Man kann doch sehr leicht erklären, warum der Kommunismus weltweit heute als gescheitert betrachtet werden muss.
Die damaligen Revolutionäre haben nämlich einiges Übersehen, was Marx (mMn ganz richtig) als wichtige Grundlagen für einen funktionierenden Sozialismus und in dessen Folge Kommunismus (als Ergebnis mehrerer Generationen sozialer Erziehung ... also Gehirnwäsche - face it! ohne läuft Politik einfach nicht) angesehen hat.
1.) Ein global agierender und "gut funktionierender" (sprich maximal ausbeuterischer) Kapitalismus.
Den hat es bisher genau so wenig gegeben, wie einen funktionierenden Sozialismus.
Die infrastrukturschwachen und wenig wohlhabenden Regionen, in denen es "sozialistische" Systeme gegeben hat, wären auch nach Marx genau der falsche Ort gewesen.
2.) Die Mündigkeit der unterjochten Arbeiterschaft (das berühmte Bewusstsein vom eigenen Elend).
Ist ganz offensichtlich auch im Sozialismus nicht so toll ausgeprägt gewesen ... stört ja auch beim Machterhalt
3.) die Weltrevolution fand nie statt ... daher gab es immer eine schillernde Alternative - den westlichen Kapitalismus mit seinen Versprechen (kristallisiert in dem, was wir als "american dream" kennen).
Mal ehrlich, wenn man selbst immer nur Käsebrote zu essen hat (weil die eben für alle reichen), und am Nachbartisch ständig Kaviar gefuttert wird, dann ist man mit seinem Käsebrot nicht lange zufrieden.
Da stört es auch nicht groß, wenn ganz klar ist, dass im Kapitalismus nur ein paar Prozent der Bürger Kaviar futtern, während es bei vielen anderen nichtmal für Käsebrote reicht ... aber das ist ja egal, den man wird ja ganz sicher zu denen gehören, die es bis zum Kaviar schaffen
Und DARAN ist mMn der Kommunismus gescheitert ... es gab Menschen, denen es besser ging, und das macht natürlich neidisch. Bei der Schuldzuweisung ans "System" war der Westen gerne behilflich (der mag das nur nicht im Bezug aufs eigene System).
Das Problem, was Marx scheinbar tatsächlich übersehen hat, ist der Mensch selbst, seine Fähigkeit, Macht zu missbrauchen, andere zu manipulieren und am Ende sogar trotz hoher sozialer Ideale und Gerechtigkeitssinn dennoch unfähig zu sein (oder einfach unwillig), seinen Nachbarn NICHT zu übervorteilen. Schließlich gehts einem selbst und den Liebsten damit ja gut ... und wem steht man schon näher?
Der Kapitalismus wird erst in den Händen eines Raubtiers zum "Raubtierkapitalismus" ... ansonsten ist das erstmal nur die Organisation einer Gesellschaft um den privaten Kapitalbesitz sowie seine Erweiterung.
Wenn ich Marx einigermaßen richtig verstanden habe, dann ist Kommunismus eher eine "Weiterentwicklung" eines funktionierenden Kapitalismus in einem WOHLSTANDSSTAAT ... zu seinen lebzeiten gab es da eigentlich nur zwei, in denen eine kommunistische Revolution Erfolg hätte haben können - Deutschland und Großbritannien.
Das Problrm ist nur, dass man Leute denen es doch gut geht nur schwer in Bewegung gesetzt bekommt. Deswegen legt Marx soviel wert auf das Bewusstsein des Proletariats ... die müssen erstmal verstehen, dass es ihnen viel besser gehen KÖNNTE ... und solange die, denen es mit dem Kommunismus weit schlechter ginge, die Medien kontrollieren und dieses manipulative Potential auch ausschöpfen, wird das eben nix.