robafella schrieb:
Im Business-Bereich stelle ich mir persönlich eher serverbasiertes Arbeiten vor und am Arbeitsplatz ein Thin-Client der nur für Bildschirm, Tastatur und Maus zuständig ist.
Diese Konzepte gibt es schon lange. In der Realität scheiterten diese aber daran, dass die Hardware für die Server (ECC-Speicher) um ein vielfaches teurer ist, als für einzelne PCs. Der Server muß relativ ausfallsicher, wenn nicht gar redundant sein, sonst sitzen alle Mitarbeiter den halben Tag herum.
Für den Preis eines Servers mit n virtuellen PCs bekommt man vermutlich n+ billige Office-PCs. Außerdem braucht man noch n ThinClients.
Monitore/Tastaturen Netzwerkverkabelungmuß man trotzdem zahlen. Dieser Server braucht überdies Wartungspersonal, was Ahnung hat.
In unserer Firma haben wir sowas auch im Einsatz, aber es wurde alles wieder zusammengestrichen bis auf ein paar technische Arbeitsplätze, wo man sich mit dem schlechten Netzwerk und langen Latenzen abfinden kann. Die Projektplanung ist derart lang, dass die eingesetzte Technik schon beim Start 2 Jahre hinterher hing. Aus dem SAN tröpfeln 40MB/s und Zugriffszeiten von 20-40ms machen den Start eines MS-Office zur Geduldsprobe.
Das alles könnte man einfach beheben, aber nicht in einer großen Firma mit großer unflexibler Bürokratie.
nanoworks schrieb:
Der Trend geht aber hin zur Cloud.
Wozu noch eine dicke 500€ Grafikkarte, wenn der Großrechner die Spiele für mich rendert? Wozu viel Arbeitsspeicher für Photoshop, wenn der Adobe Server ganze Terabytes an RAM für mich zur Verfügung stellt?
Das Streaming-Verfahren von Gaikai (jetzt Sony) finde ich besser als das quersubventionierte Konsolen an zahlungsschwache Kunden zu verteilen, ein guter Zug von Sony, der nur dadurch gefährdet ist, dass diese Klientel nicht über die schnellen und latenzfreien Internetverbindungen verfügt. Aber das kann sich ja ändern.
Für viele andere ist es bei den ständig fallenden Preisen (derzeit bei Grafikkarten nicht zu beobachten) nicht so reizvoll auf eigene Hardware zu verzichten.
Arbeiten in der Cloud ist auch etwas sehr speziell, wenn es da nicht eindeutige Verträge mit dem Datenschutz gibt. Bei Siemens wurde mir gesagt, ich muß Facebook haben, nur um mitzubekommen, welche Aufträge gerade geplant sind und wer da dran ist. Gilt es eigentlich als Insiderhandel, wenn Marc Zuckerberg aufgrund solcher Informationen ein wenig an der Börse handelt?
Das Outsourcen von Dienstleistung, z.B. Mail/Kalender an andere Firmen (IBM, Google) kann ok sein, wenn dafür bezahlt wird und deshalb diese verpflichtet werden können, die Daten nicht selber zu nutzen. Jedoch ist hier auch der Gesetzgeber im Weg. Man stelle sich vor, CBS würde zu Strato outsourcen oder zu Google, wo Amerikanische Behörden Zugriff haben.