Verwaltung. Wieso ist nicht jede europäische Behörde per Matrix erreichbar? Wieso wird von sämtlichen Behörden in der öffentlichen Kommunikation nicht auch Mastodon bespielt neben Twitter und sonstwas Mist? Gleiches gilt für den öffentlich rechtlichen Rundfunk, der auch per Matrix und Mastodon mit der Außenwelt kommunizieren sollte. Wieso gibt es Content des öffentlich rechtlichen Rundfunks auf YouTube, aber es gibt keine PeerTube Instanzen mit den gleichen Inhalten? Wieso setzt der öffentliche Bereich nicht auf Linux? Wieso gibt es keine europäische Behördencloud? Wieso fördert man nicht Chipentwicklung auf ARM oder RISC-V Basis und versucht, diese dann einzusetzen ebenfalls im öffentlichen Bereich?

Sowas umzusetzen wäre nicht nur notwendig, damit Europa in der wichtigsten Infrastruktur dieses Jahrhunderts unabhängig wird. Es würde auch Chancen für europäische Unternehmen im digitalen Raum vergrößern. Der europäische Markt ist riesig. Und wenn Menschen mit den o.g. offenen Tools mit z.B. Behörden kommunizieren würden, dann wären sie bereits dabei und der Umstieg, das dann auch im Privaten zu nutzen, kein so großer mehr.

Zu resignieren und zu sagen, dass sowieso alles nicht geht und sich nicht ändern lässt, ist keine Lösung, sondern Teil des Problems. Ebenso unkonstruktiv ist es, bei sowas dann immer von Kosten zu sprechen. Das richtige Wort wäre Investment. Denn eines ist klar, wenn ich nicht investiere, dann wird sich garantiert nichts ändern.
 
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Neue Technologie entsteht. Der eine sieht die Vorteile und nutzt sie. Der andere hat Angst und will erstmal alles verbieten und einschränken.

Und später gibts dann die übliche Frage "warum sind uns eigentlich alle voraus?" Konnte man beim Thema KI wieder erneut beobachten.
 
Wenn man dem abartigen Energieverbrauch von KI sieht, bin ich froh darüber. KI flächendeckend macht erst Sinn, wenn der Strom zumindest nahezu vollständig klimaneutral hergestellt wird. Anders als für viele Klimaschützer zählt für mich dazu als Notlösungsübergang Kernspaltung und später mal Kernfusion.

Nachtrag:
D.h. nicht, daß man KI nicht für Lösungshilfe brim,Klimaproblem einsetzen sollte. Das solltr man.

Wie auch immer, ein weiterer großer Fehler ist, es ist keine KI über die wir reden, sondern MML. Von KI sind Massendinger immer noch meilenweit entfernt.
 
Weyoun schrieb:
Das ist nichts anderes als EU-Bashing vom feinsten.
Das speziell Deutschland der ganzen Welt erklärt wie sie zu leben oder wirtschaften hat, ist überheblich und anmaßend. Aus dem Grund hat Deutschland auch wenig Einfluss in der Welt. Dazu kann ich dir zahllose Beispiele nennen.
 
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Eigt. das gleiche wie in anderen technologischen Themen auch. In der EU, besonders Deutschland, gibt es kaum Risikokapital. Es wird in nichts investiert, was nicht schon "bewährt" ist. Massive Bürokratie, "german Angst" vor dem "aber es könnte ja das passieren", Regulierungswut usw. schlagen da nur noch weiter drauf. Am Ende werden es wieder die USA oder China sein, die führend sind. Und wir fragen uns, wie das nur passieren konnte.

Es wird schlichtweg kein führendes K.I. Unternehmen aus Deutschland kommen. Und wenn doch, wird es entweder aufgekauft oder wandert aus oben genannten Gründen aus, wie man es schon tausendfach sehen konnte.
 
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Naja, es ist ein guter erster Schritt, das ein Defizit offiziell anerkannt wird. Ob es wirklich etwas bringt, das glaube ich leider nicht.
 
Der SAP-Gründer hat selbst schon Verwunderung geäußert, warum in all der Zeit nicht ein Unternehmen eine Konkurrenz auf Augehöhe zu SAP aufbauen konnte.

Wenn von Risiko-Kapital oder Regularieren oder Ähnlichem gesprochen wird, dann glaube ich, liegen diesen Dingen die selben Ursachen zu Grunde. Man mag es sich gern einfach machen und auf die Politik schimpfen, aber sie ist nur ein Abbild der Bevölkerung, ihren Werten und Einstellungen.

Schauen wir doch im Alltag einfach uns mal um.
Wie viel Begeisterung lösen Junge Mittarbeiter mit neuen Idee in einem Unternehmen aus?
Wir leben in einem Land mit dem Motto "Das haben wir schon immer so gemacht".
Das zieht sich durch alle Ebenen, das findet man bei der Putzfrau genauso wie im Management oder der IT.

Neben dem Mind-Set habe wir Deutschen auch noch das Talent Entscheider-Positionen in der Wirtschaft mit Fach-Fremden Personal zu besetzten und sie auch nicht zu schulen.
 
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